Starporträt Prinz Philip
Prinzessin Elizabeth und Philip Mountbatten gaben sich vor 76 Jahren in London das Ja-Wort.
Norman Hartnell entwarf für die spätere Queen ein florales Kleid aus weißem Satin mit hohem Kragen und langer, ebenso mit Blumen bestickter Schleppe. Die im September 2022 verstorbene Monarchin und ihr bereits im April 2021 verstorbener Gatte Prinz Philip hätten heute mit Sicherheit auf ihren Hochzeitstag angestoßen.
Heute wäre Prinz Philip 100 Jahre alt geworden. Seinen Geburtstag hätte der Royal bestimmt groß gefeiert. Nun würdigt Queen Elizabeth ( † 8. September 2022) ihren Ehemann mit einer besonderen Geste. Sie lässt eine Rose mit dem Namen "Duke of Edinburgh" in Gedenken an den Prinzen auf Schloss Windsor pflanzen. Der Verkaufserlös fließt in den "The Duke of Edinburgh's Award Living Legacy Fund".
Dieses Foto teilt die Königsfamilie fünf Tage nach dem Tod von Prinz Philip. Es zeigt den Prinzengemahl und Queen Elizabeth mit sieben ihrer Urenkelkinder. Aufgenommen wurde das Foto 2018 von Herzogin Catherine.
Nun ist es traurige Gewissheit: Prinz Philip stirbt im Alter von 99 Jahren. Der Herzog von Edinburgh ist für immer von uns gegangen.
Queen Elizabeth und Prinz Philip wären heute bereits seit 76 Jahren verheiratet. Vor drei Jahren veröffentlichte das britische Königshaus das letzte Hochzeitstagsbild der beiden: Es zeigt das Paar wenige Tage zuvor im "Oak Room" auf Schloss Windsor. Vor ihnen liegen die ersten Glückwunschkarten, doch die Karte, die sie in den Händen halten, ist ein ganz besonders Geschenk: Ihre Urenkel Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis haben sie für sie gestaltet.
Prinz Philip stirbt ein knappes halbes später, die legendäre Monarchin muss den 74. Hochzeitstag ohne ihren geliebten Mann verbringen. Sie selbst stirbt am 8. September 2022 auf Schloss Balmoral.
Ihnen ist gelungen, was nicht viele Paare schaffen. Queen Elizabeth und Prinz Philip feiern heute schon ihren 72. Hochzeitstag. Wir gratulieren von Herzen.
1933 zieht er zu seiner Schwester nach Deutschland und besucht die Schule Schloss Salem. Als Schulgründer und Bildungspionier Kurt Hahn vor den Nazis fliehen muss, gründet er nach den gleichen Prinzipien "Gordonstoun School" in Schottland. Prinz Philip folgt ihm dorthin. Hier ist er bei einer Schulaufführung von Shakespeares "MacBeth" zu sehen.
Steckbrief
- Vorname Philip
- Name Mountbatten
- Titel Duke of Edinburgh
- geboren 10.06.1921, Mon Repos, Korfu / Griechenland
- Sternzeichen Zwillinge
- gestorben 09.04.2021, Schloss Windsor, Windsor / England
- Jahre 99
- Partner Queen Elizabeth (verheiratet)
- Kinder Charles (*1948) Anne (*1950) Andrew (*1960) Edward (*1964)
Das weiß nicht jeder
Prinz Philip und Queen Elizabeth sind entfernte Verwandte: Ihre Urururgroßmutter ist Queen Victoria und das macht sie zu Cousine und Cousin dritten Grades. Ein weiterer gemeinsamer Verwandter ist Christian IX. von Dänemark.
Prinz Philip ist der einzige Sohn von Prinz Andreas von Griechenland und seiner Frau Prinzessin Alice von Battenberg. Alle seine vier Schwestern heirateten in deutsche Adelshäuser. Bis heute gibt es daher Kontakte zwischen dem Haus Hessen (zu dem seine Mutter gehörte) und der britischen Königsfamilie
Prinz Philip verbrachte Teile seiner Schulzeit auf dem Internat Salem in Baden-Württemberg und spricht - auch wegen der vielen deutschen Verwandten - sehr gut Deutsch.
Das Polo-Spielen gab er 1973, mit 50 Jahren, auf. Den Pferden treu blieb er dennoch, allerdings wechselte er vom Sattel auf den Kutschbock und nahm auch an Fahrturnieren teil. Wieso es dazu kam? In einem Interview sagte er dazu in der für in typischen Art: "Ich dachte: Wir haben Pferde, wir haben Kutschen, warum probiere ich das nicht mal?"
Auf der Insel Tanna (Südwestpazifik) gibt es die Prinz-Philip-Bewegung, einen Kult, bei dem die Bevölkerung des Dorfes Yaohnanen den Prinzgemahl für einen lange zurückerwarteten Geist hält und gottähnlich anbetet.
