Starporträt Steffi Graf
















Angelique Kerber hat zum ersten Mal in ihrer Karriere das Grand-Slam-Turnier von Wimbledon gewonnen. Den letzten deutschen Sieg bei dem Turnier in London hatte Steffi Graf vor 22 Jahren gefeiert.






Lena Gercke ist total begeistert von der Bodenständigkeit der ehemaligen Tennisspielerin Steffi Graf. In Rio durfte das Model sogar eine Runde Tennis mit der Legende spielen.




Via Facebook sendet Steffi Graf Grüße aus Tokyo.











Klare Linien waren schon immer die Sache von Steffi Graf, 42. Wenn sie heute Charity-Events besucht wie hier in Paris, dann setzt sie auf klassische Schnitte. Auch 13 Jahre nach ihrem Rücktritt ist sie die Queen of Sports, denn nur ihr gelang bisher der Golden Slam: 1988 gewann sie alle vier Grand-Slam-Wettbewerbe - und dazu das Olympia-Turnier.


Zwei Jahre ist der Tennis-Star mit der Schauspielerin verheiratet. Brooke Shields scheint ihrem Ex auch nach dem Ehe-Aus 1999 noch nachzutrauern, so lästert sie über Nachfolgerin Steffi Graf: "Steffi ist wie ein Mercedes - groß, stark und pannenfrei."

Für das "World Team Tennis Smash Hits Fundraiser"-Event in Washington liefert der Sänger sich einen Schlagabtausch mit Steffi Graf und Andre Agassi.

"Es ist dieses typisch Berlinerische, was unsere Kundinnen von Steffi Graf bis Mena Suvari bei uns suchen", sagen Daniela Biesenbach und Carl Tillessen, die 1998 ihre erste Kollektion präsentierten. Der Stil: radikal, avantgardistisch, klassisch - genau wie Berlin.


