Starporträt Prinz Harry
Nach einem harten Training verlässt Prinz Harry erschöpft ein Fitnessstudio in Santa Barbara. Mit Wasserflasche und Kappe ist der Aussteiger-Royal an diesem Wochenende ziemlich bodenständig unterwegs – ganz anders als Schwiegermutter Doria Ragland, die am Samstag, 26. August, mit Kris und Kim Kardashian bei einer Wohltätigkeitsgala in Los Angeles feiert.
Steckbrief
- Vorname Henry Charles Albert David
- Name Mountbatten-Windsor
- Titel Duke of Sussex, Earl of Dumbarton, Baron Kilkeel
- geboren 15.09.1984, UK / England / London
- Sternzeichen Jungfrau
- Jahre 39
- Grösse 188 cm
- Partner Herzogin Meghan (seit 2016, verheiratet seit 2018) Cressida Bonas (2012-2014) Chelsy Davy (2004-2011)
- Kinder Archie Harrison Mountbatten-Windsor (*2019) Lilibet Diana Mountbatten-Windsor (*2021)
Das weiß nicht jeder
Meinen "spare", nannte Lady Di recht provokativ ihren jüngsten Sohn - "der, den ich übrig habe". Das kommt von dem englischen Sprichtwort, dass eine adlige Ehe jedenfalls "an heir and a spare", also einen Erben und einen Ersatzerben hervorbringen müsse.
Harry weiß, wie man es sich auch während eines viertägigen Manövers im Freien gut gehen lässt. Ziel der Übung war es, "Erfahrung damit zu sammeln, Nahrungsrationen zu essen und in der Wildnis zu überleben." Nach getaner Arbeit schickte der Prinz jedoch seine Leibwächter los, um Feuerwerksraketen, zwei Wegwerf-Grills, Steak und Huhn einzukaufen. Das Späßchen sei von den Kommandeuren aber abgesegnet gewesen, versicherte man hinterher.
Harrys strubbelig gestylter kupferroter Haarschopf hat Wiedererkennungswert - besonders in Kombination mit seinem frechen Lachen und all den Sommersprossen drum herum. Wenn Harry respektabel daherkommen will, trägt der Prinz daher eher Uniform oder Polomütze.
Gut aussehend und feierwütig - das qualifizierte Harrys langjährige Exfreundin Chelsy Davy 2006 für die Liste der "zehn mächtigsten Blondinen". Als "neues Gesicht des Königtums" setzte das britische Society-Magazin "Tatler" die damals 21-jährige Südafrikanerin auf Platz zwei seiner internationalen Blondinen-Charts.
Uniformen haben es ihm angetan. Schon früher gab er gerne die Kommandos bei Militärzeremonien, beeindruckte damit sogar seinen Vater. So war die königliche Militärakademie von Sandhurst auch Charles letzte Hoffnung für den "verlorenen Sohn". Dort sollte er lernen, disziplinierter zu denken und zu handeln, ohne dass ihm die Öffentlichkeit ständig auf die Finger sah.
In Kapstadt lernte Harry 2004 die Studentin Chelsy Davy kennen, die Tochter des südafrikanischen Multimillionärs Charles Davy. Problematisch für die Krone von Anbeginn der Beziehung: die Geschäfte des Mister Davy. Dessen Kompagnon Webster Shamu, der unter Präsident Mugabe auch als Minister für "Politik-Implementierung" fungiert, hat den Großunternehmer ein wenig zu stark in den Dunstkreis des Diktators gezogen. Während in den letzten Jahren 5000 weiße Farmer vertrieben wurden, durfte Davy fünf Lizenzen zur Betreibung von Großwildjagd erstehen. Ein Geschäftsimperium, in dessen Nähe sich kein Brite in offizieller Funktion sehen lassen kann.
Harry war noch nicht ganz 13 Jahre alt, als seine Mutter, Prinzessin Diana, bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. Wenige Tage vorher war er noch gemeinsam mit seinem Bruder und seiner Mutter im Urlaub in Südfrankreich gewesen. Stundenlang musste er bei der weltweit übertragenen Beisetzungsfeier mit William, seinem Vater Charles, seinem Großvater Prinz Philip sowie seinem Onkel Earl Spencer hinter dem Sarg seiner Mutter herlaufen. Weltweit bewunderte man die tapfere Haltung der jungen Prinzen während der Trauerzeremonie.
Nach Chelsy Davy datete Harry knapp zwei Jahre lang Cressida Bonas. Nachdem sich der Prinz mit ihr öffentlich knutschend bei einer Veranstaltung gezeigt hatte, gab es bereits Gerüchte über eine anstehende Verlobung. Aber die Beziehung zwischen Prinz und Schauspielerin hielt nicht, im April 2014 war Schluss.
