Starporträt Iñaki Urdangarin
Iñaki Urdangarin und Prinzessin Cristina von Spanien
Gleich dreimal spielte der Ex-Ehemann von Infantin Cristina für die spanische Mannschaft im olympischen Handball-Wettbewerb um Gold. 2000 erreicht er mit seinem Team Bronze, noch im selben Jahr zieht er sich aus dem aktiven Sport zurück.
Die spanische Prinzessin Christina und ihr Mann Iñaki Urdangarin freuen sich nach drei Jungen über ihre kleine Prinzessin Irene.
Steckbrief
- Vorname Iñaki
- Name Urdangarin Liebaert
- geboren 15.01.1968, Zumarraga
- Sternzeichen Steinbock
- Jahre 55
- Grösse 197 cm
- Partner Prinzessin Cristina (getrennt, verheiratet seit 1997)
- Kinder Juan Valentin (*1999) Pablo Nicolás (*2000) Miguel (*2002) Irene (*2005)
Das weiß nicht jeder
Iñaki Urdangarin spielte Handball für den FC Barcelona. Er nahm insgesamt dreimal an olympischen Spielen teil, zweimal errang seine Mannschaft Bronze.
Der spätere Schwiegersohn von König Juan Carlos stammt aus einer Großfamilie und hat sechs Geschwister.
Der Olympionik Iñaki Urdangarin heiratete in eine Familie von Olympia-Teilnehmern ein: König Juan Carlos nahm an Segelwettbewerben teil, genauso wie sein Sohn Felipe und Tochter Cristina. Königin Sofias Bruder, Griechenlands König Konstantin, holte sogar Gold für sein Land. Ebenfalls im Segelboot.
Nach Bekanntwerden des "Noos"-Skandals verschwand Iñaki Urdangarins Name von der offiziellen Homepage des Königshauses. Nach ihm benannte Straßen wurden umbenannt und sogar seine Wachsfigur, die einen Platz in der königlichen Familie gehabt hatte, wurde umgestellt.
Der "Noos"-Skandal flog 2011 auf, seine Gefängnisstrafe antreten musste Iñaki Urdangarin – nach jahrelangen Ermittlungen und einem langwierigen Prozess – erst 2018. Dazwischen lebte er mit seiner Familie zunächst in Washington, dann in Barcelona und schließlich in Genf. Es soll König Juan Carlos‘ Rat gewesen sein, außer Landes zu gehen, um so aus der Schusslinie zu sein.
Die Öffentlichkeit mieden sie zwar, verzichteten allerdings nicht auf einen gewissen Lebensstil, was in Spanien sehr wohl und negativ vermerkt wurde. Das Familieneinkommen soll der gut dotierte schweizerische Stiftungsposten von Prinzessin Cristina gesichert haben.
In Vaters Fußstapfen: Sohn Pablo Urdangarin ist leidenschaftlicher Handballer, wie einst der Vater. Um für die A-Jugendmannschaft des „TSV Hannover Burgdorf“ zu spielen, zog er von der Schweiz (wo die Familie zuletzt wohnte) nach Hannover. Der vollständige Name des Nachwuchsspielers lautet übrigens: Pablo Urdangarin y Borbón, aber dafür wäre wohl auf keinem Trikot Platz.
Neben Sohn Pablo zieht es Sohn Juan, der wie sein Bruder Urdangarin y Borbón mit Nachnamen heißt, ebenfalls in die weite Welt. Nach dem Schulabschluss in der Schweiz und einer Auszeit, die er als freiwilliger Helfer in Kambodscha verbrachte, studiert er in England.
Biografie von Iñaki Urdangarin
Nach einem Disney-Märchen hört sich die Geschichte von Iñaki Urdangarin und "seiner" Prinzessin wirklich nicht an. Nicht mehr. Dabei hatte alles so verheißungsvoll angefangen …
Olympische Spiele waren schon immer ein Treffpunkt für sportliche Royals und ein Umfeld, wo große Romanzen ihren Anfang nahmen. Schwedens Königspaar machte es vor. Der National-Handballer Iñaki Urdangarin und Prinzessin Cristina von Spanien, die Olympia erprobten Seglerin, taten es ihnen gleich. Sie liefen sich bei den Sommerspielen von Atlanta 1996 zum ersten Mal über den Weg. Auf einer Party funkte es zwischen den beiden. Es sei Iñakis Bodenständigkeit gewesen, die König Juan Carlos‘ Tochter beeindruckt habe, hieß es später.
