Starporträt James Blunt








James Blunt singt "Bonfire Hearts", während in der Arena eine weitere Vorführung mit Pferden gezeigt wird.








Gabriellas Welt steht Kopf: Seit ihr Song "Sweet About Me" in einer europaweit-ausgestrahlten Deowerbung erklingt, will plötzlich alle Welt was von ihr hören. "Na endlich", denkt sich die 16-jährige Australierin und kommt auf Touren statt ins Schwitzen. Mit James Blunt und den Sugababes im Gepäck stehen diesen Sommer Australien und England an. Aber Gabriella will mehr: "Ich möchte gerne mal Urlaub im Iglu machen, jeden einzelnen Kontinent bereisen und an verschiedenen Orten leben," - könnte klappen, wenn es so weiter geht. Damit sie bei all dem Trubel die Orientierung nicht verliert, weicht die Mama nicht von ihrer Seite. Wobei Gabriella schlimme Gedanken sowieso fern sein dürften, darauf haben die Nonnen ihrer katholischen Mädchenschule schon geachtet. Ihr Debut-Album "Lessons To Be Learned" erscheint im Mai.
Steckbrief
- Vorname James Hillier
- Name Blount
- geboren 22.02.1974, Wiltshire / Großbritannien
- Sternzeichen Fische
- Jahre 49
- Grösse 173 cm
- Partner Sofia Wellesley (verheiratet) Natasha Archadale (2009) Petra Nemcova (2006 - 2007 ) Camilla Boler
- Kinder Sohn (*2016)
Das weiß nicht jeder
Die Ohren von Vater Blunt, einem karrierebewussten Berufssoldaten im Dienste seiner Majestät, sind so gar nicht für Musik gemacht. "Mein Dad war da eher praktisch veranlagt," erzählt James, "für ihn war Musik nur Lärm. Unser einziger CD-Player war der im Auto, und wir hatten genau drei CDs: American Pie und zwei Beach Boys-Platten."
Bevor er ins Musikgeschäft einstieg, war er Hauptmann in der britischen Armee bei der traditionsreichen Gardekavallerie. "Mein Vater wollte es so", erinnert sich James Blunt. Bei einem sehr speziellen Einsatz am 9. April 2002 musste Blunt kräftig zupacken: Mit seinem Regiment trug er den Sarg bei der Beerdigung von Queen Mum.
Seine erste große Deutschland-Tournee 2006 begeisterte Tausende von Fans. Schon der Vorverkauf für die fünf Termine lief sensationell, so dass sämtliche Konzerte in große Hallen verlegt werden mussten, die nach kurzer Zeit trotzdem komplett ausverkauft waren. Für seine Anhänger hierzulande hatte er sogar einige Brocken Deutsch herausgekramt: Mit einem höflichen "Danke, gute Nacht, auf Wiedersehen!" verabschiedete er sich am Ende der Konzerte.
"'No Bravery' ist der einzige Song, den ich komplett im Kosovo komponierte," erklärt Blunt. "Ich schrieb ihn nachts in Stiefeln neben meinem Panzer im Schlafsack liegend. Du musstest deine Stiefel zum Schlafen anbehalten." In den ruhigeren Momenten seines Kosovo-Einsatzes widmete er sich fast ausschließlich seiner Musik.
James Blunt hat scheinbar Spaß daran, Lügen zu verbreiten. In der "E! Show" gab er zu, nicht immer die Wahrheit zu twittern: "Ich habe beispielsweise geschrieben, dass ich am nächsten Tag mit Prince gespielt hätte - was ich nicht habe. Heute hatte ich auch eine gute: Ich habe geschrieben, dass Justin Bieber mein Album in den Händen gehalten hat.
Blunts zweiter Song "High" war während der Fußball-WM die musikalische Begleitung für die große Werbekampagne T-Com und lief dadurch auf allen namhaften deutschen TV-Sendern.
