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Starporträt Sharon Stone

Manche Szenen sind einfach für die Ewigkeit. Eine solche ist ohne Zweifel jene, in der Sharon Stone die Beine übereinander schlägt. Sie selbst jedoch ist mit dem legendären Moment nicht glücklich

Steckbrief

  • Vorname Sharon Yvonne
  • Name Stone
  • geboren 10.03.1958, Meadville, Pennsylvania / USA
  • Sternzeichen Fische
  • Jahre 65
  • Grösse 174 cm
  • Partner David DeLuise (2014-2016) Phil Bronstein (1998-2004, geschieden) Michael Greenburg (1984-1987, geschieden)
  • Kinder Roan Joseph (*2000) Laird Vonne (*2005) Quinn Kelly (*2006)

Biografie von Sharon Stone

In ihrer berühmtesten Szene aus "Basic Instinct" schlug Hollywoods klügste Blondine ihre langen Beine übereinander und zeigte dem staunenden Publikum für eine endlos lange Sekunde, dass weniger manchmal eben mehr sein kann. Dass sie in diese Szene hineingetrickst wurde, das berichtete Stone erst Jahrzehnte später in ihrer Autobiografie ... Der freizügige Thriller von Paul Verhoeven lockte 1992 die Massen ins Kino und machte Sharon Stone zum Sexsymbol der 90er.

Erfolg dank nackter Tatsachen

Dabei hatte "Miss Pensylvania 1975" aus der muffigen Kleinstadt Meadville gut zehn Jahre gebraucht, um sich endlich in Hollywood durchzusetzen. 1980 gab sie - nur kurz in einem Zug vorbeifahrend - ihr Minidebüt in Woody Allens "Stardust Memories" und dümpelte dann jahrelang als Vorzeigeblondinchen durch B-Movies Marke "Police Academy" oder "Quatermain".

Erst Arnies Muskelberge verhalfen ihr schließlich zum Durchbruch. Der Welterfolg von "Die totale Erinnerung - Total Recall" machte sie 1990 schlagartig berühmt. Dass Sharon fast gleichzeitig für den "Playboy" blankzog, tat sicherlich sein Übriges dazu. Ihr Image als heiße Blondine und sexy Verführerin hatte sie erst mal weg, "Basic Instinct" zementierte zwei Jahre später schließlich ihren Status als neue Sexgöttin Hollywoods. Kein Wunder, dass Sharon versuchte durch Filme wie "Sliver" (1993) und "The Specialist" (1994) weiterhin auf dieser Schiene zu fahren.

Dabei ist sie nicht nur schön, sondern mit einem angeblichen IQ von 148 auch hochintelligent. Erst Martin Scorseses "Casino" zeigte 1995, dass noch mehr in ihr steckt als die ewige Femme Fatale: Prompt bekam sie eine Nominierung für den Golden Globe sowie den Oscar. Trotzdem: Der ganz große Coup wollte der Schauspielerin nie so wirklich gelingen, weshalb auf ihrer schönen Stirn schon bald ein für Hollywood tödlicher Stempel prangte: Kassengift!

Die Rückkehr des Beinaufschlags

Nach dem Mega-Flop "Catwoman" (2004) folgte dann das Unvermeidliche: Die Rückkehr von Catherine Tramell. 14 Jahre nach dem ersten Teil wagte sich Stone an ein Sequel von "Basic Instinct". Im nicht mehr ganz taufrischen Traumfabrik-Alter von 47 Jahren zog sie noch einmal blank und erhielt nicht nur dafür großartige Kritiken. Das einzige Problem: Kaum jemand wollte den Streifen sehen, der Film spielte nicht einmal die Stonesche Gage ein. Sie selbst nahm ihre Talfahrt mit Humor:

"Natürlich stimmt es, dass es an der Spitze verdammt einsam ist. Aber unten ist es entsetzlich überlaufen."

