Starporträt Adrien Brody
Steckbrief
- Vorname Adrien
- Name Brody
- geboren 14.04.1973, New York City, New York / USA
- Sternzeichen Widder
- Jahre 50
- Grösse 187 cm
- Beruf Schauspieler
- Partner Lara Lieto (aktuell) Georgina Chapman (getrennt) Elsa Pataky (2006-2009)
Das weiß nicht jeder
Frauenschwarm Adrien Brody sah früher sogar noch makelloser aus als heute. Doch dann verlieh ihm ein Nasenbeinbruch bei den Dreharbeiten zu dem Thriller "Summer of Sam" das nötige Quäntchen Charakter.
Scheinbar macht Erfolg schön: Obwohl er eigentlich gar nichts anders macht als vor seinem Oscar-Gewinn, zählt er seitdem laut ''VH1'' zu Amerikas "Hottest Hotties" und wurde von "Esquire" zum bestgekleideten Mann des Landes gewählt.
Für seine Rolle in "Der Pianist" hat Adrien Brody als erster amerikanischer Schauspieler überhaupt den "César" – das französische Äquivalent zum Oscar – gewonnen. Ob es an seinen europäischen Wurzeln liegt? Seine Mutter ist Ungarin und 1956 vor den kommunistischen Machthabern geflohen, seine Großeltern stammen aus Polen.
Adrien Brody ist auch als Model tätig: Zuletzt lief er für Prada Menswear über den Laufsteg.
"Ich meine, ehrlich gesagt, es macht Spaß einen Typen zu spielen, der wild und verrückt ist und alle Gegner niederschießt, wie Rambo eben", erklärte er einmal in einem Interview. "Du bist unbesiegbar, du bist übermenschlich, das ist doch aufregend. Ich denke nicht, dass man mir irgendwann mal so eine Rambo-Rolle anbieten wird. Ich bin aber generell sehr offen für die verschiedensten Projekte."
Adrien Brody liebt schnelle Motorräder. Eine Leidenschaft, die ihm 1993 fast einmal zum Verhängnis geworden wäre. Mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit übersah er ein entgegenkommendes Auto und segelte mit beiden Beinen voran auf den Gehsteig. Er wurde schwer verletzt und verbrachte mehrere Monate im Krankenhaus und in der Reha.
Für seine Rolle als Wladislav Szpilman in "Der Pianist" musste der ohnehin schon schlanke Brody 14 Kilogramm abnehmen. "Das Schlimmste für mich war sicher die rigorose Diät, der ich mich unterziehen musste," erinnert sich Brody an die Zeit vor den Dreharbeiten.
Andere Schauspieler hätten vielleicht nur so getan, als könnten sie spielen. Um sich aber seiner Rolle in "Der Pianist" auch musikalisch anzunähern, waren für Brody mehr als nur ein paar Fingerübungen nötig: "Ich bin musikalisch, ich komponiere selbst ein wenig. Aber auf dem Flügel spiele ich nicht gut und bin nicht firm im Notenlesen. Daher habe ich vor dem Film ganze Tage am Klavier zugebracht und die Werke Chopins auswendig gelernt."
Adrien Brody bekennt sich noch heute zu der Musik seiner Jugend, dem HipHop: "Das war für jemanden, der in Queens aufwuchs, eine Musik, die Selbstvertrauen gab.''
Biografie von Adrien Brody
Adrien Brody ist der Mann, wenn es um komplizierte Rollen mit Tiefgang geht, lässt sich aber nicht auf einen speziellen Stereotypen festlegen. Ganz im Gegenteil: Zu gerne verkörpert er vor der Kamera die verschiedensten Charaktere. Mal begeistert er in der Hauptrolle des Holocaust-Dramas "Der Pianist" (2002) und wird damit prompt mit dem Oscar als "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet, dann überrascht er in dem Mystery-Thriller "The Village – Das Dorf" (2004) als geistig Behinderter. Roter Faden? Fehlanzeige! "Ich liebe nun mal die Mischung. Mal Mainstream, mal Arthouse-Film. Wenn es sich einrichten lässt", erklärte der renommierte Darsteller mal in einem "GQ"-Interview. Was sich auf jeden Fall bei Adrien einrichten lässt: Der Schauspieler nahm jeher nur Filmrollen an, für die er brennt, und ließ sich noch nie von einer lukrativen Hollywood-Gage ködern. "Nein, und darauf bin ich sehr stolz. Deshalb weiß ich auch, was es heißt, den Gürtel enger zu schnallen. Aber: einen schlechten Film für Geld machen – das wäre das Letzte. Das wäre der künstlerische Ausverkauf", befand er streng.