Sonnenbrillenfetischist Elton John bezeichnete die Single "You're Beautiful" als rechtmäßigen Erben seines "Your Song". Der Produzent von "Back To Bedlam", Tom Rothrock, erklärt Blunt sogar zur (britischen) Antwort auf den verstorbenen Indie-Gott Elliott Smith.
Die Fliegerbrille hat sich James Blunt bereits in jungen Jahren aufgesetzt. Mit gerade einmal 16 Jahren macht er den Pilotenschein für kleine Maschinen. "Ich kann jede einmotorige Maschine fliegen: Tiger Moth, Spitfire, was immer du willst", erzählt Blunt einem Reporter in einem Interview.
James Blunts Vater war zehn Jahre lang bei der Rheinarmee stationiert, weswegen James einen großen Teil seiner Jugend in Deutschland (genauer: in Soest) verbracht hat.
Biografie von James Blunt
Nur selten hört man von Soldaten derart sanfte Töne. Bevor James Blunt mit seinen Schmusesongs bei einem Millionenpublikum für Gänsehaut sorgte, diente als er Aufklärungsoffizier eines britischen Kontingentes im Kosovo. Schon damals hat er immer seine Gitarre dabei - und schnallt sie bei den täglichen Aufklärungsfahrten aus Platzmangel vor seinen Panzer. In dieser Zeit entsteht der Song "No Bravery", eine tieftraurige Ballade, in der Blunt seine Erlebnisse auf dem krisengeschüttelten Balkan verarbeitet.
Die Kindheit von James Blunt
Die Musik wurde dem sensiblen Engländer nicht gerade in die Wiege gelegt. Seine Familie ist fest im Militär verwurzelt, sein Vater führte auch zu Hause ein strenges Regiment. Mit sieben Jahren schickt er den kleinen James auf ein naturwissenschaftlich ausgerichtetes Internat. Für die musikalischen Ambitionen seines Sohnes hat er kein Verständnis. Doch der erweist sich als außerordentlich talentiert, spielt Klavier und leiht sich mit 14 die Gitarre eines Freundes, um Songs von Nirvana nachzuspielen.
Vom musikalischen Durchbruch...
Nachdem Blunt - sehr zum Missfallen des Herrn Papa - 2002 nur mit ein paar Demobändern in der Tasche den Vaterlandsdienst quittiert, geht alles blitzschnell: Er trifft Linda Perry, die unter anderen für Christina Aguilera und Pink schreibt, sowie den Produzenten Tom Rothrock und produziert mit ihnen das gefühlvolle Northern-Soul-Album "Back to Bedlam". Kaum veröffentlicht, schießt die Scheibe auf Platz eins in den englischen Charts, ebenso wie seine Debüt-Single "You're Beautiful".
...zum etablierten Sänger
James Blunt hat sich innerhalb kürzester Zeit vom Geheimtipp der Songwriter-Szene zum weltweit gefeierten Superstar mit mehr als fünf Millionen verkauften Tonträgern entwickelt. "Es ist bisher eine unglaublich aufregende Reise gewesen," kommentiert James Blunt selbst seinen unerwarteten Erfolg. Inzwischen hat er sogar seinen Vater versöhnen können: "Er verkauft manchmal sogar T-Shirts bei meinen Auftritten."
Und sein Vater kann stolz sein, denn James Blunt hält einige Rekorde! Er ist beispielsweise der erste Brite nach Elton John (mit "Candle in the Wind"), der in die US-Billboard-Charts einstieg. "Back to Bedlam" gilt als einer der erfolgreichsten Debüts der Musikgeschichte und wurde 2010 sogar zum bestverkauften Album in ganz Großbritannien gekürt.