Frischer Wind fürs angestaubte Königshaus
800 Gäste auf der Pre-Wedding-Party, 1500 in der Kathedrale von Barcelona, 20 000 Jubler davor – die Hochzeit wurde zum Riesenevent, das man in Spanien in dieser Form lange nicht gefeiert hatte. Der Bräutigam sah eine Zukunft "wie ein Märchen" und behielt damit irgendwie Recht.
Denn das attraktive, verliebte Paar hatte das Potenzial, dem leicht angestaubten Image des spanischen Königshauses neues Leben einzuhauchen und ihr Aushängeschild zu werden. Sie wurden in den Folgejahren zu gerngesehenen Gästen bei Society-Events und repräsentierten Spanien mit neuem Glamour.
Nach dem Sport kommt das Geschäft
Neben seiner sportlichen Karriere, die Iñaki Urdangarin 2000 beendet hatte, hatte er an der Uni Barcelona studiert und Abschlüsse in Wirtschaftsverwaltung und Management vorzuweisen. Und dank seines guten Namens und der (angeheirateten) guten Verbindungen standen ihm geschäftlich alle Türen offen. 2009 wurde er Berater einer US-Telefonfirma und die Familie übersiedelte nach Amerika. Damit waren die Jahre als Glamourpaar zwar vorbei, aber Iñaki, Cristina und ihre Kinder Juan Valentin, Pablo Nicolás, Miguel und Irene genossen als Teil der königlichen Familie weiter hohes Ansehen.
Im Visier der Justiz
Dabei wäre es geblieben. Statt jedoch weiter auf der Sympathiewelle zu schwimmen, wurde der Olympia-Medaillist in einen Betrugsskandal verwickelt, der weite Kreise zog. Die Justiz nahm seine gemeinnützige Stiftung "Noos" und deren Abrechnungen genauer unter die Lupe und stieß dabei auf Ungereimtheiten. Zunächst schien es, als sei ein Geschäftspartner dafür verantwortlich.
Doch Ende 2011 wurde in Palma de Mallorca auch Anklage gegen Iñaki Urdangarin erhoben, was ein bis dahin einmaligen Vorgang für ein Mitglied des Königshauses darstellte. Das Ansehen des einst verehrten Idols war auf dem Nullpunkt.
Königliche Distanz wird nötig
Der Skandal färbte ab auf die königliche Familie, um deren Ansehen es ohnehin nicht mehr gut stand. König Juan Carlos bemühte sich um Schadensbegrenzung: Er legte die königlichen Finanzen offen und ging auf Distanz zu Iñaki und Cristina, die bei offiziellen Terminen nicht mehr erwünscht waren. Rufe nach seiner Abdankung wurden trotz allem laut. Tatsächlich war der "Noos"-Skandal nur der Anfang einer Serie von unangenehmen und pikanten Enthüllungen, die den zudem noch gesundheitlich gebeutelten König 2014 zur Abdankung bewegten.
Cristinas Bruder, der als Felipe VI. auf den Thron kam, blieb bei der distanzierten Haltung: Er entzog seiner Schwester und seinem Schwager sogar den Herzogstitel von Palma de Mallorca, den sie nach ihrer Hochzeit verliehen bekommen hatten.
Das Urteil ist gefällt
Prinzessin Cristina, die zum "Noos"-Vorstand gehört hatte, wurde ebenfalls angeklagt – ein weiteres Novum in Spanien! Sie kam mit einer Geldstrafe davon, ihr Ehemann konnte den Kopf nicht aus der Schlinge ziehen. Das abschließende Urteil des Obersten Gerichts gegen Iñaki Urdangarin lautete 2018 auf fünf Jahre und zehn Monate Haft wegen Veruntreuung von Steuergeldern, Geldwäsche, Urkundenfälschung und Betrugs.
Der gebürtige Baske, der während des langwierigen Prozesses auf freiem Fuß geblieben war, musste seine Haftstrafe im Gefängnis von Brieva in Ávila nordwestlich von Madrid antreten. Dort lebe er in Einzelhaft, heißt es in spanischen Medien, treibe viel Sport und sei sehr höflich.
Gerüchte um Scheidung und Trennung
Auf dem Papier besteht die Ehe des einstigen Glamourpaares weiter, auch wenn im Janaur 2022 die offizielle Trennung bekannt wurde. Zuvor hatte sich Inaki Hand in Hand mit einer Freundin, nicht seiner Frau, fotografieren lassen - und seine Familie damit eiskalt erwischt. Schon lange wurde in Spanien hinterfragt, was Cristina bei ihrem Mann hält.
Infantin Cristina konnte sich ihrer Familie 2019 wohl wieder zaghaft annähern, nach Jahren der räumlichen und persönlichen Distanz. Der Fall des Iñaki Urdangarin war für ein vergleichbares Bild zu tief.