Starporträt Max von Thun


Schauspieler und Autor Max von Thun genießt den Sonntag auf seinem Balkon. Im Homeoffice schreibt er an seinem neuen Kinderbuch und lässt sich von der Natur inspirieren. Vielleicht hilft ja auch die Denker-Mütze ein wenig?







Steckbrief
- Vorname Maximilian Romedio Johann-Ernst
- Name von Thun
- geboren 21.02.1977, München / Deutschland
- Sternzeichen Fische
- Jahre 46
- Grösse 193 cm
- Partner Kim Eberle (verheiratet)
- Kinder Leo
Das weiß nicht jeder
"Muss ich jetzt für die meine Zigarette ausmachen?" Mit Stil-Ikone Dita von Teese hatte Max auf einer Charity-Party so seine Probleme. Die blasse Schönheit wies ihn darauf hin, dass ihr Teint keinen Rauch vertrage.
Max von Thun hat sein Abitur in "Sevenoaks" gemacht, einem Internat im englischen Kent: "Eine tolle Zeit. Zwar eine konservative Schule mit Uniform und strengen Regeln, aber die konnte man ja umgehen. Ich durfte Musik machen, modellieren, in Kent entstanden meine ersten Akt-Fotos."
Max von Thun hat viele Talente. Er spricht vier Sprachen fließend, beherrscht Standardtänze und kann kochen. "Backen kann ich auch, mein Mohnstreuselkuchen mit Quark und Kirschen ist berühmt."
Als Mitglied der "DSDS"-Jury schmiss er kurzer Hand das Handtuch, nachdem er sich mit Bohlen über das Talent eines Kandidaten uneinig war.
Die Leibspeise seiner Mitbewohnerin sind Wüstenrennmäuse. Wie selbstverständlich teilt sich Max von Thun seine Wohnung mit "Laokoon", einer 1,20 Meter langen und vier Kilogramm schweren Pythonschlange: "Wenn ich fernsehe, legt sie sich um meinen Hals, sucht Körperwärme."
Max von Thun bereitet sich gewissenhaft auf seine Rollen vor. Für den Film "Rudolph" näherte er sich der Person des unglücklichen Thronfolgers auf dreierlei Weise an: intellektuell, spirituell und alkoholisch. "Ich habe Rudolphs Lieblingsgetränk, Champagner mit Cognac, probiert. Furchtbar. Eigentlich soll es ja als Aphrodisiakum wirken, aber in Wirklichkeit macht es nur wahnsinnig schnell betrunken."
Am 01. Juni 2007 kam Max' erstes Album heraus – "Greatest Hits Vol. 1", aufgenommen mit seiner Band "Von Thun&77". "Ein Traum geht in Erfüllung" verriet er Gala. Alle Songs hat er selbst komponiert, geschrieben und produziert.
Max von Thuns Körper zieren eine ganze Reihe von Tattoos. Bereits als Jugendlicher kaufte er sich eine eigene Tätowiermaschine und probierte diese an Schweinehälften aus. Nach seinem Dreh für "Kronprinz Rudolph" hat er sich als Fan der Habsburger Monarchie geoutet: "Ich bin K.u.K.-Fan und lasse mir nach dem Dreh vielleicht den Doppeladler eintätowieren. Vielleicht aber auch, was lange überfällig ist, das Thunsche Familienwappen." Das versöhnt vielleicht auch seinen Vater wieder, der findet die Tattoo-Begeisterung seines Sohnes weniger schön.
Max von Thun macht aus seinem Faible für Totenköpfe keinen Hehl. Mal trägt er sie als Sticker auf dem Hemd, mal an einem dicken Armband am Handgelenk. "Es begann damit, dass ich meiner Mutter mit 14 beichtete, dass ich rauchte. Ich erwartete einen Riesenanschiss, doch der kam nicht. Dafür stand am nächsten Morgen ein Riesen-Totenkopf als Aschenbecher auf meinem Tisch. Die Message kam leider überhaupt nicht an, denn von da an entwickelte ich ein Faible für Totenköpfe aller Art.
"Max war so ein irrsinnig lustiges Kind, sehr begabt", schwärmt der Vater Friedrich von Thun auch heute gerne noch mal in Interviews. Max sieht das so: "Wir haben uns immer verstanden, es gab die üblichen Generationskonflikte. Als ich mir die Haare tomatenrot gefärbt habe, fand er das nicht so lustig." Heute sind seine Haare eher selten zu sehen, Max ist fast immer nur mit Kopfbedeckung unterwegs.
Max hat für Kollegen immer ein offenes Ohr, nutzt die Zeit am Set auch gern mal für ein Schwätzchen. Die Drehpausen bei "Kronprinz Rudolph" verbrachte er meistens mit Omar Sharif. Der hatte den unglücklichen Habsburger 1968 in "Mayerling" (1968) gespielt, bei der Neuverfilmung war er in einer Nebenrolle dabei. Der alte und der neue Rudolph habe sich gut verstanden: "Wir haben wunderbar geplaudert", schwärmt Max, "über Fußball, Backgammon und darüber, was die beste Position für Sex in einer Kutsche ist".
