Starporträt Antonio Banderas
Bei den Filmfestspielen in San Sebastian dürfen diese beiden Superstars natürlich nicht fehlen. Penélope Cruz und Antonio Banderas sind hier auf dem Weg zum Fototermin für ihren neuen Film 'Official Competition" und sehen dabei ganz schön cool aus. Das Penélope dabei etwas gegen die Sonne anblinzeln muss, fällt dabei kaum auf.
Steckbrief
- Vorname José Antonio
- Name Domínguez Bandera
- geboren 10.08.1960, Malaga, Spanien
- Sternzeichen Löwe
- Jahre 63
- Grösse 174 cm
- Partner Nicole Kimpel (aktuell) Sharon Stone (-) Melanie Griffith (geschieden) Ana Leza (geschieden)
- Kinder Stella (*1996)
Das weiß nicht jeder
Antonio verliebte sich Mitte der 90er Jahre Hals über Kopf in Melanie Griffith. Gereizt reagierte er allerdings auf die vielen Schönheits-OPs seiner ehemaligen Angetrauten: "Das ewige Streben nach Schönheit ist furchtbar. Ich habe ihr weitere plastische Eingriffe verboten - unserer Ehe zuliebe." Nach 18 Jahren Ehe trennten sich die beiden. Aber das hatte wohl andere Gründe.
Im Dezember 2009 wurde Melanie Griffith, damals noch die Ehefrau des Schauspielers, mit einem blauen Auge gesichtet. Die Gerüchteküche brodelte, ob sie Opfer häuslicher Gewalt geworden sei. Ihre Sprecherin gab Entwarnung: Melanie hatte sich ein Melanom entfernen lassen.
Antonio riecht nach "Antonio" - für seinen vierten Duft in Zusammenarbeit mit dem spanischen Kosmetikhersteller Puig hat er den New Yorker FiFi-Award gewonnen. Noch nie etwas davon gehört? Das ist der Parfüm-Oscar, den er 2006 nun auch für seinen Damenduft einheimste.
Reden konnte er wie ein Wasserfall, aber eben nicht auf Englisch. Seine erste Hauptrolle in Hollywood als junger kubanischer Sänger und Tänzer in "Mambo Kings" lernte er rein phonetisch auswendig, ohne zu wissen, was der King denn eigentlich so von sich gab. Ein echtes Wagnis für Regisseur Arne Glimcher, ihm als einem noch völlig unbekannten Schauspieler ohne Englischkenntnisse in den USA eine Hauptrolle anzuvertrauen. Auch bei den Dreharbeiten zum Oscar gekrönten AIDS-Drama "Philadelphia" hatte Antonio noch sehr mit der englischen Sprache zu kämpfen. Doch sein Film-Liebhaber Tom Hanks beruhigte ihn: "Die Frauen fahren völlig auf den Akzent ab, warum willst du etwas dagegen tun?"
Direkt nach seiner Scheidung von Ana Leza heiratete Antonio 1996 Melanie Griffith, im gleichen Jahr kam auch ihre Tochter Stella del Carmen zur Welt. Eifersucht machte Melanie bei den Dreharbeiten zum Erotikthriller "Original Sin" (2001) sehr zu schaffen - der Film enthält einige sehr heiße Sexszenen Antonios mit Leinwand-Beauty Angelina Jolie. Antonio stand diesen Eifersuchtstiraden aber in nichts nach und reagierte ebenso gereizt auf Mels Filmkuss mit Patrick Swayze in "Forever Lulu". Im Juni 2014, nach 18 Jahren Ehe, gab das Paar bekannt, dass es sich scheiden lässt. Der Grund: Unüberwindbare Differenzen.
In "Fessle mich!", der erotisch-exotischen Pop-Art des Enfant terrible Pedro Almodóvar, gab sich Antonio bis auf die Haut preis: Als Fan und Entführer eines Pornostars bekam er internationale Anerkennung, ebenso mit dem Liebesverwirrspiel "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs". Als Sexsymbol sieht sich Antonio Banderas allerdings nicht: "Wenn ich auf die Straße gehe, sehe ich tausende Männer, die größer und schöner sind." Mit dem intensiven Blick aus den dunklen Augen, dafür voller Emotionen und doch mit Verstand, verkörpert das Ex-Model dennoch den Vollblut-Spanier mit Sexappeal.
Antonio würde gerne zurück auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Im Juli 2008 verkündete der Schauspieler, dass er auf den Broadway zurückkehren möchte. 2003 war der Spanier schon in "Nine" zu sehen. Die Rolle hatte ihm damals den Theater-Oscar "Tony" beschert. 2012 war er dann in dem Stück "Zorba" zu sehen.
