Starporträt Ethan Hawke
Wo laufen sie, wo laufen sie denn hin? So könnte man die Szene am Set von "Leave the World Behind" auch betiteln. Julia Roberts und Ethan Hawke haben es bei den Dreharbeiten am Strand von Smithtown im Bundesstaat New York mächtig eilig. In dem Pandemie-Drama spielen die beiden Hollywood-Stars ein Ehepaar, dem seltsame Ereignisse widerfahren.
So schön rosig leuchtete der Himmel als sich Ethan Hawke und Julie Delpy trennen mussten.
Korallenachatarmband mit Silberanhängern, www.strawberryandcream.de, ca. 99 Euro
Steckbrief
- Vorname Ethan Green
- Name Hawke
- geboren 06.11.1970, Austin, Texas / USA
- Sternzeichen Skorpion
- Jahre 52
- Grösse 179 cm
- Partner Ryan Shawhughes (verheiratet seit 2008) Uma Thurman (geschieden) Jennifer Perzow ( 2003) Julia Roberts (1995) Karen Campbell ( 1991) Elisa Jordana
- Kinder Maya Hawke (*1998) Levan Roan (*2002) Clementine Jane (*2008) Indiana (*2011)
Das weiß nicht jeder
Neben seiner Arbeit engagiert sich Ethan auch für den guten Zweck. So unterstützt er beispielsweise den "Doe Fund", der Obdachlosen hilft. 2011 rief Ethan außerdem den "Young Lions Fiction Award" ins Leben, der jährlich einen Geldpreis an einen Autor unter 35 Jahren verleiht.
Seinen Namen verdankt er John Waynes Figur aus dem legendären Western "Der schwarze Falke". Die Schauspielerei war ihm also sozusagen in die Wiege gelegt. Er selbst sieht seine Karriere als Schauspieler eher als eine Folge seines größten Charakterfehlers an. "Ich war immer nur gut darin, so zu tun, als wäre ich jemand anderes", sagt er nicht ohne Selbstironie.
Seine Katze erschien im Musikvideo zum Song "Stay" von Lisa Loeb, bei dem er selbst Regie führte.
Über seine Zusammenarbeit mit Jude Law in "Gattaca" äußert sich Ethan: "Jude Law ist wirklich faszinierend. Unglaublich elektrisierend. Er ist so schön. Es ist total seltsam, in der Nähe von jemand zu sein, der so schön ist. Ich konnte kaum glauben, dass er heterosexuell ist."
Schauspieler aus Leidenschaft: Zusammen mit Robert Sean Leonard, Frank Whaley und Steve Zahn gründete er die Theater-Truppe "Malaparte", dessen künstlerischer Leiter er noch heute ist.
Ethan ist großer Fan der amerikanischen Indie-Band Wilco. Obwohl er vermutlich alles dafür geben würde, wenn er einfach "den Mund öffnen" könnte und dann "daraus ein schöner Song käme", bleibt Hawke dem Film und der Literatur treu. Eine Ausnahme sind ein paar Songs, die Ethan für seine Rolle als Troy im Film "Reality Bites - Voll das Leben" selbst schrieb und sang.
Ethan achtet darauf, was er isst. Fast Food kommt ihm nicht auf den Tisch. Fleisch oder Fisch? - Ausnahme! Wenn Menschen Tiere selber schlachten müssten, würden sie gar nicht oder viel seltener zum Messer greifen, vermutet er. Ethans Mutter ist strikte Vegetarierin, er selbst isst seit langem so wenig Fleisch wie möglich. Doch manchmal werde er schwach, gesteht er.
Der sensible Ethan findet eine vom Geld regierte Gesellschaft sehr bedenklich: "Wir leben in einer Kultur, die Geld vergöttert", so der Schauspieler. "Wir beurteilen andere Mitmenschen heutzutage gerne danach, wie mächtig sie sind und was sie sich alles leisten können. In meinen Augen schmälern wir mit dieser Einstellung genau das, was Menschsein wirklich bedeutet."
Ethan wird häufig für Mark McGrath von der Band Sugar Ray gehalten. Des Öfteren gibt er auch Autogramme als Mark. Dem Sänger passiert übrigens ab und zu dasselbe und er unterzeichnet als Ethan Hawke. Zu den witzigsten Komplimenten, die ihm je gemacht wurden, zählt Ethan jene, in denen Leute ihm sagen, wie sehr sie seine Band Sugar Ray lieben.
