Starporträt Philip Seymour Hoffman



















Steckbrief
- Vorname Philip
- Name Hoffman
- geboren 23.07.1967, Fairport, New York / USA
- Sternzeichen Löwe
- gestorben 02.02.2014
- Jahre 46
- Grösse 177 cm
- Partner Mimi O'Donnell (1999-2013)
- Kinder Tallulah (*2006) Cooper Alexander (*2003) Willa (*2008)
Das weiß nicht jeder
Eigentlich hieß er ganz bürgerlich einfach nur Philip Hoffman. Da es aber schon einen Schauspieler gab, der sich so nannte, änderte er kurzerhand seinen Namen und fügte Seymour hinzu: So hieß sein Großvater.
Zu Ehren des Schauspielers wurden nach seinem Tod am 5. Februar 2014 am Broadway für eine Minute die Lichter gedimmt.
Zum Zeitpunkt seines Todes war er gerade mit der Vorbereitung für seinen zweiten Film als Regisseur beschäftigt, der 'Ezekiel Moss' heißen sollte. Für die Hauptrollen waren Jake Gyllenhaal und Amy Adams vorgesehen. Sein Debüt hinter der Kamera hatte er bereits 2010 mit 'Jack in Love' gegeben, in dem er selbst die Hauptrolle spielte.
Philip hatte während des Drehs zu 'Almost Famous - Fast berühmt' fast die ganze Zeit eine Grippe.
Er war Fan der "New York Mets" (Baseball) und der "Buffalo Bills" (Football).
Philip Seymour Hoffman setzte sich beim Drehen oft unter Druck: "Ich habe immer Zweifel, ob ich das kann, jedes Mal."
Der Darsteller hinterlässt drei Kinder: Sohn Cooper (* 2003) und die Töchter Tallulah (* 2006) und Willa (* 2008).
Neben seinem Gewinn für 'Capote' war Philip Seymour Hoffman drei weitere Male für den Oscar nominiert, jeweils immer als bester Nebendarsteller: 2008 für 'Der Krieg des Charlie Wilson', 2009 für 'Glaubensfrage' und 2013 für 'The Master'.
Drei Wochen nach seinem Tod rief Dramatiker und Drehbuchautor David Bar Katz die 'American Playwriting Foundation' ins Leben, die er seinem verstorbenen Freund widmete. Die Stiftung vergibt jährlich den 'Relentless Price' in Höhe von 45.000 Dollar an einen unveröffentlichten Theaterautor.
Zum Zeitpunkt seines Todes hatte er fast alle Szenen für Teil 1 und 2 von 'Die Tribute von Panem - Mockingjay' abgedreht. Die restlichen wurden umgeschrieben und anderen Figuren gegeben, da Regisseur Francis Lawrence keine Computer-Animation wollte: "Einen Fake-Auftritt von Philip Seymour Hoffman zu versuchen, würde katastrophal enden, ich würde das nie tun wollen."
Der Schauspieler war auch auf der Theaterbühne erfolgreich und wurde insgesamt dreimal für den Tony-Award nominiert.
Biografie von Philip Seymour Hoffman
Er zählte zu den ganz Großen in Hollywood: Philip Seymour Hoffman war der Mann für die Charakterrollen. Im Februar 2014 dann der Schock: Der Ausnahmeschauspieler wurde tot in seiner Wohnung gefunden. Er hatte den Kampf gegen seine jahrelangen Drogenprobleme verloren und starb mit nur 46 Jahren an einer Überdosis. Damit verlor die Filmwelt eines ihrer größten Talente.