Antonio Banderas hat im Laufe seines Lebens schon so einige Männer im Arm gehabt, mit vielen hat der Schauspieler bereits rumgeknutscht. Allerdings nur im Film. Das erste Jahrzehnt von Banderas' Filmkarriere war geprägt von homosexuellen Figuren, so spielte er beispielsweise in "Das Gesetz der Begierde" im Jahr 1986 einen Schwulen. Die Kussszenen mit Männern brachten ihn in die Schlagzeilen spanischer Zeitungen. Dadurch konnte er seinen Bekanntheitsgrad sowie seine Rollenangebote steigern. 1993 spielte er in dem Drama "Philadelphia", an der Seite von Tom Hanks, erneut einen Homosexuellen.
Da wollte sich wohl jemand fortbilden: Im August 2015 meldete sich der Schauspieler für einen Modedesign-Kurs am Central Saint Martins in London an.
Biografie von Antonio Banderas
Wer würde nicht gerne mit Antonio Banderas das Tanzbein schwingen? In "Dance!" (2006) darf das eine ganze Schulklasse. Doch spießige Gesellschaftstänze sind nun wirklich das letzte, was die New Yorker Problemkids wollen. Ansporn genug für Tanzlehrer Banderas, die Kids für sich und seine Leidenschaft zu gewinnen - darum geht es im Milieu-Drama "Dance!". Antonio war für den Part des engagierten Pädagogen sofort Feuer und Flamme: "Die Rolle des Pierre Dulaine unterscheidet sich grundlegend von meinen bisherigen Rollen." Er möchte schließlich nicht bis an sein Lebensende den Latin Lover mimen.
Der schönste Moment im Leben von Antonio Banderas
Auf diese Rolle ist er in Hollywood meistens gebucht. Mit Regisseur Almodóvar stand er an der Spitze des jungen spanischen Films. An die erste Begegnung mit dem Regisseur erinnert sich Banderas noch gut: "Ich saß mit ein paar Freunden in Madrid in einem Straßencafé nahe dem Nationaltheater, in dem ich damals arbeitete. Ein Typ mit einer roten Brieftasche kam auf mich zu. Er war witzig, geistreich, schnell in seinen Reaktionen. Plötzlich stand er auf, schaute mich an und sagte 'Du hast ein sehr romantisches Gesicht. Du solltest Kinofilme machen'."
Gesagt, getan! International wurde Antonio Banderas für seine Rollen als Carmen Mauras Neffe in "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" und als Entführer Victoria Abrils in "Fessle mich" bekannt. Der Abenteuerfilm "Die Maske des Zorro" war mit knapp über 200 Millionen Dollar weltweitem Einspielergebnis sein bisher größter Erfolg - noch vor "Spy Kids". Kein Wunder, dass beide Geschichten fortgesetzt wurden. Im Horror-Epos "Interview mit einem Vampir" zeigte er neben Tom Cruise, Brad Pitt und Christian Slater als finster-eleganter Lord der Blutsauger Klasse. Im Actionstreifen "Assassins" ließ er es an der Seite von Sylvester Stallone krachen.
Für den Andrew-Lloyd-Webber-Fan war es jedoch ein besonders erhebender Moment, als er in "Evita" zusammen mit Madonna Songs des Meisters interpretieren durfte: "Der Augenblick, als mir 'Evita' angeboten wurde, war einer der schönsten in meinem Leben", gestand Antonio. Der Horror-Thriller "Die Haut, in der ich wohne" war 2011 die Rückkehr von Banderas zu Pedro Almodóvar, dem spanischen Regisseur, der ihn in jungen Jahren groß herausgebracht hatte. Seit 1990 hatten sie nicht zusammen gearbeitet. Zwischendurch lieh er einer süßen Miezekatze seine Stimme – in den "Shrek"-Filmen spricht er den "gestiefelten Kater" mit dem niedlichen spanischen Akzent. Der amerikanisch-chilenische Katastrophenfilm "69 Tage Hoffnung", in dem Antonio die Hauptrolle spielt, kam außerdem im Februar 2016 in die Kinos.
Kindheit, Jugend und der Weg zum Glück
Eigentlich wollte der Sohn eines Polizisten und einer Lehrerin aus Málaga ja Profifußballer werden. Als er sich aber mit 14 Jahren das Bein brach, bekam er bei einem Besuch von "Hair" Lust auf die Schauspielerei. Nach seiner Zeit an der Schule der dramatischen Künste begann er ein Studium am Spanischen Nationaltheater in Madrid, in dessen Verlauf er in Stücken von Brecht, Marlowe und Shakespeare auf der Bühne stand.
Das Geheimnis hinter dem Namen "Banderas"
Wieso José Antonio Domínguez Bandera sich dann auf einmal Antonio Banderas nannte? Er hatte diesen Geistesblitz für seinen ersten Kinofilm "Labyrinth der Leidenschaften" (1981) unter der Regie von Pedro Almodóvar: Seinem Nachnamen Bandera ("Flagge") hängte er ein -s an, um neben der spanischen Nationalflagge auch Katalonien, das Baskenland und seine Herkunftsprovinz Andalusien zu würdigen.
