Starporträt Forest Whitaker








Steckbrief
- Vorname Forest Steven
- Name Whitaker
- geboren 15.07.1961, Longview, Texas, USA
- Sternzeichen Krebs
- Jahre 61
- Grösse 1.89 m
- Partner Keisha Whitaker (seit 1996 verheiratet, getrennt) Raye Dowell
- Kinder Ocean (*1990) Autumn (*1991) Sonnet (*1996) True (*1998)
Das weiß nicht jeder
Als Kind wurde Forest (sein Name heißt übersetzt "Wald") von anderen Kindern gehänselt und als "Kleiner Busch" bezeichnet. Sein Name habe ihm letztlich aber dabei geholfen, seine wahre Identität zu finden.
Die Namen seiner Kinder "True" (Wahrheit) und "Ocean" (Ozean) sollen für die Beiden auch zu ihrer Bestimmung werden. Seine Tochter solle ehrlich ihren Weg machen und der Einfluss seines Sohnes solle groß werden. Er selber versucht gemäß seinem Namen auch wie ein Wald zu leben - wiederbelebend und ständig wachsend. Das klingt schwer nach "Flower Power".
Dieser Blick ist sein Markenzeichen! Seine eigene Sichtweise im Filmbusiness auch: Keine Rolle annehmen, die dem eigenen Gefühl, der eigenen Moral widerspricht. Ein Mörder ja, ein Sadist nein. Ein Extrem war sicher die Rolle in "Der letzte König von Schottland". Forest wusste, dass die Verkörperung Idi Amins ihn mit Grausamkeiten konfrontieren und ihn in bis ins Innerste erschüttern würde. "Ich war mir darüber im Klaren, dass diese Rolle einen großen Einfluss auf mich haben würde und meine Sicht auf Afrika und die Welt verändern würde".
Forest ist mit Leib und Seele Vegetarier. Kürzlich trafen sich Vertreter der internationalen Tierrechtsorganisation PETA mit ihm und seiner Tochter True, um einen Werbespot aufzunehmen. "Vor vielen Jahren habe ich mich entschlossen, Vegetarier zu werden, und das war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe", sagt Forest.
Das geht in seinem Kopf vor: anderen Menschen zu helfen und seinen Einfluss positiv geltend zu machen. Forest arbeitet eng mit zahlreichen Wohlfahrtsorganisationen zusammen. Er ist Ehrenmitglied bei "Penny Lane", einer Organisation, die missbrauchten Teenagern hilft. Außerdem engagiert er sich bei "4-D All Stars", einer Beratungsstelle für Teenager und unterstützt "The Watts Cinema Project". 2011 wurde er zum Sonderbotschafter der UNESCO für Frieden und Versöhnung ernannt.
Forest ist ein begnadeter Sänger. Schon als kleiner Junge sang er in einer Rhythm-+-Blues Band. Das macht schon das Stipendium des jungen Forest für ein Musikstudium an der Universität Südkalifornien klar. Als er trotzdem ins Schauspiel wechselte, flehten ihn die Lehrer an, nicht mit dem Singen aufzuhören!
Forest lebte mit seiner Frau Keisha - sie ist Unternehmerin in der Kosmetikbranche - in Los Angeles. 1996 heiratete er die fast elf Jahre jüngere Keisha. Inzwischen sind sie eine Großfamilie mit zwei gemeinsamen Töchtern Sonnet und True, seinem Sohn Ocean aus einer früheren Beziehung und Keishas Tochter Autumn. Eine sehr naturnahe Familie also - zumindest was die Namensgebung der Beteiligten angeht. 2018 wurde allerdings bekannt, dass die beiden sich getrennt und die Scheidung eingereicht haben.
Aus dem Bauch heraus agieren, das reicht Forest nicht. Er recherchiert und versetzt sich zusätzlich physisch in das Leben der Person, die er verkörpert.