Bei den Dreharbeiten zu "Gattaca" verliebte er sich in Uma Thurman und machte ihr zweimal einen Heiratsantrag, bevor sie am 1. Mai 1998 "Ja" sagte. 1998 und 2002 kamen die Kinder Maya Ray und Levon Roan zur Welt. Unter der Scheidung im Jahr 2004 litt Ethan sehr. Dass die Presse ihre Trennung mit den wildesten Geschichten aufputschte, belastete ihn zusätzlich.
Seit 2008 ist Ethan in zweiter Ehe glücklich und Ryan Shawhughes, die früher als Kindermädchen für Uma und ihn arbeitete, die Frau an seiner Seite. Zusammen ziehen sie die gemeinsamen Töchter Clementine Jane (* 2008) und Indiana (* 2011) groß.
New York ist seine Stadt. Er sei immer noch schwer verliebt in sie, obwohl es einiges gibt, was ihm zuwider ist. Zum Beispiel, dass er langsam das Gefühl bekommt, dass die Stadt einer Handvoll Leuten gehört: Starbucks, H+M und GAP an jeder Ecke seien Beispiele eines Trends, der ihm Sorgen bereitet: die zunehmende Homogenisierung der amerikanischen Bevölkerung.
Ethan Hawke gestand, er könne niemals in Los Angeles leben. Obwohl es der Ort der Hollywood-Studios ist und das zu Hause von so vielen Filmstars, sieht er es kritisch, dass das Geschäft mit so vielen Schattenseiten wie Drogenkonsum daherkommt. Für Schauspieler wie ihn sei ein Leben in L.A. einfach zu gefährlich.
Biografie von Ethan Hawke
"Oh Captain, my Captain": Als schüchterner Todd Anderson in "Der Club der toten Dichter" (1989) stieg er trotz drohendem Rausschmiss aus dem Elite-College auf sein Schülerpult, um seinem Professor Dankbarkeit für alles, was er in ihm wachgerüttelt hat, auszusprechen.
Künstler aus Leidenschaft
Mit dieser Rolle hatte Ethan Hawke seinen Durchbruch als Schauspieler. Die Kritiker überschlugen sich förmlich ob seines hochkarätigen Spiels. Da war er gerade mal 19 Jahre alt und hatte nach nur fünf Monaten sein Schauspielstudium an der Carnegie-Mellon-University in Pittsburgh für eben diesen Part als Todd abgebrochen. Seine erste Leinwanderfahrung machte Ethan aber bereits vier Jahre zuvor. An der Seite von River Phoenix, mit dem er bis zu seinem tragischen Tod befreundet blieb, spielte er im Sci-Fi-Film "Explorers - Ein phantastisches Abenteuer" (1985). Seitdem drehte der Schauspieler zahlreiche wunderbare Filme - manche davon waren erfolgreich, andere weniger. Doch ob der Film ein Kassenknüller wird oder nicht, interessierte den jungen Hawke schon damals nicht sonderlich. Ihm ging es immer um die Kunst. So brillierte er in den Folgejahren in kleineren Filmen wie "Waterland" (1992) oder dem Weltkriegsdrama "Spezialeinheit IQ" (1992), die vom Publikum eher unbemerkt blieben. Mit seiner Rolle als sensibler Faulenzer Troy an der Seite von Winona Ryder im Film "Reality Bites - Voll das Leben" (1994) wurden die Zuschauer aber wieder auf ihn aufmerksam.
Ethan Hawke geht unter die Schriftsteller
In der Zwischenzeit hatte sich der hochintelligente Schauspieler an eine andere Kunst gewagt und mit "Hin und weg" ein Buch geschrieben. "Ich wollte versuchen, etwas anderes zu machen. Das war mit Sicherheit das Waghalsigste, was ich je in meinem Leben getan habe." Das Buch bekam eher gemischte Kritiken, was Ethan jedoch nicht davon abhielt, weiter zu schreiben: 2002 veröffentlichte er seinen zweiten Roman "Aschermittwoch", der deutlich besser aufgenommen wurde als sein Debüt und es sogar auf die Bestseller-Liste der "New York Times" schaffte. 2016 legte er mit "Regeln für einen Ritter" sein drittes Buch nach.
