Starporträt Sinéad O'Connor
Nach drei Monaten Beziehung heiratet Sinéad O'Connor in Las Vegas ihren Freund Barry Herridge. Doch nur Stunden nach der Trauung tauchen die ersten Probleme auf. Die irische Sängerin beendet die Ehe kurzerhand, weil sie glaubt, dass Barry "zu nett ist, um das selbst zu tun".
Steckbrief
- Vorname Sinéad Marie Bernadette
- Name O'Connor
- geboren 08.12.1966, Glenageary, Irland / Vereinigtes Königreich
- Sternzeichen Schütze
- gestorben 26.07.2023, London, England / Vereinigtes Königreich
- Jahre 56
- Grösse 164 cm
- Partner Barry Herridge (verheiratet seit 2011)
- Kinder Jake Reynolds (*1987) Roisin Waters (*1996) Shane Lunny (*2004) Yeshua Bonadio (*2006)
Das weiß nicht jeder
O'Connors größter Hit "Nothing Compares 2 U" ist eine Coverversion von Prince, aus dessen Feder der Song auch stammt.
Neben Sohn Jake hat Sinead noch drei weitere Kinder: Roisin, Shane und Yeshua Francis Neil.
Zu Beginn der 90er Jahre lehnte Sinead O'Connor einen Aufritt in New Jersey ab, weil vor ihrem Auftritt die amerikanische Nationalhymne gesungen werden sollte. Frank Sinatras müder Kommentar: "I kick her ass!" Am Ende verzichteten die Veranstalter auf die Nationalhymne, lehnten es aber später ab, jemals wieder mit ihr zu arbeiten.
Nach ihrem Theologiestudium wurde Sinead von Bischof Michael Patrick O'Connor 1996 bei einer Zeremonie in Frankreich zur Priesterin der orthodox-katholischen und apostolischen Kirche von Irland geweiht. Sie nahm den Ordensnamen Mother Bernadette Mary an. Ihre Ordination wird – welch Überraschung! - von der römisch-katholischen Kirche nicht anerkannt.
Nach ihrer ersten Ehe mit Musikproduzent John Reynolds (1987 bis 1991) war Sinead von 2001 bis 2004 mit dem Journalisten Nicholas Sommerlad verheiratet, gefolgt von Ehemann Nummer drei Steve Cooney (2010 bis 2011).
Ihrem vierten Ehemann, dem Therapeuten Barry Herridge, gab Sinead 2011 das Ja-Wort. Nur zwei Wochen später machte die Trennung die Runde, ehe die beiden wieder zueinander fanden. Beziehungsstatus heute: ungeklärt.
Die aktuellen Selbstmordspekulationen sind nicht neu: Bereits 1999 schluckte die Sängerin 20 Valium-Tabletten, um ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Ihr Bruder Joseph O'Connor ist ein anerkannter irischer Schriftsteller.
Biografie von Sinéad O'Connor
Sinead O'Connors "Nothing Compares 2 U" wird für immer ein Geschenk der Musikgeschichte sein und Menschen auf der ganzen Welt durch schwere Zeiten voller Liebeskummer begleiten. Heute jedoch sorgt die einst vielversprechende Sängerin nur noch mit skurrilen und besorgniserregenden Nachrichten für Schlagzeilen.
Misshandlungen in der Kindheit
Sucht man die Wurzeln für die psychischen Probleme, die heute ihr Leben zu bestimmen scheinen, wird man in Sineads aufwühlender Kindheit fündig. Sie selbst und ihre vier Geschwister wurden regelmäßig von der eigenen Mutter misshandelt, ehe die Scheidung ihrer Eltern ein Entkommen vor der Gewalt versprach. Nach langen Streitigkeiten ums Sorgerecht – das war damals im streng katholischen Irland nicht so einfach – durfte Sinead bei ihrem Vater und seiner neuen Freundin wohnen.

Doch die Probleme nahmen kein Ende. Schon damals war Sinead O'Connor Rebellin durch und durch, wollte sich nicht anpassen und nahm nichts unhinterfragt hin. Sicherlich keine allzu falsche Lebenseinstellung, doch genau wegen dieser Philosophie gerät sie bis heute immer wieder in Schwierigkeiten.
Die Musik wird für Sinead O'Connor zum Ausweg
Die aufmüpfige Jugendliche flog von der Schule und wurde wegen Ladendiebstahl verhaftet, ehe ihr Vater genug hatte: Er schickte sie in ein katholisches Internat. Doch genau an diesem Ort, der eigentlich Sicherheit bieten sollte, wiederholten sich die Misshandlungen aus Sineads Kindheit. Während früher ihre Mutter die Hand erhob, erlitt sie nun sexuelle Misshandlungen durch Geistliche. Wie gut, dass die Musik zum Ausweg für Sinead O'Connor wurde, als sie mit 16 Jahren endlich das quälende Internat verlassen konnte, um Gesang und Klavier zu studieren.
