Starporträt Kaiser Akihito
60 Jahre Eheglück: Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko hatten sich im August 1957 auf einem Tennisplatz kennengelernt, nach der Verlobung am 27. November 1958 fand die Trauung nach shintoistischer Tradition statt.
Was für ein besonderer Tag für das japanische Kaiserpaar: Kaiserin Michiko und Kaiser Akihito feiern heute ihren 60. Hochzeitstag in Tokio. Das Kaiserpaar hat drei gemeinsame Kinder und vier Enkelkinder.
Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko gehen in Tokio an Bord des Shinkansen-Zuges.
Vor den Gratulanten hält der Kaiser auch noch eine Rede.
Am heutigen Sonntag feiert Kaiser Akihito seinen 85. Geburtstag. Zu dem besonderen Termin zeigt sich die ganze kaiserliche Familie, mit Kaiserin Michiko, Kronprinz Naruhito und seiner Frau Masako, sowie Fumihito Prinz Akishino und Frau Kiko mit Tochter Mako auf dem Balkon des kaiserlichen Palastes und winken der wartenden Menge zu.
Drei Tage vor ihrer Hochzeit verabschiedet sich Prinzessin Ayako vor ihren Großeltern Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko beim traditionellen "Choken no Gi"-Ritual von der Familie, um ihren Weg in die Ehe anzutreten.
Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko sind auch im hohen Alter noch Tennis-Fans. Gemeinsam besuchen sie den Tennis-Club in Tokio, wo sie sich vor rund 60 Jahren zum ersten Mal begegnet waren.
Kaiser Akihito lässt sich vom Volk feiern. Am 30. April 2019 macht er den Thron für seinen ältesten Sohn frei. Eine Abdankung hat es in Japan seit mehr als 200 Jahren nicht mehr gegeben.
Kaiser Akihito feiert heute seinen 84. Geburtstag. Dabei präsentiert er sich wie in jedem Jahr mit seiner Familie bei der öffentlichen Zeremonie im Kaiserpalast in Tokio.
Royaler Besuch in Japan. Luxemburgs Großherzog Henri und seine Tochter Prinzessin Alexandra treffen auf Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko.
First Lady Melania und US-Präsident Donald Trump werden von Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko empfangen.
Kaiser Akihito zeigt sich mit seiner Familie an seinem 83. Geburtstag dem Volk.
Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko zeigen sich der Öffentlichkeit und wünschen allen ein Frohes Neues Jahr.
Kaiser Akihito feiert seinen 82. Geburtstag. Der kaiserliche Hof hat zu diesem Anlass ein neues Bild veröffentlicht, das ihn gemeinsam mit Kaiserin Michiko zeigt.
Kaiser Akihito empfängt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Prinzessin Masako, Prinz Naruhito, Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko schauen vom Palastbalkon aus auf ein Fahnenmeer.
Kaiser Akihito bedankt sich vom verglasten Balkon des kaiserlichen Palastes in Tokio für die Glückwünsche zu seinem 81. Geburtstag.
Prinz Akishino, der zweite Sohn von Kaiser Akihito, feiert seinen 49. Geburtstag. Zu diesem Anlass gibt es neue Familienfotos, die ihn gemeinsam mit Ehefrau Kiko und den Kindern Kako und Hisahito beim Spaziergang zeigen.
Herzlicher Empfang vor dem kaiserlichen Palast: Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko begrüßen das niederländische Königspaar bei der Ankunft.
US-Präsident Barack Obama ist zu Gast bei Kaiser Akihito im Königspalast in Tokio. Am Abend beim Staatsdinner gibt es Champagner.
Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko haben einen Frühlingsauftritt im "Akasaka Imperial Garden" in Tokio.
Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko gehen am Strand in Hayama spazieren.
Japans Kaiser Akihito (3. v. l.) winkt seinem Volk, das sich zu Ehren seines 80. Geburtstages vor dem Palast in Tokio versammelt hat. Links von ihm: Kronprinzessin Masako und ihr Mann Naruhito, Akihitos Sohn; auf der rechten Seite des Balkons stehen Akihitos Frau Michiko, sein zweitgeborener Sohn Akishino, dessen Frau Kiko und die Tochter Mako.
Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko zeigen sich zu den traditionellen Neujahrsfeierlichkeiten am kaiserlichen Palast.