Biografie von Max von Thun
"MTV Kitchen" war das etwas andere Mittagsmagazin: Jeden Tag zur besten Essenszeit empfing Moderator Max von Thun Gäste in einer improvisierten Fernsehküche. Dazu liefen Clips aus den 60er und 70er Jahren und Max philosophierte sinnfrei bis brillant über Rockmusik. Viele Fans sind sich heute noch sicher: Eine der besten Sendungen, die MTV je ausgestrahlt hat.
Max, der unangepasste Adelssohn
Das war 1999. Inzwischen hat sich Max von Thun in Deutschland und in Österreich zu einem gefragten Schauspieler gemausert. Doch auch mit Anfang 40 ist bei dem Nachkommen eines alten Südtiroler Adelsgeschlechtes von Anpassung keine Spur. Den Maßanzug kombiniert er liebend gern mit Baumwollmütze und Totenkopfanhänger, gelegentlich leistet er sich sogar einen Schnauzbart.
"Tatort" und "Traumfrauen": Max von Thuns Rollen
Vor der Kamera zeigt er seine Vielseitigkeit: Er ist genauso an der Seite seines Vaters Friedrich von Thun in "Die Verbrechen des Prof. Capellari" zu sehen wie auch in Hape Kerkelings "Samba in Mettmann". Dazu eine Reihe von TV-Serien. Viel Lob erntete er für den aufwendigen Historienfilm "Kronprinz Rudolph", in dem er die Rolle des Mätressen-verschlingenden österreichischen Kronprinzen spielte. Sein Talent gibt er außerdem in Serien wie "SOKO Leipzig" oder im "Tatort" zum Besten, aber auch auf der Kinoleinwand ist er zu sehen: 2011 zum Beispiel in "Rubbeldiekatz", 2014 in "Einmal Hans mit scharfer Soße" und 2015 ergatterte er eine Rolle in "Traumfrauen", sein Vater Friedrich von Thun spielte ebenfalls in der Romantik-Komödie mit.
Max und die Musik
An seiner großen Leidenschaft für Musik hat sich bei Max seit "Kitchen"-Zeiten nichts geändert. In seine riesige Plattensammlung, vor allem Jazz und Soul, kann er sich an trüben Tagen geradezu vergraben. Aber er spielt auch selbst, beherrscht Gitarre, Bass, Schlagzeug und Klavier. Wenn es der enge Terminplan zulässt, ist er als Frontmann der Band "Von Thun & 77" unterwegs.
Müsste er sich zwischen Musik und Schauspiel entscheiden, er würde die Filmkarriere an den Nagel hängen. Aber es zwingt ihn ja niemand und an einer Karriereplanung bastelt Max von Thun sowieso nicht: "Prinzipiell bin ich faul und arbeite nur für das, was mir richtig wichtig ist", sagt er und es klingt immer noch irgendwie, als käme es gerade frisch aus einer Küche bei MTV.
Das private Glück
Was ihm besonders wichtig sein dürfte: 2013 sind die Designerin Kim Eberle und Max von Thun gemeinsame Eltern eines Jungen geworden. Der kleine Künstler-Nachwuchs darf aber erst vor die Kamera, wenn die Schule fertig ist, so Max. Wir können es kaum erwarten.
Max von Thun geht unter die Schriftsteller
Bei dem Pensum aus Schauspielerei, Musik und Familie könnte man meinen, Max von Thun hätte genug um die Ohren, doch der Tausendsassa gibt zu, sich schnell zu langweilen. "Mich würde es sehr lähmen, immer nur das Gleiche machen zu müssen. Vielleicht ist das unterbewusst ein Grund, warum ich immer neue Sachen ausprobiere." Eines der Ergebnisse des Ausprobierens schaffte es im Sommer 2018 in die Öffentlichkeit. Es handelt sich um das erste Buch von Max von Thun, ein Kinderbuch namens "Der Sternenmann". Doch unter die Autoren zu gehen, war nie sein Plan, das Werk entstand eher zufällig aus Liedern, die er für seinen Sohn Leo geschrieben hat. "Ich hatte mich in die Idee verknallt, meinem Kleinen ein eigenes Buch zu widmen, eine Geschichte, die nur ihm gehört und die wir glücklicherweise aber auch veröffentlichen konnten", so der Neu-Schriftsteller. Was für eine herzzerreißende Geschichte!
Filme und Serien mit Max von Thun
- 2001: ''Alles wegen Paul''
- 2004: ''Samba in Mettmann''
- 2005: ''SOKO Leipzig – Vaterliebe''
- 2006: ''Kronprinz Rudolf''
- 2009: ''Böses Erwachen''
- 2010: ''Tatort – Die Unmöglichkeit, sich den Tod vorzustellen''
- 2011: ''Rubbeldiekatz''
- 2012: ''Wer's glaubt, wird selig''
- 2014: ''Die Fremde und das Dorf''
- 2014: ''Einmal Hans mit scharfer Soße''
- 2015: ''Traumfrauen''
- 2016: ''Gut zu Vögeln''
- 2017: ''Treibjagd im Dorf''
- 2019: ''Song für Mia''
- 2019: ''Schattenmoor''
- 2020: ''Der Alte – Chancenlos''
- 2020: ''Heldt – Die Zuflucht''
- 2020: ''Die Chefin – Kaltblütig''
- 2021: ''Waldgericht – Ein Schwarzwaldkrimi − Die schwarze Frau''
- 2021: ''Waldgericht – Ein Schwarzwaldkrimi – Die Verwandlung''