Als Produzent und Regisseur stellt er auch selber Spielfilme her. Seine Multimedia-Firma "Spirit Dance Entertainment" ist in den USA und in Großbritannien aktiv. In London arbeitet "Spirit Dance" unter dem Label SD4UK mit "FilmFour" zusammen und fördert schwarze und asiatische Filmemacher.
Nachdem Forest den begehrten Bafta-Award, den "britischen Oscar", als bester Schauspieler für seine Rolle als Idi Amin überreicht bekam, nahm er das Mikrophon in die Hand und dankte den Schauspielern, dem Team und seiner Großmutter. Stürzte aber kurze Zeit später noch einmal auf die Bühne und fügte lächelnd hinzu "Und meiner Frau!" Später erklärte er, dass seine Großmutter vor einigen Tagen gestorben sei und er ihr einen besonderen Dank widmen wollte und darüber seine Frau vergessen habe. Er wolle seine als chaotisch bekannten Dankesreden nun besser vorbereiten.
In seinem Film "Ghost Dog - Weg des Samurai" besucht Whitakers Filmcharakter eine Tierhandlung namens "Birdland". "Birdland" hieß auch der Club, der nach der Jazzlegende Charlie Parker benannt wurde, die der Schauspieler elf Jahre zuvor verkörpert hatte.
Biografie von Forest Whitaker
Forest ist eigentlich ein Landei: Obwohl seine Eltern in seiner Jugend nach South Central, L.A., ziehen, verbringt er sehr viel Zeit beim Großvater, einem pensionierten Eisenbahner und Farmer in Texas. Er studiert am Polytechnikum in Pomona, erhält ein Stipendium für ein Musikstudium an der Universität von Südkalifornien in Los Angeles und besucht später das "Drama Studio London".
Erste Filme
Seine ersten Filmrollen spielt er 1982 in "T.A.G. - Das Killerspiel" und in "Ich glaub, ich steh im Wald" - eher belanglose Filme, an die sich keiner mehr groß erinnert. Doch das änderte sich schnell: seine Auftritte in "Die Farbe des Geldes", "Platoon", "Good Morning, Vietnam" und "Bird" sind nicht in Vergessenheit geraten.
Vollblutschauspieler
Forest IST quasi die Jazzlegende Charlie Parker, die er in "Bird" verkörperte: ein großer, warmherziger Mann, der seine Arbeit liebt und fast alles andere darüber vergessen kann. "Als ich Charlie Parker spielte, mietete ich mich für ein paar Monate in einer bescheidenen kleinen Wohnung in Downtown neben einer Greyhound-Bushaltestelle ein. Da konnte ich, ohne jemanden zu stören, Tag und Nacht Saxophon spielen." Für diese authentische Leistung in Clint Eastwoods preisgekröntem Musikfilm bekommt er eine Goldene Palme in Cannes. 1992 sorgt Neil JordansOscar-prämierter IRA-Thriller "The Crying Game" für Furore.
Die Arbeit hinter der Kamera
Sein Regiedebüt legt Forest Whitaker 1993 mit "Schule der Gewalt" vor. Zwei Jahre später übernimmt er die Regie bei "Waiting to Exhale - Warten auf Mr. Right" mit Whitney Houston. Es folgen "Eine zweite Chance" mit Sandra Bullock und "Black Jag". Bei "First Daughter" übernimmt er 2004 nicht nur die Regie, sondern fungiert auch als Produzent des Films.
Vielfältige Rollen
Als Schauspieler sieht man ihn in Filmen, die unterschiedlicher nicht sein können: Forest Whitaker ist unter anderem in Robert Altmans Modefarce "Prêt-à-porter", dem Science-Fiction-Thriller "Species" und in Jim Jarmuschs "Ghost Dog: Der Weg des Samurai" zu sehen.
"Der letzte König von Schottland"
2006 gelingt ihm dann der große Coup: In "Der letzte König von Schottland" verkörpert Forest Whitaker die gespaltene Persönlichkeit des Diktators Idi Amin - seinen Reiz und die Bedrohung, die von ihm ausgingen - so überzeugend, dass sich manche am Set regelrecht gruselten.