Steckbrief
- Vorname Akihito
- Name von Japan
- Titel Kaiser von Japan, Prinz Tsugu
- geboren 23.12.1933, Tokio, Japan
- Sternzeichen Steinbock
- Jahre 89
- Grösse 165 cm
- Partner Kaiserin Michiko (verheiratet seit 10. April 1959)
- Kinder Prinz Naruhito (*1960) Prinz Akishino (*1965) Prinzessin Sayako (*1969)
Das weiß nicht jeder
Kaiser Akihitos Interesse galt, schon zu Studentenzeiten, der Meeresbiologie und speziell der Fischkunde (Ichthyologie). Sein Spezialgebiet sind Grundeln und ihre Klassifizierung. Eine Art der Meeresgrundeln, die Exyrias Akihito, tragen sogar seinen Namen.
Die Ichthyologie ist so etwas wie ein kaiserliches Familienfachgebiet: Schon Akihitos Vater Kaiser Hirohito war auf diesem Gebiet aktiv. Er galt als Kapazität im Bereich Quallen und hatte eigene Labore auf dem Palastgelände.
Mit Prinz Akishino, dem Enkel Hirohitos, forscht bereits die dritte Generation auf diesem Gebiet.
Das kaiserliche Hofamt vermeldet, dass Kaiser Akihito gemeinsam mit Ehefrau Michiko seit 1959 57 Länder besucht haben.
Der erste offizielle Auslandsbesuch Akihitos fand 1953 statt, als der damalige Kronprinz in London der Krönung von Queen Elizabeth II. beiwohnte und anschließend 13 andere europäische Länder besuchte.
Zum Vergleich: Die Queen hat in ihrer Regierungszeit seit 1952 fast 120 verschiedene Länder besucht.
Die Epoche, die mit Kaiser Akihitos offizieller Thronbesteigung 1990 begann, heißt Heisei, was so viel heißt wie "Frieden überall“. Sie endet, wenn Japan einen neuen Tenno bekommt am 1. Mai 2018. Damit beginnt im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Zeitrechnung, denn im japanischen Kalender rechnet man in diesen kaiserlichen Regentschaftsjahren.
Kaiser Akihitos Abdankung ist die erste in 200 Jahren in der ältesten Monarchie der Welt.
Kaiser Akihito ist ein passionierter Tennis-Spieler, der es sich mit 65 Jahren nicht nehmen ließ, 1998 mit US-Präsident George Bush Sen., damals 74 Jahre alt, eine Partie zu spielen. Der Kaiser gewann das Match.
Biografie von Kaiser Akihito
Auf die Geburt ihres künftigen Kaisers mussten die Japaner lange warten: Kaiser Hirohito und seine Frau Nagako, die 1924 geheiratet hatten, bekamen erst vier nicht thronfolgeberechtigte Töchter, ehe mit Prinz Akihito 1933 der erste Prinz auf die Welt kam. Das Land feierte seine Geburt, die die Thronfolge sicherte, ähnlich wie 73 Jahre später, als die Geburt seines Enkelsohnes Prinz Hisahito eine weitere Nachfolgekrise beendete.
Akihitos Erziehung wurde, wie damals üblich, in die Hände von Hofbeamten gelegt. Die Eltern spielten keine Rolle: Der kleine Prinz und seine sechs Geschwister wurde außerhalb des kaiserlichen Palasts untergebracht. Bis zu seinem elften Lebensjahr wurde er als Nachkomme von Göttern erzogen. Mit dem Ende des Krieges und einer neuen Verfassung wurde dieser Status geändert. Kaiser Hirohito wurde ein repräsentatives Staatssymbol, das Göttliche verschwand. An die neue Rolle musste er sich – wie sein Sohn und das Volk – erst gewöhnen.
Neue Einflüsse auf den künftigen Kaiser
In der Zeit der amerikanischen Besatzung Japans hatte der Kronprinz eine amerikanische Lehrerin, die ihm Englisch beibrachte und Einblicke in die westliche Kultur und Lebensweise gab. Er besucht in Tokio die Gakushūin-Schule, ein Lehrinstitut, an dem bis vor dem Zweiten Weltkrieg vornehmlich die Kinder der japanischen Nobilität unterrichtet wurden. Nach seinem Schulabschluss wurde er – ein weiteres Novum – Universitäts-Student und belegte bis 1956 unter anderem Politikwissenschaft und Biologie.
Romanze auf dem Tennisplatz
Akihito war leidenschaftlicher Tennis-Spieler und die Presse beobachtete stets genau, wer mit ihm Bälle übers Netz schlug und aus welchem noblen Haus die jungen Damen stammten. 1957 spielte er im Kurort Karuizawa ein gemischtes Doppel mit einer bürgerlichen Unternehmertochter namens Michiko Shoda. Die Presse schenkte ihr wenig Aufmerksamkeit, weil man sich wohl nicht vorstellen konnte, dass Akihito der Begegnung Bedeutung beimessen könnte. Tat er aber. Und mehr noch: Er blieb mit ihr, sehr diskret und über Freunde, in Kontakt.
