Starporträt Prinzessin Alexandra, Lady Ogilvy
Steckbrief
- Vorname Alexandra Helen Elizabeth Olga Christabel
- Name Ogilvy
- Titel Prinzessin von Kent, Lady Ogilvy
- geboren 25.12.1936, London, England / UK
- Sternzeichen Steinbock
- Jahre 86
- Partner Angus Ogilvy (verheiratet seit April 1963 bis zu Angus' Tod 2004)
- Kinder James Ogilvy (*1963) Marina Ogilvy (*1966)
Das weiß nicht jeder
Prinzessin Alexandra wurde nach ihrer Großmutter mütterlicherseits benannt, nach Prinzessin Alexandra von Dänemark, einer Tochter von Christian IX., der als Schwiegervater Europas gilt. Und das mit gutem Grund, denn seine Kinder wurden in diverse Königs– und Adelshäuser verheiratet. Alexandra war die Ehefrau des britischen Königs Edward VII., und ist damit – und da schließt sich der Kreis der royalen Verwandtschaft wieder – auch die Urgroßmutter väterlicherseits von Queen Elizabeth.
Prinzessin Alexandras älterer Bruder ist Prinz Edward, 2. Herzog von Kent. Als Erstgeborener erbte den Titel mit nicht mal sieben Jahren nach dem Tod des Vaters. Der jüngste der drei Kent-Geschwister ist Prinz Michael, der im Gegensatz zu den älteren Geschwistern allerdings nur gelegentlich royale Aufgaben übernimmt.
Prinzessin Alexandra ist die Cousine von Queen Elizabeth und man würde durch diese enge Verwandtschaft meinen, sie stünde in der Thronfolge weiter vorne. Tatsächlich belegt sie aber nur einen Platz in den 50ern. Bei ihrer Geburt 1936 sah es anders aus, da war sie allerdings die Nummer 6 der Thronfolge.
Prinzessin Alexandra heiratete in der Westminster Abbey, der traditionellen royalen Kirche für den größeren Hochzeitsrahmen. Die Trauung wurde weltweit übertragen und war ein großes Medienereignis, allein weil sich neben der Queen und ihrer Familie auch viel königliche Verwandtschaft der Braut aus dem Ausland blicken ließ.
Das Brautkleid entwarf der britische Designer Johan Cavanagh. Als Diadem wählte die Braut dasselbe, das schon ihre Mutter Prinzessin Marina bei ihrer Hochzeit getragen hatte. Es trägt den inoffiziellen Namen „City of London Fringe".
Bis zur Erhebung ihres Ehemannes Angus Ogilvy in den persönlichen Adelsstand 1988 lautete der Titel der Prinzessin „Ihre königliche Hoheit, Prinzessin Alexandra, die ehrenwerte Mrs Angus Ogilvy“. Danach wurde es „Ihre königliche Hoheit, Prinzessin Alexandra, die ehrenwerte Lady Ogilvy“.
Die beiden Kinder der Prinzessin bekamen keine Titel, sie heißen schlicht Ogilvy mit Nachnamen. Sohn James Ogilvy ist mit Julia Rawlinson verheiratet und Vater von Flora und Alexander Ogilvy. Tochter Marina hat aus ihrer geschiedenen Ehe mit Paul Mowatt die Kinder Zenouska und Christian.
Seit einigen Jahren ist das Thema „Mentale Gesundheit“ durch das Engagement von Prinz William, Herzogin Catherine und Prinz Harry stärker in den Fokus gerückt worden. Noch ehe die royalen Superstars des Hauses Windsor sich dieses Themas annahmen, hatte aber Prinzessin Alexandra Schirmherrschaften beispielsweise bei der „Mental Health Foundation“ inne und unterstützte die Organisation „MIND“, eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich ebenfalls genau mit diesem Thema befasst.
Nicht nur in englischen Gärten blüht die „Princess Alexandra of Kent“-Rose über die ihr Züchter schreibt, sie sei eine „prachtvolle Rose“, die einen köstlichen und frischen Teerosenduft verströme mit einem Hauch Zitrone und Schwarze Johannisbeere.
Biografie von Prinzessin Alexandra, Lady Ogilvy
Zugegeben, die Zeiten, in denen die großgewachsene Prinzessin Alexandra auf dem roten Teppichen Aufsehen erregte, liegen Jahrzehnte zurück. Mit über 80 Jahren ist sie zwar nach wie vor eine elegante Erscheinung. Nur erregen die jüngeren Windsors mehr Aufmerksamkeit.
Als Anfang 2019 aber durchsickerte, die 82-Jährige wolle sich von ihren royalen Engagements zurückziehen, wurde die britische Presse aufmerksam.
Royale Ahnentafel
Die Prinzessin, deren Vielleicht-Rückzug für Schlagzeilen sorgte, ist die Cousine von Queen Elizabeth. Ihre Väter, Prinz George und König George VI., waren Brüder. Alexandras Mutter Marina stammte aus dem griechischen Königshaus, was – über die Verbindung nach Dänemark – eine riesige royale Verwandtschaft brachte.
Prinz George starb 1942 bei einem Flugzeugabsturz in Schottland. Seine Frau Marina blieb mit den drei Kindern Edward, Alexandra und Michael zurück. Als erste königliche Prinzessin wurde die Tochter nicht zu Hause unterrichtet: 1947 kam Alexandra auf ein Mädcheninternat und ging danach nach Paris, wo sie Französisch und Musik studierte.
Die fast bürgerliche Familie
Auf einem Ball soll sie 1955 Angus Ogilvy kennengelernt haben. Vielleicht waren sie sich schon früher einmal über den Weg gelaufen, denn die Familie des Grafensohnes bekleidete diverse Posten bei Hofe. Wann genau die Romanze begann, wurde nie bekannt. Sieben Jahre nach dem vermuteten Kennenlernen wurde ihre Verlobung bekanntgeben und im April 1963 gaben sich die Alexandra und Angus in der Westminster Abbey mit einem royalem Großaufgebot unter den Gästen das Jawort.
Die Queen bot Angus Ogilvy nach der Hochzeit einen Grafentitel an, was er zur allgemeinen Überraschung jedoch ablehnte. Er wollte weiter seinen Geschäften nachgehen und ein ungeadelter Prinzessinnen-Ehemann sein.
Die Familie blieb in vielem (fast) bürgerlich: Sie hätten ein Apartment in einem der Paläste haben können, stattdessen mieteten die Ogilvys sich aber das Anwesen „Thatched House Lodge“ in Richmond. Hier wuchsen auch die Kinder James und Marina auf. Als Angus Ogilvy 2004 an den Folgen einer Krebserkrankung starb, behielt seine Witwe das Haus sowie ihre (Arbeits-)Räume im St.-James-Palast in London.
Die Ogilvys und die kleinen Verfehlungen
Während sich die Enkeltochter von König George V. nie einen nennenswerten Ausrutscher leistete, war ihre Familie für manchen Aufreger gut. Ehemann Angus Ogilvy wurde in den 1970ern in den sogenannten Lonrho-Skandal verwickelt, in dem es um Sanktionsbruch ging. Der später rehabilitierte Londoner zog sich aus dem Geschäftsleben weitestgehend zurück. Er widmete sich wohltätigen Dingen, unterstützte seine Frau und fungierte zeitweilig als Berater der Queen.
Der Name Ogilvy landete durch Tochter Marina ebenfalls in den Schlagzeilen: Sie rebellierte als junge Erwachsene mit Fotos in einem Fetisch-Magazin und verkaufte mehrfach Details aus ihrem Privatleben an Boulevardmedien. Zuletzt war es der Sorgerechtsstreit um die beiden Kinder mit ihrem Ex-Mann, der für Furore sorgte.
Über 60 Jahre im Dienst der Krone
Prinzessin Alexandra wurde in den 1950er Jahren Vollzeit-Royal - auf Wunsch von Queen Elizabeth II., die weibliche Unterstützung bei Repräsentationsaufgaben suchte. Die einzige Tochter von Prinz George ist also seit über 60 Jahren Teil der windsorschen Familienfirma. Sie war (oder ist) Schirmherrin oder Präsidentin von rund 100 Organisationen, wobei sie sich auf Kultur-, Medizin- und Wohlfahrtsthemen konzentriert hat.
Royale Touren führten sie von Kanada, über Australien, den Oman und bis nach Nigeria. Die Zahl ihrer jährlichen Engagements lag über Jahrzehnte im dreistelligen Bereich, weshalb man sie sogar als „effizienteste arbeitende Prinzessin der Welt“ bezeichnete. Ab 2013 war sie bereits weniger aktiv als zuvor. 2017 zwangen sie gesundheitliche Probleme zur weiteren Einschränkung ihrer Termine.
Rückzug in den royalen Ruhestand?
„Für lange Zeit war sie das royale Pin-Up, noch vor den Glamourtagen von Diana und jetzt Meghan,“ zitiert „Express.co.uk“ den Autoren Christopher Wilson. Und weil die jungen Royals nicht nur den Glamourpart übernehmen, sondern auch die einen oder anderen termine in der Öffentlichkeit, kann sich die Ü70- und Ü80-Generation, die Kents und Gloucesters, aus dem königlichen Tagesgeschäft tatsächlich etwas zurückziehen.
Aber ganz in den Ruhestand verabschieden? Prinzessin Alexandra will als „Arbeitsroyal“ weitermachen. Entsprechende Berichte über ihren geplanten Rückzug ließ sie Anfang 2019 dementieren. IHre Fans finden: Welch ein Glück!