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Starporträt Ethan Hawke

"Oh Captain, my Captain" – so erweichte Ethan Hawke unser Herz. Und erobert es mit Filmen, Büchern und viel Lässigkeit.

Steckbrief

Biografie von Ethan Hawke

"Oh Captain, my Captain": Als schüchterner Todd Anderson in "Der Club der toten Dichter" (1989) stieg er trotz drohendem Rausschmiss aus dem Elite-College auf sein Schülerpult, um seinem Professor Dankbarkeit für alles, was er in ihm wachgerüttelt hat, auszusprechen.

Künstler aus Leidenschaft

Mit dieser Rolle hatte Ethan Hawke seinen Durchbruch als Schauspieler. Die Kritiker überschlugen sich förmlich ob seines hochkarätigen Spiels. Da war er gerade mal 19 Jahre alt und hatte nach nur fünf Monaten sein Schauspielstudium an der Carnegie-Mellon-University in Pittsburgh für eben diesen Part als Todd abgebrochen. Seine erste Leinwanderfahrung machte Ethan aber bereits vier Jahre zuvor. An der Seite von River Phoenix, mit dem er bis zu seinem tragischen Tod befreundet blieb, spielte er im Sci-Fi-Film "Explorers - Ein phantastisches Abenteuer" (1985). Seitdem drehte der Schauspieler zahlreiche wunderbare Filme - manche davon waren erfolgreich, andere weniger. Doch ob der Film ein Kassenknüller wird oder nicht, interessierte den jungen Hawke schon damals nicht sonderlich. Ihm ging es immer um die Kunst. So brillierte er in den Folgejahren in kleineren Filmen wie "Waterland" (1992) oder dem Weltkriegsdrama "Spezialeinheit IQ" (1992), die vom Publikum eher unbemerkt blieben. Mit seiner Rolle als sensibler Faulenzer Troy an der Seite von Winona Ryder im Film "Reality Bites - Voll das Leben" (1994) wurden die Zuschauer aber wieder auf ihn aufmerksam.

Ethan Hawke geht unter die Schriftsteller

In der Zwischenzeit hatte sich der hochintelligente Schauspieler an eine andere Kunst gewagt und mit "Hin und weg" ein Buch geschrieben. "Ich wollte versuchen, etwas anderes zu machen. Das war mit Sicherheit das Waghalsigste, was ich je in meinem Leben getan habe." Das Buch bekam eher gemischte Kritiken, was Ethan jedoch nicht davon abhielt, weiter zu schreiben: 2002 veröffentlichte er seinen zweiten Roman "Aschermittwoch", der deutlich besser aufgenommen wurde als sein Debüt und es sogar auf die Bestseller-Liste der "New York Times" schaffte. 2016 legte er mit "Regeln für einen Ritter" sein drittes Buch nach. 

Ein Mann vieler Talente

Neben der Schauspielerei und dem Schreiben hegt Ethan noch eine weitere Leidenschaft: 2001 gab er mit dem experimentellen Film "Chelsea Walls" sein Regiedebüt. Nicht gerade ein Kassenknüller, aber das scherte den Meister auch nicht wirklich: "Ich will keinen Schrott machen, nur um damit Geld zu verdienen", äußerte er. Insgesamt vier Filme inszenierte das Multitalent schon hinter der Kamera - darunter eine Adaption seines Debütromans. Für seine vielseitigen Beschäftigungen hat er eine ganz simple Antwort auf Lager: "Der Grund, warum ich Bücher schreibe und andere Dinge neben der Schauspielerei tue, ist der, dass ich es nicht ertragen kann, auf Rollenangebote zu warten." Die Zeit bis dahin kann man sich auch hervorragend mit Drehbüchern schreiben vertreiben. Als Autor und Schauspieler liegt dieser Job im Grunde genommen auf der Hand. Für Teil zwei und drei seiner inzwischen zu Kult gewordenen "Before..."-Reihe mit der französisch-US-amerikanischen Schauspielerin Julie Delpy "Before Sunset" (2004) und "Before Midnight" (2013) steuerte Ethan Hawke die Drehbücher bei.

Der Traum vom Oscar

Aber auch als Schauspieler macht Ethan weiter von sich reden. Zwei Mal war er bereits als Schauspieler für den Oscar nominiert, mit nach Hause nehmen konnte er bisher aber noch keinen Goldjungen. Zuletzt sorgte seine Darstellung im Drama "Boyhood" (2014) für Furore. Gemeinsam mit Regisseur Richard Linklater, mit dem er immer wieder zusammenarbeitet, wagte er ein wahres Mammutprojekt: Der Film wurde insgesamt zwölf Jahre lang gedreht und folgt einem Jungen beim Aufwachsen. Einmal im Jahr trafen sich Schauspieler und Crew für ein paar Tage zum Dreh. Die Geduld und Ausdauer zahlten sich aus: "Boyhood" wurde von der Kritik gefeiert und für mehrere Oscars nominiert. Gewonnen hat Ethan den begehrten Preis zwar nicht, aber es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis es so weit ist. Wenn es als Schauspieler nicht klappt, dann eben als Drehbuchautor, denn in dieser Rolle war Ethan bereits ebenfalls zwei Mal nominiert. Doch Ethan Hawke glänzt auch in spektakulären Großproduktionen aus dem Hause Hollywood. So spielte er 2017 in Luc Bessons lang erwartetem Science-Fiction-Spektakel "Valerian - Die Stadt der tausend Planeten" an der Seite von Megastars wie Dane DeHaan, Cara DelevingneClive Owen und Rihanna die Figur Jolly the Pimp. Zu wünschen wäre Hawke der große Oscar-Erfolg und wer weiß, vielleicht heißt es schon bald: "And the Oscar goes to … Ethan Hawke."

Die bekanntesten Filme mit Ethan Hawke

  • 2020: The Good Lord Bird
  • 2020: Tesla
  • 2017: "Valerian – Die Stadt der tausend Planeten"
  • 2016: "Die glorreichen Sieben"
  • 2014: "Boyhood"
  • 2013: "The Purge – Die Säuberung"
  • 2013: "Before Midnight"
  • 2012: "Total Recall"
  • 2009: "New York, I Love You"
  • 2005: "Lord of War – Händler des Todes"
  • 2004: "Before Sunset"
  • 2002: "Training Day"
  • 2000: "Hamlet"
  • 1999: "Schnee, der auf Zedern fällt"
  • 1997: "Gattaca"
  • 1995: "Before Sunrise"
  • 1994: "Reality Bites - Voll das Leben"
  • 1989: "Der Club der toten Dichter"
  • 1985: "Explorers – Ein phantastisches Abenteuer"

Ethan Hawke, der Philanthrop

Wie viele andere Stars setzt sich auch Ethan Hawke für den guten Zweck ein. Er bezeichnet sich selbst als Feminist und kritisiert das Hollywood-Business dafür, dass es immer noch so sehr von Männern dominiert wird. Er setzt sich zudem immer wieder auch gegen Rassismus ein, sei es durch Social-Media-Posts oder gar durch seine Rollenwahl (In "The Good Lord Bird" spielt er die Rolle des John Brown, einem Gegner der Sklaverei in den USA). Gemeinsam mit seiner Ehefrau unterstützt er auch die LGBTG-Szene und war aktiv daran beteiligt, dass Schwule und Lesben in New York heiraten dürfen.

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