Das Hofamt hätte den künftigen Kaiser sicher gerne mit Damen aus einem ehemaligen Adelshaus gesehen. Seine Romanze mit der Bürgerlichen missfiel, weil sich damit ein Bruch der rund 1500 Jahre alten Tradition der kaiserlichen Heiratspolitik, die keine Verbindungen mit Bürgerlichen kannte, anbahnte.
Das alles hielt Akihito nicht davon ab, Michiko heiraten zu wollen. Es brauchte jedoch einige Anläufe, ehe sie einwilligte. 2009, an ihrem 50. Hochzeitstag, erzählte der Tenno von seinem Heiratsantrag: „Ich erinnere mich, dass wir mehrmals am Telefon darüber sprachen, bis sie endlich Ja sagte.“
Im Januar 1959 fand die Verlobungszeremonie statt, am 10. April die traditionelle Hochzeitszeremonie in Tokio. Die Japaner waren begeistert über ihre moderne, künftige Kaiserin, die englische Literatur studiert hatte, Klavier spielte und Auslandserfahrung besaß.
Ein Jahr nach ihrer Hochzeit kam der erste Sohn Naruhito zur Welt. Es folgten 1965 Sohn Fumihito (Prinz Akishino) und 1969 Prinzessin Sayako. Weil er selbst unter der Abwesenheit der Eltern und der Erziehung durch Hofbeamte gelitten hatte, beschloss Akihito mit dieser Tradition zu brechen, er und vor allem Michiko erzogen die Kinder selbst.
Ein Kaiser auf Augenhöhe
Dem vorherigen Kaiser Hirohito fiel oft die Nähe zum Volk schwer. Seine Untertanen wussten nicht, wie sie ihm begegnen sollten: Durften sie ihn anschauen oder mussten sie den Blick gesenkt halten? Der Verdienst seines Sohnes wurde es, die Distanz zwischen Kaiserhaus und Volk weiter zu verringern. Gemeinsam mit seiner Ehefrau reise er durchs Land und versuchte sich dabei so nahbar wie möglich zu geben.
1989, nach dem dem Tod von Kaiser Hirohito, wurde Akihito mit der 125. Tenno. Er setzte fort, was er begonnen hatte: Neben den zeremoniellen Auftritten, die zumeist im abgeschotteten Palast stattfanden, besuchte er die Menschen, reiste er in Katastrophengebiete und besuchte auch sonst andere Länder. Im Rahmen seiner Kompetenzen machte er sich stark für Benachteiligte und mahnte zu Toleranz und Frieden.
Auch nach dem Tsunami und Erdbeben 2011 war das Kaiserpaar zur Stelle, setzte sich zu Evakuierten auf den Boden und lauschte deren Sorgen. Solche Gesten brachten einmal mehr Sympathiepunkte.
Der Kaiser möchte abdanken
Es war kein Geheimnis, dass Akihito immer wieder gesundheitliche Probleme hatte. Die Japaner erfuhren, dass er an Krebs erkrankt war und sich einer Herzoperation unterziehen musste. Sie erlebten, dass ihr Kaiser zunehmend schwächer wurde. 2016 kam erstmalig Gerüchte auf, der Tenno erwäge deswegen eine Abdankung.
In einer seiner seltenen Fernsehansprachen äußerte der damals 82-Jährige im Oktober 2016 dann tatsächlich indirekt den Wunsch, den Thron abgeben zu wollen. Er sei besorgt, so sagte er, „dass er für mich schwierig wird, meine Aufgaben als Symbol des Staates mit voller Kraft zu erfüllen“ und sprach von Einschränkungen seiner körperlichen Fitness.
Man verstand ihn und wurde tätig. Für die gewünschte Thronübergabe zu Lebzeiten war ein neues Gesetz notwendig, das verabschiedet werden musste, ehe ein Gremium ein Abdankungsdatum festlegen konnte – mit der nötigen Vorbereitungszeit für diesen Präzedenzfall natürlich.
Im Mai 2019 beginnt also das neue Zeitalter: Prinz Naruhito wird der neue Kaiser, seine Ehefrau Masako die neue Kaiserin.
Mit 85 Jahren muss Akihito als Tenno im Ruhestand eine neue Rolle einnehmen, für die es seit 200 Jahren kein Vorbild gibt.