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Starporträt Michael Fassbender

Michael Fassbender hat die Hollywood-Karriere, die er sich als Kind erträumte. Dafür gibt er immer alles und hungert für eine Rolle auch mal 20 Kilos runter.

Biografie von Michael Fassbender

Fassbender – mit e und nicht mit i: ein feiner Unterschied. Denn Michael Fassbender hat nichts mit Regielegende Rainer Werner Fassbinder zu tun. Einzige Gemeinsamkeiten: die deutschen Wurzeln und ein Name, der aus dem Filmgeschäft nicht mehr wegzudenken ist. Seinen Durchbruch in der Traumfabrik Hollywood verdankt der deutsch-irische Schauspieler nicht nur seiner deutschen Arbeitsmoral, sondern auch seiner irischen Leichtigkeit.

Typisch deutsch? Eher: Die Mischung macht's!

Von beidem hat Fassbender von Geburt an reichlich mit auf den Lebensweg bekommen. "Von meinem Vater habe ich diese typisch deutsche Arbeitsmentalität. Ich mag es, wenn alles korrekt läuft, und bereite mich immer penibel auf meine Arbeit vor. Er hat mir gesagt: Wenn du etwas machst, mach es ordentlich – oder lass es lieber gleich sein. Von meiner Mutter stammt wohl eher das Feier-Gen".

Mit zwei Jahren ging es für den rothaarigen Jungen auf die grüne Insel in das beschauliche Städtchen Killarney. Da er mit Englisch als Muttersprache aufgewachsen ist, spricht Michael deshalb nicht so gut Deutsch, wie er gerne würde, was er inzwischen bedauert. In Irland ließ er als Teenager seinem Hollywood-Traum freien Lauf, trommelte etwa seine Freunde zusammen, um mit ihnen Quentin Tarantinos "Reservoir Dogs" in einem Nachtclub zu inszenieren. Hätte der rothaarige Rabauke damals schon geahnt, dass er eines Tages sogar mit Tarantino arbeiten würde, sein irisches Temperament wäre wohl mit ihm durchgegangen. Und hätte er gewusst, was ihn im Filmgeschäft erwarten würde, er hätte es womöglich seinem deutschen Pessimismus folgend gleich bleiben gelassen.

Denn nachdem Fassbender die Schauspielschule abgebrochen hatte, um direkt auf die Kinoleinwand zu wechseln, erlitt er zunächst ein paar gehörige Tiefschläge. Die Hauptrolle in "Pearl Harbor" ging an Ben Affleck und nicht an ihn. Im selben Jahr ergatterte er dann zum Glück eine ähnliche Rolle in der US-Fernsehproduktion "Band of Brothers – Wir waren Brüder" (2001). Damit fing sich das Blatt langsam an zu wenden.

Hungern für die Traumrolle

Sein eigentlicher Durchbruch kam aber erst ein paar Jahre später, denn im Alter von 31 Jahren hatte seine Stunde endlich geschlagen: Wer hätte besser in die Rolle des in den Hungerstreik getretenen IRA-Häftlings Bobby Sands gepasst als der Deutsch-Ire? Für den Film "Hunger" (2008) von Steve McQueen nahm der Darsteller ganze 20 Kilos ab und hungerte sich auf 58 Kilo runter – Prädikat: Wandelbarkeit. Dann ging es mit der Karriere erst so richtig los, plötzlich wollten alle mit ihm Filme drehen.

Der Ritterschlag

Kein Geringerer als Quentin Tarantino holte Fassbender 2009 für "Inglourious Basterds" mit an Bord. Seitdem kann er sich kaum noch vor Jobangeboten retten: Ob als junger Magneto in "X-Men: Erste Entscheidung" (2011) und "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" (2014), als Edward Fairfax Rochester in "Jane Eyre" (2011) oder als Carl Gustav Jung in "Eine dunkle Begierde" (2011), Michael Fassbender hat sich erfolgreich in Hollywood etabliert. 2014 bekam er für seine Darstellung in "12 Years a Slave" (2013) sogar seine erste Oscarnominierung. In "Shame" (2011) sorgte er indes nicht nur mit seiner schauspielerischen Leistung, für die er bei den Filmfestspielen in Venedig 2011 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde, für Aufsehen, sondern auch mit nackten Tatsachen: In dem Drama sah man den Hollywoodstar nämlich komplett nackt.

