Starporträt Julie Christie

Steckbrief
- Vorname Julie Frances
- Name Christie
- geboren 14.04.1941, Chabua, Indien
- Sternzeichen Widder
- Jahre 79
- Grösse 1.57 m
- Partner Don Bessant (1965-1967) Warren Beatty (1967-1974)
Das weiss nicht jeder
Sie ist die Lieblingsschauspielerin von Al Pacino, der sie "die poetischste aller Schauspielerinnen nennt.
Charlton Heston wollte sie für seinen Film "Die Normannen kommen", aber die Studios weigerten sich, die von ihr geforderte Gage zu zahlen.
Als Julie in Frankreich ihre Schulausbildung abschloss, überlegte sie Linguistin zu werden. Ihre Leidenschaft für Sprachen ist unbestritten: Julie spricht neben Englisch auch fließend Französisch und Italienisch.
Julie Christie begeisterte von Anfang ihrer Karriere an mit ihren großartigen hohen Wangenknochen. In einem Interview gestand die mittlerweile über 60-Jährige, dass sie der klaren Linie der Knochen in höherem Alter einmal nachhelfen ließ.
Achtung "Harry Potter"-Fans: Zwar hat sie nie eigene Kinder bekommen, aber Julie Christie spielte bereits die Mutter von zwei Lehrern des Faches "Verteidigung gegen die dunklen Künste". In "Hamlet" war sie die Mutter von Kenneth Branagh alias "Gilderoy Lockhart" und in "Dragonheart" stellte sie die Mutter von David Thewlis alias "Remus Lupin" dar. Sie selbst spielte übrigens, an der Seite von Thewlis, in "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" mit.
Julie Christie setzt sich sehr für den Tier- und Umweltschutz ein und ist eine erklärte Gegnerin von Atomenergie.
In ihrem Film "Fahrenheit 451" aus dem Jahr 1966 hätte man Julie Christie eigentlich an der Seite von Terrence Stamp sehen sollen. Der jedoch nahm aus persönlichen Gründen von der Rolle Abstand: Er und Julie waren, bevor sie ein Filmstar wurde, ein Paar. Terrence war unsicher, ob er mit ihr spielen könne, vor allem, da er bei weitem nicht so große Erfolge verbuchen konnte wie sie. Dieses Problem überwand er später und die beiden konnten 1967 gemeinsam in "Far from the Madding Crowd" bewundert werden.
Julie war gezwungen, die Rolle in "Agatha" 1979 wieder abzugeben. Sie hatte sich beim Rollschuhfahren das Handgelenk gebrochen. Stattdessen durfte dann Vanessa Redgrave die Titelrolle übernehmen.
Biografie von Julie Christie
Von Indien nach London und Paris
Geboren auf einer Teeplantage in Indien, die ihr Vater Francis "Frank" St. John betrieb, dachte wohl niemand daran, dass die kleine Julie Frances Christie eines Tages als Berühmtheit die Filmwelt verzaubern würde. Dabei waren ihr küstlerische Gene schon durch ihre Mutter Rosemary, eine Malerin, in die Wiege gelegt worden.
Julie Christies Vater hingegen sprach weniger der Kunst als vielmehr dem Körper einer indischen Arbeiterin zu, die auf seiner Plantage Tee pflückte. Das Resultat dieses außerehelichen Intermezzos war nicht nur Julies Halbschwester June - sondern auch eine handfeste Trennung von Rosemary und Frank Christie. So zog Julie, gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder Clive, ins ländliche Wales. Dort besuchte sie die Wycombe Court School und spielte sich als Teenager in George Bernhard Shaws Stück "Die heilige Johanna" als Karl VII., der "Dauphin" ins Gedächtnis der begeisterten Zuschauer. Der Traum von der Schauspielerei wurde bereits als Neunjährige geweckt, als sie einen Tag mit einem ihr komplett unbekannten Jungschauspieler verbrachte. Das war übrigens auch der Tag, an dem sie sich aus ihrem Internat in Paris schlich. Julie Christie war also schon immer etwas abenteuerlustig.
Startschuss für die Filmkarriere
Spulen wir ein bisschen vor: Julie Christie studierte zunächst in Indien und im Anschluss an der "Central School of Speech and Drama" in London. Noch währendessen nahm ihre Schauspielkarriere mit einem kleinen Auftritt im britischen Fernsehen 1957 Fahrt auf. Mit der BBC-Fernsehserie "A for Andromeda" kam 1961 dann ihr Durchbruch.
