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Starporträt Jan Fedder

Mit seiner norddeutschen Schnauze spielte sich TV-Ikone Jan Fedder in die Herzen des Fernsehpublikums und auch privat pfiff er auf Konventionen.

Steckbrief

  • Vorname Jan
  • Name Fedder
  • geboren 14.01.1955, Hamburg
  • Sternzeichen Steinbock
  • gestorben 30.12.2019, Hamburg
  • Jahre 64
  • Grösse 180 cm
  • Partner Marion Fedder (verheiratet bis zu seinem Tod 2019)

Biografie von Jan Fedder

Man muss nicht immer nur lächeln, um beliebt zu sein. Jan Fedder hatte ein ganz anderes Erfolgsrezept: Der Schauspieler avancierte mit seiner ehrlichen und direkten Art zu einem der beliebtesten Schauspieler Deutschlands.                                       

Ob im "Großstadtrevier" oder bei "Neues aus Büttenwarder" – keiner schaffte es die raue, aber liebenswerte norddeutsche Art so gut einzufangen wie Jan Fedder. 

Jan Fedder, Schauspieler (*1955, †2019)

Hamburger Jung

Wenn Jan Fedder als Polizist " Dirk Matthies" im "Großstadtrevier" auf der Reeperbahn ermittelte, wusste er genau, wovon die Rede ist. Denn der Schauspieler wuchs mitten in Hamburgs Kiezbezirk St. Pauli auf. Doch auch wenn seine Eltern Inhaber einer Kiez-Kneipe waren, achteten sie darauf, dass Jan und sein Bruder Oliver nicht zu viel Kontakt zu Trinkern und Prostituierten hatten. Die Bar hatte deshalb auch nur bis 18 Uhr geöffnet.

Schon als Kind auf der Bühne

Jan Fedders schauspielerisches Talent war schon früh zu erkennen: Im Alter von zehn Jahren begann er Schauspielunterricht zu nehmen und stand drei Jahre später in "Unsere kleine Stadt" erstmals auf der Bühne. Nach der Schule machte er zwar eine solide Ausbildung zum Speditionskaufmann, aber es zog ihn weiterhin auf die Bühne und vor die Kamera.

Durchbruch mit "Das Boot"

Nach mehreren kleinen Rollen konnte Jan Fedder 1981 erstmals für Aufmerksamkeit sorgen: Er spielte neben Herbert Grönemeyer und Uwe Ochsenknecht im Kult-Film "Das Boot" mit, der weltweit zum Kassenschlager wurde und sogar für sechs Oscars nominiert wurde.

Gleich zwei TV-Dauerbrenner

Doch mit keiner Rolle war Jan Fedder so sehr verbunden, wie mit der Figur des "Dirk Matthies", die er seit 1992 im "Großstadtrevier" verkörperte. Der raubeinige Polizist mit dem Herz am rechten Fleck wurde zu seiner Paraderolle.

Aber auch als Bauer "Kurt Brakelmann" in "Neues aus Büttenwarder" war Jan Fedder überzeugend. Vielleicht, weil er das Landleben ebenso kannte wie den Hamburger Kiez, denn seine Freizeit verbrachte er auf seinem Bauernhof in Schleswig-Holstein.

Schockdiagnose

Auf seinem Landsitz konnte er mit seiner Frau Marion Abstand vom Leben im Rampenlicht nehmen, was für den "Großstadtrevier"-Star aus gesundheitlichen Gründen immer wichtiger wurde: Im Herbst 2012 wurde bei dem beliebten Schauspieler ein Mundhöhlenkarzinom diagnostiziert. Nach langer Bestrahlungstherapie gestand er im Interview mit dem NDR: "Die Zeit mit dem Krebs war die schlimmste Zeit meines Lebens. Und dann kamen ja noch die anderen Sachen dazu. Ich werde nie wieder ganz der Alte, aber ich lebe noch, ich bin noch dabei – und das ist wunderbar, das bringt mir Spaß. Ich brauche das wirklich. Ich muss drehen, dann geht es mir gut."

Gesundheitsbedingte Auszeiten

2014 erfolgte die nächste Zwangspause aufgrund einer bakteriellen Entzündung am Bein und Anfang 2016 verletzte Fedder sich bei einem Sturz so stark am Knie, dass er ins Krankenhaus musste. Seither hatte er Probleme beim Laufen, weswegen er im Herbst 2017 erneut eine Auszeit am Set beantragen musste, um sich einer Reha zu unterziehen.

Ruhestand war aber nach wie vor keine Option für den Vollblutschauspieler und für die nächste Staffel des "Großstadtrevier" war "der Matthies" schon wieder fest eingeplant. Daraus wurde nichts mehr.

Tod von Jan Fedder

Der Schauspieler verlor am 30. Dezember 2019 endgültig den Kampf gegen den Krebs und verstarb in seiner Wohnung auf St. Pauli. Ganz Deutschland nimmt Anteil an dem Tod des beliebten Kult-Schauspielers. Bei einer großen Trauerfeier in der Hamburger Michaelis-Kirche ("Michel") am Dienstag den 14. Januar 2020 erwiesen Freunde, Weggefährten und Fans dem Hamburger Ehrenkommissar an dem Tag die letzte Ehre, an dem er seinen 65. Geburtstag gefeiert hätte. 

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