Und auch die Kritiker waren von seinem schauspielerischen Können hingerissen. Der Schauspieler wurde für seine beeindruckende Darstellung des Diktators mit Preisen regelrecht überhäuft und wurde auch mit der wichtigsten Auszeichnung der Filmbranche geehrt – dem Oscar.
Forest Whitaker wird Seriendarsteller
Und trotz Oscar-Gewinn und mehrerer laufender Filmprojekte war sich das Arbeitstier nicht zu schade, in den Serien "Criminal Minds" und "Emergency Room" noch ein paar Gastauftritte hinzulegen. Inzwischen bedeuten Serien keinen Abstieg mehr für einen Hollywoodschauspieler und auch Forest scheint Gefallen am TV-Business gefunden zu haben. Seit 2017 spielt er in der erfolgreichen US-Serie "Empire" mit.
Scheidung nach 22 Ehejahren
Beruflich läuft es also mehr als blendend für den talentierten Schauspieler, doch privat musste Forest Whitaker einen Tiefschlag verkraften. Nach 22 Ehejahren mit seiner Frau Keisha reichte er 2018 kurz vor Weihnachten die Scheidung ein. Der Grund für das Ehe-Aus? Die berühmten "unüberbrückbaren Differenzen". Die beiden hatten sich Anfang der 1990er Jahre an einem Filmset kennengelernt und sich 1996 das Ja-Wort gegeben. Doch ein schmutziger Rosenkrieg ist nicht zu erwarten. Nicht nur, dass die Getrennten ihre zwei gemeinsamen Kinder schützen wollen, Forest Whitaker zeigt sich in einem Statement bei Twitter durchaus versöhnlich und verliert kein böses Wort über seine Ex: "Weihnachten ist ein Fest der Verbundenheit - eine Zeit des Jahres, in der wir daran erinnert werden, dass die Bindungen zwischen unseren Familien, Freunden, Mitbürgern und anderen darauf basieren, zu teilen und Freude zu schenken."
Filme und Serien mit Forest Whitaker als Schauspieler (Auswahl)
- 1986: "Platoon"
- 1986: "Die Farbe des Geldes" ("The Color of Money")
- 1987: "Good Morning, Vietnam"
- 1988: "Bird"
- 1992: "The Crying Game"
- 2002: "Nicht auflegen!" ("Phone Booth")
- 2002: "Panic Room"
- 2006: "Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht" ("The Last King of Scotland")
- 2008: "8 Blickwinkel" ("Vantage Point")
- 2011: "Criminal Minds: Team Red" ("Criminal Minds: Suspect Behavior", Fernsehserie, 13 Folgen)
- 2011: "Catch .44 – Der ganz große Coup" ("Catch .44")
- 2012: "Freelancers"
- 2012: "Die dunkle Wahrheit" ("The Truth")
- 2013: "The Last Stand"
- 2013: "Der Butler" ("The Butler")
- 2013: "Pawn – Wem kannst du vertrauen?" ("Pawn")
- 2013: "Auge um Auge" ("Out of the Furnace")
- 2013: "Zulu"
- 2013: "Black Nativity"
- 2014: "La voie de l'ennemi"
- 2013: "Repentance"
- 2014: "96 Hours – Taken 3" ("Taken 3")
- 2015: "Southpaw"
- 2016: "Rogue One: A Star Wars Story"
- seit 2017: "Empire" (Fernsehserie)
- 2018: "Black Panther"
Filme mit Forest Whitaker als Regisseur (Auswahl)
- 1993: "Schule der Gewalt" ("Strapped")
- 1995: "Warten auf Mr. Right" ("Waiting to Exhale")
- 1998: "Eine zweite Chance" ("Hope Floats")
- 1998: "Black Jag"
- 2004: "First Daughter – Date mit Hindernissen" ("First Daughter")