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Starporträt König Harald

König Harald von Norwegen regiert seit 1991 ohne viel Pomp und Prunk. Die Norweger schätzen ihn als bescheiden auftretenden Landesvater, der Anteil nimmt und immer dann wichtige Worte findet, wenn das Volk sie braucht.

Steckbrief

  • Vorname Harald
  • Name König von Norwegen
  • geboren 21.02.1937, Asker, Norwegen
  • Sternzeichen Fische
  • Jahre 86
  • Partner Königin Sonja geb. Sonja Haraldsen (verh. seit 29. August 1968)
  • Kinder Prinzessin Märtha Louise (*1971) Prinz Haakon Magnus (*1973)

Biografie von König Harald

König Harald gehört zu der Generation von Königen, die aufwuchs und erzogen wurde, als in vielen Ländern Frauen den Thron noch nicht erben konnten und Kronprinzen standesgemäß adelig heirateten. Beides wurde in seinem Leben ein Thema. Sogar mehrfach.

Die Eltern, Kronprinz Olav und Kronprinzessin Märtha, hatten 1929 geheiratet und in zwei Jahren zwei Töchter bekommen, die Prinzessinnen Ranghild und Astrid. Aber laut Verfassung konnten beide den Thron nicht erben, deswegen wartete das Land – mit ihm die junge Monarchie - auf die Geburt eines Prinzen.

Fünf Jahre vergingen, ehe Kronprinzessin Märtha 1937 auf dem Familiensitz Skaugum ihr drittes Kind bekam. Und endlich war es ein Junge! Die Geburt von Prinz Harald hatte die Thronfolgekrise beseitigt.

Kindheit im Exil

Mehrere Jahre erlebten die drei Kinder eine ruhige, friedliche Kindheit. Als deutsche Truppen 1940 in Norwegen einmarschierten, sah sich die royale Familie jedoch gezwungen, das Land zu verlassen. Kronprinz Olav und sein Vater König Haakon gingen nach London, Kronprinzessin Märtha nahm Harald und seine Schwestern mit nach Amerika. Bis 1945 lebten sie in der Nähe von Washington.

Vorbereitung auf den Thron

Zurück in Norwegen begann für den Prinzen die Vorbereitung auf seine künftige Rolle. Seine Eltern wählten einen, für diese royale Generation, Weg der Erziehung und Ausbildung, der schon recht normal-bodenständig ausfiel. Harald wurde nicht von Privatlehrern unterrichtet, er besuchte normale Schulen und machte dort sein Abitur. Danach absolvierte er eine militärische Ausbildung und ging zum Studium nach Oxford, wo er ab 1960 zwei Jahre lang Sozialwissenschaften, Geschichte und Wirtschaft belegte.

Die und keine andere

Bereits vor seinen Auslandsjahren hatte der Kronprinz 1959 auf einer Feier die Kaufmannstochter Sonja Haraldsen kennengelernt. Die beiden trafen sich im privaten Rahmen immer wieder, hielten aber ihre Beziehung geheim. Trotzdem fiel irgendwann auf, dass der Königssohn sehr oft in Begleitung der Osloerin gesichtet wurde, was Verlobungsgerüchte anheizte.

So weit war man allerdings im Königshaus längst nicht: Dass Kronprinzen Bürgerliche heiraten, ist heute normal. Anfang der 60er Jahre erwartete man von künftigen Monarchen, standesgemäß und damit adelig zu heiraten. Aber Harald stellte sich quer: Er wollte Sonja und sonst keine.

Aus Angst, die bürgerliche Herkunft der Freundin seines Sohnes könnte die Monarchie gefährden, verweigerte König Olav über Jahre die nötige Zustimmung zur Hochzeit. Um den Vater zu überzeugen, soll der Sohn sogar gedroht haben, ledig und damit ohne legitime Erben zu bleiben, wenn er seine bürgerliche Freundin nicht heiraten dürfte.

