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Starporträt Paul Bettany

Paul Bettany, Hollywoods Nebenrollen-Allzweckwaffe, ist nicht auf Ruhm aus. Er will Geschichten erzählen und liebt seinen Beruf von Herzen.

Biografie von Paul Bettany

Der britische Schauspieler Paul Bettany ist der König der Nebenrollen und stellt gerne mal die Hauptcharaktere seiner Filme in den Schatten. Kein Wunder! Das Talent wurde ihm schon in die Wiege gelegt und alles darüber hinaus hat er hart erlernt und sich in jahrelanger Bühnenerfahrung antrainiert.

Familientragödie im Hause Bettany

Der 1,90 Meter große Hüne wurde 1971 in London in eine Künstlerfamilie geboren. Sein Vater war Schauspieler, seine Mutter hauptberuflich Sekretärin, aber verbrachte jede freie Minute ihrer Freizeit ebenfalls auf der Bühne. Aufgewachsen ist Paul etwas außerhalb von London mit seinen beiden Geschwistern auf dem Campus einer Schule, an der sein Vater Schauspiel unterrichtete. Doch als Paul 16 Jahre alt war, ereilte die Familie ein schwerer Schicksalsschlag, die Idylle war von einer Minute auf die andere nur noch Geschichte. Pauls Bruder kam im Alter von acht Jahren durch einen Sturz ums Leben. Der 16-jährige Paul Bettany trat daraufhin die Flucht an, wollte der Trauer entkommen und zog nach London um. Dort angekommen wusste er allerdings nicht so richtig, was er mit seinem Leben anfangen sollte und schlug sich zunächst mit Gelegenheitsjobs durch.

Paul Bettany wird ein Star am Theater

Nach drei Jahren der Orientierungslosigkeit entdeckte Paul Bettany die Liebe zur Schauspielerei und gab all sein ohnehin schon knappes Geld für Schauspielunterricht aus. Doch die Investition zahlte sich schnell aus: Er ergatterte erste Engagements am Theater, machte sich einen Namen in der Londoner Theaterszene und wurde sogar Mitglied der renommierten "Royal Shakespeare Company".

Erste Schritte im Filmbusiness

Zwar war Paul Bettany längst ein erfolgreicher Theaterschauspieler, doch es zog ihn von der Bühne vor die Kamera. Sein Spielfilmdebüt gab er an der Seite von Ian McKellen, Clive Owen und Jude Law in dem Holocaust-Drama "Bent". Der große Durchbruch ließ noch ein paar weitere Jahre auf sich warten, aber Paul war als Schauspieler gut beschäftigt und die Existenzängste gehörten der Vergangenheit an.

Der große Hollywood-Durchbruch

Der Film, der indirekt den Startschuss für seine internationale Karriere geben sollte, war im Jahr 2000 das Thriller-Drama "Gangster Nr. 1", für das er als bester Hauptdarsteller bei den "British Independent Film Awards" nominiert wurde. Der amerikanische Regisseur Brian Helgeland sah den Streifen und war so begeistert von Paul, dass er ihm kurzerhand die Rolle des Dichters Geoffrey Chaucer in "Ritter aus Leidenschaft" auf den Leib schrieb. Noch im selben Jahr erschien das preisgekrönte Drama "A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn", in dem er Russell Crowes imaginären Freund verkörperte. Mit diesen zwei überaus erfolgreichen und hochgelobten Filmen wurde 2001 zu Paul Bettanys Jahr!

Es geht um's Geschichten erzählen

Von nun an konnte sich Paul vor Rollenangeboten kaum retten und musste sich erst mal an den Gedanken gewöhnen, Rollen auch abzulehnen. Doch das musste er, denn für ihn ist Schauspielerei nicht gleich Ruhm und Erfolg. Stattdessen geht es ihm darum, Geschichten zu erzählen und dabei ist es unwichtig, ob der jeweilige Film ein Blockbuster oder eine Low-Budget-Produktion ist. So lehnte er beispielsweise auch einige finanziell lukrativere Angebote ab, um in Lars von Triers Psycho-Drama "Dogville" mit von der Partie sein zu können.  

