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Starporträt Königin Margrethe

Königin Margrethe ist populär wie kaum eine andere Monarchin. Das mag daran liegen, dass sie etwas anders ist als andere Königinnen, sich zu ihren Lastern bekennt und dass sie bis heute Akzente setzt - nicht nur durch ihre bunten Kleider

Steckbrief

  • Vorname Margrethe Alexandrine Þorhildur Ingrid
  • Name aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
  • Titel Königin von Dänemark
  • geboren 16.04.1940, Kopenhagen / Dänemark
  • Sternzeichen Widder
  • Jahre 83
  • Partner Henri de Laborde de Monpezat (verheiratet seit 1967, verwitwet seit 2018)
  • Kinder Frederik (*1968) Joachim (*1969)

Biografie von Königin Margrethe

Seit 1972 hat eine Frau das Sagen in Dänemark: Als erste Königin seit mehr als 500 Jahren reagiert Margrethe II. mit viel Würde, repräsentiert huldvoll und ist doch ein bisschen anders als andere Monarchen. Sie besitzt eine kreative Ader und setzt Akzente - nicht nur durch ihre farbenfrohen Outfits. Denn wenn sie es für nötig hält, nimmt sie kein Blatt vor den Mund.

Königliche Plaudertausche

Während sich die Queen in vornehmes Schweigen zu allen privaten Angelegenheiten, gescheiterten Ehen und die politischen Situation insgesamt hüllt, gibt ihre entfernte Cousine Margrethe Interviews und spricht, mit einer gehörigen Portion Humor und Selbstironie, über ihr Amt und ihre Familie. So räumt sie 2011, aus Anlass ihres Thronjubläums, ein, dass in ihrem Privatleben und mit den beiden Söhnen Frederik und Joachim nicht immer alles glatt gelaufen sei. Eine weitere Schwäche: "Ich rede wie ein Wasserfall." Dass sie Kettenraucherin ist, brauchte sie dagegen niemandem mehr verraten, den omnipräsenten Glimmstengel in ihrer Hand übersehen die Untertanen inzwischen großzügig …

Nicht von Geburt an Thronfolgerin

Am 16. April 1940 war noch nicht abzusehen, dass die gerade geborene Tochter von Kronprinz Frederik und seiner Frau Ingrid, die den Namen Margrethe Alexandrine Þorhildur Ingrid bekam, überhaupt Königin werden würde. Eine Woche zuvor hatten deutsche Soldaten Dänemark besetzt, und so galt die Geburt der kleinen Prinzessin zwar als Hoffnungsschimmer und Lichtblick in dunkler Zeit, aber die neue Thronfolgerin war sie nicht. Das wurde sie erst 1953 durch eine Verfassungsänderung, die die Thronfolge ohne Ansehen des Geschlechts einführte. Als sie erfuhr, dass sie einmal Königin werden würde, soll die damals 13-jährige Margrethe schockiert gewesen sein.

Als Vorbereitung auf das Amt absolvierte sie eine erstklassige Ausbildung im In- und Ausland und studierte in Kopenhagen, Århus, Cambridge, an der Sorbonne und der "London School of Economics" und lernte diverse Sprache. In der britischen Hauptstadt, bei einem Empfang in der französischen Botschaft, traf die dänische Kronprinzessin dann auf einen Botschaftsangestellten mit adeligen Wurzeln namens Henri de Laborde de Monpezat. 

Unerwartete Verlobung

Es funkte wohl nicht gleich auf Anhieb, obwohl die Königin später einmal beschrieb "Der Horizont stand in Flammen". Die beiden sahen sich anschließend bei verschiedenen Gelegenheiten ganz ungezwungen wieder. Von einer etwaigen Romanze ahnte niemand etwas. Rund ein Jahr lang trafen sich die dänische Prinzessin und der Franzose, ohne dass etwas durchsickerte. Doch letztlich bekam die Presse dann Wind von der Liaison. So wurde im Oktober 1966 eine Verlobung vom Hof angekündigt, aber die Mehrheit der Dänen wusste anfangs nicht, wer sich verlobt haben könnte.

1967 wurde in der "Holmens Kirke" in Kopenhagen geheiratet. Aus dem französischen Grafen Henri de Laborde de Monpezat wurde der protestantische Dänen-Prinz Henrik, der nicht nur seine eigenen beruflichen Ambitionen aufgeben musste. Die Rolle als zweiter Mann im Staate schmeckte ihm bis zuletzt nicht recht - und mit seinem Unmut darüber, dass er "nur" der Prinzgemahl ist, hielt er nie hinterm Berg.

1968 bekamen Margrethe und Henrik ihren Sohn Prinz Frederik, 1969 folgte Prinz Joachim. Das Glück der Kronprinzessinnen-Familie währte allerdings nicht lange, denn am 14. Januar 1972 starb Frederik IX. Und damit änderte sich schlagartig alles.

"König Frederik IX. ist tot, lange lebe Ihre Majestät Königin Margrethe II."

Ganz in Schwarz stand die damals 31-jährige Königin am 15. Januar auf dem Balkon von Schloss Amalienborg neben Premierminister Jens Otto Kragh und hörte das erste Mal die "Hurra"-Rufe vom Schlosshof. Das Amt und die Krone war für die junge Monarchin, die damals als hochgebildet, aber eher schüchtern galt, eine ziemliche Herausforderung. Hilfe gab es von Mutter Ingrid, die ihrer Tochter klarmachte, dass sie nun das Sagen habe und entscheiden müsse. Als sie kapiert habe, dass man den Kopf nicht abschalten müsse, wenn das Herz spreche, habe das Ganze plötzlich Sinn gemacht, so die Königin 2011 im Rückblick auf ihren Amtsantritt. 

Job auf Lebenszeit

Dass sie mit dieser Einstellung richtig liegt und den richtigen Ton trifft - selbst wenn sie ihren Untertanen via Neujahrsansprache mal wieder die Leviten liest -, zeigen ihre hohen Zustimmungswerte, die jahrzehntelang bei über 90 Prozent lagen. Das Volk mag seine etwas altmodische, aber volksnahe und direkte Königin.

In den letzten Jahren sinken die Werte etwas und immer wieder mal wieder melden sich Dänen zu Wort die finden, Königin Margrethe könnte abdanken und damit ihren Sohn Prinz Frederik ans Ruder lassen. Gerade nach dem Tod ihres Mannes, Prinz Henriks, gab es viele, die äußerten, dass sie für einen Ruhestand der Königin großes Verständnis hätten.

Das 50-jährige Thronjubiläum der alten Damen wurde dennoch - etwas Corona-verspätet, aber dann doch - kräftig gefeiert. Prinz Frederik und Prinzessin Mary sind immer bereit, ihr den einen oder anderen Termin (insbesondere solche mit viel Stehen oder Laufen) abzunehmen. Mehr aber auch nicht - denn Margrethe ist durchaus jemand, der schätzt, die Kontrolle selbst zu haben. Dass Abdankung für sie kein Thema ist, hat die Monarchin allerdings in der für die typisch direkten Art schon mehrfach geäußert: Sie denke nicht daran, bevor sie tot vom Hocker beziehungsweise Thron falle.

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