Biografie von Prinz Harry
Prinz Harry ist der Prinz mit den vielen Spitznamen: Zweitgeborener, Party-Prinz, "Dirty Harry", "Robbie Williams des Adels" und begehrtester royaler Junggeselle … die Liste ist lang. Dass er nur der zweitgeborene Sohn von Prinz Charles und Prinzessin Diana ist, hatte den größten Einfluss auf sein Leben. Während sein großer Bruder Prinz William einmal den Thron erben wird, musste sich Harry sowohl beruflich als auch für seine Rolle in der königlichen Familie eine eigene Perspektive suchen.
Der wilde Zweitgeborene
"Harry wusste schon ab dem vierten oder fünften Lebensjahr, dass er die zweite Geige spielt hinter seinem Bruder, dem Thronfolger," so erinnert sich sein persönlicher Leibwächter Keneth Wharfe. Während sich William mental auf die Übernahme der Familienpflichten vorbereiten musste, konnte Harry all die Schauplätze aufsuchen, die zum "Dolce Vita" gehören. Natürlich nicht allein, sondern in Begleitung von B-Schauspielerinnen, Models, weltbekannten Partygirls und Töchtern von Rockstars.
Die Krönung leistete er sich Anfang 2005 bei einer Kostümparty mit dem Motto "Kolonialzeit und Eingeborene". Während Thronfolger William sich für ein Wildkatzen-Kostüm entschied, kam Harry mit Hakenkreuz-Armbinde, welche an das Afrika-Corps von Erwin Rommel erinnern sollte. Die Weltpresse war alarmiert. Doch erst auf Druck seines Vaters entschuldigte sich Harry für seine "Dummheit".
Harry feiert gern, manchmal ein bisschen zu heftig
Wie er zu seinem Spitznamen "Dirty Harry" kam? Im Sommer 2006 schockierten Fotos des stark alkoholisierten Prinzen, auf denen er am Ausschnitt der sieben Jahre älteren Natalie Pinkham herumfingerte. Doch die Fotos waren zu dem Zeitpunkt bereits drei Jahre alt.
Obwohl Harry sich als "His Royal Highness" titulieren lassen kann, war seine Vorliebe für Hochprozentiges nicht immer standesgemäß. Jedenfalls nicht, wenn es in den Londoner Privatclubs "Pangea", "China White" und "Boujis" serviert wurde und die Bodyguards auf dem Rückweg Babysitter spielen müssen.
Was in Vegas passierte, blieb leider nicht in Vegas
2012 sorgte er noch einmal für einen Skandal: Bei einer Partie Strip-Billard mit sechs jungen Damen in Las Vegas entstanden pikante Fotos, bei der er seine - so titelte die britische Presse - "Kronjuwelen" nur mit seiner Hand bedeckt hielt. Die Bilder des (fast) nackten Windsor-Sprosses gingen um die Welt und dürften daheim im "Buckingham Palace" niemanden amüsiert haben.
Großer Auftritt beim Militär
Beruflich bewegte er sich auf der Karriereleiter nach oben. Er entschied sich – so wie es viele Royals machen - für eine Karriere bei den Streitkräften, schlug die Offizierslaufbahn ein und wurde sogar in Krisengebieten in Afghanistan eingesetzt. Die Presse erfuhr davon - zum Schutz des Prinzen und seiner Kameraden vor verstärkter Terrorgefahr - erst hinterher. Harry und das Militär, das ist eine Liebesgeschichte. Hier fühlte sich der zweitgeborene Windsor wertvoll, aufgenommen, konnte sich auf eine Weise positionieren, die seinem Bruder nie möglich gewesen wäre. Deswegen fiel es Prinz Harry sicher nicht leicht, seine Militärlaufbahn zum Sommer 2015 hin an den Nagel zu hängen, um sich in die Repräsentationsaufgaben der Familie einspannen zu lassen.
Engagement für versehrte Soldaten
Ein Herzensprojekt des Royals vereint allerdings beide Aspekte: "Walking with the Wounded" heißt ein Projekt, in dem kriegsversehrte Soldaten 1000 Meilen weite Märsche an unwirtliche Orte durchziehen - und Prinz macht mit. Außerdem engagiert sich der Prinz für die "Invictus Games", eine Art Paralympics für verletzte Soldaten, und hat damit einen eigenen Ableger der US-Wettkämpfe "Warrior Games" ins Leben gerufen.
Auch sonst gewinnt er in seiner Rolle als Repräsentant der Krone immer mehr Profil: Auf Solo-Touren im In- und Ausland beweist er, dass er unbefangen und locker auf die Menschen zugehen kann und sorgt für Begeisterung. Mit gleichem Engagement kümmert er sich um seine Charity-Organisation "Sentebale", die er zusammen mit seinem Freund, Prinz Seesio von Lesotho, betreibt. Sein von der Queen zugeteiltes Aufgabengebiet: Harry soll sich um die iJugend des Commonwealth, der großen, internationalen Staatenbundes der ehemaligen britischen Krongebiete, kümmern. Er scheint damit glücklich.
