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Starporträt Ina Müller

Mit Sängerin Ina Müller kann man Pferde stehlen. Und das nicht nur, weil sie auf dem Land aufgewachsen ist.

Biografie von Ina Müller

"Mein Leben ist wie eine dicke, fette Sahnetorte", sagte Ina Müller 2012, damals 47-jährig. "Wohler, unabhängiger, geliebter, erfolgreicher, genussvoller kann es nicht noch mal werden." Klingt, als habe Ina Müller vieles richtig gemacht.

Aus der Apotheke auf die Bühne

Sich zum Beispiel für die richtige Karriere entschieden. Zwar lernte sie nach der Schule erst einmal etwas Vernünftiges, wurde pharmazeutisch-technische Assistentin und arbeitete in der Apotheke. Doch auf Sylt, wo es sie zunächst der Liebe wegen hinzog, entdeckte sie ihr wahres Talent: die Bühne. 1994 gründete Ina Müller zusammen mit der Künstlerin Edda Schnittgard das Kabarett- Duo "Queen Bee". Nebenbei verfolgte sie eigene Projekte, sang und las auf Plattdeutsch, moderierte beim NDR. Und machte Musik, (hoch!-) deutschen Rock-Pop. Ihre zahlreichen Solo-Alben erreichten Gold- und Platinstatus.

"Inas Nacht"

In ihrer Show "Inas Nacht", die seit 2007 auf NDR und seit 2009 auch in der ARD ausgestrahlt wird, tut sie das, was sie ihrer Meinung nach am besten kann: Mit ihren prominenten Gästen "säuft, singt und sabbelt" sie. Die Blondine mit den blitzenden Augen gibt dabei gern den Kumpeltyp. Vor ihren frechen Fragen sollten sich die Gäste dennoch in Acht nehmen. "Wie ist denn das mit den Drogen?", knallt sie einmal Sängerin Lena Meyer-Landrut an den Kopf. Egal, ob Politiker oder Popsternchen, sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Zwischendurch schmettert sie Seemannslieder mit dem Show-eigenen Shantychor. Aufgezeichnet wird die Sendung, für die Ina Müller schon den Deutschen Fernsehpreis, den Deutschen Comedypreis und den Grimme- Preis erhielt, im "Schellfischposten", einer urigen Kneipe in Hamburg.

Ungewolltes Landei

"Ich möchte nie wieder zurück aufs Land ziehen", sagt Müller, die aus einem 900-Seelen-Dorf im nördlichen Niedersachsen stammt. Ihre Eltern hatten einen Hof, auf dem Ina Müller und ihre vier Schwestern mit anpacken mussten. "Morgens habe ich als erstes gemolken, dann bin ich los zur Schule", erinnert sie sich. Mal ganz abgesehen von der Plackerei sei ihre Kindheit von Langeweile geprägt gewesen. "Da war ja nie was los!"

Beziehung mit Johannes Oerding

Mit ihrem Freund, dem 16 Jahre jüngeren Johannes Oerding, wollte Müller auf keinen Fall zusammenziehen. Denn sonst kämen schnell die zermürbenden Diskussionen auf den Tisch, etwa darüber, "warum der Andere nicht mal die Wäsche aufhängen kann". Seit Ende 2009 sind die beiden Musiker ein Paar, erst ein Jahr später machten sie die Beziehung öffentlich. Ina Müller mag zwar im Fernsehen ein Plappermaul haben, doch wenn es zu privat wird, nimmt sie sich zurück. Eines sagte sie dann aber  doch mal: Heiraten könne sie sich durchaus vorstellen. Ihr Freund dürfe ihr aber nur einen Antrag machen, "wenn ich vorher verspreche, Ja zu sagen". Es kam niemals dazu. Im Mai 2023 gaben beide bekannt, dass sie schon eine Weile getrennte Wege gehen und nur noch freundschaftlich verbunden sind.

Echo

Bei der Echo-Verleihung 2011, die sie mit Joko Winterscheidt moderierte, merkte man: Das war noch eine Nummer zu groß für sie. 2012 trat sie die Flucht nach vorn an und stellte sich noch einmal der Herausforderung, zusammen mit Kollegin Barbara Schöneberger. Neben sehr positiven Kritiken konnte sie sich über gleich zwei Echos freuen – unter anderem in der Kategorie "Beste Künstlerin Rock/Pop National". Zwei weitere Echos folgten: 2014 für ihre Platte "48" und 2017 für "Ich bin die". So sammeln sich die Preise auf ihrem Kamin – wie Cocktailkirschen auf der dicken, fetten Sahnetorte.

Alben von Ina Müller (Auswahl)

  • 2004: "Das große Du"
  • 2004: "die schallPlatte" (die plattdeutschen Songs)
  • 2006: "Weiblich, ledig, 40"
  • 2008: "Liebe macht taub"
  • 2009: "Die Schallplatte – nied opleggt"
  • 2011: "Das wär dein Lied gewesen"
  • 2012: "LIVE"
  • 2013: "48"
  • 2014: "48 Live"
  • 2016: "Ich bin die"
  • 2017: "Ich bin die" (Live)
  • 2020: "55"

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