König und Parlament legten erst 1968 ihre Bedenken über die Verbindung ab. Neun Jahre nach dem Kennenlernen konnte Kronprinz Harald seine Langzeitfreundin Sonja Haraldsen endlich und ganz offiziell als seine Verlobte präsentieren. Im selben Jahr wurde im Osloer Dom geheiratet.

Die Kronprinzessin übernahm ihre neue Rolle sehr engagiert. Dass sie keine geborene Prinzessin war, war bald kein Thema mehr. Die sogenannte „Sonja Revolution“ war geglückt und leitete in anderen Königshäusern genauso einen Paradigmenwechsel ein.

Wieder muss ein Prinz geboren werden

Auf Harald und vor allem auf Sonja lastete nach ihrer Hochzeit eine Pflicht besonders schwer: Die Dynastie brauchte (mal wieder) einen männlichen Erben. Als die Kronprinzessin 1970 eine Fehlgeburt erlitt, sah mancher den Fortbestand der Monarchie abermals gefährdet, was den Druck nur noch erhöhte.

Um so größer war das Glück, als das Kronprinzenpaar 1971 erst eine Tochter, Prinzessin Märtha Louise, und zwei Jahre später den ersehnten Sohn, Prinz Haakon, bekam. Prinz geboren, Thron gerettet!

Kronprinz, Regent und König

Haralds Jahre als Kronprinz hatten 1990 ein Ende: Sein Vater Olav, der bis dahin wacker regiert hatte, erlitt im Frühjahr einen Schlaganfall. Der Sohn übernahm als Regent die Regierungsgeschäfte und hielt für ihn die Stellung. Aber der König erholte sich nicht mehr von seiner Krankheit und starb am 17. Januar 1991.

Vier Tage später legte Harald V. den Eid auf die Verfassung ab und war damit der dritte norwegische König seit Wiedereinführung der Monarchie 1905.

An die enorme Popularität seines Vaters anzuknüpfen, fiel dem damals 53-Jährigen zunächst schwer. Olav V. hatte den Ruf eines Volkskönigs gehabt, der sich unprätentiös gab, U-Bahn fuhr oder auf Skiern zum Holmenkollen aufbrach. Vor allem in seinen späten Jahren war er für die Norweger zu einer Großvaterfigur geworden.

Sein Sohn agierte deutlich schüchterner. Mancher Kritiker nannte ihn gar steif, blass oder unscheinbar. Dennoch verdiente er sich den Respekt seiner Untertanen, wenngleich er etwas brauchte, um aus dem Schatten seines Vaters zu treten. Mittlerweile schätzen die Untertanen Harald seine Bescheidenheit im Auftreten, seinen Humor, aber vor allem seine emotionale Anteilnahme.

Als 2011 das Massaker von Utøya das Land in kollektive Trauer stürzte, fand der Monarch – selbst sichtbar berührt – bei der Trauerfeier die richtigen Worte, als er sagte: "Als Vater, Großvater und Ehemann kann ich Ihren Schmerz nur erahnen. Als König dieses Landes fühle ich mit jedem von Ihnen." 2016 mahnte er in einer Ansprache eindringlich „Norwegen ist eins“ und rief zu Toleranz auf. Die Worte entwickelten sich in sozialen Netzwerken zum millionenfach geklickten Hit.

Keine Krisen in Norwegen

Die Monarchie wurde – wider Erwarten - nicht in eine Existenzkrise gestürzt, als Harald seine bürgerliche Freundin heiratete. Und auch nicht, als sein Sohn Kronprinz Haakon sich in die alleinerziehende Mutter Mette-Marit Tjessem Høiby verliebte, deren Vergangenheit recht unroyal ausgefallen war.

Tatsächlich reagiert Harald V., abgesehen von einigen krankheitsbedingten Sorgenzeiten, mehr als ein Vierteljahrhundert völlig krisenfrei. Ebenso ist es um seine Ehe bestellt: 2018 feierte das skandalfreie Königspaar Goldene Hochzeit. Beides ist, in Zeiten von royalen Scheidungsschlachten, von blaublütigen Fehltritten und königlicher Beteiligung an Prozessen, eine nicht zu unterschätzende Leistung!

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