Steckbrief
- Vorname Stefanie Maria
- Name Graf
- geboren 14.06.1969, Mannheim, Baden-Württemberg / Deutschland
- Sternzeichen Zwillinge
- Jahre 53
- Grösse 176 cm
- Partner Andre Agassi (verheiratet seit 2001)
- Kinder Jaden Gil (*2001) Jaz Elle (*2003)
Das weiß nicht jeder
Rekordverdächtig: Als erste und bisher einzige Tennisspielerin siegte Stefanie Graf 1988 in einem Jahr bei allen vier Grand-Slam-Turnieren, holte sich außerdem Olympisches Gold und gewann damit den sogenannten Golden Slam.
Vor Auszeichnungen kann sich der Ex-Tennis-Star kaum retten: So bekam sie neben ihren Medaillen unter anderem den Olympischen Orden des IOC, wurde in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen und erhielt 2009 sogar das Bundesverdienstkreuz.
Zum zehnjährigen Jubiläum ihrer Stiftung organisierte Steffi einen Tennis-Schaukampf mit der damaligen Nummer 1 Justine Henin. Da sich Steffi beim Training verletzte, überraschte sie die Zuschauer und schlug gemeinsam mit André Agassi im Mix gegen Justine Henin und Wimbledonsieger Goran Ivanisevic auf. Mit Späßen und ulkigen Tanzeinlagen begeisterten sie das Publikum.
Auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung sollten Steffi und André Händchen haltend Tennis spielen. Sie mit rechts, er mit links. Gleich beim ersten Schlag erwischte Agassi seine Liebste allerdings an der Lippe. Steffi wurde noch vor Ort genäht. Ihrer Laune tat das keinen Abbruch. Immerhin brachte die Veranstaltung mehr als eine halbe Million Dollar für den guten Zweck ein.
Steffi liebt New York. Anfang der 90er Jahre hatte sie eine Wohnung in Manhattan - und genoss die Zeit in der Hochhaus-Metropole in vollen Zügen: Sie kannte die Nachbarschaft, hatte ihren französischen Bäcker und ihren pakistanischen Zeitungshändler um die Ecke und nicht zu vergessen: einen deutschen Metzger auf der 86. Straße.
Ihr Berufsweg war immer das Tennisspiel? Nicht ganz - sie schaute früher auch oft durch den Fotoapparat. Damals wäre sie gerne Fotografin für die Zeitschrift "National Geographic" geworden, heute macht die Hobby-Fotografin Bilder von ihren Kindern. Aber ein hübsches Familienalbum ist doch auch was Schönes.
Mit ihren Kindern spricht sie Deutsch. Sie verstehen alles, antworten aber auf Englisch.
Den Tennisschläger hält sie nur noch verhältnismäßig selten in der Hand. Ihre Zeit als Tennisstar hat Steffi guten Gewissens hinter sich gelassen. Viele Tagebücher aus vergangenen Tagen hat sie weggeworfen: Man wisse schließlich nie, wer sie einmal in die Hand bekomme. Doch für einige Notizen über die gute alte Zeit hat sie trotzdem ein Plätzchen in ihrem Safe reserviert.
Deutschland hat Steffi Graf nie ganz den Rücken gekehrt, sie kommt regelmäßig vorbei. Für sie ist es immer noch ihre Heimat, obwohl sie mit ihrer Bleibe in Las Vegas nicht zufriedener sein könnte. Auch ihre Kinder waren schon mehrmals in Deutschland. Ihre Mutter lebt inzwischen in Las Vegas und auch Stefanies Bruder ist mit Frau und Kindern in die Wüstenmetropole gezogen.
Zwar hält nicht sie persönlich den Versteigerungshammer in der Hand, aber auf Ebay werden Steffis Autogramme für 40 Dollar gehandelt. Über ihre bis heute anhaltende Popularität macht sich Frau Sympathisch aber gar keine Gedanken. Das Thema ist ihr eher unangenehm.
Stefanie schlägt sich auch in ihrem Hybrid-Auto wacker - obwohl das in Las Vegas nicht ganz einfach ist: Die Klimaanlagen der speziellen Umweltgefährte sind nicht die besten und im Sommer ist es am Tag über 45 Grad heiß.
Generell ist Ökologie in der Familie Graf/Agassi ein großes Thema. Ihr Zuhause wird mit Energiesparlampen erhellt, der Müll wird getrennt: Alles, wie es sich für ein umweltbewusstes Pärchen gehört. Vermutlich geht Stefanie auch ganz bodenständig mit dem Jutebeutel zum Supermarkt: Sie und ihre Familie versuchen, möglichst auf Plastiktüten zu verzichten.
Sohn Jaden tritt übrigens nicht in Mamas Fußstapfen. Sein Traum? Baseball-Star werden!
Biografie von Steffi Graf
Im zarten Alter von vier Jahren hielt Steffi Graf zum ersten Mal einen Tennisschläger in der Hand. Mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Eltern Heidi und Peter lernte sie beim HTC Heidelberg den Umgang mit den gelben Filzbällen. Vor allem ihr Vater - später ihr strenger Trainer und Manager - erkannte früh ihr Talent und förderte sie. Nur neun Jahre später startete die gebürtige Mannheimerin 1982 als zweitjüngste Tennisspielerin, die jemals in der WTA Rangliste geführt wurde, ihre Karriere als Tennisprofi. Drei Jahre später war sie bereits unter den Top Ten, bevor sie sich 1987 - gerade mal volljährig - an die Spitze der Tenniswelt spielte. Insgesamt 377 Wochen lang hielt sie sich dort - länger als irgendein anderer Spieler der Welt. Für diese Leistung wurde die erfolgreichste Tennisspielerin der Sportgeschichte 1999 in Wien zur "Sportlerin des Jahrhunderts" gewählt.
Die größten Erfolge und Auszeichnungen von Steffi Graf
- ITF-World Champion 1987, 1988, 1989, 1990, 1993, 1995, 1996
- WTA-Player Of The Year 1987, 1988, 1989, 1990, 1993, 1994, 1995, 1996
- Deutsche Sportlerin des Jahres 1986, 1987, 1988, 1989, 1999
