Starporträt Marc Rothemund

Steckbrief
- Vorname Marc
- Name Rothemund
- geboren 26.08.1968, unbekannt
- Sternzeichen Jungfrau
- Jahre 54
Das weiß nicht jeder
Nicht nur Marc Rothemund ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Auch seine Schwester Nina arbeitet in der Filmbranche, allerdings als Schauspielerin.
Rothemund ging nicht nur bei seinem Vater als Aufnahmeleiter und Regieassistent in die Lehre, sondern schaute sich sein Können auch bei anderen Größen des deutschen Films wie Bernd Eichinger, Helmut Dietl und Dominik Graf ab.
Über seine Niederlage bei den Oscars war Rothemund nicht enttäuscht: "Ich bin 0,0 Prozent enttäuscht. Hunderte von Millionen Menschen haben die Zeremonie und den Namen Sophie Scholl gesehen. George Clooney, Steven Spielberg: Alle kennen unseren Film."
Biografie von Marc Rothemund
Der Vater von Marc Rothemund, Regisseur Sigi Rothemund, war es, der seinen Jungen an die Welt des Films herangeführt hat. Gewisse Berührungen mit dem Beruf der Eltern sind ja sicherlich immer unvermeidbar, doch der kleine Marc interessierte sich sehr für die fremden und aufregenden Filmwelten, die sein Vater inszenierte, und verbrachte große Teile seiner Freizeit am Filmset.
Assistent des Vaters
Schon früh keimte in ihm die Idee, in die Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten und ebenfalls Regisseur zu werden. Als Marc Rothemund alt genug war, sammelte er erste Regieerfahrungen als Assistent seines Vaters. Sicherlich eine lehrreiche Zeit. Eigenverantwortliche Regiearbeiten lieferte Marc Rothemund zunächst fürs deutsche Fernsehen.
Erfolgreiches Kinodebüt
Sein Kinodebüt gab er 1998 mit der Liebeskomödie "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit". Der Film spielte beachtliche Besucherzahlen an den Kinokassen ein, was gar nicht so üblich für ein Leinwand-Erstlingswerk ist. Der Erfolg des Streifens rührte sicherlich auch aus Rothemunds Kunstgriff, deutsche Filmgrößen wie Cosma Shiva Hagen, Christoph Waltz, Markus Knüfken, Ann-Kathrin Kramer und Oliver Korittke für sein Projekt gewinnen zu können. Völlig zurecht gewann er 1999 beim Bayerischen Filmpreis den Regieförderpreis. Sein zweiter Kinofilm "Harte Jungs" war mit 1,7 Millionen Zuschauern einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 1999.
Die Oscar-Nominierung
Doch seinen großen Durchbruch feierte Rothemund sieben Jahre nach seinem Kinodebüt mit dem kammerspielartigen Drama "Sophie Scholl – Die letzten Tage". Der Film schlug ein wie eine Bombe und wurde von Kritikern gefeiert. Rothemund gewann nicht nur den Silbernen Bären als bester Regisseur der Berlinale, sondern konnte sich auch über eine unfassbare Oscarnominierung in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" freuen. Leider ging er bei den Academy Awards leer aus, aber in diesem Fall ist ja eine Nominierung schon eine außergewöhnliche Ehre.
Ein gutes Händchen für Filmstoff
Erneut Kritikerlob erhielt Rothemund für die Romanverfilmung "Mann tut was Mann kann", in dem Wotan Wilke Möhring, Jan-Josef Liefers und Oliver Korittke mit den Herausforderungen der Liebe zu kämpfen haben. Der Nachfolgefilm "Da muss Mann durch", der drei Jahre später erschien, konnte jedoch nicht an die Erfolge des Erstlings anknüpfen. Dafür hat Rothemund aber in der Zwischenzeit das Meisterwerk "Heute bin ich blond" geschaffen. Die Romanverfilmung nach dem autobiografischen Bestseller von Sophie van der Stap erzählt die wahre Geschichte einer jungen, an Krebs erkrankten Frau, die einen unkonventionellen, kreativen und mutigen Weg wählt, um mit ihrer Krankheit umzugehen. Rothemunds nächster Film greift ein ebenso sensibles Thema auf: In "Mein Blind Date mit dem Leben" verfilmt er die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte von einem blinden Mann, der über jahrzehntelang seine Mitmenschen glauben lässt, er könne ganz gewöhnlich wie jeder gesunde Mensch sehen. Wieder einmal beweist Marc Rothemund sein ganz besonderes Händchen für guten Filmstoff und wer weiß, vielleicht klappt es ja doch noch mit dem Oscar.
Rothemund's "Fußball"projekt
2023 erscheint ein spezielles und gewohnt berührendes Werk auf den Kinoleinwänden. Das Buch "Wir Wochenendrebellen" aus der Feder von Jason und Mirco Juterczenka erzählt von den vielen Stadionerlebnissen des Vater-Sohn-Duos aus der Perspektive des Autisten Jason. Für Marc Rothemund, der die Regie führt, mal wieder eine Möglichkeit, sein Feingefühl für Humor und Emotionen unter Beweis zu stellen. Das Besondere am Dreh? Für die Szenen im Dortmunder Fußballstadion wurden statt Schauspielern echte BVB-Fans als Statisten angeheuert.