Zwei vergangene Lieben: Chelsy und Cressida
Schlagzeilenträchtig ist nach wie vor sein Liebesleben. Von seinen Freundinnen der letzten Jahre blieben vor allem Chelsy Davy und Cressida Bonas in Erinnerung. Beide waren blond, beide waren in der britischen Society unterwegs. Aber obwohl sie sich mit Harry einen der begehrtesten Junggesellen überhaupt geangelt hatten, hielt die Liebe nicht. Von einer seiner Verflossenen war zu hören, sie habe dem ständigen Druck und der ständigen Beobachtung als Frau an der Seite des Queen-Enkels nicht standhalten können.
Neuer Versuch mit Schauspielerin Meghan Markle
Die Schauspielerin Meghan Markle, selbst als Star aus der Anwaltsserie "Suits" den Ruhm ein wenig gewöhnt, hat sich von der übergroßen öffentlichen Aufmerksamkeit nicht schrecken lassen. Meghan wurde nach einigen Monaten als heimlicher Freundin offiziell und vom Hof als "girlfriend" bestätigt, zeigte sich dann bei privaten und im weiteren Umfeld von offiziellen Events glücklich an Harrys Seite und lernte, welchen Umfang Paparazzi-Hype und rassistische Beleidigungen für die Frau an der Seite eines Prinzen annehmen können. Und ließ sich weiterhin nicht abschrecken.
Prinz Harry lohnte ihr das Anfang November 2017 mit einem Verlobungsring am Finger, während sie eigentlich in ihrer Küche im Nottingham Cottage Hühnchen brieten. Die Medienaufmerksamkeit explodierte.

Hochzeit mit Meghan in Schloss Windsor
Am 19. Mai 2018 heiratet Prinz Harry, frisch zum Herzog von Sussex ernannt, in der Kapelle von Schloss Windsor eine strahlende Meghan. Als "best man" an seiner Seite: Prinz William. Als Brautführer für Meghan dabei: Prinz Charles. Das Paar hat ganz offensichtlich den Rückhalt der Familie.
600 Gäste, darunter die Clooneys, Elton John und die Beckhams feiern in Kapelle und einem Mittagsempfang mit dem Paar. Die Sonne lacht. Das Brautpaar auch, die ganze zwanzigminütige Kutschfahrt durch Windsor hindurch.
Wir wissen ja: Harry ist kein Typ für kurzfristige Beziehungen. Das kann er nun unter Beweis stellen: als Ehemann, und seit Mai 2019 als Vater seines ersten Sohnes, Archie. Wünschen wir den beiden viel Glück!
Harry löst sich vom Königshaus und konzentriert sich aufs Privatleben
Dass der Rotschopf so viel Zeit mit seiner Liebsten verbringen möchte, dass er 2019 zusehens unzugänglicher und genervter von seinen royalen Pflichten wird. Im Januar 2020 trompetet er gemeinsam mit Meghan den Rücktritt aus der Position des hauptberuflichen Royals via Instagram in die Welt hinaus. Das Paar, das erst nach Kanada umsiedelt, aber bald schon im sonnigen, Hollywood-esken Kalifornien landet, macht jedoch keinen Rückzieher und kappt endgültig das Band zum Königshaus.
Im Frühjahr 2021 explodiert die Situation - das Paar entscheidet, in Kalifornien zu bleiben. Dort kommt im Juni auch ihr zweites Kind, Tochter Lilli, zur Welt. Das Königshaus entzieht die Schirmherrschaften. Das Paar setzt sich im Garten in Montecito zum Exklusivinterview mit Oprah Winfrey auf die teuren Gartenmöbel. Im Interview, das von Sendern weltweit eingekauft und von 17 Millionen Menschen gesehen wird, werfen Harry und Meghan dem Hof dann Rassismus, Kaltherzigkeit und mangelnde Unterstützung vor.
In einer Netflix-Serie rund um das Thema "psychische Gesundheit" äußert der Prinz weitere harte Kritik am Königshaus und seiner Familie. Ein Weg zurück scheint ausgeschlossen. Ab Dezember 2022 streamt Netflix eine Doku mit dem Titel "Harry & Meghan", die das Leben des Paares über zwei Jahre verfolgt und noch einmal viele der Anschuldigungen und Vorbehalte bündelt, die sie schon zuvor über das Leben mit dem Königshaus geäußert haben. Für rund 100 Millionen Dollar. Weiteres tut seine Biografie "Spare"/ "Reserve" (dt.), die der Prinz im Januar 2023 veröffentlicht– mit vier TV-Interviews und explosivem Inhalt: Raufereien mit William, Entjungferung und Drogen, mehr intime Bekenntnisse und weitere Vorhaltungen und Indiskretionen gegen die britische Königsfamilie. Dabei spricht er weiter von Heilung und Versöhnung, als ob das auch nur ansatzweise in greifbarer Nähe wäre - das Publikum schaut ungläubig, fassungslos zu. Kaum abzusehen, wie es mit dem abtrünnigen Royal weitergehen wird.