- Europas Sportlerin des Jahres 1987, 1988, 1995 / Vereinigung der europäischen Sportjournalisten (UEPS)
- 1987: Weltsportlerin des Jahres (La Gazzetta dello Sport)
- Europas Sportlerin des Jahres 1988, 1989 / Polska Agencja Prasowa (PAP)
- 1988: Ehrenbürgerin der Gemeinde Brühl
- 1988: Weltsportlerin des Jahres / Women's Sports Foundation
- 1989: Goldene Kamera
- 1995: Spielerin des Jahres / Tennis Magazine
- 1995: Jim Thorpe Pro Sports Award
- 1999: Verleihung des Prinz-von-Asturien-Preises in Spanien
- 1999: Deutscher Fernsehpreis Sonderpreis zusammen mit Boris Becker
- 1999: Olympischer Orden des IOC
- 1999: Female Athlete Of The Century (Category: Ballsports) / Ballsportlerin des Jahrhunderts
- 2002: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 2004: Aufnahme in die International Tennis Hall of Fame in Newport, Rhode Island (USA)
- 2004: Ehrenbürgerin des Landes Baden-Württemberg
- 2007: Auszeichnung mit dem Deutschen Medienpreis zusammen mit Andre Agassi
- 2008: Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports
- 2009: Bundesverdienstkreuz (am Bande)
- 2011: Förderpreis des Marion Dönhoff Preises für ihre Stiftung Children for Tomorrow
Ein Herz für andere
Doch nicht nur auf dem Center Court, sondern auch abseits des "weißen Sports" hatte Steffi Graf das richtige Händchen: Schon 1984 trat sie als Botschafterin dem WWF bei, 1998 gründete sie "Children for Tomorrow" - eine Stiftung, die notleidenden Kindern der dritten Welt hilft, ihre traumatischen Erlebnisse seelisch zu verarbeiten. Bis heute engagiert sie sich mit Leib und Seele für das Projekt und unterstützt daneben zahlreiche andere Organisationen für Menschenrechte und Naturschutz. Nach ihrem offiziellen Rücktritt vom Profitennis im August 1999 war sie weit davon entfernt, in ein Loch zu fallen: Nicht nur, dass sie auch ohne Schläger in der Hand genug ausgelastet war, endlich konnte sie sich auch all den Dingen widmen, die ihr schon während ihrer Tenniskarriere im Kopf herumschwirrten: Kunst, Design, Fotografie und Architektur beispielsweise.
Gleich und gleich gesellt sich gern
Also Spiel, Satz und Sieg in allen Lebenslagen? Nicht ganz: 1997 wurde ihr Vater und Manager wegen Steuerhinterziehung zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt - ein schwerer Schlag für Steffi, doch ihr eigenes Image blieb lupenrein. Das lag vielleicht auch an der schönsten Tennis-Liebesgeschichte aller Zeiten. 1999 traf sie André Agassi, den Tennisrebell, der neben seinen ebenfalls atemberaubenden sportlichen Leistungen vor allem wegen seiner schrillen bunten Tenniskleidung und seinen langen Zottelhaaren für Furore sorgte. Für den Tennissport galt damals schließlich noch der Pflicht-Dresscode "weiß". Und jemand mit längeren Haaren kam für Steffi erst gar nicht in Frage, scherzte André Agassi über die Zeit als sie sich kennenlernten. Der Sinneswandel folgte prompt: Am 22. Oktober 2001 heiratete das Tennispaar in Las Vegas, nur vier Tage später wurde ihr gemeinsamer Sohn Jaden Gil geboren. Klingt ganz nach einer Blitzhochzeit in der Glitzerstadt, in der Priester als Elvis verkleidet sind. Aber falsch gedacht: Las Vegas ist Andrés Heimatstadt und inzwischen auch das Zuhause der kleinen Familie, die im Oktober 2003 von Tochter Jaz Elle perfekt gemacht wurde. Die Verbindung der beiden hält und ist die Vorzeige-Ehe schlechthin. Mit Sicherheit auch deswegen, weil Tennis längst nicht ihre einzige Gemeinsamkeit ist. Beide engagieren sich für wohltätige Zwecke: André Agassi gründete 1994 die "André Agassi Charitable Foundation", die vernachlässigten und unterprivilegierten Kindern bessere Chancen eröffnen will.
Einfach Steffi
Seit seinem Abschied vom Tenniszirkus Ende 2006 machen die beiden auch immer öfter gemeinsame Sache. Für die Firma Kreiss haben Steffi und Agassi Möbel designt. In Tamarack, Idaho entwarfen sie ein Ferienhotel, in Eritrea eröffnete das Paar seinen ersten Kindergarten mit therapeutischer Versorgung. Ob Werbung für Barilla oder Teekanne, für ihren eigenen Frauen-Fitnessclub Mrs. Sporty, für ihren Siegesschläger "Head Airflow" oder harmonisch in den Armen ihres Mannes liegend abgelichtet für Louis Vuitton: Steffi Graf nutzt ihre Popularität, um Gutes zu tun. Trotz all dieser Projekte nimmt sie sich immer Zeit für ihre Familie. Die steht bei ihr an erster Stelle. Denn im Doppel mit ihrem Ehemann ist sie einfach unschlagbar.
Familiendrama
Als wäre eine Pandemie nicht schon genug Stress, hatte man im Hause Graf-Agassi im Jahr 2020 auch mit anderen Dingen zu kämpfen. Während Ehemann André einen Streit mit seiner Schwester öffentlich austrug, musste Steffi so manche Zeit vor Gericht verbringen. Ihr Bruder Michael war zuvor so sehr ausgerastet, dass er sich einer Anklage stellen musste. Die Tatsache, dass er vermeintliche Verbindungen zur problematischen, US-amerikanischen "QAnon"-Bewegung hat, vereinfacht das Ganze definitiv nicht. Und bei all dem Drama entschied sich das Paar dazu, einen neuen Lebensabschnitt zu wagen. Der erste Schritt in die Richtung? Das Familienanwesen in Las Vegas verkaufen! Für ca. drei Millionen — na, wer möchte?