Bettany wählt seine Rollen klug

Doch Hollywood und das Mainstreampublikum müssen sich keine Sorgen um den talentierten Schauspieler machen. Paul Bettany wählt seine Rollen klug aus und schafft eine gute Mischung aus großen Produktionen und Independent-Filmen. So sah man ihn 2003 erneut an der Seite von Russell Crowe in "Master + Commander – Bis ans Ende der Welt", 2004 in seiner ersten Hauptrolle als Tennislehrer von Kirsten Dunst in "Wimbledon – Spiel, Satz und… Liebe" und als Mönch Silas in "The Da Vinci Code – Sakrileg".

Fest in Marvels Hand

Bettanys Filme aus jüngerer Vergangenheit sind ebenso alles andere als Low-Budget-Produktionen. Paul ist in fester Hand des Marvel-Universums. In "Iron Man", "Iron Man 2", "Iron Man 3" und "Marvel's The Avengers" lieh er Jarvis, einer von Tony Stark entwickelten künstlichen Intelligenz, seine Stimme, ehe er für "Avengers: Age of Ultron" und "The First Avenger: Civil War" leibhaftig, wenn auch etwas unkenntlich, als Android "The Vision" vor der Kamera stand. Somit ist Paul Bettany der erste und bislang einzige Schauspieler, der gleich zwei Rollen im Marvel-Kosmos übernommen hat. Hut ab, Herr Bettany, und gerne weiter so!

Die bekanntesten und erfolgreichsten Filme und Serien mit Paul Bettany

  • 2000: ''Gangster No. 1''
  • 2001: ''Ritter aus Leidenschaft'' 
  • 2001: ''A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn'' 
  • 2002: ''The Heart of Me''
  • 2003: ''Dogville''
  • 2003: ''The Reckoning''
  • 2003: ''Master & Commander – Bis ans Ende der Welt'' 
  • 2004: ''Wimbledon – Spiel, Satz und … Liebe'' 
  • 2006: ''The Da Vinci Code – Sakrileg'' 
  • 2008: ''Broken Lines''
  • 2008: ''Tintenherz'' 
  • 2009: ''Victoria, die junge Königin'' 
  • 2009: ''Die Bienenhüterin'' 
  • 2010: ''The Tourist''
  • 2011: ''Der große Crash – Margin Call'' 
  • 2012: ''Blood – You Can't Bury The Truth'' 
  • 2014: ''Transcendence''
  • 2015: ''Mortdecai – Der Teilzeitgauner'' 
  • 2015: ''Avengers: Age of Ultron''
  • 2015: ''Legend''
  • 2016: ''The First Avenger: Civil War'' 
  • 2017: ''Manhunt: Unabomber'' (Fernsehserie)
  • 2017: ''Journey's End''
  • 2018: ''Avengers: Infinity War''
  • 2018: ''Solo: A Star Wars Story''
  • 2020: ''Uncle Frank''
  • 2021: ''WandaVision'' (Fernsehserie)

Filmreife Liebesgeschichte

Nicht nur beruflich läuft es bei Paul Bettany rund, auch privat scheint er das große Los gezogen zu haben. Und die Liebesgeschichte mit seiner Frau Jennifer Connelly kann sich sehen lassen: Kennengelernt hatten die Schauspielkollegen sich am Set zu "A Beautiful Mind" im Jahr 2001. Für Paul dürfte das eine spannende Begegnung gewesen sein, denn er war als Teenager bereits in sie verknallt gewesen, als er sie im Fernsehen sah. Nach den Anschlägen vom 11. September dachte Paul sich, das Leben sei zu kurz, um Zeit zu verschwenden, und nahm Kontakt zu Jennifer auf. Nach nur zwei Tagen gestand er ihr nicht nur seine Gefühle, sondern hielt direkt um ihre Hand an! Und Jennifer? Die sagte tatsächlich Ja – zwei Jahrzehnte später sind sie immer noch glücklich und Eltern zweier Kinder. Drehbuch-Potential?

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