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Starporträt Beth Ditto

Statt ihre 95 Kilo unter weiten Wallekleidern zu verbergen, setzt Beth Ditto ihren massigen Klangkörper hemmungslos ein.

Steckbrief

  • Vorname Mary Beth
  • Name Patterson
  • geboren 19.02.1981, Searcy, Arkansas / USA
  • Sternzeichen Wassermann
  • Jahre 42
  • Grösse 158 cm
  • Partner Teddy Kwo (seit 2018) Kristin Ogata (geschieden)

Biografie von Beth Ditto

Beth Ditto verausgabt sich grundsätzlich auf der Bühne: Schweiß lässt ihre blasse Haut glänzen, sie vergisst die Welt um sich herum und gibt alles. Gern im eigens für sie entworfenen, selbstbewusst knappen Glitzer-Outfit. Beth Ditto ist nicht nur eine erfolgreiche Musikerin, sondern inzwischen auch Stilikone. Sie posiert zwischen Karl Lagerfeld und Kate Moss, Designer reißen sich darum, ihr Outfits auf den Leib zu schneidern.

Das schwarze Schaf

Beth Ditto weiß das zu schätzen, immerhin wuchs sie in Armut auf, als mittleres von sieben Kindern in einer Wohnwagensiedlung im konservativen ''Bibelgürtel“ Amerikas. Mit einer hart arbeitenden Mutter und wechselnden Stiefvätern. Und als schräges Schaf der Familie. ''Alle meine Brüder und Schwestern waren dünn und ich war pummelig und klein. Viele Dinge kamen mir unfair vor, – meine Schwestern trugen zum Beispiel Bikinis und mir zog meine Mutter ein T-Shirt über den Badeanzug.“ Das mag auch der Grund sein, weshalb sie sich heute bei Auftritten mit ihrer Band ''Gossip“ gern in Badeklamotten oder Unterwäsche zeigt. ''Ich habe meinen Körper nie gehasst. Das haben andere Leute getan.“ Doch nicht nur optisch, auch innerlich unterschied sich Beth schon immer von ihrer Familie. In ihrer Heimat eckte sie überall an. Besonders ihre Sexualität erschwerte Beth das Leben: ''Ich habe zu Gott gebetet, er möge mich heterosexuell machen. Es war wirklich schlimm, weil ich nicht in die Hölle kommen wollte.“ Dass sie Frauen besser findet als Männer, hat Beth dennoch schon mit fünf Jahren geahnt.

Der Durchbruch mit ''Gossip“

Ein Ventil für ihre unterdrückte Persönlichkeit war die Musik. Ihre Mutter erkannte das Talent. ''Sie hat mir die Nase zugehalten und gesagt: 'Sing nicht durch die Nase!' Sie hat mich auf den Küchentisch gestellt, mich ins Zwerchfell geboxt und gesagt: 'Jetzt sing!' Sie hat Potenzial in mir gesehen und wollte, dass ich daraus etwas mache.“ Das hat Beth getan, auch wenn es einige Zeit gedauert hat. Nach der Highschool flüchtete sie in das Städtchen Olympia, dem Ursprung der Riot-Grrrl-Bewegung. ''Alles fing sofort an, sich zu verändern ... Ich habe mich geoutet, ich habe viel über Politik gelernt und viele Feministinnen getroffen.“ Mit Brace Paine und Kathy Mendonca gründete Beth 1999 dort die Band ''Gossip“. Der Durchbruch kam 2006 mit dem Song und dem gleichnamigen Album ''Standing in the Way of Control“. Im selben Jahr wurde Beth vom britischen Musikmagazin ''NME“ prompt zur coolsten Person im Musikbusiness gewählt.

Solokarriere und Ausflüge ins Filmgeschäft

2017 brachte Beth Ditto ihr Solodebüt auf den Markt, nachdem sich die Band ''Gossip“ nach 17 gemeinsamen Jahre getrennt hat. Die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen und das Erscheinungsbild der wilden Künstlerin verändert. Mittlerweile trägt sie die Haare in einem rötlichen Ton und greift immer häufiger zum natürlichen Look. Obwohl es seit 2017 keine neue Musik von Beth mehr gab, ist sie weiterhin im Rampenlicht zu Hause. So macht sie einen Ausflug in die Welt der Schauspielerei und ist in der Serie "Monarch" zu sehen. Ob Beth noch mal zum Mikro greift und neue Musik veröffentlicht, bleibt abzuwarten.

Immer auf dem Boden bleiben

Beth Ditto ist es gelungen, aus der vermeintlichen Not eine einträgliche Tugend zu machen. Statt ihre füllige Figur zu verhüllen, protzt sie mit prallen Pfunden – und hat sich damit zur Marke hochstilisiert. Trotzdem bleibt Beth immer mehr ''fette Lesbe aus Arkansas“ als Fashion-Ikone: ''Für mich zählt, was meine Freunde von mir denken und ob ich ein guter Mensch bin. Am Ende des Tages muss man sich noch im Spiegel anschauen können.“ Und deshalb wird Beth Ditto, falls die Fashion-Industrie sie eines Tages satthaben sollte, wahrscheinlich ziemlich weich fallen. So oder so.

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