Starporträt König Mohammed von Marokko
Steckbrief
- Vorname Sidi Mohammed
- Name Ibn Al-Hassan Ben Mohammed
- Titel König von Marokko
- geboren 21.08.1963, Rabat / Marokko
- Sternzeichen Löwe
- Jahre 60
- Partner Lalla Salma Bennani (verheiratet seit 2002)
- Kinder Moulay Hassan (*2003) Lalla Khadija (*2007)
Das weiß nicht jeder
In Sachen Residenzen kann König Mohammed viele europäische Adeligen deutlich übertrumpfen: Er besitzt Paläste in quasi jeder größeren Stadt seines Landes. Es sollen 12 sein. Dazu kommen ausländische Besitzungen, zum Beispiel in Frankreich. Marokkos König besitzt im französischen Ort Betz ein Château und in Paris ein weiteres Anwesen.
Traditionell fällt in Marokko der Tag der Jugend, der gesetzlicher Feiertag ist, mit dem Geburtstag des regierenden Monarchen zusammen.
Mohammed VI. gehört zu Dynastie der Alawiden, die seit dem 17. Jahrhundert herrscht. Er ist der 23. König in Folge.
Marokkos König hat einen Doktor-Titel von der Universität von Nizza Sophia-Antipolis in Jura. Thema war „Die Kooperation zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Union des Arabischen Maghreb“.
Mohammed spricht Arabisch, Französisch, Spanisch und Englisch.
Einer der Spitznamen, unter denen König Mohammed VI. bekannt ist, ist „M6“.
Je nachdem wer schätzt, landet Marokkos Herrscher in der Liste der reichsten Monarchen in den Top 10 – oder knapp dahinter. Sein privates Vermögen soll sie auf mehr als zwei Milliarden Euro belaufen. Dennoch ließ er sich bei seiner Thronbesteigung „König der Armen“ nennen. Das Vermögen stammt aus finanziellen Beteiligungen „an allem, was in Marokko wächst“, wie es „Faz.net“ ausdrückte.
König Mohammed ist das zweite Kind und der älteste Sohn von König Hassan II. und seiner Frau Lalla Latifa Hammou. Er hat vier Geschwister.
Biografie von König Mohammed von Marokko
König Mohammed traute man als neuem König zu, frischen Wind ins Land zu bringen und einen Generationswechsel einzuläuten, nachdem sein Vater und Vorgänger 38 mitunter turbulente Jahre autoritär regiert hatte.
Training für den Thron
Kronprinz Sidi Mohammed durchlief eine sehr traditionelle Schulzeit und Ausbildung. Er trat in die Fußstapfen seines Vaters, indem er ebenfalls Jura als Studienfach wählte. Von klein auf hatte ihn König Hassan nicht nur mitgenommen zu Terminen und Reisen, er übertrug er ihm außerdem viele Aufgaben, die ihn auf seine künftige Rolle vorbereiten sollten. Als der Vater 1999 mit 70 Jahren starb, war Sidi Mohammed Mitte 30. Sein Playboy-Image hatte der neue König von Marokko bereits einige Jahre hinter sich gelassen und war bereit für den Thron. Schon in seinen ersten Jahren brachte er einige Neuerungen auf den Weg, im Land und auch in seinem Privatleben.
Der König und seine Prinzessin
In Marokko blieben die Haupt- und Nebenfrauen eines Herrschers bisher anonyme Privatpersonen und traten nicht bildlich in Erscheinung. Um so erstaunlicher war, dass König Mohammed seine Absicht, die bürgerliche Salma Bennani zu heiraten, 2001 ankündigte. Die beiden sollen sich im April 1999 auf einer Party kennengelernt haben. Ausländische Medien wollen darüber hinaus erfahren haben, dass Salma Bennani, eine studierte Informatikerin aus dem Mittelstand, eine monogame Beziehung zur Bedingung gemacht habe, ehe sie der Verbindung zustimmte. Der König war 38 Jahre alt, seine Braut 24, als sich die beiden in Rabat im März 2002 das Jawort gaben.
Auf die religiöse Feier im engsten Kreis folgte im Juli eine mehrtägige, aufwendige Hochzeitsfeier mit internationalen Gästen und jeder Menge Pomp. Es kam einer kleinen Revolution gleich, dass es Hochzeitsfotos gab, auf denen man die junge Frau des Königs zu sehen bekam. Von ihrem Ehemann bekam Lalla Salma außerdem den Titel einer Prinzessin verliehen – und auch das hatte es bis dahin nicht gegeben.
Im Jahr nach der Hochzeit kam Kronprinz Moulay Hassan auf die Welt, 2007 folgte Tochter Lalla Khadija.
