Starporträt Jens Spahn






Steckbrief
- Vorname Jens Georg
- Name Spahn
- geboren 16.05.1980, Ahaus-Ottenstein/Deutschland
- Sternzeichen Stier
- Jahre 43
- Grösse 191 cm
- Partner Daniel Funke (verheiratet)
Das weiß nicht jeder
Sein Ehemann ist gleichzeitig sein PR-Berater. Zumindest soll der Medienprofi Daniel Funke regelmäßig Spahns Interviews gegenlesen.
2017 sorgte Jens Spahn mit einem Interview in der "Zeit" für einige Belustigung, in dem er den zunehmenden Gebrauch der englischen Sprache in deutschen und europäischen Großstädten kritisierte. Dadurch schotteten sich bestimmte Gruppen vom "Otto Normalverbraucher" ab und es entstünde eine Parallelgesellschaft.
Die Beteiligung Spahns an einer Lobbyagentur für Kunden aus dem Pharmabereich bei gleichzeitiger Betätigung als Abgeordneter im Gesundheitsausschuss des Bundestages kam nicht so gut an. Der Politiker verkaufte schließlich seine Anteile, um den "Eindruck eines möglichen Interessenkonfliktes" zu vermeiden.
Im Herbst 2015 veröffentlichte der CDU-Politiker ein Buch mit dem Titel "Ins Offene", in dem er sich der Einwanderungsthematik widmet und die Flüchtlingspolitik Angela Merkels kritisiert.
2018 musste Spahn für eine Äußerung über Hartz 4 einiges an Kritik einstecken. Seine Aussage, Hartz 4 bedeute nicht Armut, sondern sei die Antwort der Solidargemeinschaft auf Armut, brachte ihm den Vorwurf der Abgehobenheit und Realitätsferne ein. Um die Wogen zu glätten, traf er später eine Hartz 4-Empfängerin zum Kaffeeklatsch.
Der Fitnessfan liebt es, Hanteln zu schwingen. Daher wohl die breiten Schultern...
Politische Führungsstärke bewies Jens Spahn schon in seiner Schulzeit: Bei einer Exkursion im Bonner Bundesrat 1997 sollten er und seine Mitschüler ein fiktives Gesetz durchbringen. Als es an die Frage ging, wer der Kanzler sein soll, verwiesen alle auf den damals 17-jährigen Jens Spahn. Dieser fühlte sich in der Rolle wohl und verteidigte die Idee, einen Bierkrug mit auf die Nationalflagge zu bringen.
Biografie von Jens Spahn
Jens Spahn wuchs behütet mit zwei jüngeren Geschwistern in einer Kleinstadt im Westmünsterland auf. Auf das Abitur an einem katholischen Gymnasium folgte eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Westdeutschen Landesbank in Münster. Während andere ihre Pubertät verfeierten, zog es den ambitionierten Teenager schon zu Schulzeiten in die Politik und zur Jungen Union. Zwei Jahre später trat er der CDU bei, wo er es bereits mit 19 Jahren zum Stadtrat seiner Heimatstadt Ahaus und wenige Jahre später zum Kreisvorsitzenden brachte.
Stammplatz im Bundestag
Seit 2002 sitzt Spahn als Abgeordneter seines Wahlkreises im Bundestag. Bei jeder Wahl konnte er sich das Direktmandat sichern. Er betätigte sich hauptsächlich in Ausschüssen im Bereich Gesundheit, wo er sich umfassend auf seinen späteren Posten als Gesundheitsminister vorbereiten konnte. 2014 wurde er beim Bundesparteitag ins Präsidium seiner Partei gewählt. Von 2015 bis 2018 war der CDU-Mann Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium bis er im März 2018 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als neuer Gesundheitsminister im vierten Kabinett unter Kanzlerin Angela Merkel vereidigt wurde. In dieser Funktion will er sich in erster Linie für eine Verbesserung der ärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen und einen Ausbau der Forschung auf dem Gebiet von Demenzkrankheiten einsetzen. Für hohes Aufsehen sorgt Spahn mit konkreten Plänen zur Organspende und einer Impfpflicht gegen Masern.
Konservativ und streitbar
Selbst in CDU-Kreisen gilt der Münsterländer als äußerst konservativ. So kritisiert er offen die Flüchtlingspolitik Angela Merkels und bekommt mit seiner Haltung zum Islam auch Applaus von der AfD. Mit seinen Ansichten zum Schwangerschaftsabbruch sorgt er für Missmut unter Liberalen und Frauenrechtlern. Er befürwortet ein Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche und den Schutz des "ungeborenen menschlichen Lebens".
Weniger konservativ gibt sich Jens Spahn beim Thema "Ehe für alle". So stimmte er im Sommer 2017 für den entsprechenden Gesetzentwurf zur Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Deutschland – im Gegensatz zur überwältigen Mehrheit seiner Parteikollegen. Diesen wirft er in diesem Zusammenhang vor, auf "falsche Art konservativ" zu sein: "Dass zwei Menschen in der Ehe verbindlich füreinander einstehen, ist ein Grundwert der Union. Solche Werte bieten Orientierung. Und die müssen wir wieder offensiver vertreten."
Jung und selbstbewusst
Sein Selbstbewusstsein ist nicht zu verkennen. Ende 2018 zog er gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz ins Rennen um den CDU-Parteivorsitz, auf den Angela Merkel künftig verzichten wird. Mit seinen damals zarten 38 Jahren war Jens Spahn der deutlich Jüngste. Zwar musste er das Feld für die Saarländerin "AKK" räumen, doch mit seinen Auftritten konnte er zumindest ein paar Fans für sich neu gewinnen – was als Konservativer nicht immer leicht ist.
Traum von Familie
Jens Spahn konnte im Dezember 2017 seinen langjährigen Partner, den Journalisten Daniel Funke, heiraten, was nicht zuletzt auch seinen Kollegen aus den anderen Bundesparteien, die für die "Homo-Ehe" stimmten, zu verdanken ist. Die beiden sind seit 2013 ein Paar, teilen sich eine Wohnung in Berlin-Schöneberg und möchten einmal gemeinsam Kinder adoptieren. "Ich denke, wir wären ihnen gute, verantwortungsvolle Eltern."