Der große Durchbruch mit "Nothing Compares 2 U"
Die Karriere der talentierten Sinead O'Connor nahm rasch Fahrt auf. 1983 unterzeichnete sie ihren ersten Plattendeal und mischte mit ihrem Album "The Lion and the Cobra" die Indie-Szene auf. Zu dieser Zeit entstand zudem ihr Markenzeichen, der rasierte Kopf, mit dem sie gegen das vorherrschende Idealbild von Frauen protestieren wollte. Mit ihrem zweiten Studioalbum "I Do Not Want What I Haven't Got" gelingt der irischen Sängerin weltweit der Durchbruch, was vor allem der emotionalen Hitsingle "Nothing Compares 2 U" zu verdanken ist.
Sinead O'Connor sorgt für Aufsehen
Doch mit dem Erfolg kommen auch die Skandälchen und Skandale. 1991 lehnte Sinead O'Connor ihre vier, eigentlich redlich verdienten, Grammys ab und sorgte mit Sympathiebekundungen für die irische Unabhängigkeitsbewegung IRA für Aufsehen. Bei einem Auftritt in der legendären US-Comedy-Show "Saturday Night Live" zerriss sie vor laufenden Kameras ein Bild des Papstes Johannes Paul II., wollte so gegen die Leugnung von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche protestieren, zog mit dieser Aktion jedoch viel Unmut auf sich.
Sie brauchte eine Auszeit
Die Anfeindungen waren damals zu viel für die sensible Sängerin, woraufhin sie beschloss, sich aus dem Showbiz zurückzuziehen. Sinead wollte ein Leben fernab der Öffentlichkeit führen und fing an, in Dublin Operngesang und Theologie zu studieren. Lange währte ihr zurückgezogenes Leben allerdings nicht, im Jahr 2000 meldete sich Sinead O'Connor mit ihrem Album "Faith And Courage" zurück.
Musikalisch fand dieses Werk leider wenig Beachtung, mehr Aufmerksamkeit bekam sie stattdessen für ihre Äußerungen über ihre Sexualität. Zunächst outete sie sich in einem Interview als lesbisch, revidierte diese Aussage kurze Zeit später jedoch wieder und bezeichnete sich sowohl als bi- als auch als heterosexuell. Die meisten Beziehungen in ihrem Leben hatte sie mit Männern – mit vier dieser Männer bekam sie jeweils ein Kind.
Sinead O'Connor im Ausnahmezustand
Besonders eines ihrer Kinder, Sohn Jake, den Sinead O'Connor zusammen mit ihrem ersten Ehemann John Reynolds bekam, bekommt den seelischen Ausnahmezustand seiner Mutter zu spüren. Öffentlich auf Facebook postete sie Sängerin Selbstmordgedanken und überschüttete ihren Sohn mit Schuldzuweisungen. Er sei ein "kleines verlogenes Arschloch", nur eine der vulgären Beschimpfungen der Mutter an ihren Sohn.
2012 muss sie wegen psychischer Probleme eine Tour abbrechen, 2015 wurde sie aus einem Suizidversuch gerettet.
Ende 2017 wechselte sie ihren Namen zu "Magda Davitt" und wollte damit ein äußeres Zeichen setzen, sich von ihrem alten Leben, ihren Eltern und ihrer traumatischen Kindheit zu distanzieren. Ein verzweifeltes Video und Suizid-Gerüchte brachten die Sängerin im Sommer 2017 in den Fokus der Öffentlichkeit. Sie bekannte sich dazu, unter Depressionen zu leiden. Im Herbst 2018 macht sie erneut Schlagzeilen und verkündet, zum Islam konvertiert zu sein. Das postet sie unter einem erneuten neuen Namen, "Shuhada' Davitt". In London trat sie nun in einem traditionellen, muslimischen Gewand auf und begeistere ihre Fans mit einer leidenschaftlichen Performance. Es scheint als habe sie ihren Frieden in der Religion gefunden.
Sinéad O'Connor stirbt mit 56 Jahren
Ende Juli 2023 meldeten sich die Angehörigen von Sinéad O'Connor mit einer traurigen Nachricht und verkündeten den Tod der Sängerin. "Mit großer Trauer geben wir den Tod unserer geliebten Sinéad bekannt. Ihre Familie und Freunde sind am Boden zerstört und bitten in dieser sehr schwierigen Zeit um Privatsphäre". Knapp ein Jahr vor ihrem eigenen Tod musste die Sängerin den Verlust ihres Sohnes Shane betrauern, der sich im Alter von 17 Jahren das Leben genommen hatte. Sinéad selbst hatte in der Vergangenheit mit Suizid-Gedanken zu kämpfen. Welche Rolle ihre mentale Gesundheit bei ihrem Tod gespielt hat, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht zu sagen.