Starporträt Prinzessin Cristina







Steckbrief
- Vorname Cristina Federica Victoria Antonia
- Name de Borbón y Grecia
- Titel Infantin von Spanien, bis 2015: Herzogin von Palma de Mallorca
- geboren 13.06.1965, Madrid/ Spanien
- Sternzeichen Zwillinge
- Jahre 57
- Partner Iñaki Urdangarin (getrennt, verheiratet seit 1997)
- Kinder Juan Valentín de Todos los Santos Urdangarin y de Borbón (*1999) Pablo Nicolás Sebastian de Todos los Santos Urdangarin y de Borbón (*2000) Miguel de Todos los Santos Urdangarin y de Borbón (*2002) Irene de Todos los Santos Urdangarin y de Borbón (*2005)
Das weiß nicht jeder
Ein berühmter Ausspruch von König Juan Carlos‘ Tochter lautet: „Ich wurde als Prinzessin geboren und als Prinzessin werde ich sterben.“
Die Prinzessin führt in ihrem Namen Titel aus Spanien und Griechenland, was sich durch ihre Mutter, Königin Sofia, erklärt. Diese wurde als Prinzessin von Griechenland geboren und gab ihren Kindern wiederum diesen Titel weiter. König Konstantin von Griechenland ist damit Cristinas Onkel.
Spaniens Königsfamilie ist nicht nur hobbymäßig sportlich unterwegs. Etliche Mitglieder waren Olympia-Teilnehmer - auch Prinzessin Cristina. Genauso wie ihr Vater König Juan Carlos, Bruder Felipe und ihr Onkel König Konstantin von Griechenland, allesamt im Segelboot.
Cristina hatte 1988 die Ehre, die spanische Flagge ins olympische Stadion bei der Eröffnungsfeier zu tragen.
Prinzessin Cristina heiratete 1997 in einem Kleid von Lorenzo Caprile, einem populären spanischen Designer. Ein besonderes Detail war ihr Schleier aus dem 19. Jahrhundert. Das Familienerbstück musste von einem spanischen Museum ausgeliehen und aufgearbeitet werden, ehe Cristina ihn anlegen konnte. Im Haar trug sie ein Diadem, das ihre Mutter Königin Sofia zu ihrer Hochzeit von General Franco bekommen hatte.
Prinzessin Cristina und Ehemann Iñaki Urdangarin wählten für ihre vier Kinder sehr traditionelle Namen. Um zu wissen, woher der Name ihrer einzigen Tochter kommt, muss man nur in die royale Verwandtschaft schauen: Irene ist benannt nach Cristinas Tante mütterlicherseit, nach Prinzessin Irene von Griechenland.
Prinzessin Cristina ist das zweite Kind von König Juan Carlos und König Sofia. Ihre Geschwister sind Prinzessin Elena und König Felipe, der Jüngste des Trios. In der Thronfolge steht Cristina hinter König Felipes Töchtern, ihrer Schwester Elena und deren Kindern.
Auf der offiziellen Webseite des spanischen Königshauses („Casa Real“) sucht man die Prinzessin vergeblich. Als Felipe VI. 2014 auf den Thron kam, gehörte es zu seinem Bemühen um mehr Transparenz, Glaubwürdigkeit und Imagewiederherstellung, den Begriff der „königlichen Familie“ enger zu fassen. Cristina gehört zur Familie des Königs („Familia del Rey"), nicht aber zur königlichen Familie – dieser feine Unterschied bedeutet, dass sie auf der Webseite nicht mehr gesondert erscheint. Darüber hinaus wurden finanzielle Zuwendungen an sie und ihre Schwester Elena gestrichen.
Biografie von Prinzessin Cristina
Fast 40 Jahre lang konnte Prinzessin Cristina (fast) nichts falschmachen: Sie war die erste Infantin ihrer Familie, die ein Universitätsstudium abschloss. 1990 machte sie ihren Master in Amerika und hospitierte bei der UNESCO. Die Karriere toppte sie noch mit Erfolgen im Segelsport und einer Olympiateilnahme 1988.