Erste Schritte auf der Bühne
Dabei landete der Schauspieler eigentlich nur durch Zufall in seinem Fach. Auf der Highschool in seiner Heimat Fairport in New York war er zunächst Baseballspieler und später Ringer, musste aber verletzungsbedingt aufhören. Von nun an tauschte Philip die Ringermatte gegen die Theaterbühne. Mit größter Begeisterung! In der Schule hatte er das Stück 'All My Sons' gesehen - die Initialzündung für seine Bestimmung. Selbst mitgespielt hat er dann zum ersten Mal in 'Tod eines Handelsreisenden'. Unheilbar infiziert mit dem Schauspiel-Virus studierte Philip schließlich an einer New Yorker Theaterschule und machte dort 1989 seinen Abschluss.
Vom Tellerwäscher zum Oscarpreisträger
Doch der anschließende Berufsstart war hart. "Nicht nur, dass ich keinen Job als Schauspieler finden konnte - es gelang mir auch nicht, die Nebenjobs zu behalten. Ich wurde als Kellner im Restaurant gefeuert und auch als Bademeister in einem Spa", erinnerte er sich. "L.A. war anfangs schrecklich. Ich wusste nicht, welches Skript gut oder schlecht war. Und wenn ich nach einem Vorsprechen nicht angerufen wurde, starb ich tausend Tode." Die Devise? Durchhalten! Nach einer Rolle in 'Der Duft der Frauen' ging es dann endlich bergauf mit seiner Schauspielkarriere. Er wurde zum Star der Nebenrollen: Ob 'The Big Lebowski', 'Der talentierte Mr. Ripley' oder 'Unterwegs nach Cold Mountain' - Philip Seymour Hoffman war dabei. Wirklich. Ganz unauffällig. Ein konturloser Formwandler, der in der Rolle aufhörte, er selbst zu sein - Hollywoods Chamäleon. Seine erste richtig große Hauptrolle übernahm er erst 2003 in 'Owning Mahowny'. Doch der Wechsel vom Neben- ins Hauptfach zahlte sich schnell aus: Als Hauptdarsteller des biografischen Films 'Capote' gewann er 2006 einen Oscar.
Er gab nicht viel preis
Sein Privatleben hielt er indes bedeckt - es war ebenso unauffällig wie er selbst. Man weiß: Seit 1999 war Philip mit der Kostümdesignerin Mimi O'Donnell zusammen. Sie trugen keine Eheringe, bekamen aber drei Kinder. Mit seiner Familie lebte Hoffman eher zurückgezogen in Lower Manhattan. Wie erst bekannt wurde, als er schon tot war, trennte sich das Paar kurz vor seinem tragischen Ableben, soll aber weiterhin freundschaftlichen Kontakt gepflegt haben. Zuletzt konnte er sich über zu wenige Engagements nicht beklagen: 2011 sah man ihn in dem von Brad Pitt produzierten 'Die Kunst zu gewinnen - Moneyball', 2012 spielte er in 'The Ides of March - Tage des Verrats' an der Seite von George Clooney. Seine Rolle als Sektenführer in dem Drama 'The Master' brachte ihm 2013 zahlreiche Filmpreise ein. Seit demselben Jahr war er außerdem in der Filmreihe 'Die Tribute von Panem' als Spielmacher Plutarch Heavensbee zu sehen.
Tot im Badezimmer: Er starb allein
Doch es scheint, als seien dem Darsteller seine zahlreichen Verpflichtungen über den Kopf gewachsen. Seit seinem Schauspielabschluss hatte er mit Drogenproblemen zu kämpfen, damals hielt er dem Erfolgsdruck nicht stand. Mit 22 machte er einen Entzug, lebte danach über 20 Jahre clean. Im Mai 2013 wurde bekannt, dass der damals 45-Jährige einen Rückfall erlitten hatte. Er machte erneut einen Entzug, der ihn aber leider nicht endgültig auf die richtige Bahn brachte: Philip Seymour Hoffman wurde am Morgen des 2. Februar 2014 tot im Badezimmer seiner New Yorker Wohnung gefunden. In seinem Arm soll noch eine Spritze gesteckt haben. Wie die Obduktion ergab, starb der Schauspieler an einer Mischung aus Heroin, Kokain, Amphetamin und Benzodiazepinen.