Der große Oscarerfolg mit "Der Pianist"
Und der Erfolg gibt ihm recht: Mit 29 Jahren war er für "Der Pianist" in der Kategorie der besten Hauptdarsteller der jüngste Oscarpreisträger aller Zeiten und gab zum Dank Leinwand-Schönheit Halle Berry, die ihm damals den Award überreichte, für 36 Sekunden einen langen Kuss. Der hochgewachsene Frauenschwarm schien sich vor Rührung geradezu fast an dem schönen Bond-Girl festzusaugen.
Kritikerliebling, aber auch häufig Flop an den Kinokassen
Brodys Freude war nur zu verständlich. Sein Talent war schließlich seit Jahren unbestritten, irgendwie schien er immer kurz vor dem Durchbruch zu stehen. Für seine Rolle als Spieler in "Nothing to Lose" (1996) oder als schwuler Beatnik in "The Last Time I Committed Suicide" (1997) wurde er gefeiert. Er gab eigenwillige Künstler, Rocker, Kriegsfotografen, immer anspruchsvolle Charakterparts. Regelmäßig erhielt Brody großartige Kritiken und ebenso regelmäßig fiel er aber auch an der Kinokasse durch.
Adrien Brody war schon immer Schauspieler
Schon in jungen Jahren träumte Adrien Brody davon, ein berühmter Schauspieler zu werden. "Ich war ein wildes, draufgängerisches Kind und hatte eine große Fantasie", erinnert sich Brody an seine Kindheit im New Yorker Stadtteil Queens. "Jedes Erlebnis, das ich hatte, habe ich anderen vorgespielt. Es steckte schon immer etwas von einem Schauspieler in mir." Seine Mutter, die aus Ungarn stammende Fotografin Sylvia Plachy, förderte das Talent ihres einzigen Kindes. Sie schickte ihn schon mit zwölf Jahren auf eine Highschool für darstellende Künste.
Adrien Brody kann auch Blockbuster
Seit dem Oscar hat sich Brody seinen Kindheitstraum erfüllt. 2005 besetzte ihn Peter Jackson in "King Kong" erstmals als Hauptrolle in einem Blockbuster. Dennoch sind es nach wie vor die ernsten Parts, die ihn besonders reizen: "Rollen, die mich herausfordern, mit denen mein Verständnis von Film und meine Fähigkeiten gefördert werden." Bei so viel Entwicklungswillen scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Brody wieder einmal im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit steht und einer schönen Frau einen nicht enden wollenden Kuss gibt.
Schwerer Unfall und der Kampf ums Überleben
Ein weiterer Oscar für Adrien Brody wird, wenn es wieder so weit ist, sicherlich für niemanden eine Überraschung sein. Der Schauspieler gibt immer vollen Einsatz und hat sich bei Stunts für seine Filme bereits drei Mal die Nase gebrochen. Was es heißt, ernsthaft mit dem Leben zu kämpfen, weiß Brody auch nur zu gut. Anfang der 90er-Jahre hatte er einen sehr schweren Motorradunfall, bei dem er mit seinem Bike über ein Auto flog und kopfüber auf der Straße landete. Monate verbrachte der Mime im Krankenhaus, musste quälende Behandlungen und aufwendige Physiotherapien über sich ergehen lassen, ehe er wieder ganz gesund wurde.
Dreamteam Brody und Anderson
Wie schön, dass er diese schweren Zeiten gut überstanden hat. Es hätte immerhin auch ganz anders enden können. Dass sich Adrien Brody heute bester Gesundheit erfreut, macht sicherlich auch Regisseur Wes Anderson glücklich. Mit Vorliebe arbeitet der Filmemacher mit Brody zusammen und besetzte ihn mit Rollen in seinen Filmen "Darjeeling Limited" (2007), "Grand Budapest Hotel" (2014) und "Asteroid City" (2023) sowie einer Sprechrolle in "Der fantastische Mr. Fox" (2009). Bei Publikum und Kritikern kamen die Streifen gleichermaßen gut an. Und wer weiß, vielleicht wird der zweite Oscar von Adrien Brody ja bei der außergewöhnlichen Chemie zwischen den beiden ein Anderson-Brody-Teamwork.
Im Interview mit dem Magazin "GQ" schwärmt der Schauspieler über den Regisseur: "Er ist für mich zu einem wunderbaren Freund geworden. Er hat mir enorme kreative Freuden bereitet, und auch Lebenserfahrungen geschenkt, da wir zusammen durch Indien gereist sind. Wir haben gemeinsam die ganze Welt gesehen. Es haben sich auch wichtige Freundschaften durch die Begegnungen, die ich während der Dreharbeiten mit Wes hatte, entwickelt. Er hat mir zudem die Möglichkeit gegeben, meine komödiantische Bandbreite zu zeigen, was ich zuvor karrieretechnisch nicht so sehr gewohnt war. Ich bin ihm sehr dankbar für all das, was er mit mir geteilt hat. Es ist eine wirklich besondere Verbindung."