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Starporträt Iñaki Urdangarin

Iñaki Urdangarin, Ehemann der spanischen Prinzessin Cristina, hat einen tiefen Fall hinter sich. Vom gefeierten Handballstar und königlichen Schwiegersohn mit Herzogstitel zum verurteilten Häftling.

Biografie von Iñaki Urdangarin

Nach einem Disney-Märchen hört sich die Geschichte von Iñaki Urdangarin und "seiner" Prinzessin wirklich nicht an. Nicht mehr. Dabei hatte alles so verheißungsvoll angefangen …

Olympische Spiele waren schon immer ein Treffpunkt für sportliche Royals und ein Umfeld, wo große Romanzen ihren Anfang nahmen. Schwedens Königspaar machte es vor. Der National-Handballer Iñaki Urdangarin und Prinzessin Cristina von Spanien, die Olympia erprobten Seglerin, taten es ihnen gleich. Sie liefen sich bei den Sommerspielen von Atlanta 1996 zum ersten Mal über den Weg. Auf einer Party funkte es zwischen den beiden. Es sei Iñakis Bodenständigkeit gewesen, die König Juan Carlos‘ Tochter beeindruckt habe, hieß es später.

Frischer Wind fürs angestaubte Königshaus

800 Gäste auf der Pre-Wedding-Party, 1500 in der Kathedrale von Barcelona, 20 000 Jubler davor – die Hochzeit wurde zum Riesenevent, das man in Spanien in dieser Form lange nicht gefeiert hatte. Der Bräutigam sah eine Zukunft "wie ein Märchen" und behielt damit irgendwie Recht.

Denn das attraktive, verliebte Paar hatte das Potenzial, dem leicht angestaubten Image des spanischen Königshauses neues Leben einzuhauchen und ihr Aushängeschild zu werden. Sie wurden in den Folgejahren zu gerngesehenen Gästen bei Society-Events und repräsentierten Spanien mit neuem Glamour.

Nach dem Sport kommt das Geschäft

Neben seiner sportlichen Karriere, die Iñaki Urdangarin 2000 beendet hatte, hatte er an der Uni Barcelona studiert und Abschlüsse in Wirtschaftsverwaltung und Management vorzuweisen. Und dank seines guten Namens und der (angeheirateten) guten Verbindungen standen ihm geschäftlich alle Türen offen. 2009 wurde er Berater einer US-Telefonfirma und die Familie übersiedelte nach Amerika. Damit waren die Jahre als Glamourpaar zwar vorbei, aber Iñaki, Cristina und ihre Kinder Juan Valentin, Pablo Nicolás, Miguel und Irene genossen als Teil der königlichen Familie weiter hohes Ansehen.

Im Visier der Justiz

Dabei wäre es geblieben. Statt jedoch weiter auf der Sympathiewelle zu schwimmen, wurde der Olympia-Medaillist in einen Betrugsskandal verwickelt, der weite Kreise zog. Die Justiz nahm seine gemeinnützige Stiftung "Noos" und deren Abrechnungen genauer unter die Lupe und stieß dabei auf Ungereimtheiten. Zunächst schien es, als sei ein Geschäftspartner dafür verantwortlich.

Doch Ende 2011 wurde in Palma de Mallorca auch Anklage gegen Iñaki Urdangarin erhoben, was ein bis dahin einmaligen Vorgang für ein Mitglied des Königshauses darstellte. Das Ansehen des einst verehrten Idols war auf dem Nullpunkt.

Königliche Distanz wird nötig

Der Skandal färbte ab auf die königliche Familie, um deren Ansehen es ohnehin nicht mehr gut stand. König Juan Carlos bemühte sich um Schadensbegrenzung: Er legte die königlichen Finanzen offen und ging auf Distanz zu Iñaki und Cristina, die bei offiziellen Terminen nicht mehr erwünscht waren. Rufe nach seiner Abdankung wurden trotz allem laut. Tatsächlich war der "Noos"-Skandal nur der Anfang einer Serie von unangenehmen und pikanten Enthüllungen, die den zudem noch gesundheitlich gebeutelten König 2014 zur Abdankung bewegten.

Cristinas Bruder, der als Felipe VI. auf den Thron kam, blieb bei der distanzierten Haltung: Er entzog seiner Schwester und seinem Schwager sogar den Herzogstitel von Palma de Mallorca, den sie nach ihrer Hochzeit verliehen bekommen hatten.

Das Urteil ist gefällt

Prinzessin Cristina, die zum "Noos"-Vorstand gehört hatte, wurde ebenfalls angeklagt – ein weiteres Novum in Spanien! Sie kam mit einer Geldstrafe davon, ihr Ehemann konnte den Kopf nicht aus der Schlinge ziehen. Das abschließende Urteil des Obersten Gerichts gegen Iñaki Urdangarin lautete 2018 auf fünf Jahre und zehn Monate Haft wegen Veruntreuung von Steuergeldern, Geldwäsche, Urkundenfälschung und Betrugs.

Der gebürtige Baske, der während des langwierigen Prozesses auf freiem Fuß geblieben war, musste seine Haftstrafe im Gefängnis von Brieva in Ávila nordwestlich von Madrid antreten. Dort lebe er in Einzelhaft, heißt es in spanischen Medien, treibe viel Sport und sei sehr höflich.

Gerüchte um Scheidung und Trennung

Auf dem Papier besteht die Ehe des einstigen Glamourpaares weiter, auch wenn im Janaur 2022 die offizielle Trennung bekannt wurde. Zuvor hatte sich Inaki Hand in Hand mit einer Freundin, nicht seiner Frau, fotografieren lassen - und seine Familie damit eiskalt erwischt. Schon lange wurde in Spanien hinterfragt, was Cristina bei ihrem Mann hält. 

Infantin Cristina konnte sich ihrer Familie 2019 wohl wieder zaghaft annähern, nach Jahren der räumlichen und persönlichen Distanz. Der Fall des Iñaki Urdangarin war für ein vergleichbares Bild zu tief.

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