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Starporträt Herzogin Katharine von Kent

Herzogin Katharine war die erste Bürgerliche, die sich in England einen Prinzen angelte. Die Herzogin von Kent wurde eines der bekanntesten Mitglieder der Familie Windsor und das royale Gesicht von Wimbledon

Steckbrief

  • Vorname Katharine Lucy Mary
  • Name Herzogin von Kent, geb. Katharine Worsley
  • geboren 22.02.1933, Hovingham Hall Yorkshire
  • Sternzeichen Fische
  • Jahre 90
  • Partner Prinz Edward Herzog von Kent (verh. seit 8.Juni 1961)
  • Kinder George Windsor, Earl of St. Andrews (*1962) Lady Helen Taylor (*1964) Lord Nicholas Windsor (*1970)

Biografie von Herzogin Katharine von Kent

Herzogin Katharine? Mancher wird hier spontan einen Schreibfehler vermuten und an Catherine mit C, die Ehefrau von Prinz William, denken.  Lange bevor aber Catherine Middleton durch ihre Heirat einen Herzoginnentitel bekam, war eine Katharine mit K eine feste Größe in der royalen Familie.

Die Bürgerliche und der Prinz

Katharine, Herzogin von Kent, kam 1933 in Yorkshire als Katharine Worsley auf die Welt. Ihr Vater Sir William Worsely gehörte zur Aristokratie, nicht aber zum Adel.

In der Schulzeit begann sie sich für Musik zu begeistern und lernte mehrere Instrumente. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie in einem Kinderheim, als Kindergärtnerin in London und unterrichtete Musik.

1956 begegnete sie dem Queen-Cousin Prinz Edward, der als Soldat bei den "Royal Scots" diente, in Catterick zum ersten Mal. Die beiden wurden ein Paar.

Prinzessin Marina, die Mutter des Herzogs, soll die Beziehung ihres Sohnes zu einer Nicht-Adeligen missfallen haben. Edward ließ sich davon jedoch nicht beirren: Er machte seiner Freundin mit einem Saphir-Ring einen Heiratsantrag - und sie sagte ja.

Als das Paar sich 1961 im Münster von York das Jawort gab, beklatschten Tausende die bürgerliche Braut, die sich einen Prinzen geangelt hatte. Es gab frenetischen Jubel, als das Brautpaar nach der Trauung vor die Kirche trat und die Königsfamilie durch die Straßen fuhr.

Ein Jahr nach der Hochzeit kam George, das erste Kind der Kents, auf die Welt. Ihm folgten 1964 Helen und Nicholas 1970.

Das royale Gesicht von Wimbledon

In einer Zeit, als die Familienfirma der Windsors aktive Mitglieder brauchte, übernahm Katharine viele Verpflichtungen: Sie wurde Patronin, unterstützte Wohltätigkeitsorganisationen und repräsentierte im In- und Ausland.

Die Herzogsfamilie war dem "All England Lawn Tennis Club" in Wimbledon seit Jahren verbunden. Katharines Schwiegermutter war bis zu ihrem Tod 1968 Clubpräsidentin, danach übernahm Ehemann Edward diese Rolle. Die Überreichung der Trophäen an die Tennis-Damen überließ er ab 1969 seiner Frau, er waltete bei den Männern seines Amtes.

Kein Hospizbesuch, keine UNICEF-Reise und keine Gedenktafelenthüllung erregten je so viel Aufmerksamkeit wie die jährlichen Auftritte der Herzogin auf dem heiligen Rasen der Tenniswelt. Strahlend unterhielt sie sich mit Siegern und Verlieren, sprach herzlich Bewunderung aus und tröstete mitfühlend.

Berühmt wurde ihre Umarmung für Jana Novotna nach dem Damenfinale 1993: Die Tschechin hatte gegen Steffi Graf verloren und konnte darüber die Tränen nicht zurückhalten. Die royale Umarmung in der Öffentlichkeit blieb im Gedächtnis!

Im Juli 2018 fragte Moderator Simon McCoy nach diesem Moment und bemerkte, wie besonders es gewesen sei. Darüber lachte die Adelige: "Wir [Royals] sind ganz normale Menschen, wir umarmen andere, die weinen. Es ist eine ganz normale Reaktion."

Der kontroverse Übertritt zum Katholizismus

Mit Zustimmung von Queen Elizabeth konvertierte Herzogin Katharine 1994 zum Katholizismus. Diese persönliche Entscheidung ("Ich liebe Richtlinien und die katholische Kirche bietet sie einem") erzeugte einen Riesenaufschrei: Noch nie war ein ranghohes Mitglied der Royals konvertiert!

Der "Act of Settlement", die gesetzliche Grundlage der Thronfolge, wurde gewälzt, weil man davon ausging, Katholiken seien von der Thronfolge ausgeschlossen. Weil der Fall einer nachträglich Konvertierten im Gesetz von 1701 allerdings nicht vorgesehen war, änderte sich für die Kents nichts.

Der Rückzug der Herzogin

Prinz Edwards Frau hatte immer wieder gesundheitliche Probleme, die sie zum zeitweiligen Rückzug gezwungen hatten. Eine Fehl- und eine Todgeburt in den 70er Jahren sollen beispielsweise Ursache für langwierige Depressionen gewesen sein. Jahre später wurde ein chronisches Erschöpfungssyndrom durch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus diagnostiziert.

Nach ihrer Konvertierung zum Katholizismus waren Auftritte schon rar geworden, ab 1996 tauchte die dreifache Mutter im Terminkalender der Royals quasi nicht mehr auf – und dabei blieb es, mit wenigen Ausnahmen.

Einige Medien schrieben, Katharine führe seit dem Rückzug eine Art Einsiedlerleben. Dass ihr herzoglicher Ehemann darin keine große Rolle spielte, wurde in der britischen Presse ebenfalls berichtet.

Die Kents sollen Jahrzehnten getrennte Wege gegangen sein und hätten laut "Mirror" nur auf Anraten der Queen keine Scheidung eingereicht. Quellen von "Express.couk." vermeldeten 2013 aber, dass es - nachdem der Herzog einen Schlaganfall erlitten hatte – zu einer Wiederannährung des Ehepaares kam.

Die Musiklehrerin, Mrs. Kent

Nach Jahren des Rückzugs trat Katharine Kent wieder in die Quasi-Öffentlichkeit – ganz inkognito. In einer Grundschule in Hull wurden dringend Musiklehrer gesucht, was sie erfahren hatte. Den Schülern wurde als "Mrs Kent" vorgestellt und der Titel verschwiegen. Unerkannt unterrichtete sie dort ab Ende der 90er Jahre über zehn Jahre lang.

Mit 85 Jahren kehrte Katharine, Herzogin von Kent, 2017 noch einmal in einer Schule zurück. Wie der Buckingham Palast bestätigte, unterrichtete sie stundenweise Kinder, die im "Grenfell Tower" gelebt hatten. Bei einem verheerenden Brand waren dort über 70 Menschen ums Leben gekommen.

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