Starporträt Susi Kentikian


Steckbrief
- Vorname Susianna
- Name Kentikian
- geboren 11.09.1987, Jerewan, Armenische SSR, Sowjetunion
- Sternzeichen Jungfrau
- Jahre 35
- Grösse 154 cm
Das weiß nicht jeder
Reality-TV ist nichts für Susi Kentikian: "Ich wurde für 'Big Brother' und das 'Dschungelcamp' angefragt, da hätte ich zusammen 300.000 Euro verdienen können. Ich habe beides abgelehnt."
Auch Männer haben keine Chance gegen die schnellen Fäuste der "Killerqueen". Das bekam auch Stefan Raab zu spüren. "Trotz seiner über 30 Kilo mehr und einem enormen Reichweitenvorteil war der tapfere Stefan besseres Fallobst", sagt Susi in ihrem Buch "Mir wird nichts geschenkt! Meine Träume, mein Leben" über den legendären Boxkampf mit dem Moderator.
Um Geld zu verdienen, arbeitete Susi Kentikian vor ihrer Karriere als Putzfrau in einem Fitnessstudio.
Biografie von Susi Kentikian
Als Susi Kentikian als mit ihrer Familie aus dem kriegserschütterten Armenien flüchtete, konnte sie sich ihre Zukunft wohl kaum erträumen: Sie wurde zu einer der besten Boxerinnen im Fliegengewicht und gründete 2015 sogar ihre eigene Box-Promotion.
Kindheit auf dem Asyl-Schiff
Über mehrere Umwege kam Susianna "Susi" Kentikian mit ihren Eltern und ihrem Bruder Mikael im Alter von neun Jahren nach Hamburg. Dort kamen sie zunächst in einem Container auf dem Flüchtlingsschiff Bibbi Altona unter. "Es wirkte wie eine aus Stahl gegossene Vorhölle, eine Art Fegefeuer im Bauklotz-Design. Es war deprimierend und gefährlich dort", sagte sie gegenüber der "Bild" über ihren schwierigen Start in Deutschland.
Aufstieg zur Profi-Boxerin
Im Alter von zwölf Jahren fand Susi Kentikian ein Ventil, um sich von ihren Ängsten zu befreien: Nachdem sie ihren Bruder zum Box-Training begleitet hatte, stieg sie auch selbst in den Ring. Unermüdlich trainierte die leidenschaftliche Boxerin mit dem Kampfnamen "Killerqueen" und wurde belohnt: Seit ihrem 18. Lebensjahr arbeitet sie als Profi-Boxerin und verdiente plötzlich Geldsummen, von denen sie bis zu dem Zeitpunkt keine Vorstellung hatte. Zu ihren besten Zeiten erhielt sie bis zu 250.000 Euro pro Kampf. Die nur 1,54 Meter kleine Susi wurde zu den ganz Großen im Boxsport. Viele Jahre in Folge war die ehrgeizige Sportlerin Weltmeisterin im Fliegengewicht. Mit bis zu 300 Schlägen pro Minute ist die die schnellste Boxerin der Welt und ihre Schläge sind derart schnell, dass das menschliche Auge sie nicht sehen kann.
Selbstständige Frau
Auch wenn sie in den folgenden Jahren manchmal Niederlagen einstecken muss, lässt sich Susi Kentikian nicht entmutigen, im Gegenteil: 2015 wollte sie ihre Unabhängigkeit und machte sich mit ihrer eigenen Box-Promotion selbstständig. Und auch für die Zeit nach der Sportler-Karriere hat die Profi-Boxerin schon Pläne. "Wenn ich möchte, kann ich Trainerin sein oder Musik aufnehmen", sagte Susi ganz entspannt über mögliche berufliche Vorhaben.
Susi und die Musik
Susi Kentikian als Musikerin? Ein prominenter Sänger könnte ihr mit Sicherheit dabei helfen:Udo Lindenberg ist großer Fan der Boxerin und widmete ihr sogar einen Song. "Wir haben uns im Hotel Atlantic kennengelernt, ich hab ihn gesehen und gesagt: 'Kennst du mich?' Er hat meinen Namen gesagt, aber falsch ausgesprochen. Dann hat er mich über mein Leben ausgefragt. Eine Woche später kam er auf mich zu und sagte: 'Ich habe was fertig.' Er hat einen Song für mich und für Flüchtlinge geschrieben", freute sich Susi Kentikian im Interview mit der "Zeit". Wer weiß, vielleicht singen die Boxerin und das Musik-Urgestein ja bald zusammen ein Duett.
Susi Kentikian ist eine "Ewige Heldin"
Die musikalischen Pläne der Boxerin sind noch Zukunftsmusik, doch langweilig wird es mit der "Killer-Queen" nie. 2019 überraschte sie mit ihrer Teilnahme an der VOX-Erfolgsshow "Ewige Helden". Gemeinsam mit Skispringer Sven Hannawald, Gewichtheber Matthias Steiner, Biathletin Andrea Burke, Degenfechterin Britta Heidemann, Welthandballerin Nadine Krause, Eishockeyspieler Christian Erhoff und Bobsportler Kevin Kuske stellte sich Susi Kentikian den sportlichen Herausforderungen. Doch es stand nicht nur körperlich ein hartes Programm an, auch seelisch ging es ordentlich zur Sache, als Susi unter Tränen von den schrecklichen Fluchterfahrungen aus ihrer Kindheit erzählte. Zum Glück hat die Sportlerin die Erlebnisse gut verarbeitet und sich nach ganz oben geboxt.