Starporträt Beth Ditto









Mit zahlreichen prominenten Gästen, darunter Beth Ditto, Barbara Schöneberger und Judith Rakers feiern wir den 20. Geburtstag von GALA auf dem Kreuzfahrtschiff "MS Europa 2" im Hamburger Hafen.












Steckbrief
- Vorname Mary Beth
- Name Patterson
- geboren 19.02.1981, Searcy, Arkansas / USA
- Sternzeichen Wassermann
- Jahre 41
- Grösse 1.58 m
- Partner Kristin Ogata (verheiratet)
Das weiß nicht jeder
Beth benutzt kein Deo: „Ich denke, Punks stinken eben für gewöhnlich.“
Sie hat eine eigene Modelinie in Übergrößen für die britische Modekette „Evans“ entworfen.
Beth Ditto tritt 2017 in der Arena Oberhausen beim Finale von "Germany's Next Topmodel" mit ihrer neuen Single „Fire“ auf. Die Ex-Frontfrau von Gossip wird jetzt mit ihrem Debütalbum "Fake Sugar" (ab 16.Juni) endgültig zur Solokünstlerin.
Beth sagte früher über Karl Lagerfeld, er wäre ein „trauriger kleiner Mann“ und über Kate Moss, sie sähe „total langweilig“ aus. Offensichtlich hat sie inzwischen ihre Meinung geändert: Mit Kate ist sie heute befreundet und Karl Lagerfeld hat sie zu einer seiner Musen gemacht. 2009 war Beth nackt auf den Titelblättern vom „Love Magazine“ und „Dazed and Confused“ zu sehen und sagt dazu: „Leute mit meiner Figur sieht man ja nicht so oft auf Magazinen, das wollte ich ändern.“
Sie trägt gern High-Heels – aber nur mit Schwips: „Ich muss betrunken sein, um solche Schuhe tragen zu können“.
Beth will unbedingt selbst eine Familie gründen. Mit ihrer Assistentin und Ehefrau Kristen kann sie sich sehr gut vorstellen, Nachwuchs zu bekommen.
Beth selbst beschreibt ihren Style als „billigen Müll“ und kauft nach eigenen Angaben am liebsten in Umstandsmodegeschäften oder Läden für alte Damen.
Beth ist schon früh ergraut. Und zwar an pikanter Stelle - den Schamhaaren: „Sie sind tatsächlich halb weiß.“
Statt Büffet gab's bei Beth früher gegrilltes Eichhörnchen – das erzählt sie jedenfalls in Interviews: „Mama hat es gehasst, aber alle Kinder, die wir kannten, haben Eichhörnchen gegessen ... Es hört sich wie ein blöder Hinterwäldler-Scherz an, aber es stimmt.“
2004 musste Beth sich wegen Depressionen in einer psychiatrischen Klinik behandeln lassen. Auch ihr älterer Bruder litt schon an Depressionen.
Die Probleme, die Beth als junges Mädchen mit ihrer Familie hatte, sind mittlerweile beigelegt: „Sie sind nicht nur sehr unterstützend, sondern auch wirklich verständnisvoll gewesen. Alle haben versucht, mich zu akzeptieren ... Auch, wenn es ihnen nicht immer gelingt ...“.
Biografie von Beth Ditto
Beth Ditto verausgabt sich grundsätzlich auf der Bühne: Schweiß lässt ihre blasse Haut glänzen, sie vergisst die Welt um sich herum und gibt alles. Gern im eigens für sie entworfenen, selbstbewusst knappen Glitzer-Outfit. Beth Ditto ist nicht nur eine erfolgreiche Musikerin, sondern inzwischen auch Stilikone. Sie posiert zwischen Karl Lagerfeld und Kate Moss, Designer reißen sich darum, ihr Outfits auf den Leib zu schneidern.
Das schwarze Schaf
Beth Ditto weiß das zu schätzen, immerhin wuchs sie in Armut auf, als mittleres von sieben Kindern in einer Wohnwagensiedlung im konservativen „Bibelgürtel“ Amerikas. Mit einer hart arbeitenden Mutter und wechselnden Stiefvätern. Und als schräges Schaf der Familie. „Alle meine Brüder und Schwestern waren dünn und ich war pummelig und klein. Viele Dinge kamen mir unfair vor – meine Schwestern trugen zum Beispiel Bikinis und mir zog meine Mutter ein T-Shirt über den Badeanzug.“ Das mag auch der Grund sein, weshalb sie sich heute bei Auftritten mit ihrer Band „Gossip“ gern in Badeklamotten oder Unterwäsche zeigt. „Ich habe meinen Körper nie gehasst. Das haben andere Leute getan.“ Doch nicht nur optisch, auch innerlich unterschied sich Beth schon immer von ihrer Familie. In ihrer Heimat eckte sie überall an. Besonders ihre Sexualität erschwerte Beth das Leben: „Ich habe zu Gott gebetet, er möge mich heterosexuell machen. Es war wirklich schlimm, weil ich nicht in die Hölle kommen wollte.“ Dass sie Frauen besser findet als Männer, hat Beth dennoch schon mit fünf Jahren geahnt.
Der Durchbruch mit „Gossip“
Ein Ventil für ihre unterdrückte Persönlichkeit war die Musik. Ihre Mutter erkannte das Talent. „Sie hat mir die Nase zugehalten und gesagt: 'Sing nicht durch die Nase!' Sie hat mich auf den Küchentisch gestellt, mich ins Zwerchfell geboxt und gesagt: 'Jetzt sing!' Sie hat Potenzial in mir gesehen und wollte, dass ich daraus etwas mache.“ Das hat Beth getan – auch, wenn es einige Zeit gedauert hat. Nach der Highschool flüchtete sie in das Städtchen Olympia, dem Ursprung der Riot-Grrrl-Bewegung. „Alles fing sofort an, sich zu verändern ... Ich habe mich geoutet, ich habe viel über Politik gelernt und viele Feministinnen getroffen.“ Mit Brace Paine und Kathy Mendonca (alle aus Searcy) gründete Beth 1999 dort die Band „Gossip“. Der Durchbruch kam 2006 mit dem Song und dem gleichnamigen Album „Standing in the Way of Control“. Im selben Jahr wurde Beth vom britischen Musikmagazin „NME“ prompt zur coolsten Person im Musikbusiness gewählt.
Immer auf dem Boden bleiben
Beth Ditto ist es gelungen, aus der vermeintlichen Not eine einträgliche Tugend zu machen. Statt ihre füllige Figur zu verhüllen, protzt sie mit prallen Pfunden - und hat sich damit zur Marke hochstilisiert. Trotzdem bleibt Beth immer mehr „fette Lesbe aus Arkansas“ als Fashion-Ikone: „Für mich zählt, was meine Freunde von mir denken und ob ich ein guter Mensch bin. Am Ende des Tages muss man sich noch im Spiegel anschauen können.“ Und deshalb wird Beth Ditto, falls die Fashion-Industrie sie eines Tages satt haben sollte, wahrscheinlich ziemlich weich fallen. So oder so.