Ein Mann vieler Talente
Neben der Schauspielerei und dem Schreiben hegt Ethan noch eine weitere Leidenschaft: 2001 gab er mit dem experimentellen Film "Chelsea Walls" sein Regiedebüt. Nicht gerade ein Kassenknüller, aber das scherte den Meister auch nicht wirklich: "Ich will keinen Schrott machen, nur um damit Geld zu verdienen", äußerte er. Insgesamt vier Filme inszenierte das Multitalent schon hinter der Kamera - darunter eine Adaption seines Debütromans. Für seine vielseitigen Beschäftigungen hat er eine ganz simple Antwort auf Lager: "Der Grund, warum ich Bücher schreibe und andere Dinge neben der Schauspielerei tue, ist der, dass ich es nicht ertragen kann, auf Rollenangebote zu warten." Die Zeit bis dahin kann man sich auch hervorragend mit Drehbüchern schreiben vertreiben. Als Autor und Schauspieler liegt dieser Job im Grunde genommen auf der Hand. Für Teil zwei und drei seiner inzwischen zu Kult gewordenen "Before..."-Reihe mit der französisch-US-amerikanischen Schauspielerin Julie Delpy "Before Sunset" (2004) und "Before Midnight" (2013) steuerte Ethan Hawke die Drehbücher bei.
Der Traum vom Oscar
Aber auch als Schauspieler macht Ethan weiter von sich reden. Zwei Mal war er bereits als Schauspieler für den Oscar nominiert, mit nach Hause nehmen konnte er bisher aber noch keinen Goldjungen. Zuletzt sorgte seine Darstellung im Drama "Boyhood" (2014) für Furore. Gemeinsam mit Regisseur Richard Linklater, mit dem er immer wieder zusammenarbeitet, wagte er ein wahres Mammutprojekt: Der Film wurde insgesamt zwölf Jahre lang gedreht und folgt einem Jungen beim Aufwachsen. Einmal im Jahr trafen sich Schauspieler und Crew für ein paar Tage zum Dreh. Die Geduld und Ausdauer zahlten sich aus: "Boyhood" wurde von der Kritik gefeiert und für mehrere Oscars nominiert. Gewonnen hat Ethan den begehrten Preis zwar nicht, aber es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis es so weit ist. Wenn es als Schauspieler nicht klappt, dann eben als Drehbuchautor, denn in dieser Rolle war Ethan bereits ebenfalls zwei Mal nominiert. Doch Ethan Hawke glänzt auch in spektakulären Großproduktionen aus dem Hause Hollywood. So spielte er 2017 in Luc Bessons lang erwartetem Science-Fiction-Spektakel "Valerian - Die Stadt der tausend Planeten" an der Seite von Megastars wie Dane DeHaan, Cara Delevingne, Clive Owen und Rihanna die Figur Jolly the Pimp. Zu wünschen wäre Hawke der große Oscar-Erfolg und wer weiß, vielleicht heißt es schon bald: "And the Oscar goes to … Ethan Hawke."
Die bekanntesten Filme mit Ethan Hawke
- 2020: The Good Lord Bird
- 2020: Tesla
- 2017: "Valerian – Die Stadt der tausend Planeten"
- 2016: "Die glorreichen Sieben"
- 2014: "Boyhood"
- 2013: "The Purge – Die Säuberung"
- 2013: "Before Midnight"
- 2012: "Total Recall"
- 2009: "New York, I Love You"
- 2005: "Lord of War – Händler des Todes"
- 2004: "Before Sunset"
- 2002: "Training Day"
- 2000: "Hamlet"
- 1999: "Schnee, der auf Zedern fällt"
- 1997: "Gattaca"
- 1995: "Before Sunrise"
- 1994: "Reality Bites - Voll das Leben"
- 1989: "Der Club der toten Dichter"
- 1985: "Explorers – Ein phantastisches Abenteuer"
Ethan Hawke, der Philanthrop
Wie viele andere Stars setzt sich auch Ethan Hawke für den guten Zweck ein. Er bezeichnet sich selbst als Feminist und kritisiert das Hollywood-Business dafür, dass es immer noch so sehr von Männern dominiert wird. Er setzt sich zudem immer wieder auch gegen Rassismus ein, sei es durch Social-Media-Posts oder gar durch seine Rollenwahl (In "The Good Lord Bird" spielt er die Rolle des John Brown, einem Gegner der Sklaverei in den USA). Gemeinsam mit seiner Ehefrau unterstützt er auch die LGBTG-Szene und war aktiv daran beteiligt, dass Schwule und Lesben in New York heiraten dürfen.