Aushängeschild des modernen Marokkos
König Mohammed und Prinzessin Lalla Salma wurden eines der Vorzeigepaare der arabischen Königswelt. Statt nur repräsentative Begleiterin ihres Mannes zu sein, gelang es der Lehrertochter, sich ein eigenes Profil zu erarbeiten. Sie engagierte sich für Frauenrechte, sprach auf Konferenzen über Gleichberechtigung und rief 2005 eine eigene Stiftung ins Leben, die sich um Krebskranke kümmern sollte.
Das Königspaar genoss bei den Untertanen hohe Sympathie: Ihr Familienglück - untermalt mit Fotos von Geburtstagspartys, aus dem Palastalltag oder gemeinsam besuchten Events – schien über jeden Zweifel erhaben.
Die Krankenakte des Königs
Über die Gesundheit des Alawiden-Monarchen gab es immer wieder Gerüchte. Mal hieß es, er leide an Leukämie. Dann wurde eine Autoimmunerkrankung vermutet, die Lunge und Beine angegriffen haben sollte. Beides wurde nie bestätigt. Wohl aber, dass er sich in Frankreich im Herbst 2017 einer (kleineren) Augen-OP unterziehen musste und im Februar 2018 einem Eingriff am Herzen.
Auf die OPs folgten jeweils monatelange Erholungsaufenthalte. In dieser Zeit kursierten in den sozialen Netzwerken viele Schnappschüsse, die Mohammed bei seinen französischen Aktivitäten zeigten. Laut „Frankfurter Rundschau“ verspottete man den so lange Abwesenden deswegen als „virtuellen König“ und fragte recht deutlich, wann er zurückzukehren gedenke. Eines dieser Fotos aus Frankreich heizte Spekulationen über den Beziehungsstatus des Königspaares an. Denn wie nicht zu übersehen war, fehlte Prinzessin Lalla Salma am Krankenbett ihres Ehemannes, wo sich die Familie versammelt hatte.
Wo ist Prinzessin Lalla Salma?
Wäre sie im Krankenhaus erschienen, wäre das eine Sensation gewesen, denn die sonst aktive und vielgereiste Prinzessin wurde zuletzt im Herbst 2017 in einer offiziellen Rolle gesehen. Danach tauchte sie unter, wenn man von Zufallssichtungen in Italien oder Griechenland absieht. Wo genau sie lebt, ist nicht bekannt.
Genauso wenig der Rückzugsgrund. Glaubt man „Hola“, dann geht das einstige Vorzeigepaar seit April 2017 getrennte Wege. Die Scheidung soll bereits durch sein, weshalb die Prinzessin abgetaucht sei. Von offizieller Seite gibt es dazu keinen Kommentar, was die Gerüchteküche nicht verstummen lässt. Im Gegenteil. Eine Scheidung in einem muslimischen Königshaus wäre zwar ein Skandal, aber gesetzlich möglich. Gut fürs Image wäre es allerdings nicht.
Royaler Alltag ohne Ehefrau
Nach seinem langen Erholungsaufenthalt in Frankreich ist Mohammed in Marokko wieder an die Arbeit gegangen. Zu tun gibt es reichlich: Er ist in Personalunion Staatschef, Oberkommandierender und geistlicher Führer. Ganz so schwungvoll-reformwillig wie in den ersten Jahren seiner Regentschaft ist er nicht mehr, was Kritiker ihm vorwerfen und bemängeln, es gebe in Gesundheits- und Bildungswesen noch dringende Baustellen. Genauso wie in der Justiz des Landes. Wieviel er noch erreichen kann und will, bleibt abzuwarten.
Zu den angenehmeren Pflichten dürfte die des Gastgebers gehören. So kamen im Frühjahr 2019 König Felipe und Königin Letizia nach Marokko, gefolgt von Prinz Harry und Herzogin Meghan. Dass die Queen-Schwiegerenkelin sich mit Prinzessin Lalla Salma nicht über Frauenrechte austauschen konnte, war allerdings eine News, die man eher in der ausländischen Presse lesen konnte.
Das Volk hat sich daran gewöhnen müssen, dass ihr Monarch ohne seine Ehefrau auftritt. So wie seine Vorgänger. Für öffentliche Termine stehen seine Schwestern bereit und begleiten ihn gerne, wenn Damenbegleitung gefragt ist.
Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn Mohammed VI. sich eine zweite Ehefrau suchen würde, ohne geschieden zu sein. Sein Vater Hassan II. soll, neben seinen zwei offiziellen Ehefrauen, einen ganzen Harem unterhalten haben.