Starporträt Marie-Chantal von Griechenland
Prinz Pavlos und Prinzessin Marie-Chantal von Griechenland
Weihnachten 2016 feiert die griechische Königsfamilie gemeinsam. Prinzessin Marie-Chantal postet das stimmungsvolle Gruppenbild mit Weihnachtsbaum auf Instagram.
Zu Weihnachten die Königin ihre beiden Schwestern samt Kindern und Enkelkindern nach Fredensborg eingeladen. Dadurch entsteht ein royales Familienbild der Superlative.
Griechenlands Königsfamilie feiert Weihnachten mit den dänischen Verwandten von Königin Anne Marie. Vor dem Tannenbaum in Schloss Amalienborg versammelt haben sich (v.l.) Prinzessin Marie-Chantal, Prinz Pavlos, Prinzessin Theodora, Prinz Nikolaos, Prinzessin Alexia und ihr Ehemann Carlos Morales und Prinz Philippos sowie drei königliche Enkelkinder.
Das Paar hat fünf Kinder, allerdings blieben die der Trauung fern.
Steckbrief
- Vorname Marie-Chantal Claire
- Name Miller, geboren als Miller
- geboren 17.09.1968
- Sternzeichen Jungfrau
- Jahre 55
- Partner Prinz Pavlos von Griechenland (verheiratet seit 01. Juni 1995)
- Kinder Prinzessin Maria-Olympia (*1996) Prinz Konstantinos-Alexios (*1998) Prinz Achileas-Andreas (*2000) Prinz Odysseas-Kimon (*2004) Prinz Aristidis-Stavros (*2008)
Das weiß nicht jeder
Marie-Chantal ist Teil eines Schwestern-Trios, das in den 1990er Jahren für Furore sorgte. Pia, Marie-Chantal und Alexandra, die „Miller Sisters“, galten als Inbegriff der High Society, echte It-Girls ihrer Zeit. Alle drei heiratete in allerhöchste Kreise: Pia, die älteste der drei Schwestern, gab 1992 dem Öl-Erben Christopher Getty das Jawort. Alexandra, die jüngste, heiratete 1995 Alexander Prinz von Fürstenberg, den Sohn von Designerin Diana von Fürstenberg. Die Ehen von Pia und Alexandra wurden jedoch beide geschieden.
Inzwischen sorgen die Töchter der drei Schwestern auf dem internationalen Parkett für Furore: Isabel Getty, Talita von Fürstenberg und Prinzessin Maria-Olympia schicken sich an als die „Miller Cousinen“ in die Fußstapfen der Mütter zu treten.
Prinzessin Marie-Chantal interessierte sich früh für Kunst und hatte das Glück, dass sie in ihren Kreisen die Bekanntschaft von Andy Warhol machte. Als 16-jährige Schülerin bekam sie die Chance, für den Pop-Art-Künstler im Rahmen eines Stipendiums zu arbeiten. Er bat sie sogar, für ihn Model zu sitzen. Zwei der Bilder kaufte Robert Miller für seine Tochter, einen dritten Warhol bekam Marie-Chantal vom Künstler geschenkt.
Prinz Pavlos machte Marie-Chantal den Heiratsantrag im schweizerischen Gstaad. Als Ort suchte er sich ausgerechnet eine Seilbahn aus, wohl weil es der einzige Ort war, wo Familie und Freunde nicht dabei waren. Dem „Royalty Magazine“ erzählte die Braut damals, er habe es sogar fertiggebracht, in der Gondel niederzuknien. Was er genau gesagt habe, erinnerte der royale Bräutigam nicht mehr. Bei aller Emotionalität habe er aber noch behalten, dass sie „Ja“ gesagt habe.Ganz klassisch holte sich Pavlos später übrigens auch das Einverständnis von Marie-Chantals Vater zur Ehe mit seiner Tochter.
