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Starporträt Michael Herbig

Filme wollte Michael Herbig schon immer machen, die Comedy kam ihm im Grunde genommen nur zufällig dazwischen. Heute aber hat er seinen Traum verwirklicht.

Steckbrief

  • Vorname Michael
  • Name Herbig
  • geboren 28.04.1968, München, Bayern / Deutschland
  • Sternzeichen Stier
  • Jahre 55
  • Grösse 176 cm
  • Partner Daniela Herbig (verheiratet seit 2003)
  • Kinder Ben (*2010)

Biografie von Michael Herbig

Inzwischen ist Michael "Bully" Herbig eine deutsche Comedy-Institution, doch eigentlich war das Quatschmachen nur ein Umweg zu seinem eigentlichen Ziel. Schon als kleines Kind wollte Herbig Filme machen. Ständig hatte er Bilder im Kopf, fantasierte Szenen und dachte sich Geschichten aus, weshalb es ihm schwerfiel, sich in der Schule zu konzentrieren. Als er seinem Geschichtslehrer vorschlug, die Geschichte der Königshäuser nachzuspielen, spürte der kleine Michael ganz deutlich, dass Schauspielen und Inszenieren genau sein Ding war.

Ausbildung zum Fotografen

Doch seine alleinerziehende Mutter machte sich natürlich Sorgen über den Berufswunsch ihres Sohnes, sie wünschte sich eine solide Ausbildung für ihren Sprössling und so schlossen Mutter und Sohn einen Deal. Wenn er schon auf das Abitur verzichten wollte, dann solle er wenigstens seinen Realschulabschluss und eine Ausbildung machen. An diese Abmachung, die er mit seiner Mutter im Alter von elf Jahren vereinbart hatte, hielt sich Michael Herbig: Nach seiner Mittleren Reife absolvierte er eine Ausbildung zum Fotografen. "Spitze, dann werde ich erst mal Fotograf", war sein Entschluss, "denn über den Fotografen bist du schon mal ganz nahe dran am Kameramann."

Erste Schritte im Radio

Nachdem Herbig seine dreijährige Ausbildung beendet hatte, wollte er auf die Filmhochschule in München, doch der Wehrdienst machte ihm zunächst einen Strich durch die Rechnung. Sein Ziel verlor er dennoch nicht aus den Augen und bewarb sich noch während seiner Zeit bei der Bundeswehr um einen der begehrten Plätze der Filmhochschule. Doch die Enttäuschung war groß, Herbig schaffte nicht mal die erste Runde und wurde prompt abgelehnt. Aus der Not heraus gründete er daraufhin mit einem Kumpel eine Firma, die Ansagetexte für Anrufbeantworter produzierte. Klingt verrückt, aber damals war dieses Geschäftsmodell eine Marktlücke. Reich wurden Michael Herbig und sein Kumpel damit zwar nicht, aber über diese Idee wurde das Radio auf ihn aufmerksam und so konnte er sich ab Anfang der 90er-Jahre über Auftritte in Radiosendungen wie "Langemann und die Morgencrew" und "Die Bayern-Cops" gemeinsam mit seinem späteren Weggefährten Rick Kavanian freuen. Komplettiert wurde das Trio Herbig/Kavanian/Tramitz dann in Bullys deutschlandweiter Sendung "Bully's Late Light Show", die über den Sender Radio Energy ausgestrahlt wurde.

Die "Bullyparade" wird Kult

Nun, wo sich im Radio bereits die richtige Besetzung gefunden hatte, war es zum Fernsehen kein großer Schritt. Mit der Comedysendung "Bullyparade" feierte das Dreigespann von 1997 bis 2002 große Erfolge. Doch Michael Herbig hatte immer noch den Traum vom Filme machen. So gründete er kurzerhand die Produktionsfirma "herbX", brachte den Kinofilm "Erkan und Stefan", den riesigen Erfolg "Der Schuh des Manitu" sowie die Komödie "(T)Raumschiff Surprise – Periode 1" heraus. In Personalunion arbeitet Michael Herbig häufig als Schauspieler, Regisseur und Produzent an seinen Projekten.

Michael Herbig wird ernstzunehmender Schauspieler

So langsam macht sich Michael Herbig aber auch als ernstzunehmender Schauspieler einen Namen, was ihm sicherlich gut gefällt, denn immerhin will er sich schon seit Längerem aus der reinen Comedy verabschieden. In "Hotel Lux" mimt er einen aufstrebenden Schauspieler, in "Zettl" spielt er einen bayerischen Chauffeur und sogar nach Hollywood schafft er es. Im Film "Der Unglaubliche Burt Wonderstone" spielt Michael Herbig an der Seite von Steve Carell, Steve Buscemi, Jim Carrey und Olivia Wilde eine kleine Nebenrolle.

Bully auf der Erfolgswelle

Trotz der großen Kinoerfolge bleibt Herbig aber auch dem Fernsehen treu. 2013 erscheint seine Sitcom "Bully macht Buddy" und auch die erfolgreiche "Bullyparade" hat er nicht vergessen. Zum zwanzigjährigen Jubiläum der Show kommt der Streifen "Bullyparade – Der Film" in die Kinos. 

"Ballon" läutet eine neue Ära ein

Lange Jahre war Michael Herbig sehr erfolgreich die Humorinstanz des deutschen Kinos, doch damit soll nun Schluss sein. 2018 läutete der Thriller "Ballon" eine neue Ära ein. Der Film erzählt die beeindruckende Geschichte von zwei Familien, die mit einem selbst gebauten Heißluftballon aus der DDR in den Westen fliehen wollen. Herbig übernahm "nur" Regie und Produktion, in einer Rolle ist er ganz bewusst nicht auf der Leinwand zu sehen. "Ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere erst mal irritiert ist. Da steht jetzt Michael Bully Herbig drauf, aber der spielt gar nicht mit. Wenn ich da auftauchen würde, wäre alles zerstört. Die Leute würden denken, 'ah, da isser ja, der Bully! Jetzt kommt bestimmt gleich der erste Gag!'" 

Michael "Bully" Herbig hat nie aufgehört zu träumen

Michael "Bully" Herbig beweist also mehr als eindrucksvoll, dass man seine Träume auch über Umwege verwirklichen kann und es nicht immer nur geradeaus gehen muss! Sogar privat läuft es beim erfolgsverwöhnten Komiker, Schauspieler, Unternehmer, Drehbuchautor, Regisseur, Synchronsprecher und Produzent äußerst gut. Seit 2003 ist er mit seiner langjährigen Freundin – heute Frau – Daniela verheiratet und ist Vater eines Sohnes.

Erfolg mit "LOL: Last One Laughing"

2021 adaptierte Amazon mit ''LOL: Last One Laughing'' ein Comedy-Format aus Japan, bei dem Promis – vorrangig Comedians – sich sechs Stunden lang in einer Wohnung gegenseitig zum Lachen bringen müssen. Wer es schafft, nicht zu lachen, gewinnt ein Preisgeld für den guten Zweck. Das Ganze wird moderiert von Michael "Bully" Herbig, wurde um weitere Staffeln verlängert und erhielt noch im selben Jahr den Deutschen Comedypreis. Als kurz nach dem Dreh der dritten Staffel sein Kollege Mirco Nontschew verstarb, war es Herbig ein persönliches Anliegen, seinem Freund die Staffel zu widmen und ihm "ein komödiantisches Denkmal" zu setzen.

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