Starporträt Jon Cryer


Acht Jahre lang spielt Charlie Sheen eine der Hauptrollen in der Sitcom "Two and a Half Men". Im März wird er aufgrund seiner Eskapaden jedoch gefeuert. Sein "Charlie Harper" stirbt den Serientod und wird von Bruder Alan - gespielt von Jon Cryer - zu Grabe getragen. Für Sheen endet damit eine Ära, für einen anderen Schauspieler beginnt sie. Ashton Kutcher ist der Neue am Set.

Zum finalen Ende der 12. Staffel von "Two and a Half Men" bedankt sich Ashton Kutcher bei seinem Co-Star Jon Cryer. Wir werden dieses ungleiche Paar vermissen.








Steckbrief
- Vorname Jonathan Niven
- Name Cryer
- geboren 16.04.1965, New York City, New York / USA
- Sternzeichen Widder
- Jahre 57
- Grösse 1.75 m
- Partner Lisa Joyner (verheiratet seit 2007) Sarah Trigger (geschieden)
- Kinder Charlie Austin (*2000) Daisy (*2009)
Das weiß nicht jeder
Seine Schauspielausbildung absolvierte Jon Cryer an der renommierten Royal Academy of Dramatic Art in London.
Eigentlich wollte der Darsteller die Rolle des Chandler Bing in der erfolgreichen Sitcom "Friends" übernehmen. Da sein Castingvideo zu spät bei den Machern ankam, entging ihm diese Chance jedoch und stattdessen fiel der Part Matthew Perry zu.
Dank "Two and a Half Men" zählte Jon Cryer 2013 zu einem der bestbezahlten Schauspieler im US-Fernsehen. Pro Episode soll er damals 600.000 US-Dollar eingesackt haben.
Nach seiner Scheidung von Sarah Trigger fiel der Star in ein tiefes Loch - und ließ sich schließlich von Charlie Sheen dazu überreden, sich von einer Freudendame beglücken zu lassen. "Ich entschied, dass ich eigentlich auch jemanden dafür bezahlen könnte, mir Gesellschaft und gewisse intime Dienste zu leisten", erklärte er in seiner Biografie.
Während der Dreharbeiten zu "Eine starke Nummer" wurden Jon Cryer und Demi Moore kurzzeitig zum Paar. Etwas unangenehm wurde es, als er Jahre später mit ihrem damaligen Ehemann Ashton Kutcher an "TAAHM" arbeitete, aber ein echtes Problem war es offenbar nicht.
Dreimal durfte er schon für Matthew Broderick am Broadway einspringen. Zunächst in "Brighton Beach Memoirs", dann "Torch Song Trilogy" und zuletzt in "Biloxi Blues". Ob das daran liegt, dass sich die beiden Männer zum Verwechseln ähnlich sehen?
Sein Sohn mag Charlie heißen, nach seinem Kollegen Charlie Sheen benannte Jon Cryer seinen Sohn aber nicht, wie er gegenüber "UsMagazine.com" betonte.
Seinen zweiten Vornamen Niven hat der Schauspieler seiner Großmutter zu verdanken, die ihn als Mädchennamen trug.
Die Vorderzähne des Seriendarstellers sind nicht seine eigenen. Die Originalen verlor er infolge eines missglückten Köppers ins Kinderschwimmbecken.
Biografie von Jon Cryer
Er wurde als tollpatschiger Alan Harper aus "Two and a Half Men" bekannt und verdiente als solcher eine Top-Gage. In die Schauspielerei verschlug es Jon Cryer aber schon viel früher. Bereits im Alter von zwölf Jahren stand für ihn fest, dass er seinen Eltern David und Gretchen Cryer - zwei Broadway-Schauspielern - ins Showbiz folgen und Filme drehen würde. Sein Traum sollte wahr werden: Sein Filmdebüt gab der gebürtige New Yorker 1984 mit der Komödie "Eine starke Nummer".
Von Komödie zu Komödie
Jon Cryer scheint wie fürs Comedy-Genre gemacht. Nachdem er mit "Eine starke Nummer" sein erstes größeres Publikum zum Schmunzeln bringen konnte, trat er in einer Reihe weiterer Komödien auf, darunter in John Hughes' "Pretty in Pink" (1986). In der Rolle des "Duckie" Dale gewann er an Bekanntheit, bevor er 1991 das erste Mal mit Charlie Sheen vor die Kamera trat. Das komödiantische Duo drehte damals den Slapstick-Streifen "Hot Shots! – Die Mutter aller Filme", hatte allerdings noch keine Ahnung, dass ihr größter gemeinsamer Erfolg noch vor ihnen lag.
Durchbruch mit "Two and a Half Men"
Von 2003 bis 2015 spielte Jon Cryer seine wohl bekannteste Rolle: Die des verklemmten Chiropraktikers Alan, der nach seiner Scheidung gemeinsam mit seinem Sohn Jake zu seinem hedonistischen Bruder Charlie (gespielt von Charlie Sheen) zieht. Während Charlie eine Dame nach der anderen verführt, hat Alan nur wenig Glück bei den Frauen - beim Publikum kam er hingegen gut an, weshalb Jon dem Part über zehn Jahre treu blieb. Seine Arbeit an der Serie brachte ihm zudem einen Emmy-Sieg und drei Emmy-Nominierungen ein, sowie einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
Charlie Sheen nahm derweil Anfang 2011 - auf medienwirksame Weise - Abschied von "Two and a Half Men": Nach einem heftigen Streit mit dem Schöpfer der Sitcom, Chuck Lorre, wurde der Serienstar unehrenhaft entlassen und durch Ashton Kutcher ersetzt. Vier Jahre lang trat dieser als kindischer Milliardär Walden Schmidt neben Jon Cryer auf.
Jon Cryer als Bösewicht
Für Sitcoms und Komödien scheint Cryer wie gemacht zu sein, doch er kann auch ganz anders. 2019 übernimmt er in der Serie "Supergirl" den Part von Lex Luthor, einem der wohl legendärsten Schurken in der Film- und Comicwelt. Dafür hat er auch einen triftigen Grund, wie er "Entertainment Weekly" einmal verriet: Als er 1987 in "Superman IV – Die Welt am Abgrund" den Neffen Luthors spielte, wurde der damals 22-Jährige in dem ohnehin mäßig erfolgreichen Streifen nicht wirklich gefeiert. "Wissen Sie, darum habe ich gedacht, dass dies meine Chance ist, es richtig zu machen."
"Alle dachten, ich sei schwul"
Der Schauspieler ist zwar seit 2007 in zweiter Ehe mit der Fernsehmoderatorin Lisa Joyner verheiratet, wird aber trotzdem immer noch regelmäßig für schwul gehalten - und das schon seit Schulzeiten! Verantwortlich macht Jon dafür sein "enzyklopädisches Wissen von Musicalliedern", wie er einst im Interview mit "HuffPost Live" verriet. "Ich nehme an all den stereotypischen Sachen, von denen jeder denkt, dass sie auf die Schwulen-Community zutreffen, teil - außer schwulem Sex", grinste er damals und betonte zudem, dass er bisher noch von keinem Mann angebaggert worden sei.
Stattdessen knüpfte Jon Cryer zunächst zarte Bande mit der Schauspielerin Sarah Trigger, mit der er von 1999 bis 2004 verheiratet war. Die Ehe ging den Bach hinunter, was blieb, war ihr im Jahr 2000 geborener Sohn Charlie Austin. Gemeinsam mit seiner zweiten Frau Lisa adoptierte er 2009 dann noch eine Tochter, Daisy.