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Starporträt Klaus Kinski

Klaus Kinski schrieb Filmgeschichte, bewegte sich stets zwischen Genie und Wahnsinn und scheute sich offenbar nicht vor Gesetzesübertretungen

Steckbrief

  • Vorname Klaus Günter Karl
  • Name Nakszynski
  • geboren 18.10.1926, Sopot / Polen
  • Sternzeichen Waage
  • gestorben 23.11.1991, Lagunitas, Kalifornien / USA
  • Jahre 65
  • Grösse 173 cm
  • Partner Debora Caprioglio (1987-1989) Minhoi Geneviève Loanic (geschieden, 1971-1979) Ruth Brigitte Tocki (geschieden, 1960-1971) Gislinde Kühlbeck (geschieden, 1952-1955)
  • Kinder Pola (*1952) Nastassja (*1961) Nikolai (*1976)

Biografie von Klaus Kinski

Klaus Günter Karl Nakszynski, besser bekannt als Klaus Kinski, galt als Ausnahmeschauspieler. Mit Vorliebe suchte er sich psychopatische und tyrannische Rollen aus – ob die Grenzen zwischen Film und Realität fließend waren? Klaus Kinski wurde gefeiert wie ein Popstar und gleichermaßen wegen seiner Unberechenbarkeit gefürchtet. Angsteinflößende Wutausbrüche, verwüstete Hotelzimmer, Prügeleien auf der Bühne, Schießereien am Filmset, schwerwiegende Missbrauchsvorwürfe – all das gehörte offenbar zum Alltag des Schauspielers Klaus Kinski, der immer für einen Skandal gut war.

Kriegsgefangenschaft während des Zweiten Weltkriegs

Als Sohn eines Apothekers und einer Krankenschwester 1926 in Polen geboren, zog Klaus Kinski im Alter von drei Jahren mit seiner Familie nach Berlin. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der junge Mann zu einer Fallschirmjägereinheit der Wehrmacht eingezogen und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Nach einer Flucht, es ging um Leben und Tod, landete Kinski schließlich in einem Kriegsgefangenenlager in England, wo er erstmals mit der Schauspielerei begann. Im Frühjahr 1946 gehörte er zu den letzten Gefangenen, die aus dem Lager zurück nach Deutschland geschickt wurden.

Klaus Kinskis Karriere kommt ins Rollen

Zurück als freier Mann in Deutschland machte sich der talentierte Mann ganz ohne Ausbildung einen Namen als Schauspieler. Doch sein ungezügeltes Verhalten machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Das Berliner Schlossparktheater feuerte das Enfant Terrible kurzerhand und Klaus Kinski verbrachte die nächsten Jahre seines Lebens arbeitslos in Wien. Nach zwei Selbstmordversuchen berappelte sich der Schauspieler wieder und konnte mit seiner "Ein-Mann-Wanderbühne", auf der er Arthur Rimbaud, François Villon, Friedrich Nietzsche, Kurt Tucholsky und das Neue Testament rezitierte, wieder Erfolge feiern.

In den 1960er Jahren ging es dann bergauf mit der Filmkarriere des umstrittenen Schauspielers. Klaus Kinski spielte in vielen Edgar Wallace-Filmen, war in "Doktor Schiwago" mit und erlangte durch seine Auftritte in mehreren Italowestern auch internationale Bekanntheit.

Zusammenarbeit mit Werner Herzog

Doch all das war noch nichts gegen Kinskis legendäre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Werner Herzog. Die beiden verband eine zerstörerische Hassliebe, die Werke wie "Aguirre, der Zorn Gottes" (1972), "Woyzeck" (1978), "Nosferatu - Phantom der Nacht" (1979), "Fitzcarraldo" (1982) und "Cobra Verde" (1987) entstehen ließ, die heute zu den Klassikern der Filmgeschichte zählen.

Am 23. November 1991 starb Klaus Kinski im Alter von 65 Jahren in seinem Haus in Kalifornien an einem Herzproblem. Heute werfen Missbrauchsvorwürfe seiner Töchter Pola und Nastassja einen Schatten auf sein Lebenswerk.

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