Starporträt Sam Rockwell
Steckbrief
- Vorname Sam
- Name Rockwell
- geboren 19.11.1969, Daly City, Kalifornien, USA
- Sternzeichen Skorpion
- Jahre 53
- Grösse 175 cm
- Partner Leslie Bibb (Lebenspartnerin) Drew Barrymore (2002)
Das weiß nicht jeder
Pikant: Angeblich bändelte Rockwell mal mit Jennifer Aniston an - immerhin die Ex seiner guten Kumpel Brad Pitt und Vince Vaughn. Bereits im Juli 2007 kündigte Rockwell ein gemeinsames Filmprojekt mit Aniston an, in dem es um eine Dreiecksgeschichte gehen sollte. Als ein Reporter nachfragte, ob es nicht komisch wäre, mit der Ex seiner Freunde zu arbeiten, sagte Sam: "Das ist doch nur ein Schauspiel-Job! Glauben Sie ernsthaft, ich werde wie im Film eine Affäre mit ihr beginnen?" Das war damals entweder eine krasse Fehleinschätzung, oder die Vorbereitung von einer verdammt raffinierten Film-Promotion.
Sam spielt vielleicht mal den harten Mann, privat kann er mit Machos nichts anfangen: "Meine Eltern waren beide Künstler, und ich bin in einer ungewöhnlich liberalen Umgebung aufgewachsen. Ich kann diese Macho-Mentalität einfach nicht verstehen, das ist doch dumm. Mein Vater hat weibliche Seiten, genau wie alle meine Freunde. Sie alle sind Männer, die keine Angst haben, auch mal sensibel zu sein."
Sein Herz brach, und zwar gründlich: Noch heute trauert Rockwell seiner Beziehung mit der indisch-englischen Schauspielerin Sarita Choudhury hinterher: "Sie war die eine, die ich nicht hätte gehen lassen dürfen. Sie war einfach großartig. Ich liebte Sarita", erinnert er sich wehmütig.
Ohren auf! Rockwell lernt den Text für seine Rollen am liebsten akustisch und liest seine Drehbücher einem Diktiergerät vor. Dabei achtet er darauf, so monoton und langweilig wie möglich zu klingen. "Sonst bin ich von vornherein zu festgelegt auf die beste Betonung", erklärte er in einem Interview.
Sam sieht sich nicht als Familienmensch: Er möchte auf keinen Fall Kinder haben: "Ich wollte das noch nie, und bin auch nicht der Typ, der ein guter Vater wäre", begründete er seine fortpflanzungskritische Haltung.
Geraucht, aber nicht inhaliert? Sam brach die High School vorzeitig ab, und holte den Abschluss an der "alternativen" Schule "Urban Pioneers" nach. Rockwell sagt heute darüber, dass die Schule den Ruf hatte "nur von Kiffern besucht zu werden, weil man ihnen den Abschluss dort leicht machte." Neben dem Cannabis-kompatiblen Abschluss wurde dort aber vor allem Sams Leidenschaft für die Schauspielerei gefördert, wovon er noch heute profitiert.
Boxen ist nicht sein Lieblingssport, aber füllt seinen Lieblingsfilm: "Ich habe "Wie ein wilder Stier" mit Robert DeNiro mindestens fünfzigmal gesehen. Er war für mich so ein Vorbild, dass ich bei Auditions mit der Begründung abgelehnt wurde, dass man keinen New Yorker für die Rolle wollte - dabei bin ich aus San Francisco."
Lupe in der Hand und Pfeife im Mundwinkel? Fast: Sam hat vor seiner Schauspielkarriere kurz als Privatdetektiv gearbeitet. Er musste eine Frau befragen und ein paar Fotos machen, um eine Affäre nachzuweisen. Rockwell bezeichnet den Job heute als "im Grunde genommen eine recht langweilige Angelegenheit".
Weglaufen würde Sam gern häufiger: Er gibt zu, oft Angst zu haben. Seine schlimmste Phobie gilt nicht Spinnen, Menschenmengen oder großen Höhen sondern der Arbeitslosigkeit. "Keine Jobs mehr zu kriegen - das ist wirklich verdammt beängstigend", verriet er in einem Interview auf die Frage, was ihm den Schlaf raubt.
Biografie von Sam Rockwell
"Gut, dass ich Schauspieler bin - etwas anderes kann ich gar nicht. Ohne diesen Job müsste ich wahrscheinlich den Rest meines Lebens kellnern oder putzen.", fasst Rockwell seine Berufsqualifikation zusammen.
Zwischen San Francisco und New York
Etwas anderes kann er nicht? Etwas anderes konnte er doch auch gar nicht werden! Sams Eltern, beide Schauspieler, trennten sich, als er gerade mal fünf war. Von da an lebte Sam bei seinem Vater in San Francisco, pendelte aber regelmäßig zu seiner Mutter nachNew York. Die Folge: Rockwell saugte schon als Kind alles in sich auf, was die Alternativkultur an der West- und an der Ostküste zu bieten hatte. Mit zehn Jahren stand er schließlich in New York zum ersten Mal auf der Bühne und hatte Beruf sowie Berufung gefunden.
