Anzeige
Anzeige

Starporträt Mel Gibson

Mel Gibson hat viele Gesichter: Katholik, Oscarpreisträger, Alkoholiker und mit ganzem Herzen Familienmensch.

Steckbrief

  • Vorname Mel Columcille Gerard
  • Name Gibson
  • geboren 03.01.1956, Peekskill, New York, USA
  • Sternzeichen Steinbock
  • Jahre 67
  • Grösse 177 cm
  • Partner Rosalind Ross (seit 2014) Oksana Grigorieva (2007-2010) Robyn Moore Gibson (1980–2011, geschieden)
  • Kinder Hannah (*1980) Christian (*1982) Edward (*1982) William (*1985) Louis (*1988) Milo (*1990) Thomas (*1999) Lucia (*2009) Lars (*2017)

Biografie von Mel Gibson

Bekannt ist Mel Gibson vor allem als Spaßvogel und Actionheld Hollywoods. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich der Schauspieler, Regisseur und Produzent deutlich facettenreicher – allerdings nicht immer im positiven Sinn. Neben seinen filmischen Leistungen machte er in der Vergangenheit einige Male mit Alkoholeskapaden und fragwürdigen Äußerungen Schlagzeilen. Rettungsanker und Konstanten in seinem Leben bleiben die Familie und der Glaube an Gott.

Kindheit

Am 3. Januar 1956 erblickt Mel Columcille Gerard Gibson um 16.45 Uhr in Peekskill, New York, das Licht der Welt – als sechstes von insgesamt elf Kindern. Damals ist sein Vater Hutton Angestellter bei der Bahn, seine Mutter Ann Hausfrau. Als der Vater bei der Quizshow "Jeopardy" gewinnt und Mels älterem Bruder der Einzug in den Vietnamkrieg droht, zieht die Familie nach Sydney, Australien. In der Heimat seiner Mutter verbringt Mel seine Jugend – und entdeckt die Leidenschaft für die Schauspielerei.

Frühe Erwachsenenjahre

Die führt ihn zunächst nach Neuseeland, dann wieder nach Australien auf die Schauspielschule. Zu dieser Zeit läuft es für ihn sowohl beruflich als auch privat sehr gut. 1977 lernt er seine Frau, eine Zahnarzthelferin namens Robyn Moore, über eine Partnervermittlung kennen und heiratet sie drei Jahre später. Mittlerweile haben sie sieben Kinder: eine Tochter, sechs Söhne. Außerdem bekommt er 1979 nach seinem Filmdebüt in "Summer City" die Rolle in "Mad Max" - dem Film, der ihn international bekannt macht.

Erfolgreicher Schauspieler

Fortan spielt er in einer anderen Liga. Er dreht jetzt in den USA, mit Kollegen wie Anthony Hopkins, Michelle Pfeiffer, Daniel Day-Lewis oder Diane Keaton. Er dreht seinen ersten von insgesamt vier "Lethal Weapon"-Filmen mit Co-Star Danny Glover. Für "Braveheart", bei dem er Regie führt und die Hauptrolle spielt, bekommt er 1995 zwei Oscars. Auch "Die Passion Christi" produziert er mit seiner Filmfirma "Icon Productions" selbst und investiert Millionen in das kontroverse Projekt. Das Wirtschaftsmagazin "Forbes" wählt ihn 2004 zum einflussreichsten Prominenten. Seine Gagen steigen ins Unermessliche, laut Schätzungen aus dem Jahr 2016 verfügt er über ein Vermögen von rund 400 Millionen US-Dollar.