Eine weitere riesige Rolle konnte Michael Fassbender an Land ziehen, nachdem sein eigentlich vorgesehener Schauspiel-Kollege Christian Bale abgesagt hatte: Michael spielte in dem Film "Steve Jobs" (2015) die Hauptrolle des Apple-Gründers und wurde damit sogar für einen Oscar nominiert. In "Macbeth" (2015) spielte Michael Fassbender die Titelrolle des schottischen Kriegshelden, der zum Tyrannen mutiert. Und auch in der Verfilmung des Computerspiels "Assassin's Creed" (2016) konnte der Schauspieler die Hauptrolle ergattern. Kein Wunder, dass Regisseur Steve McQueen 2016 über ihn sagte: "Im Moment gibt es da draußen niemanden, der mit Michael vergleichbar wäre."

Ein kleiner Frauenheld – und neue Projekte

Aber wer darf den Schauspieler eigentlich auch privat nackt sehen? Dieses Privileg hatte in den letzten Jahren immer mal wieder eine andere. So werden Michael unter anderem Beziehungen und Liebeleien mit Zoë Kravitz und Naomi Campbell nachgesagt. Seit Dezember 2014 ist der Frauenschwarm in festen Händen: Seine Frau, seit 2017 sogar seine Ehefrau, ist die schwedische Schauspielerin Alicia Vikander

Michael Fassbender "baut Stiegen"

Und trotz der immensen Erfolge, die Michael Fassbender in den letzten Jahren – und sicherlich auch in Zukunft – feiert, scheint er ganz auf dem Boden geblieben zu sein. Er bewertet seinen Job nicht über, sondern hat eine gesunde Einstellung zu seinem Beruf. Auf die Frage, ob Schauspiel in seinen Augen Kunst oder Handwerk sei, antwortete er in einem Interview mit dem österreichischen ''Kurier'': "Das ist eine Trickfrage. Weil man als Schauspieler wie ein eingebildeter Arsch klingt, wenn man sagt, Schauspielen ist Kunst. Lassen Sie es mich so sagen: ich sehe einen Film als Haus. Damit ist der Regisseur der Architekt, und ich bin der Tischler. Ich baue die Stiege. Und manchmal bin ich zufrieden damit, wie die Stiege aussieht, und manchmal denke ich mir, naja, die Stiege ist ein wenig wackelig. Aber wenn nur die Stiege wackelig ist, bricht nicht das gesamte Haus zusammen. Wenn das ganze Haus wackelig ist, na gute Nacht." Man darf also gespannt sein, welche Stiegen, ob wackelig oder nicht, Michael Fassbender noch brauen wird.

Leidenschaft für den Motorsport

Bei der Hingabe zu seinem Schauspielberuf ist es kaum zu glauben, dass im Leben von Michael Fassbender noch Platz für eine zweite große Leidenschaft ist. Seit Jugendtagen schlägt sein Herz für den Motorsport: "Schon bevor ich mit der Schauspielerei anfing, hatte ich einen großen Traum, Rennfahrer zu werden." Letztlich aber blieb der Sport nur ein Hobby, wenn auch ein recht erfolgreiches.

Im Mai 2017 begann Fassbender in der Coppa-Shell-Klasse der ''Ferrari Challenge'' zu fahren und belegte bei seinem Debüt auf dem ''Mugello Circuit'' den 15. Platz. Er fuhr auch in der nordamerikanischen Division der Challenge und belegte auf dem ''Mazda Raceway Laguna Seca'' den sechsten Platz. 2018 nahm er an allen Rennen der ''Ferrari Challenge North America'' teil, gewann den Saisonauftakt auf dem ''Daytona International Speedway'' und wurde Fünfter in der Gesamtwertung.

Filme mit Michael Fassbender (Auswahl)

  • 2001: ''Band of Brothers – Wir waren Brüder''
  • 2008: ''Hunger''
  • 2009: ''Fish Tank''
  • 2009: ''Inglourious Basterds''
  • 2011: ''X-Men: Erste Entscheidung''
  • 2011: ''Shame''
  • 2013: ''12 Years a Slave''
  • 2013: ''The Counselor''
  • 2014: ''X-Men: Zukunft ist Vergangenheit''
  • 2014: ''Frank''
  • 2015: ''Macbeth''
  • 2015: ''Steve Jobs''
  • 2016: ''X-Men: Apocalypse''
  • 2016: ''Assassin's Creed''
  • 2017: ''Song to Song''
  • 2017: ''Alien: Covenant''
  • 2017: ''Schneemann''
  • 2019: ''X-Men: Dark Phoenix''
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