Starporträt Nick Nolte


Sichtbar gealtert kann Schauspieler Nick Nolte auf eine lange Filmkarriere zurückblicken. Den Stern auf dem "Walk of Fame" hat er sich der dreifach Oscar-Nominierte wahrlich verdient.






Steckbrief
- Vorname Nicholas King
- Name Nolte
- geboren 08.02.1941, Omaha, Nebraska, USA
- Sternzeichen Wassermann
- Jahre 81
- Grösse 1.85 m
- Partner Clytie Lane (verheiratet) Sharyn Haddad (geschieden) Rebecca Linger (geschieden) Sheila Page (geschieden)
- Kinder Brawley (*1986) Sophie Lane (*2007)
Das weiß nicht jeder
1965 wurde Nick Nolte verhaftet und beschuldigt, gefälschte Einzugsbefehle für den Vietnamkrieg zu verkaufen, dank denen man sich minderjährig in Bars aufhalten konnte. Dafür musste er 75.000 Dollar Strafe zahlen und sollte für 45 Jahre ins Gefängnis kommen. Aus unbekannten Gründen blieb ihm dies erspart.
Der spirituelle Nolte steht voll auf Meditation und Schamanen: "Ich versuche hinter die denkende Psyche zu kommen."
Nick Nolte wird gerne als der "Mad Man of Malibu" bezeichnet.
Für das Beziehungsdrama "Herr der Gezeiten" gewann Nolte 1992 einen Golden Globe.
Mit 51 Jahren wurde der Schauspieler zum "Sexiest Man Alive" gewählt.
Der Hollywood-Star war drei Mal verheiratet und wurde eben so oft geschieden. Mit seiner letzten Ehefrau, Rebecca Linger, bekam er 1986 einen Sohn, der in die Schauspiel-Fußstapfen seines Vaters treten will. Seine Lebensgefährtin, Clytie Lane, schenkte ihm 2007 eine Tochter namens Sophie. Seit 2016 ist er mit ihr in vierte Ehe verheiratet.
Nick Nolte kommt aus Omaha, Nebraska, aus einer Familie von hochgewachsenen und trinkfesten Männern. Seine Eltern leben nicht mehr.
Als Regisseur Gavin O'Conner sich darauf einließ, Nick Nolte für die Rolle des Vaters in "Warrior" zu besetzen, musste er ihm versprechen, während der Dreharbeiten keine Mätzchen zu machen. Dazu zählte auch das strikte Alkohol- und Drogenverbot für den ohnehin suchtproblembehafteten Nolte. Natürlich entschied er sich dazu, eines Abends doch mit der Assistentin einen drauf zu machen, "mit allem was dazu gehört". Das war aber auch der einzige Aussetzer und der Schauspieler behauptet bis heute, dieses Erlebnis habe ihm mit seiner Rolle nur geholfen. Er mag Recht haben, immerhin brachte ihm "Warrior" 2012 eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller ein.
Weißblonde Haare und immer öfter ein Vollbart zieren das Gesicht des mittlerweile betagten Mannes, der auch seine Garderobe dem Alter entsprechend anpasste. Vor gut zehn Jahren ging Nick Nolte noch mit Hawaii-Hemd und ungekämmten Haaren aus dem Haus. Heute bedeckt er diese lieber mit einem großen Hut.
"Wenn du mehr ans Sterben als an Sex denkst, dann weißt du, du wirst alt!" das Älterwerden macht dem über 70-Jährigen scheinbar zu schaffen, im Herzen ist er nämlich immer noch ein "Wild Child".
Nick wurde 2017 mit einem Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood gekührt.
Seine Tochter Sophie Lane spielte in "Head Full of Honey" an seiner Seite.
Biografie von Nick Nolte
Nick Noltes Mugshot
Wer ihn noch nicht kennt - bitte einmal "Nick Noltes Mugshot" (deutsch: Nick Noltes Verbrecherfoto) googeln. Das Bild des mittlerweile über 70-jährigen Hollywood-Rebellen ist so bekannt, dass es unter gleichem Namen sogar einen Twitter-Account gibt. Natürlich twittert Nolte nicht persönlich, aber wäre er ein Internet-Profi, wäre ihm dieser Account durchaus zuzutrauen. Immerhin ist er laut eigenen Angaben ziemlich stolz auf das unvorteilhafte Foto: Seine Haare sehen aus, als hätte er kurz vorher in eine Steckdose gegriffen, sein ausgezehrtes Gesicht ist dem eines Greises ähnlich und auch das jugendliche Hawaii-Hemd kann das Ruder nicht herumreißen. Und dieser Typ wurde zehn Jahre zuvor vom "People Magazine" wirklich zum "Sexiest Man Alive" gekürt?
Ein Versuch ihn zu verteidigen: Nach einer halbwegs überwundenen Alkoholabhängigkeit war Nick Nolte nicht nur in den 90ern gerne auf "Liquid Ecstasy", sondern auch im Jahre 2002, an dem Tag als der Mugshot entstand.
Späte Karriere
Doch Nick Nolte war tatsächlich mal ein attraktiver Mann. Der 1941-Geborene hat seine Brötchen mit Mitte Zwanzig sogar durch gelegentliche Model-Jobs verdient. Denn seine Karriere verlief alles andere als steil: Erst flog er aus der Highschool, weil er sich beim Football-Training heimlich einen hinter die Binde kippte, dann wegen schlechter Noten vom College. Als klar war, es würde niemals "etwas Richtiges aus ihm werden", fand er den Weg zur Schauspielerei. Lange begnügte er sich mit kleinen Engagements am Theater und schaffte es erst mit über 35 Jahren, sein Gesicht in eine Fernseh-Kamera zu halten.
Von da an spielte Nick Nolte in mehr als 40 Filmen mit, in den meisten verkörperte er hämische und sarkastische Cops, raubeinige Charakter-Rollen, für die ein Clint Eastwood schlicht zu schön war. So zum Beispiel an der Seite von Eddy Murphy im 80er-Jahre-Klassiker "Nur 48 Stunden", als man noch politisch unkorrekt sein durfte. Aber auch Melodramen wie "Herr der Gezeiten" wurden durch das intensive Spiel Noltes bereichert.
Nick Nolte und die Oscars
Eine spezifische Rolle, nämlich die des Rebellen, verkörpert der Mann mit der tiefen, kratzigen Stimme auch privat. Nick Nolte leistete sich Sachen, die man sich einfach nicht erlaubt. Beispielsweise war seine erste Frage auf das Angebot, die Oscars zu präsentieren, ob man ihn dafür denn auch bezahlen würde. Schließlich wird mit den Academy Awards so viel Geld verdient, dass ihm eine gewisse Prozentzahl zustünde. Man fand jemand anderen, der sich geehrt fühlte. Seither waren die Oscars ein schwieriges Thema für Nolte. Obwohl er bereits dreimal nominiert war (1991 für "Herr der Gezeiten", 1998 für "Der Gejagte" und 2012 für "Warrior"), ging er immer leer aus. Mit den Oscars hat Nolte trotzdem noch nicht ganz abgeschlossen: "Wenn ich eine Chance hätte, ihn zu bekommen, dann würde ich ihn lieber früher als später entgegennehmen, nicht wenn ich kurz vorm Sterben bin. Das gäbe nämlich ein echt hässliches Foto!"
Seit wann so eitel? Wir hätten sicher nichts gegen ein neues Bild einzuwenden, dass den legendären Mugshot in den Schatten stellt. Allerdings hätte der Mann dann weniger Haare, die ihm zu Berge stünden, und auch ein Hawaii-Hemd gehört sicher nicht zum Dresscode der Oscar-Verleihung. Aber an Regeln und Gebote hat sich Nick Nolte ja schließlich noch nie gehalten.
"Head Full of Honey"
Und trotz seiner (meist in der Vergangenheit liegenden) Eskapaden ist der in die Jahre gekommene Schauspieler nach wie vor gern gebucht in Film und Fernsehen. Von 2016 bis 2017 spielte er die Hauptrolle eines ehemaligen US-Präsidenten in der TV-Serie "Graves". Im Sommer 2018 starteten die Dreharbeiten zu einem Projekt, das besonders die Aufmerksamkeit von deutschen Kinofans erweckte. In dem US-Remake des Til Schweiger-Films "Honig im Kopf" mit dem neuen Titel "Head Full of Honey" übernimmt Nick Nolte die Rolle von Dieter Hallervorden, einem an Alzheimer leidenden und verwitweten Großvater, der mit seiner Enkelin einen Roadtrip antritt. Nick Nolte gehört also noch lange nicht zum alten Eisen.
Vom Opa zum Agenten
Und das beweist Nick Nolte 2019 mit seiner Rolle im Action-Thriller "Angel Has Fallen", dem dritten Teil nach "Olympus Has Fallen" (2013) und "London Has Fallen" (2016). Nick spielt Clay Banning, Vater von Mike Banning (Gerard Butler), der seinen Sohn damals verlassen hat und seit vielen Jahren abseits in den Wäldern lebt. Also quasi eine 180-Grad-Wende vom Alzheimer-Opi zum Action-Helden. Angst vor dem Altwerden braucht Nick scheinbar wirklich nicht zu haben.
Filmografie (Auswahl)
- 1991: "Herr der Gezeiten" ("The Prince of Tides")
- 1997: "Der Gejagte" ("Affliction")
- 1998: "Der schmale Grat" ("The thin red line")
- 2004: "Hotel Ruanda" ("Hotel Rwanda")
- 2008: "Ein verhängnisvoller Sommer" ("The Mysteries of Pittsburgh")
- 2008: "Die Geheimnisse der Spiderwicks" ("The Spiderwick Chronicles")
- 2008: "Tropic Thunder"
- 2010: "Cats + Dogs: Die Rache der Kitty Kahlohr" ("Cats + Dogs: The Revenge of Kitty Galore", Stimme)
- 2011: "Arthur"
- 2011: "Warrior"
- 2011–2012: "Luck" (Fernsehserie)
- 2012: "The Company You Keep – Die Akte Grant" ("The Company You Keep")
- 2013: "Gangster Squad"
- 2013: "Parker"
- 2013: "Hateship Loveship"
- 2013: "Anklage: Mord – Im Namen der Wahrheit" ("The Trials of Kate McCall")
- 2015: "A Walk in the Woods"
- 2015: "Run All Night"
- 2015: "Return to Sender – Das falsche Opfer" ("Return to Sender")
- 2016-2017: "Graves" (Fernsehserie)
- 2018: Head Full of Honey
- 2019: Angel Has Fallen