Leidenschaft für Anti-Helden
Nach der Highschool zog Sam nach New York, um Schauspieler zu werden. "Schauspieler" - nicht "Filmstar"! Der Unterschied machte sich sofort bemerkbar: Während ein angehender Filmstar strahlenden Hauptrollen in romantischen Komödien hinterherhechelt, konzentrierte sich Sam von Anfang an auf psychologisch interessante Nebenfiguren. In den Neunzigern erlebte man ihn als entwicklungsgestörten Trailer-Bewohner ("Box of Moonlight"), Berufskiller ("Jerry & Tom – Killer unter sich") und White-Trash-Mörder ("The Green Mile"). Sam gefiel es ganz gut so: "Ich mag diese dunklen Rollen. Ich finde Helden sollten Schwächen haben", begründete er seine Rollenauswahl.
Durchbruch mit "Confessions of a Dangerous Mind"
Das gefiel auch jemand anderem ganz gut so: George Clooney gab Rockwell spontan die Hauptrolle in seinem Regiedebüt "Confessions of a Dangerous Mind". Trotz seiner Vorliebe für düstere Nebenrollen war Sam plötzlich ein "leading man" geworden. Und was für einer: Kritiker waren sich einig, dass Rockwell, der Hauptdarsteller, eine größere Entdeckung war, als Clooney, der Regisseur.
Wählerischer Star
Entgegen aller Planung nun doch ein Star, ist Rockwell beschäftigter denn je: Mit seinem Kumpel Brad Pitt war er in "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" zu sehen, und hatte zum Kinostart des Western-Dramas bereits drei weitere Filme abgedreht ("Frost/Nixon", "Choke – Der Simulant" und "Endgame".)
Dennoch blieb er wählerisch: "Klar, die Versuchung ist jetzt natürlich groß, Filme einfach nur für die fette Gage zu drehen. Das ist für mich aber einfach nicht möglich. Wenn ich für einen Part vorspreche, der einfach nicht 'klickt', kann ich das nicht erzwingen. In der Rolle wäre ich nicht gut, und dann hat das ganze keinen Sinn. Dagegen bin ich echt allergisch." Auch, wenn er lieber mal einen dicken Scheck sausen lässt - es sieht nicht so aus, als ob Rockwell jemals, wie befürchtet, kellnern und putzen muss.
Sam Rockwell und der große Oscar-Erfolg
Stattdessen macht er sich eher um die ernsthaften Stoffe verdient – so zum Beispiel in der umjubelten und siebenfach oscarnominierten Tragikomödie "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri". Seine Rolle als rassistischer und gewalttätiger Kleinstadtpolizist Jason Dixon brachte Sam Rockwell einen Golden Globe, einen Screen Actors Guild Award und seinen allerersten Oscar als bester Nebendarsteller ein. In seiner Rede bei den Academy Awards dankte er nicht nur seinen Liebsten und den Mit-Nominierten, er widmete den Oscar einem alten Freund. "Für meinen alten Kumpel Phil Hoffman!", mit diesen Worten hob er seine Trophäe in die Luft und erinnerte an seinen 2014 verstorbenen langjährigen Freund Philip Seymour Hoffman. Scheint also, als hätte Sam Rockwell verstanden, worum es im Leben wirklich geht – Oscar-Erfolg hin oder her.
Die bekanntesten Filme mit Sam Rockwell (Auswahl)
- 1999: "The Green Mile"
- 2000: "3 Engel für Charlie" ("Charlie’s Angels")
- 2005: "Per Anhalter durch die Galaxis" ("The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy")
- 2007: "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" ("The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford")
- 2008: "Frost/Nixon"
- 2009: "Moon"
- 2009: "G-Force – Agenten mit Biss" ("G-Force", Sprechrolle)
- 2009: "Everybody’s Fine"
- 2010: "Iron Man 2"
- 2010: "Betty Anne Waters" ("Conviction")
- 2011: "Cowboys + Aliens"
- 2011: "Bad Sitter" ("The Sitter")
- 2012: "7 Psychos" ("Seven Psychopaths")
- 2013: "Ganz weit hinten" ("The Way, Way Back")
- 2013: "A Single Shot – Tödlicher Fehler" ("A Single Shot")
- 2014: "Grow Up!? – Erwachsen werd’ ich später" ("Laggies")
- 2014: "Marvel One-Shot: Der Mandarin" ("Marvel One-Shot: All Hail the King", Kurzfilm)
- 2014: "Hauptsache, die Chemie stimmt" ("Better Living Through Chemistry")
- 2014: "Loitering with Intent"
- 2015: "Poltergeist"
- 2017: "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
- 2018: "Blaze"