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Starporträt Owen Wilson

Außen Komödiant, innen Melancholiker: Owen Wilson, der Mann mit "Mittelkind-Syndrom", schafft es nicht immer, seine zerbrechliche Seite zu verbergen.

Steckbrief

  • Vorname Owen
  • Name Cunningham Wilson
  • geboren 18.11.1968, Dallas, Texas / USA
  • Sternzeichen Skorpion
  • Jahre 54
  • Grösse 171 cm
  • Partner Scarlett Benchley (aktuell) Kate Hudson ( 2006-2009) Demi Moore (2002) Caroline Lindqvist (getrennt) Sheryl Crow (getrennt)
  • Kinder Robert Ford (*2011) Finn Lindqvist (*2014) Lyla Aranya (*2018)

Biografie von Owen Wilson

"Er hatte einen beständigen Sinn für Melancholie, der ihn auch durch kurze Zeiten der Freude begleitete". Es kommt nicht selten vor, dass der belesene Owen Wilson den Schriftsteller Samuel Beckett, Meister der Schwermut, zitiert. Schon gar nicht dann, wenn er sich selbst durch ein Zitat so gut beschrieben fühlt wie durch dieses. Auch der Schauspieler, der optisch eher wirkt wie der typische Sunnyboy, neigt zum Trübsinn und bezeichnet sich selbst als launisch und sentimental. Schuld an dem Gemütszustand sei seine Kindheit, da ist sich Owen sicher. Aufgewachsen mit einem älteren und einem jüngeren Bruder habe sich bei ihm das "Mittelkind-Syndrom" ausgebildet. "Das ältere Kind hat eine ganz klare Identität, das kleinere Kind bekommt die ganze Aufmerksamkeit. Das mittlere Kind ist irgendwie im Niemandsland. Das gibt einem diese gewisse Sensibilität, ein Gefühl, dass man nicht wirklich auf der Gewinnerseite steht."

Die ewige Langweile

Auf der wollte Owen Wilson aber stehen und versuchte sich die fehlende Aufmerksamkeit zu erarbeiten. So sehr, dass er in der zehnten Klasse von der Highschool flog und seinen Abschluss an einer anderen Schule nachholen musste. Wahrscheinlich war ihm einfach mal wieder langweilig, als er seiner Klassenlehrerin das Kursbuch klaute. Wie heute, wenn er Filme dreht. So erzählte Owen einmal, er sei ziemlich erleichtert, dass viele seiner Film-Charaktere gegen Ende sterben. Denn bis dahin seien ihm die Dreharbeiten meist sowieso zu langweilig geworden. Das könnte auch der Grund dafür sein, dass Owen sich nicht immer hundertprozentig an Drehbücher hält. Improvisation liegt ihm ohnehin mehr als lange Monologe auswendig zu lernen. Doch dank seiner Fantasie soll es schon häufiger zu ungeplanten, aber durchaus lustigen Szenen gekommen sein, die den fertigen Film später nur bereicherten.

Owens düstere Seite

Der aufmüpfige Schulclown und spaßige Improvisationskünstler schaffte es aber nicht, seine dunkle, traurige Seite völlig zu verbergen. Im August 2007 musste Owen Wilson nach einem Suizidversuch eine Woche in einem Krankenhaus versorgt werden. Danach gab er bekannt, er werde sich aufgrund einer Depression behandeln lassen. Eine berufliche Pause gönnte sich der Texaner trotzdem nicht und drehte 2008 gleich wieder zwei große Filme – natürlich Komödien. Aber auch Rollen in Tragikomödien stehen ihm gut, was er immer wieder in der Zusammenarbeit mit Regisseur Wes Anderson beweist. Mit ihm gemeinsam hat er auch die Drehbücher zu "Durchgeknallt", "Rushmore" und ''Die Royal Tenenbaums" geschrieben. Am leuchtend hellen Karrierehimmel des Multitalents zogen bisher also keine dunklen Wolken auf. Und vielleicht kann man ja auch für sein Privatleben hoffen, dass aus den kurzen Zeiten der Freude lange Phasen werden und die Melancholie nur noch beim Zitieren von Samuel Beckett aufflammt. 

Während Owen weiterhin eine Rolle nach der Nächsten ergattert, sieht es privat bei ihm fragwürdig aus. Owen ist bekannt für seine Inszenierungen als liebevoller Vater, erst in seinem neuesten Kinohit "Marry Me – Verheiratet auf den ersten Blick" spielt er überzeugend einen Vater, doch im echten Leben scheint ihm die Rolle nicht zu gefallen. Aus seiner wilden On-Off Beziehung mit Varunie Vongsvirates entstand eine gemeinsame Tochter, die 2018 das Licht der Welt erblickte. Von Vaterfreuden jedoch keine Spur: Wilson hat seine Tochter noch nie gesehen und scheint auch kein Interesse daran zu haben, Teil ihres Lebens zu sein.

Die bekanntesten und erfolgreichsten Filme mit Owen Wilson

  • 1996: ''Durchgeknallt''
  • 1997: ''Anaconda''
  • 1998: ''Permanent Midnight – voll auf Droge''
  • 1998: ''Armageddon – Das jüngste Gericht''
  • 1999: ''Das Geisterschloss''
  • 2000: ''Shang-High Noon''
  • 2000: ''Meine Braut, ihr Vater und ich''
  • 2001: ''Zoolander''
  • 2001: ''Im Fadenkreuz – Allein gegen alle''
  • 2001: ''Die Royal Tenenbaums''
  • 2002: ''I Spy''
  • 2003: ''Shanghai Knights''
  • 2004: ''Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich''
  • 2004: ''Starsky & Hutch''
  • 2004: ''Die Tiefseetaucher''
  • 2004: ''In 80 Tagen um die Welt''
  • 2005: ''Die Hochzeits-Crasher''
  • 2006: ''Ich, Du und der Andere''
  • 2006: ''Nachts im Museum''
  • 2007: ''Darjeeling Limited''
  • 2008: ''Marley & Ich''
  • 2009: ''Nachts im Museum 2''
  • 2009: ''Der fantastische Mr. Fox''
  • 2010: ''Meine Frau, unsere Kinder und ich''
  • 2010: ''Woher weißt du, dass es Liebe ist''
  • 2011: ''Midnight in Paris''
  • 2014: ''Grand Budapest Hotel''
  • 2014: ''Inherent Vice – Natürliche Mängel''
  • 2014: ''Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal''
  • 2016: ''Zoolander 2''
  • 2016: ''Masterminds''
  • 2017: ''Wunder''
  • 2021: ''Bliss''
  • 2021: ''The French Dispatch''
  • 2022: ''Marry Me – Verheiratet auf den ersten Blick''
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