Um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und mehr über seine musikalische Laufbahn zu berichten, schrieb der Graf 2013 seine Biografie "Als Musik meine Sprache wurde".
Starporträt Der Graf
Steckbrief
- Vorname Bernd
- Name unbekannt
- geboren Aachen / Deutschland
Das weiß nicht jeder
Früher gab sich Der Graf gerne als Bad Boy: "Ich dachte immer, ich müsste den Bösen und Unantastbaren mimen und die Emotionen bloß nicht nach außen tragen. Das ist mit den Jahren glücklicherweise abgefallen."
Sein Markenzeichen sind der kahl rasierte Schädel, ein Dreiecksbart, ein weißes Hemd und ein schwarzer Anzug. Im Alltag trägt er allerdings legere Kleidung und wird daher auch häufig gar nicht auf der Straße erkannt.
Eines seiner prägendsten und traurigsten Erlebnisse war der Tod seines besten Freundes. Der Graf hat seinen schwer kranken Freund während des Sterbens begleitet.
Der Graf begann nach der Bundeswehr eine Ausbildung zum Zahntechniker. Die brach er jedoch ab und wechselte zur Lehre zum Hörgeräteakustiker.
Biografie von Der Graf
Der Graf wird stets von einer mysteriösen Aura umgeben, denn weder sein Name noch sein Alter oder sein Familienstand sind bekannt. Der Graf wurde dadurch zur faszinierenden Kunstfigur, obwohl er mit der Geheimniskrämerei um seine private Person eigentlich nur seine Familie vor den Paparazzi schützen will.
Musik als Heilung von Sprachproblemen
Auch wenn sich Der Graf mit Informationen über sein Privatleben bedeckt hält, verrät er gerne Näheres über seine musikalischen Anfänge: "Musik ist meine Sprache geworden, weil ich von Kind an gestottert habe und es auch heute noch tue. Die Musik hat mir geholfen, mit meinem Sprachproblem umzugehen."
Der Graf bei der Bundeswehr
Damals war ihm klar, dass er auf jeden Fall Musiker werden wollte. Der Graf hatte den großen Traum von einem eigenen Tonstudio, was allerdings eine kostspielige Angelegenheit ist. Um nach dem Abitur genügend Geld für sein Studio zu verdienen, ließ er sich für vier Jahre bei der Bundeswehr verpflichten. Anschließend absolvierte er zwar noch eine Ausbildung zum Hörgeräte-Akustiker, aber konnte sich endlich auch seiner musikalischen Karriere widmen.
Anfänge von Unheilig
1999 kam es dann zur Gründung der Band "Unheilig". Der Graf schloss sich dafür mit Grant Stevens und dem Produzenten Jose Alvarez-Brill zusammen. Mit ihrer Debüt-Single "Sage ja!" gelang ihnen ihr Durchbruch in der Gothic-Szene. Mit ihren Alben "Phosphor" und "Das 2. Gebot" schafften es die Musiker, sich zu etablieren.Auf
Auf Solo-Pfaden
2003 war es für den Grafen Zeit, alleinige Pfade zu bestreiten, denn er hatte keine Lust mehr, ständig musikalische Kompromisse eingehen zu müssen. Nach dem Ausstieg der anderen beiden Band-Mitglieder holte er sich nur noch für Liveauftritte Gast-Musiker dazu.
Mit dem Album "Moderne Zeiten" stieg er erstmals in die deutschen Charts ein. Das Folge-Abum "Puppenspiel" erhielt bereits Gold. Dann ging es Schlag auf Schlag: Mit seiner Single "Geboren um zu leben" und dem zugehörigen Album "Große Freiheit" hatte er offenbar den Geschmack der Massen getroffen. Das Album schaffte es bis an die Spitze der deutschen Charts und erhielt siebenfach Platin.
Überraschendes Karriere-Ende
Von da an war Der Graf ein gefragter Mann: Ausverkaufte Konzerte und millionenfach verkaufte Tonträger. Um so überraschender, dass er auf dem Höhepunkt seiner Karriere 2014 verkündete, dass er sich zur Ruhe setzen werde: "Ich habe immer gesagt, dass ich am Gipfel meiner Karriere aufhören möchte, und ich spüre, dass dieser Moment gekommen ist. Zudem ist es so, dass ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen möchte. Ich war als musikalischer Langzeitreisender über viele Jahre verreist und möchte endlich wieder zu Hause ankommen, ohne Kompromisse."
Und diesen vorzeitigen Ruhestand hatte sich der Graf auch wirklich verdient.
Ein halbes Comeback
Es dauerte aber gar nicht lange, da hat ihn die Musik doch wieder zurückgeholt — wenn auch nur teilweise. Der Graf schreibt Songs für die Sängerin Sotiria, die 2018 das Album "Hallo Leben" veröffentlichte, auf dem auch der Graf zu hören ist.
Große Stimme, großes Herz
Der Graf tut zwar schon gutes mit seiner Stimme und seiner Musik, doch er ist auch noch anders aktiv: Er unterstützt den Herzenswünsche e.V. und ist Botschafter der "Hear The World Foundation". Für sein Engagement bekam er 2013 einen KIND Award National.