Julie Christie hat sich nie Rollen ausgesucht, mit denen sie mit Sicherheit zu einem Star geworden wäre. Im Gegenteil: Julie Christie lehnte sogar Rollen ab - meistens aus Unsicherheit über ihre Fähigkeiten oder weil sie mit dem Projekt, der Gage oder dem Filmpartner nicht einverstanden war. Ein weiterer Grund, der allerdings erst viel später zum Tragen kam, ist ihre autobiographische Amnesie, eine sehr seltene Form von Gedächtnisverlust. Dadurch fühlt sie sich mittlerweile oft gehemmt Filmangebote mit viel Text anzunehmen, weil sie Angst hat, dass sie sich die Zeilen nicht merken kann. Traurig, wie sie selbst auch findet.
Vier Rollen, die Christie spielen sollte und abgelehnt hat, bescherten übrigens den Alternativ-Darstellerinnen Oscar-Nominierungen. Und dennoch: Auch sie hat bis heute einen Oscar, drei Nominierungen und etliche andere Filmpreise gewonnen. Einmal wurde allerdings Julie Christie abgelehnt: Eigentlich war sie als Bond-Girl in "James Bond jagt Dr. No" vorgesehen. Doch die Produzenten befanden ihre Oberweite für nicht üppig genug und zogen Ursula Andress vor. Julie ist noch heute ein bewunderter Weltstar, geschadet hat es ihr also kaum. Ihr erfolgreichster Film war vermutlich "An ihrer Seite" – darin spielt Julie eine Ehefrau, die an Alzheimer erkrankt und erhielt für ihre Leistung zahlreiche Preise, darunter ein Golden Globe und sogar eine Oscar-Nominierung.
Die verpasste Rolle in "Ein Mann für gewissen Stunden"
Ihren hohen Anspruch bewies Julie bei einem Film auf besondere Weise: Eigentlich sollte sie im Jahr 1980 an der Seite von Richard Gere in "Ein Mann für gewissen Stunden" spielen. Als diesem jedoch abgesagt wurde und die Rolle an John Travolta übergeben wurde, trat Julie von ihrer Rolle zurück. Sie hatte John Travolta in seinen Filmen "Grease" und "Saturday Night Fever" gesehen und war von seinem Talent nicht überzeugt. Letztendlich spielte RichRichard Gerelle schon anderweitig vergeben.
Julie Christies Privatleben
Ihr Privatleben hält Julie Christie geheim, sie will kein Star für die Öffentlichkeit sein. Unterhält sie sich mit jungen Hollywood-Schauspielern von heute, kann sie nicht verstehen, wieso diese ihr Privatleben so sehr vor sich hertragen. Sie lebt zurückgezogen auf ihrer Farm in Wales mit ihrem Mann, dem Journalisten Duncan Campbell.
Julie und die Männer
Ein bisschen weiß man aber doch: Julie heiratete ihren Lebensgefährten erst nach 29 Beziehungsjahren. Immer hatte die Schauspielerin gesagt, sie halte nichts von der Ehe, sei nicht religiös, wolle keine Kinder und sähe daher keinen Sinn in einer Heirat. Sie hatte auch ihrem Partner Warren Beatty einen Korb gegeben. Die beiden galten während ihrer siebenjährigen Beziehung von 1967 bis 1974 als das Traumpaar Hollywoods. Doch während Julie Verfechterin der Monogamie ist und dafür keinen Trauschein braucht, sah sich Warren eher in der Position des "noch nicht ganz Gebundenen". Da er sich immer wieder auch anderen Frauen zuwandte, beendete Julie schließlich die Beziehung. Die beiden blieben aber tatsächlich enge Freunde. Ziemlich untypisch für Hollywood-Stars. Aber Julie Christie will schließlich auch keiner sein.
Filme mit Julie Christie
- 1965: Doktor Schiwago
- 1965: Darling
- 1966: Fahrenheit 451
- 1973: Wenn die Gondeln Trauer tragen
- 1975: Shampoo
- 2004: Wenn Träume fliegen lernen
- 2006: An ihrer Seite
- 2012: The Company You Keep