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Ursula von der Leyen Schwere Plagiatsvorwürfe

Ursula von der Leyen muss sich momentan gegen schwere Plagiatsvorwürfe zur Wehr setzen. Die Verteidigungsministerin soll bei ihrer Doktorarbeit geschummelt haben

Schwere Vorwürfe

Die Mängel ihrer Arbeit seien "gravierend", das Plagiat "eindeutig". Doch Ursula von der Leyen weist alle Vorwürfe vehement zurück. Die Verteidigungsministerin muss sich momentan gegen den schweren Vorwurf wehren, sie habe bei ihrer medizinischen Doktorarbeit im Jahre 1990 abgeschrieben.

Laut der Plagiatsjäger von "VroniPlag Wiki" seien auf insgesamt 27 von 62 Seiten Plagiate entdeckt worden, was 43,4 Prozent der gesamten Arbeit entspräche. 50 bis 75 Prozent des Textes seien eins zu eins kopiert worden, auf einigen Seiten sogar mehr als 75 Prozent. Die Ministerin habe bei ihrer Arbeit nicht nur Quellenangaben unterschlagen, sondern auch völlig falsche Quellenangaben, irreführende Verweise und inkorrekte Angaben gemacht.

Die Vorwürfe wiegen schwer, denn auch einige Juraprofessoren bestätigten nun die Mängel an von der Leyens Arbeit. Gerhard Dannemann, Juraprofessor aus Berlin, erklärte der "Süddeutschen Zeitung": "Ich halte die Mängel für schwerwiegender als bei Frau Schavan." Annette Schavan musste nach Plagiatsvorwürfen 2013 ihren damaligen Posten als Bundesbildungsministerin räumen.

Vorwurf zurückgewiesen

Die Universität Hannover hat nun eine "Förmliche Untersuchung" eingeleitet. Doch die 56-Jährige Ministerin weist die Vorwürfe zurück und hat ihrerseits die Medizinische Hochschule Hannover darum gebeten, ihre Dissertation durch eine fachkundige und neutrale Ombudsstelle überprüfen zu lassen. Es sei nicht neu, dass Aktivisten im Internet versuchten, Zweifel an Dissertationen zu streuen, sagte sie am Wochenende.

Muss von der Leyen gehen?

Ob nun auch von der Leyen ihren Ministerposten räumen muss, hängt unter anderem davon ab, ob bei der Einstufung des Falls die allgemein bekannten Schwächen von Promotionen aus dem medizinischen Bereich berücksichtigt werden. Dass diese nämlich in extrem kurzer Zeit angefertigt und im Niveau oftmals unterhalb von Diplomarbeiten in den Naturwissenschaften angesiedelt werden, ist kein Geheimnis.

Unterstützung erfährt Ursula von der Leyen immerhin von ihren Parteikollegen. "Die Menschen interessiert, wie wir die aktuellen Probleme lösen und Herausforderungen angehen. Im Moment steht anderes im Mittelpunkt als irgendwelche Plagiatsvorwürfe", sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl der "Rheinischen Post". Und CDU-Politiker Christian von Stetten wies in einer Aussage darauf hin, dass auch für die Ministerin die Unschuldsvermutung gelte.

rbr Gala

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