In den letzten Jahren versuchte sich Sharon Stone deshalb neu zu erfinden, nahm vorrangig Charakterrollen an. Filme wie "Lovelace" (2013) oder "Plötzlich Gigolo" (2014) mit Woody Allen sind kleine Schritte, um auf der Karriereleiter wieder ganz oben anzukommen. Aber noch viel wichtiger: Diese Filme scheinen viel besser zu Sharon zu passen! "Jetzt spiele ich viele Charakterrollen, was gewissermaßen eine Erleichterung ist, denn wie lange kann man schon High Heels tragen? Verratet es niemandem, aber ich freue mich irgendwie darüber, dass ich jetzt Dinge spielen kann, die mir vertrauter sind. Heiß zu sein, war ziemlich weit hergeholt für mich, aber ich hab es gemacht."

Der Erdbeben-Skandal

Während es beruflich mit anspruchsvollen Rollen wieder bergauf ging, leistete sich Sharon Stone abseits der Kinoleinwand einen riesigen Skandal. Nach dem verheerenden Erdbeben, das China 2008 heimsuchte, kommentierte Sharon Stone die schrecklichen Ereignisse: "Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie wir mit den Olympischen Spielen umgehen sollen, denn die sind nicht nett zum Dalai Lama, der ein guter Freund von mir ist. Und dann war da dieses Erdbeben und alles andere, und da dachte ich: Ist das Karma? Wenn man nicht nett ist, passieren einem schlimme Dinge." Ein Erdbeben als Bestrafung für China? Da hat sich Sharon Stone wohl etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt, entsprechend groß war die weltweite Entrüstung über diese verbale Entgleisung. Einige Kinobetreiber boykottierten die Schauspielerin daraufhin, Plakate mit Sharon Stone als Werbefigur wurden in China entfernt, der Aufschrei war groß. Dior – für das Label warb sie damals - veröffentlichte in ihrem Namen schließlich eine Entschuldigung, Sharon Stone selbst jedoch entschuldigte sich nie für ihre zweifelhaften Äußerungen.

Hinter der Femme-Fatale-Fassade

Sharon Stone, die vor der Schauspielkarriere als Model kiffend durch Europa tourte, macht so einiges mit und auch privat sah sie sich schon mit Höhen und Tiefen konfrontiert. Dreimal war der Hollywoodstar insgesamt verheiratet. Doch auch ihre dritte Ehe mit Phil Bronstein endete nach sechs Jahren. Seit Ende 2014 schien sie mit dem 14 Jahre jüngeren Schauspieler David DeLuise wieder glücklich, doch auch diese Liaison war nur von kurzer Dauer. Anschließend wurde sie mit dem Sportagenten Lonnie Cooper abgelichtet, doch über ihren tatsächlichen Beziehungsstatus schweigt sich die schöne Schauspielerin aus.

Die Hauptrolle in Sharons Leben spielen ganz klar drei andere Männer: Ihre Adoptivsöhne Roan, Laird und Quinn. Dank ihrer späten Mutterschaft - ihr erstes Kind adoptierte sie mit 42 - hat sich ihr Leben komplett verändert: "Man sieht die Dinge sehr viel klarer, weil man alles mit der Einfachheit und Unvoreingenommenheit eines Kindes wahrnimmt. Wenn man Kinder hat, werden die eigenen Prioritäten neu sortiert."

Sharon Stones Autobiographie

2020 rührte Sharon Stone erneut fleißig die Werbetrommel, Diesmal aber nicht etwa für irgendeinen Modedesigner oder einen neuen Kinofilm, sondern in eigener Sache. Denn 2021 kam ihr Buch "The Beauty of Living Twice" auf den Markt; eine Autobiografie, die es in sich hat. Pikante Details kommen darin ans Tageslicht, die einmal mehr bezeugen, wie hart das Hollywood-Leben sein kann. Sexueller Missbrauch und Krankheit sind da nur die halbe Miete. Stone erzählt, dass man sie wegen ihrer weltberühmte "Basic Instinct"-Szene angelogen habe. Nach dem Dreh wurde ihr die Szene gezeigt, und man konnte nicht alles wirklich gut erkennen — bei der Premiere sah es dann aber anders aus, wie wir ja alle wissen. Und nach einer nötigen Brust-OP, bei der bloß gutartige Tumore entfernt werden sollten, wacht die Schauspielerin plötzlich mit einer Körbchengröße mehr auf. Sie würde ja mit "größeren und besseren Brüsten besser aussehen", heißt es in ihrem Buch. Ach, Hollywood …

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