Die vielen Talente des Schauspielers
Aber Antonio Banderas kann nicht nur Schauspiel, er kann auch Regie führen: Bereits 1999 drehte er seinen ersten Film, zusammen mit seiner damaligen Ehefrau Melanie Griffith. Das Werk hieß "Verrückt in Alabama". Sein zweites Werk, "Sommerregen", ist eine Geschichte über das Aufwachsen in den Siebzigern. Der Film war sogar 2007 bei der Berlinale zu sehen. Und musikalisch ist Antonio Banderas auch: Er sang sehr erfolgreich alle Passagen in dem Film "Evita" selbst. Obwohl er in einem Interview sagte, dass er kein professioneller Sänger sei und auch niemals werde. Gut, denn er ist eben als Schauspieler noch besser.
Antonio Banderas und die Frauen
In erster Ehe war der Spanier acht Jahre lang mit Ana Leza verheiratet. Noch im Jahr seiner Scheidung verliebte er sich Hals über Kopf in die Schauspielerin Melanie Griffith. Sie bekamen ihre Tochter Stella (*1996) und galten als das Hollywood-Traumpaar schlechthin. Doch nach 18 gemeinsamen Ehejahren schwand die Liebe, im Sommer 2014 reichte Melanie Griffith wegen der berühmten unüberbrückbaren Differenzen die Scheidung ein. Allerdings bleibt ein heißer Mann wie Banderas natürlich nicht lange Single. Er lernte die niederländische Bankerin Nicole Kimpel kennen und lieben und zögerte nicht lange. Nur kurze Zeit später kaufte er mit seiner neuen Freundin für 3,3 Millionen Dollar ein Haus im englischen Cobham. Auch Hochzeit Nummer drei sei Insidern zu Folge nicht ausgeschlossen. "Obwohl er Melanie monatlich 65.000 US-Dollar Unterhalt bezahlen muss, hält es ihn nicht vor einer weiteren Ehe ab", so die geheime Quelle, "er ist verrückt nach Nicole. Mit ihr fühlt er sich wie ein kleiner Junge. Er hat sogar ein paar Kilo abgespeckt und ist in besserer Form als je zuvor." Wer weiß, vielleicht stimmt es ja wirklich und Antonio Banderas macht Nicole Kimpel zu seiner Frau – vielleicht sogar bis dass der Tod sie scheidet.
Jetzt denkt er sein Leben neu
Doch der Tod war nah. 2017 erlitt Antonio Banderas einen Herzinfarkt und sagt heute, er verdanke sein Leben seiner Freundin Nicole. Als Banderas Schmerzen in der Brust spürte, während er gerade dabei war Sport zu machen, handelte seine Freundin geistesgegenwärtig. "Die Nacht davor, als es passierte, hatte meine Freundin Kopfschmerzen und wir hatten nichts im Haus. Also ging sie raus, um etwas zu kaufen, Schmerztabletten oder so. Sie kaufte Aspirin, was das Einzige war, was sie gefunden hat und sie fand die mit der stärksten Dosierung. [...] Am nächsten Morgen als ich anfing, die Symptome zu spüren und eindeutig wusste, was abgeht, legte sie mir eine Aspirin auf die Zunge und rettete mein Leben", erzählte Antonio Banderas zwei Jahre nach dem Infarkt in der "Jimmy Kimmel Live!"-Show.
Seit Banderas den schweren Herzinfarkt überlebt hat, denkt er sein Leben neu. "Als ich den Infarkt überstanden hatte, öffnete sich mein Blick auf die wichtigen Dinge. Ich konzentrierte mich auf meine Tochter, meine Freunde, die Arbeit, die ich liebe. Alles andere war unwichtig geworden: Was scherte mich das Auto, das ich mir gerade kaufen wollte?". Und eines seiner neuen Herzensprojekte ist ein Theater in seiner Heimat Málaga. Schon länger träumte der Schauspieler davon, junge Talente auf der Bühne zu fördern und sie bei ihrer Weiterentwicklung zu beobachten. Dabei hatte er allerdings nicht bedacht, wie viel Geld, Zeit und Energie ein eigenes Theater kosten würde und entschuldigt sich schon mal vorsorglich bei seinen Fans: "Sie haben keine Ahnung, wie teuer es ist, ein altes Theater in Schuss zu bringen. Wenn Sie mich in den nächsten Jahren nur noch in dummen Filmen sehen sollten, dann liegt das daran, dass ich die Gagen brauche, um das Theater zu finanzieren". Humor hat er also auch noch, dieser Antonio Banderas.
Filme mit Antonio Banderas
- 1988: Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs
- 1994: Interview mit einem Vampir
- 1995: Desperado
- 1996: Evita
- 1998: Die Maske des Zorro
- 2001: Original Sin
- 2005: Die Legende des Zorro
- 2006: Dance!
- 2011: Die Haut, in der ich wohne
- 2015: 69 Tage Hoffnung
- 2017: Security
- 2017: Black Butterfly – Der Mörder in mir
- 2019: Leid und Herrlichkeit
- 2019: Die Geldwäscherei
- 2020: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle