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Starporträt Monica Lierhaus

OP, Koma, Reha und ein unglaubliches Comeback. Wie geht es Monica Lierhaus heute nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten?

Steckbrief

Biografie von Monica Lierhaus

Die Zäsur wird bleiben: Die Vita der Monica Lierhaus ist zweigeteilt in vor und nach dem Koma. Vorher: bekannteste Sportmoderatorin Deutschlands. Nachher: Mit Mut und Willenskraft schafft sie den Weg zurück in den Sportjournalismus. Stationen auf dem Lebensweg einer außergewöhnlich entschlossenen Frau.

Deutschlands erfolgreichste Sportjournalistin

Monica Lierhaus fand schon früh ihren Traumberuf: Journalistin. Ihr Germanistik- und Anglistik-Studium brach sie ab, machte von 1992 bis 1994 ein Volontariat bei Sat.1, berichtete in den darauffolgenden zwei Jahren als Reporterin und Redakteurin für den Sender live aus verschiedenen europäischen Hauptstädten und moderierte von 1997 bis 1998 das Magazin "Blitz". Kurz darauf gelang es ihr, auch ihre zweite Leidenschaft, den Sport, zum Beruf zu machen. Auf dem Pay-TV-Kanal Premiere moderierte sie die Sendungen "ran" und "live-ran" und berichtete von 1999 bis 2003 auch über verschiedene Sportereignisse, bevorzugt Fußball und Tennis. ZDF-Zuschauern wurde sie in dieser Zeit durch nicht-sportbezogene Sendungen wie "Die große Knoff-Hoff-Show" bekannt. Ihren wirklichen Durchbruch hatte sie dann aber nach ihrem Wechsel zur ARD. In der "Sportschau" präsentierte sie ab 2004 die Bundesliga und den DFB-Pokal. Daneben berichtete sie von den Olympischen Spielen 2004, 2006 und 2008, vom Ski-Springen, der Tour de France, der Fußball-WM 2006 und der Fußball-EM 2008. Als erste Frau schaffte sie es, eine der letzten Männerdomänen zu erobern. Eine kleine Sensation!

Aufgeben kommt nicht infrage

Im Januar 2009 wurde Monica Lierhaus an einem Hirn-Aneurysma operiert, einer wohl angeborenen, lebensgefährlichen Gefäßausstülpung. Komplikationen bei der Operation zogen ein vier Monate langes künstliches Koma nach sich. Als Monica Lierhaus aufwachte, konnte sie nicht mehr sprechen, sich kaum bewegen. Ihre Familie und besonders ihr Lebensgefährte Rolf Hellgardtunterstützten sie in dieser schweren Zeit. Vor allem aber waren es ihr eiserner Wille und ihre Disziplin, die zu Fortschritten führten, die nicht nur ihre Ärzte für unmöglich gehalten haben.

"Wer das Leben sportlich nimmt, hat eine zweite Chance verdient"

So steht es auf ihrer Homepage, und noch ein anderes Motto hat Monica Lierhaus auf dem Weg zurück ins Leben begleitet: "Aufgeben ist etwas für Feiglinge". Unermüdlich arbeitet sie bis heute an sich. Mit großem Erfolg: Von März bis Dezember 2011 war sie als Botschafterin der "ARD-Fernsehlotterie" wieder wöchentlich im Fernsehen zu sehen, überschattet allerdings von der Kritik an ihrer angeblich immensen Gage. Danach Rückkehr zum Sportjournalismus: Im April 2012 interviewte sie Joachim Löw für "Sport Bild", bei der Fußball-WM 2014 war sie in Brasilien dabei, um für Sky Interviews mit Trainer und Spielern der deutschen National-Elf zu führen. "Fernsehen und Sport sind doch das Einzige, was ich wirklich kann", meint Lierhaus.

Drei Auszeichnungen – und ein Heiratsantrag

Monica Lierhaus' Lebenswille hat ihr nicht nur viel Respekt eingebracht, sondern auch verschiedene Auszeichnungen. So erhielt sie 2013 den "German Paralympic"-Sonderpreis, 2015 den Ehrenpreis des "Mira Award" für besondere Leistungen im Pay-TV. Zuschauern vor allem in Erinnerung bleiben wird aber sicher die Verleihung des Ehrenpreises der Goldenen Kamera 2011. Dort machte Monica Lierhaus bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach ihrer Krankheit ihrem langjährigen Freund Rolf Hellgardt vor laufenden Kameras einen Heiratsantrag. Hellgardt nahm an – auch wenn Monica Lierhaus später selbst zugab, dass er bedingt durch die Situation keine Alternative hatte.

Monica Lierhaus und Rolf Hellgardt: Das Ende einer großen Liebe

Rolf Hellgardt und Monica Lierhaus hatten sich 1996 bei einem Moderatoren-Casting der ARD kennengelernt. Nach der öffentlichen Verlobung folgten dann allerdings keine konkreten Hochzeitspläne, und im Mai 2015 gab das Paar seine Trennung bekannt. Inwiefern die schwere Krankheit zum Scheitern der Beziehung beitrug, kann man nur mutmaßen. Trotz allem bleibt die Sportjournalistin optimistisch und glaubt weiterhin an die Liebe. Typisch Monica Lierhaus eben.

Herber Rückschlag und eine Frau, die nie aufgibt

Doch in den letzten Jahren ist es ruhiger geworden um die einst so erfolgreiche Sportmoderatorin. Hin und wieder arbeitet sie für den Pay-TV-Sender Sky, interviewt prominente Talkgäste. Nach außen wirkt sie stark, ganz Kämpfernatur. Doch Monica Lierhaus lebt mit ständigen Schmerzen, nachts bekommt sie wegen der chronischen Rückenschmerzen kaum ein Auge zu. Und als wäre das alles noch nicht genug, erlitt Lierhaus im Februar 2018 auf dem Weg der Besserung einen herben Rückschlag: Aufgrund ihres gestörten Gleichgewichtssinnes stürzte sie schwer, brach sich das Jochbein und erlitt Gesichtslähmungen. Vollzeit zu arbeiten gestaltet sich natürlich schwierig, wenn der Körper nicht mitmacht und so gibt Lierhaus zu, dass ihr oft die Decke auf den Kopf fällt.Kraft geben Monica Lierhaus ihre Hündin Pauline, Freunde und Familie. "Ich gehe jeden Tag viermal mit der Pauline um den Block. Dann gehe ich ab und zu an die Alster mit meiner Mutter. Dann gehe ich halt einkaufen und was man so macht im normalen Leben", beschreibt die Moderatorin ihren Alltag. Beeindruckend, wie tapfer die Fernsehfrau hart daran arbeitet, wieder ihr altes Leben zurückzubekommen. 

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