Starporträt Dirk Nowitzki
Der bekennende Basketball-Fan verriet, in seinem Amtszimmer hänge ein gerahmtes Nowitzki-Trikot.
Dirk Nowitzki jubelt! Zurecht, denn er gewinnt in Miami als erster Deutscher mit den Dallas Mavericks die NBA-Meisterschaft.
Überrascht über seinen Erfolg sagte Nowitzki "Wow, das ist unglaublich".
Steckbrief
- Vorname Dirk Werner
- Name Nowitzki
- geboren 19.06.1978, Würzburg, Bayern / Deutschland
- Sternzeichen Zwillinge
- Jahre 45
- Grösse 213 cm
- Partner Jessica Olsson (verheiratet seit 2012) Crystal Taylor (getrennt)
- Kinder Malaika (*2013) Max (*2015) Morris (*2016)
Das weiß nicht jeder
Nicht nur als ''German Wunderkind'' ist Dirk in den USA bekannt. Dort drüben nennt man ihn außerdem ''Irk'' und ''Dirkules'' – angelehnt an den griechischen Helden Herkules.
Neben dem Sport zählt auch die Musik zu Dirks Leidenschaften: In seiner Freizeit spielt er Saxofon und Gitarre.
An Auszeichnungen mangelt es dem Basketballer nicht: Unter anderem wurde er bereits fünfmal zum ''All Europeans Player of the Year'', außerdem erhielt er 2011 das Silberne Lorbeerblatt in Deutschland.
Dirk Nowitzki kommt aus einer wahren Sportlerfamilie. Auch seine Schwester Silke trat in die Fußstapfen ihrer Mutter und machte als Basketballspielerin Karriere. Heute regelt sie allerdings die Finanzen ihres Bruders.
Ohne Dirk scheinen die ''Mavs'' einfach nicht die Kurve kratzen zu können: In der Saison 2012/13 unterzog er sich gezwungenermaßen einer Knie-Operation und fiel anschließend einige Wochen aus. Die Mavericks schafften es damals noch nicht mal in die Play-Offs einzuziehen.
Von Natur aus ist Dirk zwar Rechtshänder, doch auf dem Spielfeld kann er auch sehr gekonnt mit seiner linken Hand Treffer landen.
Bevor der gebürtige Würzburger bei den ''Dallas Mavericks'' loslegte, wurde er von den ''Milwaukee Bucks'' gedraftet. Diese tauschten ihn jedoch relativ fix gegen Robert Traylor ein.
Obwohl er schon seit geraumer Zeit in Dallas lebt, ist Dirk Nowitzki noch immer kein US-Staatsbürger, sondern hat weiterhin die deutsche Staatsbürgerschaft. "Wenn ich in den Staaten bleibe, würde es wahrscheinlich Sinn machen. Ich muss sehen, wie die Situation ist, aber es ist etwas, über das ich nachdenke", sagte er 2012 zu dem Thema.
Bei den "Los Angeles Lakers" hätte Dirk statt 25 ganze 80 Millionen US-Dollar verdienen können, doch er schlug den Vertrag aus und blieb den "Dallas Mavericks" treu. Grund dafür sei seine enge Freundschaft mit Mark Cuban, dem Besitzer des Teams.
Bei der Fußball-EM 2016 drückte Dirk nicht nur Deutschland, sondern auch den Schweden die Daumen. Warum? Der Schweden-Verteidiger Martin Olsson ist der jüngere Bruder von Dirks Frau Jessica.
Dirk wurde vom Deutschen Basketballbund für seine Leistungen belohnt: Seine Rückennummer 14 wird künftig nicht mehr vergeben. Seit dem 73-jährigen Bestehen des DBB ist er der erste Spieler, dem diese Ehre zuteilwird.
Biografie von Dirk Nowitzki
Das deutsche Wunderkind: Mit diesem Namen ging Dirk Nowitzki in die Basketball-Geschichte ein. Und bis heute beweist er, dass dieser Titel nicht übertrieben ist. Er arbeitete sich zum Teamkapitän der "Dallas Mavericks" hoch, wurde zum Topscorer der deutschen Nationalmannschaft und ist immer noch einer der besten ausländischen Spieler der NBA.
Zum Sportler geboren
Kein Wunder, dass Dirk Karriere auf dem Basketballfeld machte, schließlich wurde ihm das Talent in die Wiege gelegt. Seine Mutter Helga war professionelle Basketballspielerin, während sein Vater Jörg-Werner Handball spielte. Bevor er selbst einen Basketball in die Hand nahm, begann Dirk jedoch mit dem Turnen und erprobte sich – wie sein Papa – als Handballer. Am ''Röntgen Gymnasium'' in seiner Heimatstadt Würzburg entdeckte er schließlich Basketball für sich und schaffte es später in den "DJK Würzburg". Dort wurde sein heutiger Manager Holger Geschwinder auf ihn aufmerksam.
Die NBA ruft!
Dem "DJK Würzburg" half Dirk Nowitzki während seiner Zeit mit der Mannschaft von der zweiten Basketball-Bundesliga in die erste, bevor 1998 einige NBA-Scouts ihr Auge auf ihn warfen. Diese hatte der Bayer beim alljährlichen "Nike Hoop Summit" im texanischen San Antonio mit seiner herausragenden Leistung beeindruckt. Als es schließlich zum heiß ersehnten Wechsel kam, war Dirk Nowitzki nicht mehr zu stoppen. Bei den "Dallas Mavericks" wurde er als ''German Wunderkind'' angepriesen und obwohl er sich während seiner ersten Saison mit dem texanischen Team schwertat, zeigte er ab der zweiten Saison, dass er seinen Spitznamen verdiente.
Aufstieg zum Topspieler
Schnell stieg Dirk zum erfolgreichsten Korbjäger der Mavericks auf. 2011 erfüllte sich dann sein Traum: Die ''Mavs'' gewannen die NBA-Meisterschaft und er wurde zum "MVP", dem wertvollsten Spieler der Finalserie gekrönt. Den Boden unter den Füßen hat Dirk Nowitzki deshalb aber nie verloren. "Ich habe mich nie als Star gesehen. Ich bin ein Basketballspieler, der halt ganz gut den Ball in den Korb schmeißen kann. Aber diese Fähigkeit macht mich nicht irgendwie besser als andere Leute, die andere Jobs machen", sagte er einst im Interview mit der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung''. Bei einem Gehalt von rund 25 Millionen US-Dollar ist so viel Bescheidenheit schon fast ein Wunder!
Er bleibt Deutschland treu
Dass Dirk neben seiner NBA-Karriere auch für die deutsche Nationalmannschaft spielt, ist eigentlich selbstverständlich. Und sein Ausnahmetalent bewährte sich immer wieder: Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2002 in den USA erlangte das deutsche Team den dritten Platz, 2005 gab es dann EM-Silber, bevor die Nationalmannschaft gemeinsam mit Nowitzki 2008 an den Olympischen Spielen in China teilnahm. Die Europameisterschaft 2015 hingegen war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Das deutsche Team verlor vier der fünf Gruppenspiele und schied schon in der Vorrunde aus – trotz Nowitzki-Beteiligung. Schließlich gab der Basketball-Star im Januar 2016 seinen Ausstieg aus der Nationalmannschaft bekannt. "Das letzte Spiel bei der EM in Berlin war mein letztes Spiel für Deutschland. In meinem Kopf war es das in dem Moment ja ohnehin. Ich hatte Tränen in den Augen und es fühlte sich nach Abschied an", erklärte Dirk Nowitzki sein freiwilliges Ende einer Ära. Und dennoch bleibt er seiner deutschen Heimat treu: Obwohl Nowitzki schon seit Jahren in den USA lebt, hat er seine deutsche Staatsbürgerschaft bis heute nicht abgelegt.
Auf Umwegen zum Glück
Privat lief es nicht immer so glatt für den Basketball-Star. 2009 geriet er in die Schlagzeilen, als herauskam, dass gegen seine damalige Freundin Crystal Taylor ein Haftbefehl in gleich mehreren US-Bundesstaaten vorlag. Sie hatte sich des mehrfachen Betrugs und der Fälschung von Dokumenten schuldig gemacht und wurde anschließend zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Angeblich soll sie zu diesem Zeitpunkt sogar schwanger gewesen sein, weshalb Dirk Nowitzki für den Fall, dass er der Vater des ungeborenen Kindes gewesen wäre, einen Antrag auf das alleinige Sorgerecht stellte. Doch zur Geburt kam es nie, bis heute ist unklar, ob Crystal Taylor die Schwangerschaft nur vorgetäuscht oder eine Fehlgeburt erlitten hatte. Von den dunklen Machenschaften seiner Dann-Ex-Freundin hatte Dirk keine Ahnung, rappelte sich aber schnell wieder auf. Seit 2010 ist er glücklich mit der Schwedin Jessica Olsson liiert, der er im August 2012 das Ja-Wort gab. Im Juli 2013 wurden die beiden Eltern einer kleinen Tochter namens Malaika, im März 2015 kam Sohn Max zur Welt und 2016 krönte Sohnemann Morris das Glück der dreifachen Eltern.
Ein großes Herz
Dirk Nowitzki geht es in seinem Leben um viel mehr als nur Erfolg – er möchte auch anderen Menschen zu einem schönen Dasein verhelfen. Im Jahr 2013 wurde er deshalb ''Unicef''-Botschafter, während er mit seiner eigenen Stiftung, die von seiner Schwester Silke geleitet wird, Projekte und Initiativen fördert, die Kindern und Jugendlichen Sport und Bewegung näher bringen. Seine Fans können auf Twitter, Facebook und Instagram Updates aus dem Leben ihres Idols lesen, tiefere Einblicke hinter die Kulissen gab Dirk allerdings 2014 mit seiner Doku ''Der perfekte Wurf''. Der Film zeigt Höhen und Tiefen seiner Karriere – und dass er nicht nur Basketball-Legende, sondern auch Mensch ist.
Der Sport hinterlässt Spuren
Nachdem Dirk jahrelang Leistungssport betrieben hat, erhält er nun die Rechnung von seinem Körper. Sein linkes Sprunggelenk sorgt für Probleme und verursacht Schmerzen im Fuß. Bis 2019 spielte der Würzburger in der NBA und fragt sich nun: ''Hätte man die letzten zwei Jahre noch spielen müssen? Vielleicht wäre mein Fuß jetzt dann noch ein bisschen besser, ich könnte mit den Kids kicken, das geht halt überhaupt nicht mehr“. Trotz schmerzendem Fuß mangelt es Dirk nicht an Engagement, bei den ''Champions for Charity“ im August 2022 schnürt er noch einmal für den guten Zweck die Sportschuhe. Auch seiner Liebe zum Basketball geht er nach, als Botschafter der Basketball-EM. Nach einer Karriere wie dieser hat er sich Erholung definitiv verdient!