Starporträt Andreas Birnbacher

Steckbrief
- Vorname Andreas
- Name Birnbacher
- geboren 11.09.1981, Prien am Chiemsee, Bayern
- Sternzeichen Jungfrau
- Jahre 41
- Grösse 179 cm
- Partner Anna Achenbach (verheiratet)
- Kinder Louis (*2013) Moritz (*2016)
Das weiß nicht jeder
Andreas Birnbacher wird nachgesagt, in jungen Jahren ein "gefürchteter Schwarzfischer" gewesen zu sein. Über diese vermeintliche Jugendsünde muss er sich aber heute keine Sorgen mehr machen, denn er besitzt mittlerweile einen Anglerschein.
"I red, wia i bin." Die bayrische Mundart von Andreas versucht er, nur im Umgang mit den Medien etwas zu unterdrücken. Schließlich soll er von allen verstanden werden. Aber er steht auch zu seinem Heimatdialekt und möchte diesen ansonsten für niemanden ablegen.
Andreas Birnbachers Hobbys sind, neben der Musik, vor allem das Angeln und das Mountainbiking.
Wenn er nicht gerade auf den Loipen dieser Welt unterwegs ist, reist er am liebsten auf die Malediven. Sein Lieblingsessen, Rinderfilet mit Bratkartoffeln und Blaukraut, gibt es dort zwar nicht, dafür aber sein Lieblingsgetränk Erdinger Alkoholfrei.
Bei Musik legt er sich gerne wenig überraschend auf die deutschen Punkrocker "„Die Toten Hosen" fest.
In seinem neuen Haus in Schleching wurde ganz nach den Vorstellungen seines Vaters eine Wärmepumpe zum Energieerzeugen eingebaut. Ganz modern und zukunftsorientiert. Papa Hans-Peter Birnbacher betreibt eine eigene Firma für Heizungs- und Sanitärinstallationen und war maßgeblich am Einbau beteiligt.
Biografie von Andreas Birnbacher
Die Anfänge von Andi "Birnei" Birnbacher
Andreas Birnbacher wuchs im besinnlichen Schleching auf, einem echten oberbayrischen Landidyll. In seinen Jahren bei der Bundeswehr als Hauptfeldwebel gehörte er der Sportfördergruppe an, in der er auch mit Waffen hantieren durfte. Beste Voraussetzungen für eine Karriere mit Flinte oder Revolver. Jäger oder Polizist vielleicht? Andi dachte nach eigenen Angaben daran, Sportschütze zu werden. Andis Vater Hans-Peter hatte jedoch eine ganz andere Idee, wie sein Junge das Schießtalent nutzen konnte. Er bat seinen Kumpel Friedrich "Fritz" Fischer, seines Zeichens ehemaliger Biathlet, Andi in der Kombinationssportart Biathlon zu trainieren. Sicher nicht die schlechteste Idee.
Erste Erfolge als Biathlet
Bereits 2002 erhielt Andi den Bayerischen Sportpreis in der Kategorie "Herausragende(r) Nachwuchssportler(in)". Zuvor gewann er mehrere Medaillen bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2000 in Hochfilzen, darunter drei Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2001 in Chanty-Mansijsk waren es gleich drei Goldmedaillen. 2002 wurde er mit der Staffel Deutscher Meister, und im Jahr darauf siegte er zum ersten Mal im Sprint über alle anderen deutschen Teilnehmer an der Deutschen Meisterschaft. Ob Andreas für so viele Auszeichnungen extra einen eigenen Trophäen-Schrank gekauft hat, ist nicht bekannt.
Der Weg an die Spitze
Auch die Folgejahre verliefen äußerst erfolgreich. So gewann er mehrfach die Deutsche Meisterschaft im Sprint, in der Verfolgung sowie mit der Staffel. Olympia 2006 war es dann so weit: Er durfte zum ersten Mal mit der deutschen Olympiamannschaft nach Turin, blieb jedoch ohne Einsatz. Also musste er ein Jahr später im Weltcup voll angreifen. Das erste Weltcuprennen der Saison in Östersund über 20 Kilometer schloss er als Zweiter ab. Bei der folgenden Weltmeisterschaft im selben Jahr in Antholz gelang es ihm, sich seine erste WM-Medaille zu sichern. Er wurde beim Massenstart über 15 Kilometer knapp hinter dem Sieger Michael Greis Zweiter. 2008 wurde Birnbacher in Östersund Weltmeister mit der Mixed-Staffel und Dritter mit der Männerstaffel. Drei Jahre später am 17. März 2011 jubelte er bei seinem ersten Weltcupsieg am Holmenkollen in Oslo. 2012 in Vancouver bei den Olympischen Spielen wurde Andreas 15. In der Disziplin Massenstart. Ganz schön viele Erfolge. Da könnte man glatt neidisch werden. Aber dann ...
Jahre der Durststrecke
Vancouver war Andis letztes großes sportliches Erlebnis. Es folgten Jahre ohne nennenswerte Erfolge. Erst in der Saison 2014/2015 schaffte es Andreas Birnbacher wieder auf einen Podiumsplatz – im österreichischen Hochfilzen wurde er Dritter im Sprint. Die Biathlon-Weltmeisterschaft im Jahr 2015 musste er auf Grund eines Atemwegsinfektes schweren Herzens absagen. Und kämpfte sich danach wieder an die Weltspitze heran.
Durch persönliches Glück zu neuem Ruhm
Sportlich ließen die Jahre 2012 bis 2015 zwar zu wünschen übrig, doch persönlich ging es steil bergauf. Am 13. April 2012 heiratete er in Reit im Winkl seine Frau und Jugendliebe Anna Birnbacher, geborene Achenbach. Ein Jahr später verkündeten beide Familienzuwachs. Mit den beiden Söhnen Louis und Moritz und seiner Ehefrau wohnt Andreas Birnbacher heute im bayerischen Schleching in einem komplett aus Holz gebauten Familienhaus.
Andreas Birnbacher im sportlichen Ruhestand
Seinen Wohnsitz hätte er nicht besser wählen können - wurde Andreas Birnbacher doch noch jahrelang von Fritz Fischer im wenige Kilometer entfernten Biathlon-Leistungszentrum in Ruhpolding trainiert. Und dennoch hat er seine aktive Sportkarriere inzwischen an den Nagel gehängt. Im Frühjahr 2016 gab der Biathlet bekannt, seine Karriere zum Saisonende 2015/16 zu beenden. Zuletzt trat er im März 2016 im Einzelrennen bei den Weltmeisterschaften im norwegischen Oslo in Erscheinung und schaffte es als Neunter noch einmal in den Top-10.
"Birnei" bleibt dem Biathlon treu
Doch ganz ohne seinen geliebten Sport kann Andreas Birnbacher dann doch nicht. Nach seinem Karriere-Aus begann er an der Trainerakademie in Köln eine Ausbildung und heuerte am Stützpunkt in Ruhpolding als Trainer-Azubi an. "Über kurz oder lang wird er in Diensten des Deutschen Skiverbandes unterwegs sein", prophezeite Männer-Bundestrainer Mark Kirchner beim Weltcup in Ruhpolding. Und auch seinem Familienleben tut der neue Lebensabschnitt gut: "Die haben sich alle gefreut, dass ich mehr Zeit vor allem für meine beiden kleine Söhne Moritz und Louis habe". Sieht also danach aus, als hätte der ehemalige Weltklasse-Biathlet alles richtig gemacht.