Die Queen und ihr Mann heirateten 1947 und können damit 2017 ihren 70. Hochzeitstag feiern. Prinz Philip selbst formulierte das Rezept für seine Langzeitehe einmal so: "Das Geheimnis einer glücklichen Ehe ist, nicht die selben Interessen zu haben." Auf diese Weise habe man eine Sache über die man nicht streiten könne.
Prinz Philip trägt nicht nur den Titel des Duke of Edinburgh, sondern auch die Titel Earl of Merioneth und Baron Greenwich.
Biografie von Prinz Philip
Prinz Philip war der dienstälteste Prinzgemahl der Welt und hat damit die Rolle des Mannes hinter der Königin geprägt wie kein zweiter. Sich die Queen ohne ihren Mann vorzustellen ist quasi unmöglich. Durch seine anhaltende Neigung zu protokollarisch und politisch unkorrekten Bemerkungen geriet er in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik. Später jedoch hatten die bissigen Einzeiler und seine beharrliche Unangepasstheit Kultstatus. In England habe, so heißt es, nahezu jeder mindestens eine Anekdote des Queen-Gatten auf Lager. Und ganze Bücher gibt es auch zu dem Thema.

Der eiserne Herzog
Längst zollen die Briten ihm außerdem Respekt für sein Arbeitspensum im hohen Alter: Das Wort Ruhestand schien es lange in seinem Sprachgebrauch nicht zu geben. Obwohl er zu seinem 90. Geburtstag 2011 scherzte, er würde sich langsam dem "Verfallsdatum" nähern und wolle kürzertreten, zählte er sogar mit 95 Jahren noch zu den aktiven Mitgliedern der Familienfirma der Windsors und absolvierte unermüdlich Termine. Und das, obwohl ihn immer wieder gesundheitliche Probleme plagten.
Aber mit der selben Disziplin, die Königin Elizabeth an den Tag legt, reiste auch ihr Mann durchs In- und Ausland, weihte Gebäude ein, hielt Reden zu diversen Themen, war Gastgeber von Empfängen und besuchte Organisationen, die er unterstützt. Rund 800 Schirmherrschaften hatte er inne und war damit im Könighaus lange der "Mann für alle Fälle", der sich - noch vor Prinz Charles - für Umwelt- und Naturschutz engagierte und Kinder und Jugendliche mit dem "The Duke of Edinburgh"-Preis fördert. Der "eiserne Herzog", wie er hochachtungsvoll genannt wird, genießt im Königreich großen Respekt für seine Haltung.
Insofern war ein ein unerwarteter Paukenschlag, als am 4. Mai 2017 vom Palast verkündet wurde, Prinz Philip wolle sich ab Herbst aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Wie man sich die Prinzgemahl in Pension vorzustellen hat, zeigte sich dann: Wir sehen ihn ab und zu privat einmal, beim Kutschenfahren, einem seiner liebsten Hobbys. Wenn er noch in die Öffentlichkeit tritt, dann muss es schon ein echtes Herzensthema oder ein Familienevent sein - Hochzeit, Taufe und ähnliches. Ein Einschnitt im royalen Leben der Windsors. Sieht man aber, dass den altgedienten Duke erst in seinem 100. Lebensjahr zunehmend wieder gesundheitliche Probleme plagen, dann weiß man: Es war eine gute Entscheidung.
Vorbehalte gegen den Prinzen
Philip genoss nicht immer die Anerkennung, die man ihm heute von allen Seiten zollt.
Als die damalige Prinzessin Elizabeth 1947 ihre Verlobung mit Prinz Philip offiziell bekannt gab, war die (für viele überraschende) Verbindung der britischen Thronfolgerin mit ihrem mittellosen, im Ausland geborenen Cousin dritten Grades umstritten. Der künftige Mann der Königin stammte nicht aus einem britischen oder schottischen Adelsgeschlecht. Er war vielmehr der auf Korfu geborene Sohn eines Prinzen von Griechenland und Dänemark und damit ein Mitglied des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg.
Philip trug zwar einen königlichen Titel, war durch die weitverzweigte Verwandtschaft mit seiner Künftigen sogar entfernt verwandt und hatte auf britischer Seite im Zweiten Weltkrieg gedient. Dennoch galt er als nicht gut genug. In der Nachkriegszeit sorgten seine verwandtschaftlichen Verbindungen zu Deutschland für Missfallen.
Schwierige Kindheit
Eine royale Bilderbuchkindheit hatte der griechisch-dänische Prinz nicht durchlebt. Früh musste die Familie Griechenland verlassen und ins Exil nach Paris gehen. Von seinen Eltern hatte Philip nicht viel: Prinz Andreas, der Vater, verließ seine Frau Alice und die fünf Kinder in den 1930er Jahren. Die gebürtige Prinzessin von Battenberg litt an einer psychischen Krankheit, wegen der sie später mehrfach in Sanatorien eingewiesen wurde. Während Philips Schwestern in deutsche Adelshäuser einheirateten, besuchte er verschiedene Schulen und Internate und wurde letztlich von in England lebenden Verwandten aufgenommen.
1939 ging der damals 18-Jährige als Kadett zur britischen Marine. Im selben Jahr wurde er abkommandiert, die königliche Familie bei einem Besuch des "Dartmouth Naval College" herumzuführen. Seine entfernte Cousine Elizabeth und ihre Schwester Margaret hatte Prinz Philip zuvor schon bei Familienfesten getroffen. Die erneute Zusammenkunft in Dartmouth gilt aber als entscheidend für die Zukunft des Paares. Die 13-jährige Elizabeth soll nämlich endgültig völlig hingerissen gewesen sein von dem fünf Jahre Älteren. Und so blieben die beiden in Kontakt.
Auf die offizielle Verlobung folgte - noch im selben Jahr - am 20. November 1947 die Trauung in der "Westminster Abbey".
Marinekarriere
Der neue Herzog von Edinburgh konnte in den ersten Jahren seiner Ehe seine Marinekarriere weiter verfolgen und diente sich bis zum Commander hoch. Er beendete den aktiven Dienst erst, als seine Frau Königin wurde. Seine Verbindung zum Militär und besonders zu Marine blieb dennoch erhalten. Bis heute demonstriert der Herzog von Edinburgh, den die Queen 2011 zum "Lord High Admiral" und damit zum formalen Oberhaupt der "Royal Navy" ernannte, seine Verbundenheit mit den Streitkräften und reist selbst mit über 90 Jahren noch ins Ausland, um dort stationierte Soldaten auszuzeichnen.
Keine Langzeitehe bleibt ohne Gerüchte
Immer wieder tauchten Gerüchte über angebliche Affären von Prinz Philip auf. Bis heute bemerkt die britische Presse, dass er sich gerne mit bestimmten Ladys umgibt, die er charmant flirtend unterhält, wenn er beispielsweise mit ihnen bei Reitturnieren gesehen wird. Zu den Damen, die mit ihm in Zusammenhang gebracht werden, gehören reiche, verheiratete Erbinnen genauso wie Schauspielerinnen und Showgirls. Bewiesen wurde nie etwas.
Mit einem etwas schiefen Lächeln quittierte die Queen die Hochzeitstagsrede ihres Mannes, in der er ausgerechnet über das Thema Toleranz sprach. "Toleranz ist die wichtigste Voraussetzung für eine glückliche Ehe. Das denkt man vielleicht nicht, wenn es gut läuft, aber wenn es schwierig wird, ist sie absolut unerlässlich. Und glauben sie mir, die Queen ist reichlich mit Toleranz ausgestattet."
Der Prinzgemahl selbst reagierte auf Fremdgehgerüchte mal betont gleichgültig, mal mit genervtem Bestreiten. Gyles Brandreth, Autor einer Biografie über die königlichen Eheleute, zitiert ihn in diesem Zusammenhang zudem mit den Worten: "Wie könnte ich? Ich habe einen Polizisten um mich herum, Tag und Nacht, seit 1947." Zudem sei sein Gesicht überall bekannt.
Der Mann hinter der Königin
Aber es muss weit mehr sein als nur ein Höchstmaß an Toleranz, das die Queen und ihren Mann seit mehr als 60 Jahren zusammenschweißt. Mit dem ihm eigenen Humor spricht Prinz Philip von sich selbst als "enteigneter Balkanprinz für Balkonszenen" und weiß natürlich genau, dass er weit als schmückendes Beiwerk ist.
Obwohl er protokollgemäß als Nicht-König immer im Hintergrund bleiben muss, ist bekannt, dass er familienintern bei den Windsors den Ton angibt. Er soll außerdem der einzige sein, der der Queen (natürlich nur im privaten Kreis) widersprechen kann.
Seine öffentliche Aufgabe ist mehr als klar - und dazu äußert er sich immer wieder. "Mein erster, zweiter und letzter Job ist es, die Queen niemals in Stich zu lassen." Obwohl sich Elizabeth II. sonst mit privaten Äußerungen noch mehr zurückhält als andere Monarchen, hob sie die Rolle ihres Mannes auf sehr persönliche Weise 1997 öffentlich hervor. In der Rede zur goldenen Hochzeit sagte sie, Prinz Philip sei jemand, der an Komplimenten keinen Gefallen finde. Er habe ihr in allen Jahren Stärke und Halt gegeben. "Und ich, seine ganze Familie, dieses und viele andere Länder, schulden ihm mehr Dank, als er je erwarten würde und als wir je erfahren werden." Ein königlicheres Kompliment für den Prinzgemahl konnte es kaum geben.
Gesundheitliche Probleme und Tod
Im Jahr 2021 verbrachte der Mann der Königin einige Wochen in Krankenhäusern, eine Infektion machte ihm zu schaffen, auch eine Herz-OP fand statt. Als er im März das Krankenhaus wieder verlassen und nach Windsor zurückkehren konnte - aufrecht, er stieg allein ins Taxi - freuten sich viele.
Am 9. April 2021 jedoch wurde die traurige Nachricht verkündet, dass Prinz Philip am Morgen auf Schloss Windsor friedlich eingeschlafen sei. Zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag.