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Starporträt Shia LaBeouf

Shia LaBeoufs Name ist zwar schwierig auszusprechen, sollte einem aber dafür im Gedächtnis bleiben.

Biografie von Shia LaBeouf

Shia LaBeouf ist nach eigenen Angaben kein Adonis, besitzt kaum schauspielerisches Talent und hat es trotzdem nach ganz oben geschafft. Wie passt das zusammen? Nun, vielleicht hängt alles mit Shias Einstellung zu seinem Beruf zusammen. Es war nämlich lediglich das Geld, das Shia als Kind zu seinen ersten TV-Castings lockte. Ziel: Sich und seine Eltern aus der Armut holen. Mehrere Jahre spielte er in der Disney-Channel-Serie "Even Stevens" mit und kam auch schnell zum Film. In "I, Robot", "Drei Engel für Charlie - Volle Power" oder "Dumm und Dümmer" konnte man Shia erstmals auf der Kinoleinwand sehen.

Die "Transformers"-Ära

Es waren allerdings zwei Filme, die ihn 2007 zum Newcomer des Jahres machten - und ihm ganz nebenbei vom Image des kindlichen Disney-Darstellers befreiten. In "Transformers" arbeitete er zum ersten Mal mit Star-Regisseur Steven Spielberg zusammen. Dieser war von der Natürlichkeit und dem Talent des jungen Mimen so begeistert, dass er zum Tutor des Schauspielers wurde. Denn neben dem Actionfilm gab er ihm auch die Hauptrolle in dem Thriller "Disturbia". Seitdem wird Shia mit den ganz Großen im Filmgeschäft verglichen: mit Tom Hanks, zum Beispiel, weil er wegen seines durchschnittlichen Aussehens Charakterrollen spielen kann, die man ihm glaubt. Oder mit James Stewart wegen der Anlehnung von "Disturbia" an Alfred Hitchcocks Klassiker "Das Fenster zum Hof".

Shia versucht, bodenständig zu bleiben

Doch davon will der bescheidene Shia nichts hören. Schauspielerei hat für ihn nichts mit Talent zu tun: "Ich bin ein ganz durchschnittlicher Mann mit überdurchschnittlicher Entschlossenheit." Und doch hebt er sich vom neuen Hollywood ab. Auf Äußerlichkeit und Luxus legt er keinen Wert. Und anders als viele Jungstars versucht, Shia sich zu benehmen, auf Partys nicht unangenehm aufzufallen und sich aus den Klatschspalten rauszuhalten. Das gelingt ihm mal mehr, mal weniger gut. 2008 war er in einen Unfall unter Alkoholeinfluss verwickelt und auch einige skurrile Aussetzer machten Schlagzeilen. Dass sich Shia aber große Mühe gibt, nicht abzuheben, zeigt auch sein Tattoo am linken Handgelenk. Um die Bodenhaftung nicht zu verlieren, hat Shia sich die Zahlen "1986 – 2004", nämlich die Zeit seiner Kindheit, tätowieren lassen: "Ich kenne zu viele Leute im Showbiz, die sagen, dass sie sich nicht mehr an ihre Kindheit erinnern können. Das wird mir nicht passieren."

Dramatisches Geständnis

Doch ob er will oder nicht, seine Kindheit wird der Schauspieler wohl nie vergessen. 2018 machte Shia ein tragisches Geständnis. "Ich bin ein Clown. Meine öffentlichen Ausraster sind Ausfälle. Sie sind nicht strategisch. Was ihr da seht, ist ein kämpfender Versager, der der Welt seinen Arsch hinhält. Ich muss mich selbst damit konfrontieren und muss die Verantwortung für mein Verhalten übernehmen, bevor ich wieder da rausgehe und arbeiten kann. Also versuche ich, kreativ zu bleiben und aus meinen Fehlern zu lernen", beichtet Shia LaBeouf im Interview mit dem Magazin "Esquire". Doch woher kommt die Wut? Im Alter von neun Jahren musste der kleine Junge mit anhören wie seine Mutter vergewaltigt wurde, was eine schwerwiegende posttraumatische Belastungsstörung zur Folge hatte. Heute befindet sich der Mime in Therapie, versucht das Geschehene aufzuarbeiten und seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. 

Trotz beruflichen Erfolgen: Shia hat Selbstzweifel

Hinzu kommt, dass ihm die Erwartungen an seine Person Angst bereiten. Die Rolle als Sohn von "Indiana Jones" hätte er am liebsten abgelehnt. Doch Kumpel Steven wollte ihn unbedingt dabei haben. Und auch die Zusammenarbeit mit Skandal-Regisseur Lars von Trier für "Nymphomaniac" dürfte kein Zuckerschlecken gewesen sein. Aber Shia reißt sich immer wieder zusammen, hört auf zu jammern und zieht ganz professionell sein Ding durch. Als ob er schon ein alter Hase im Filmgeschäft wäre.

Shia, der Künstler

Seit Jahren schon konzentriert sich Shia mehr und mehr auf seine Kunst. Nein, nicht die Schauspielkunst, sondern seine Installationen und Performances. Seit 2014 arbeitet er gemeinsam mit den Künstlern Luke Turner und Nastja Rönkkö an verschiedenen Projekten, die weltweit präsentiert werden: In den USA, in Polen, der Schweiz, England, in den Niederlanden und auch in Deutschland. 2017-2021 installierte er in New York eine Kamera, die während der gesamten Zeit live die Umgebung filmte. Über ihr stand der Spruch "He Will Not Divide Us" ("Er wird uns nicht spalten") — das Ganze war eine Protestaktion gegen Donald Trump während seiner Amtszeit.

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