Die Hochzeit von Marie-Chantal und Pavlos 1995 war die größte Zusammenkunft gekrönter und ehemals gekrönter Häupter seit der Hochzeit von Prinzessin Elizabeth (der späteren Queen) mit dem – interessanter Zufall! - griechisch-dänischen Prinzen Philip 1947 in London. Selbst zu Prinz Charles‘ Hochzeit 1981 zählte man weniger hochkarätige Royals in der Hauptstadt.
Das Kleid der Braut, ein exklusiver Entwurf aus Elfenbeinseide mit tulpenförmiger Vorderseite und Perlenstickerei von Modeschöpfer Valentino Garavani, einem Freund der Familie Miller, soll fast 200 000 Euro gekostet haben.
Die Hochzeit von Marie-Chantal und Prinz Pavlos feierte man im „Hampton Court“-Palast, dem Hotel „Claridge“ und Wortham Park. Königin Margrethe, Tante des Bräutigams, lud außerdem auf ihre Jacht „Dannebrog“, die in der Themse ankerte. Unbestätigten Berichten zufolge soll Robert Miller für den Hochzeitsempfang allein über vier Millionen Euro bezahlt haben.
Das britische und griechische Königshaus verbindet verwandtschaftliche Bande, die durch Patenschaften unterstrichen werden. So machten Prinzessin Marie-Chantal und Prinz Pavlos Prinz 1998 Prinz William zum Paten ihres ältesten Sohnes Konstantinos Alexios, so wie schon Pavlos‘ Vater König Konstantin der Patenonkel von Prinz William wurde.
Biografie von Marie-Chantal von Griechenland
Marie-Chantal kam als zweite von drei Töchtern von Robert Warren Miller und seiner aus Ecuador stammenden Frau María Clara Pesantes Becerra in London auf die Welt. Der Vater hatte in den 1960er Jahren durch zollfreie Einkaufsmöglichkeiten ein Vermögen gemacht, was ihm den Beinamen „Duty Free“-König einbrachte und seinen Töchtern ein Leben als High-Society-Prinzessinnen ermöglichte. Die Familie konnte ein Jetset-Leben mit diversen Luxus-Domizilen, schnittigen Jachten und aristokratischen Freunden in aller Welt genießen.
Bis zu ihrem neunten Lebensjahr wohnte Marie-Chantal mit ihrer Familie in einem noblen Viertel von Hongkong. Es folgten einige Jahre auf dem Schweizer Internat „Le Rosey”, dann in Frankreich und in den USA, wo sie auch ihren Schulabschluss machte. Eine Idee, was sie danach machen wollte, hatte sie nicht, wie sie 2008 „Vanityfair“ erzählte. Kunst? Mode? Pferde? Sie studierte an einem Modeinstitut, beschäftigte sich mit Pferdezucht und belegte Kurse in Kunstgeschichte. Sie sei auf der Suche gewesen und habe gehofft, dass sich etwas ergibt.
Das tat es – und an dieser Stelle beginnt das moderne Märchen, bei dem ein griechischer Investmentbanker namens Alecko Papamakou Schicksal spielte. Er kannte die Familie des „Duty-Free“-Königs und echte Royals, nämlich die griechische Königsfamilie. Seine Idee: Marie-Chantal Miller sollte Kronprinz Pavlos kennenlernen. Er hielt die beiden für das perfekte Paar.
Ein Banker spielt Schicksal
Pavlos, ältester Sohn von Griechenlands Ex-König Konstantin und seiner Frau Anne-Marie, war ein Kronprinz ohne realistische Thronperspektive, denn seine Familie lebte seit 1967 im Exil. Der Sandhurst-Absolvent und Georgetown-Student war dennoch eine glänzende Partie.
1992 bekam Alecko Papamakou Gelegenheit, Pavlos und Marie-Chantal auf einer Geburtstagsfeier bei einem Quasi-Blinddate zusammenzubringen. Und es machte wirklich klick. Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, sagte sie später über die Begegnung in New Orleans. „Ich wusste, dass er die Person ist, die ich heiraten werde.“ Und der Prinz? „In dem Moment, als ich Marie-Chantal sah, habe ich gesagt ‚Das ist, wonach ich gesucht habe. Alecko hatte Recht‘“, erinnert sich Pavlos in „Vanityfair“.