Eskapaden und Skandale

Aber Geld allein macht nicht glücklich. 2006 nehmen Polizisten den Schauspieler mit 1,2 Promille fest, nachdem er sie mit antisemitischen Parolen beschimpft hat. Auf die drei Jahre Bewährung und rund 930 Euro Geldstrafe reagiert er reumütig, besucht regelmäßig Treffen der Anonymen Alkoholiker und entschuldigt sich öffentlich im US-Fernsehen. Erstmals spricht Mel Gibson dort auch ganz offen über seine Selbstmordgedanken und Depressionen: "Ich hatte wirkliche Höhepunkte, aber auch einige tiefe Tiefs. Ich habe erst jetzt herausgefunden, dass ich manisch-depressiv bin." Die Arbeit an "Die Passion Christi" habe ihm bei der Heilung geholfen, genauso wie seine Familie  , aus deren Liebe er all seine Kraft ziehe. Doch auch seine Familie konnte ihm nicht helfen, die Karriere nach den ganzen Skandalen wieder ordentlich ins Rollen zu bringen. Gibsons Glanzzeiten vor der Kamera scheinen Geschichte zu sein. 2015 musste er sogar seine heißgeliebte Rolle Max Rockatansky, die er zuvor in drei "Mad Max"-Filmen verkörperte für den vierten Teil "Mad Max: Fury Road" an seinen Nachfolger Tom Hardy abgeben. Regisseur George Miller verzichtete ganz bewusst auf den alternden Leinwandhelden: "Mel stand bei diesem 'Mad Max' nicht zur Debatte. Er hat zu viele Probleme zu regeln und hätte die Drehs wahrscheinlich auch körperlich nicht mehr geschafft".

Scheidung und neue Liebe

2009 scheiterte zu allem Überfluss dann auch noch Gibsons Ehe: Nach fast 30 gemeinsamen Jahren verlässt der Schauspieler seine Frau für die russische Pianistin Oksana Grigorieva, die 2009 Tochter Lucia zur Welt bringt. Genau zu diesem Zeitpunkt reicht Robyn die Scheidung ein und kassiert so die Hälfte seines Vermögens, da kein Ehevertrag vorlag – mit rund 300 Millionen US-Dollar die teuerste Trennung Hollywoods. Über den finanziellen Verlust und den Trennungsschmerz half ihm sicherlich seine neue Freundin, die Drehbuchautorin Rosalind Ross, hinweg. Am 20. Januar 2017 erblickte ihr erstes gemeinsames Kind, Gibsons neuntes, der Sohn Lars Gerard, das Licht der Welt. Und wer weiß, vielleicht geht es für Mel Gibson ja auch beruflich wieder bergauf. 2017 meldet er sich mit seinem Golden-Globe-nominierten Regiewerk "Hacksaw Ridge – Die Entscheidung", einem amerikanisch-britischen Kriegsfilm mit Starbesetzung, zurück. Ob ihm das Kinopublikum seine Eskapaden und Skandale verzeihen wird, bleibt abzuwarten.

Filme mit Mel Gibson als Schauspieler (Auswahl)

  • 1998: "Lethal Weapon 4"
  • 1999: "Payback – Zahltag"
  • 2000: "Chicken Run – Hennen rennen" ("Chicken Run", Stimme)
  • 2000: "Der Patriot" ("The Patriot")
  • 2000: "The Million Dollar Hotel"
  • 2000: "Was Frauen wollen" ("What Women Want")
  • 2002: "Signs – Zeichen" ("Signs")
  • 2002: "Wir waren Helden" ("We Were Soldiers")
  • 2003: "The Singing Detective"
  • 2004: "Paparazzi"
  • 2010: "Auftrag Rache" ("Edge of Darkness")
  • 2011: "Der Biber" ("The Beaver")
  • 2012: "Get the Gringo"
  • 2013: "Machete Kills"
  • 2014: "The Expendables 3"
  • 2016: "Blood Father"
  • 2018: "Daddy's Home 2"
  • 2019: "The Professor and the Madman"
  • 2021: "Boss Level"

Filme mit Mel Gibson als Regisseur (Auswahl)

  • 1993: "Der Mann ohne Gesicht" ("The Man Without a Face")
  • 1995: "Braveheart"
  • 2004: "Die Passion Christi" ("The Passion of the Christ")
  • 2006: "Apocalypto"
  • 2016: "Hacksaw Ridge"

Mel, der (fast) barmherzige Samariter

Mel Gibson ist alles andere als perfekt. Wirklich — fast zehn Jahre Boykott seitens Hollywood sprechen für sich. Doch eines muss man ihm dann doch lassen: Geld spenden, das kann er gut. Ein paar Millionen für ein australisches Kunstmuseum, ein paar Millionen für kranke Kinder. 500,000 Dollar, um ein Stück Regenwald zu schützen, und hier und da eine Spende für Programme, die über Drogensucht aufklären. Ob er all das tut, weil er ein guter Christ sein will? Oder weil er eben auch Fehler gemacht hat? Oder vielleicht, weil es sich nun mal gehört, als Promi? Die Antwort auf diese Fragen haben wir leider nicht. Vielleicht nicht einmal er.

VG-Wort Pixel