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Starporträt Prinz Constantijn

Prinz Constantijn ist der jüngere Bruder von König Willem-Alexander, eine offizielle Rolle spielte er deswegen ncht so richtig. Ein Nachteil war das nie. Zumindest nicht für seine bürgerliche Karriere, in der der Titel Nebensache ist.

Steckbrief

  • Vorname Constantijn Christof Frederik Aschwin
  • Name Oranien-Nassau
  • Titel Prinz der Niederlande, Prinz von Oranien-Nassau, Jonkheer von Amsberg
  • geboren 10.10.1969, Utrecht/ Niederlande
  • Sternzeichen Waage
  • Jahre 53
  • Partner Prinzessin Laurentien (geb. Laurentien Brinkhorst) (verheiratet seit 2001)
  • Kinder Eloise Sophie Beatrix Laurence von Oranien-Nassau (*2002) Claus-Casimir Bernhard Marius Max von Oranien-Nassau (*2004) Leonore Marie Irene Enrica von Oranien-Nassau (*2006)

Biografie von Prinz Constantijn

Prinz Constantijn teilt das Schicksal anderer zweit- und drittgeborenen Prinzen in Europa: Er musste sich nicht auf den Thron vorbereiten, sondern eine andere Rolle im Leben finden. Aber was soll man machen, wenn ein ganzes Land quasi von Geburt an Anteil am eigenen Leben nimmt? Prinzessin Beatrix‘ Jüngster stand genau vor diesem Problem – und meisterte es.

Hilfe, ich bin ein Prinz!

Was es bedeutet, der Sohn einer künftigen Königin zu sein, war dem 1969 geborenen Prinzen wohl nicht immer ganz klar. Genauso wenig wie der Umstand, dass das Leben auf Schloss Drakensteyn, in dem er und seine beiden älteren Brüder Willem-Alexander und Friso vergleichsweise viele Freiheiten genossen hatten, sich in nicht allzu ferner Zukunft deutlich verändern würde.

Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem Prinzessin Beatrix und Prinz Claus mit den Söhnen über die Königinnen-Frage sprachen. Die Erkenntnis, dass die Thronbesteigung der Mutter näher rückte, schlug ein "wie eine Bombe". Er habe gedacht, sein Leben sei vorbei, sagte Constantijn in der 2019 ausgestrahlten Dokumentation "Constantijn, mehr als ein Prinz“. "Ich dachte: Jetzt wird sich alles ändern. Mein Leben ist vorbei ...".

Ganz so schlimm wurde es nicht. Ein Einschnitt war es dennoch, als Beatrix 1981 Königin wurde. Die Familie zog nach Den Haag, und schon dadurch rückten die drei Söhne mehr ins Rampenlicht. Willem-Alexander war der neue Thronfolger in Ausbildung, seine Brüder waren die Nummer zwei und drei der Thronfolge.

Karriere ohne Titel

Constantijn zog es nach dem Abitur, das er 1987 ablegte, für Sprachkurse ins Ausland. Dort erlebte er wohl zum ersten Mal ein nahezu anonymes Leben außerhalb der Niederlande. Später, beim Studium der Rechtswissenschaft in Leiden, war das nicht mehr möglich. Überall kannte man ihn als Sohn der Königin. In einer "RTL News"-Dokumentation blickte auf diese Zeit selbstkritisch zurück. Kommilitonen hätten ihn vielleicht als arrogant empfunden, mutmaßte er. Aber er habe immer schnell rotgesehen, wenn jemand zu nett zu ihm gewesen sei. Bereits als Jugendlicher habe er oft Zweifel gehabt, ob die Leute ihn vielleicht nur wegen seines Namens gemocht hätten.

Nach dem Abschluss in Leiden zog es den jüngsten Königinnen-Sohn wieder ins Ausland. Wie sein älterer Bruder Prinz Friso absolvierte er ein MBA-Studium. Politik interessierte ihn und er lotete seine Möglichkeiten in dieser Richtung so weit aus, wie es die Regeln für Mitglieder des Königshauses zuließen. So wurde er unter anderem Leiter des Stabes der damaligen EU-Kommissions-Vizepräsidentin Neelie Kroes und war Berater für Europakommunikation im niederländischen Außenministerium.

Durch den Bruder ermutigt wagte er erfolgreich den Umstieg in die Privatwirtschaft und suchte Kontakte zu Unternehmen im Technologie-Sektor. Der studierte Jurist hat für verschiedene Konzerne als Berater gearbeitet, sowohl in London als auch in Brüssel und in den Niederlanden.

Ein Prinz als Ehemann und dreifacher Vater

Es gibt sicherlich romantischere royale Romanzen als die von Prinz Constantijn und Laurentien Brinkhorst. Die beiden waren sich als Kinder häufiger begegnet, weil die Mütter sich aus gemeinsamen Studienzeiten kannten. Mitte der 1990er Jahre wurde aus der Bekanntschaft eine Beziehung.

Auf die Verlobung kurz vor Weihnachten 2000 folgte fast genau fünf Monate später die Hochzeit des Paares. Erst im Rathaus von Den Haag, wo das standesamtliche Ja-Wort mit einem Handkuss des Bräutigams an seine frischgebackene Frau besiegelt wurde. Zwei Tage später strömten rund 1000 Gäste in die Grote Kerk zur kirchlichen Trauung. Unter großem Jubel zeigte sich das Ehepaar anschließend auf dem Palastbalkon vom Noordeinde. Und hier beließen sie es nicht mehr beim dezenten Handkuss.

Constantijn war der erste der drei Söhne von Königin Beatrix und Prinz Claus, der heiratete und der erste, der sie 2002 zu Großeltern machte. Laurentien hatte im Interview zu ihrer Verlobung gesagt, sie wünsche sich drei Kinder. So kam es: Nach Tochter Eloise kamen Claus-Casimir und Leonore auf die Welt. Die Prinzenfamilie lebt, nach Stationen im Ausland, seit einigen Jahren in Den Haag. Nicht in einem Palast, sondern ganz bodenständig in einem Haus mit Hund und Garten.

Reservethronfolger war einmal

Noch bis zur Geburt von Willem-Alexanders und Máximas erster Tochter 2003 wurden immer wieder Stimmen laut, die die Rollenverteilung in der niederländischen Königsfamilie kritisierten. Weil die Prinzen Friso und Constantijn als zweite und dritte Reserve für die Thronfolge gesehen wurden, erwartete man von ihnen mehr Präsenz. Doch die beiden jüngeren Söhne von Königin Beatrix ließen sich nur selten bei offiziellen Anlässen blicken und trieben stattdessen ihre bürgerlichen Karrieren voran. Mochten Kritiker dies auch bemängeln und eine Thronfolgerkrise befürchten, von der Mutter gab es für diesen unroyalen Lebensentwurf stets Rückendeckung.

Durch den Thronwechsel 2013 von Beatrix zu Willem-Alexander und den Tod von Prinz Friso im selben Jahr hat sich Prinz Constantijns Rolle in der Monarchie nicht wesentlich geändert. Er ist zwar Mitglied der königlichen Familie, aber zuallererst Ehemann, Vater und Geschäftsmann. Als Prinzen sieht man ihn weiterhin nur selten. Eher trifft man ihn im Supermarkt an der Kasse oder mit seinem Sohn auf dem Fußballplatz oder in einer Bar. Ganz inoffiziell und normal.  

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