Zwei Monaten nach dem ersten Treffen zog die gebürtige Britin nach New York, wo ihr neuer Freund studierte, und schrieb sich an der Uni ein. Es dauerte zwei Jahre, ehe Pavlos ihr einen Heiratsantrag machte. Die Familien waren hocherfreut und gaben ihren Segen. Die Verlobung des exilierten Kronprinzen mit der Milliarden-Erbin wurde in manchen Kreisen allerdings kritisch beäugt. Man unterstellte, ihr ginge es nur um den Adelstitel, ihm um das millersche Geld und gab dem Paar nur wenige Jahre.
Royals kommen in Scharen zur Hochzeit
Am 1. Juli 1995 feierten Prinz Pavlos und seine Braut in der griechisch-orthodoxen St.-Sophia-Kirche in London eine royale Mega-Hochzeit. Marie-Chantal kam aus dem Knicksen nicht heraus, weil nicht weniger als 14 regierende oder ehemals regierende Könige, Königinnen und Fürsten sich bei ihrem Jawort die Ehre gaben. Pavlos war der erste Kronprinz seiner Generation, der heiratete, noch dazu war seine Auserwählte eine Bürgerliche.
Das frisch verheiratete Prinzenpaar ließ sich in Manhattan nieder. Pavlos arbeitete als Hedgefonds-Manager, während seine Frau ihr Studium fortsetzen wollte. 1996 kam Tochter Maria-Olympia zur Welt, zwei Jahre später folgte Prinz Konstantinos-Alexios.
Marie-Chantal - die Königin der Kindermode
Als sie mit Kinder Nummer drei, Prinz Achileas-Andreas, schwanger war, kamen bei Prinzessin Marie-Chantal die Geschäftsgene des Vaters durch: Sie wollte etwas Eigenes auf die Beine stellen, etwas woran ihr Herz hing. „Mir fiel auf, dass es in dieser Zeit nicht viele Kindermodemarken gab, die One-Stop-Shops anboten,“ erzählte die Prinzessin „Vogue“. Diese Überlegung gab den Startschuss desModelabels „Marie Chantal“, das seit 2000 luxuriöse Baby- und Kinderkleidung produziert für Mütter, deren Nachwuchs „frisch, gesund und glücklich“ aussehen soll.
Kein Ende des Märchens in Sicht
Als Geschäftsfrau und Mutter scheint die einstige High-Society-Prinzessin ein erfülltes Leben zu haben, wovon sich ihre Instagram-Follower überzeugen können. Dort postet sie Fotos der fünf Kinder, aller Hunde und Pferde und außerdem Urlaubsschnappschüsse und Aufnahmen, die sie im Büro oder Ehemann Pavlos mit seinen Söhnen auf dem Sofa zeigen. Fast könnte man meinen, den Alltag einer normalen Oberschichtfamilie zu sehen. Wären da nicht die Bilder von royalen Events wie der Hochzeit von Prinz Harry, auf der die griechischen Royals selbstverständlich zu Gast waren. Und es lässt sich nicht verleugnen, dass die Familie es sich leisten kann, zwischen diversen Anwesen in England und Amerika zu pendeln, ausgiebig in Luxus-Ressorts zu urlauben und Geburtstage pompös-extravagant zu feiern. Das Vermögen der Millers wird auf über 2 Milliarden Euro geschätzt, was Marie-Chantal auf die Liste der reichsten Britinnen brachte, wo sie übrigens etliche Plätze vor Queen Elizabeth rangiert.
Die Lebensgeschichte von Prinzessin Marie-Chantal von Griechenland hätte sich kein Schmachtroman-Autor schöner ausdenken können. Und bislang trübt nichts die Idylle. Die Kinder sind wohlgeraten, das eigene Modelabel floriert und die Ehe mit Pavlos hält, allen Unterstellungen zum Trotz, schon über 20 Jahre. Skandalfrei. Man könnte also enden mit „… und sie lebte glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage“.