Mit Humor gegen Hass-Tiraden
Seine romantischen Songs wie "You're Beautiful", "Goodbye My Lover", "1973", "Stay the Night", "Bonfire Heart", "Postcards" und "Love Me Better" bringen James Blunt leider nicht nur Fans. Auf Twitter wird der Sänger sogar häufig mit regelrechten Hass-Tiraden überschüttet. Doch der humorvolle Sänger ist nicht beleidigt, sondern kontert mit schlagfertigen Sprüchen auf seine Hater. Eine kleine Kostprobe: "James Blunt meldet sich mit einer neuen Single zurück! Das ist wahrscheinlich das Schlimmste, was mir in meinem Leben passieren konnte", hetzte ein Twitter-User. Daraufhin erwiderte James Blunt schlicht: "Das ist ja eine tolle Perspektive." Als 2017 sein neues Album "The Afterlove" erschien, retweetete Blunt zudem haufenweise Kommentare wie "Ich gebe es ungern zu, aber das neue Album von James Blunt ist wirklich gut! Verdammt, eigentlich hasse ich den Typen!". Kein Wunder, dass sich die knapp 1,5 Millionen Follower des britischen Musikers bestens unterhalten fühlen.
Die große "The Afterlove"-Tour 2017
Seine vielen Fans freuen sich sicherlich auch über das 2017 erschienene neue Album und die dazugehörige "The Afterlove"-Tour, die James Blunt auch nach Deutschland führte – zu seiner großen Freude. "Deutschland ist mein liebster Ort zum Touren, deshalb spiele ich hier das erste und letzte Konzert. Alle gehen total ab, es ist lauter und verrückter als anderswo. Besonders auf Erfurt freue ich mich, da war das Publikum beim letzten Mal wundervoll, wir haben ziemlich gut gefeiert nach dem Konzert. Ich glaube, hier lassen sich die Leute mehr gehen, weil sie sich weniger ernst nehmen als in London. In Deutschland zu spielen ist für mich wie Heimkommen."
James Blunt schützt sein Privatleben
Während James Blunt bei seinen Konzerten alles gibt, weiß man über sein Privatleben nicht viel. Um möglichst viel Privatsphäre zu haben, hat James Blunt seinen Hauptwohnsitz nicht in seiner Heimat Großbritannien, sondern auf der spanischen Insel Ibiza. Dort lebt der Sänger zusammen mit seiner Frau Sofia Wellesley, mit der er 2014 auch in den Hafen der Ehe steuerte. Nur ein Jahr nach der Hochzeit verkündete das Paar, dass sie Nachwuchs erwarten. Im Sommer 2016 verkündete der Sänger, Vater eines Jungen geworden zu sein. Für James Blunt war es immer der größte Traum, Vater zu werden: "Kinder zu bekommen erscheint mir wie eine großartige Sache. Viele meiner Freunde und Familienmitglieder haben es bereits hinter sich. Es wäre eine Schande, wenn ich das nicht auch erleben würde."
Ein vielbeschäftigter Mann
Auch nach seiner großen Tour kann sich James Blunt kaum über Langeweile beklagen. 2019 kollaboriert er mit dem deutschen DJ und Produzenten Alle Farben und veröffentlicht mit ihm die Single "Walk Away".
Außerdem arbeitet James Blunt gerade an seinem sechsten Album. Es soll “Once Upon A Mind“ heißen und die erste dazugehörige Single "Cold" wurde am 29. August 2019 veröffentlicht.
Nebenbei engagiert sich James auch für diverse Hilfsorganisationen. Er unterstützt beispielsweise "Help for Heroes", eine Organisation, die verwundeten britischen Soldaten hilft. Auch die "Ärzte ohne Grenzen" können auf seine Hilfe bauen. Und die Umwelt liegt James Blunt ebenfalls am Herzen: Mit den Erlösen einiger seiner Konzerttickets wurden Bäume gepflanzt, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Alben von James Blunt
- 2004: "Back to Bedlam"
- 2007: "All the Lost Souls"
- 2010: "Some Kind of Trouble"
- 2013: "Moon Landing"
- 2017: "The Afterlove"