In dem spanischen Handball-Star Iñaki Urdangarin fand sie ihre große Liebe. Die beiden lernten sich, wie sollte es anders sein, 1996 bei den olympischen Sommerspielen von Atlanta auf einer Party kennen. Der großgewachsene Sportler beeindruckte die Prinzessin durch seine Bodenständigkeit. Sein gutes Aussehen soll sie erst auf den zweiten Blick angesprochen haben …
Cristina und Inaki waren die neuen Aushängeschilder der Monarchie
Mit einer fulminanten Hochzeit besiegelten die beiden 1997 ihre Liebe: 800 Gäste feierten auf der Pre-Wedding-Party, 1500 kamen in der Kathedrale von Barcelona, 20 000 jubelten dem Paar davor zu. Einen märchenhafteren Einstieg ins Eheglück konnte es kaum geben!
Prinzessin Cristina und ihr Ehemann, die seit ihrer Trauung Herzogin und Herzog von Palma waren, entwickelten sich zu royalen Society-Lieblingen. Ihre Verbindung brachte frischen Wind fürs Königshaus, das junge Aushängeschilder gebrauchen konnte. Eine Rolle, die die beiden gerne und über einige Jahre glänzend ausfüllten. Die vier Kinder Juan Valentin, Pablo, Miguel und Irene krönten ihr Familienglück.
Seine sportliche Laufbahn hatte Iñaki Urdangarin 2000 beendet und betätigte sich als Geschäftsmann. Sehr erfolgreich, wie es anhand des luxuriösen Lebensstils schien. Ab 2009 lebten die Familie in den USA, wo der königliche Schwiegersohn für einen Telefonkonzern arbeitete.
Ein Skandal mit Folgen
Beim unbeschwerten Leben wäre es geblieben, wenn der gebürtige Baske und ein Geschäftspartner nicht ins Visier der Justiz geraten wären. Der Verdacht lautete auf Veruntreuung von Steuergeldern und Betrug. Mit Hilfe ihrer Stiftung „Noos“ sollten die beiden Gelder in Millionenhöhe unterschlagen haben.
Bis dahin war der ehemalige Nationalhandballer überaus beliebt gewesen. Als 2011 der Skandal hochkochte und schließlich der Prozess begann, bezeichnete ihn manche Zeitung gar als „meistgehassten Spanier“. Fatalerweise färbte sein negatives Image ab. Erst auf seine Ehefrau, dann auf die königliche Familie insgesamt.
König Juan Carlos versuchte sich in Schadensbegrenzung: Die Urdangarins wurden vom royalen Kalender gestrichen. Bei offiziellen Terminen waren sie nicht mehr erwünscht. „Die verstoßene Prinzessin“, so lautete nur eine der Schlagzeilen, die in dieser Zeit geschrieben wurde.
Cristinas Bruder, der 2014 als Felipe VI. auf den Thron kam, blieb bei dieser distanzierten Haltung. Er entzog Schwester und Schwager den Herzogstitel.
Angeklagt im Prozess
Im Laufe des „Noos“-Prozesses musste sich auch Prinzessin Cristina vor Gericht verantworten, was ein absolutes Novum darstellte. Noch nie war ein Mitglied des Königshauses vernommen oder gar angeklagt worden. Sie beteuerte ihre Unschuld und dass sie geschäftliche Details nie gekannt habe. Sie kam mit einer Geldstrafe davon. Seit 2019 konnte Prinzessin Cristina sich ihrer königlichen Familie wieder zaghaft annähern.
Iñaki Urdangarin aber wurde zu einer mehr als fünfjährigen Haftstrafe verurteilt, die er seit Sommer 2018 im Gefängnis von Brieva nordwestlich von Madrid verbüßt.
Zwangsläufige Distanz
Damit entstand eine räumliche Distanz beim einstigen Glamourpaar. Während Iñaki in Spanien einsitzt, lebt Cristina mit den Kindern weiter in der gemeinsamen Wohnung in der Schweiz. Hier arbeitet sie – nach einer prozessbedingten Pause – seit 2013 für die Kulturstiftung der Bank „La Caixa" und als Beraterin für die Stiftung des Aga Khan.
Eine Trennung oder gar Scheidung von ihrem Ehemann sei nicht geplant, ließ sie zunächst – nach entsprechenden Schlagzeilen – vermelden. Diese Haltung stieß auf Unverständnis in Spanien, genauso wie auf Mitleid. „Wie kann man so blind sein?“, wurde nicht nur einmal offen gefragt. Zur offenen Trennung kam es dennoch erst, nachdem Inaki im Januar 2022 Hand in Hand mit einer Freundin oder Affäre abgelichtet wurde und Cristina somit gezwungen war, Konsequenzen zu ziehen. Wohl auch von ihren Kindern.