Bevor sich Prinzessein Rajwa, 29, und Prinz Hussein von Jordanien, 28, am Donnerstag, 1. Juni 2023, im Zahran-Palast das Jawort gegeben haben, wurden die hochrangigen Gäste von Königin Rania, 52, und Königi Abdullah, 61, herzlich begrüßt. Nach einem kurzen Smalltalk mit dem Königspaar ging es für die Hochzeitsgäste weiter in den Garten, hier fand die Zeremonie statt.
Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned wird für ihren Stil gefeiert
Beim Gang durch das traumhafte Anwesen zog neben Catherine, Princess of Wales, 41, allerdings noch eine andere Gästin alle Blicke auf sich: Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned. Die 63-Jährige ist die zweite und öffentlichkeitswirksame Ehefrau des ehemaligen Emirs von Katar, 71, und mit dem internationalen Hochadel per Du.
Sheikha Mozah wird wegen ihres außergewöhnlichen Geschmacks aktuell als "eleganteste Frau der Welt" gehandelt. Bei der Traumhochzeit des jordanischen Kronprinzen trug sie beispielsweise zwei Couture-Ensembles von Valentino: einen pink-schwarzen Statement-Mantel für die Zeremonie und ein limonenfarbenes Kleid für das Hochzeitsbankett. Das italienische Modehaus hat ihre Familie im Jahr 2012 für 700 Millionen Euro gekauft, im Jahr 2015 wurde sie in die "International Best Dressed Hall Of Fame"-Liste des Magazins "Vanity Fair" aufgenommen. Auf Instagram folgen Sheikha Mozah über 1,2 Millionen Menschen.
Der Financial Times verriet Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned einst, dass sie keinen Stylisten habe, "weil ich niemanden finden würde, der versteht, was ich will". Sie fügte hinzu:
Im Oktober 2010 lobte der britische Designer Julien Macdonald, 52, ihren Stil mit den Worten: "Seit Jackie O. hat keine First Lady mehr eine solche globale Resonanz in Sachen Mode gehabt."
Ihr Vater musste ins Exil
Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned wurde in Katar geboren, wuchs aber in Ägypten und Kuwait auf, wo ihr Vater im Exil lebte, nachdem er sich dem Regime widersetzt hatte. 1977 kehrte sie im Alter von 18 Jahren in ihren Geburtsort zurück, um Hamad Bin Khalifa Al Thani zu heiraten. Scheich Hamad wurde 1995 der regierende Emir von Katar, als er die Macht von seinem Vater Scheich Khalifa während eines Palastputsches übernahm, der von den Streitkräften, dem Kabinett und den Nachbarstaaten unterstützt wurde.
1986 ging Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned an die Universität von Katar, anschließend erwarb sie an der Hamad Bin Khalifa Universität einen Master in "Public Policy in Islam". Danach wurde ihr die Ehrendoktorwürde der Georgetown University, des Imperial College London, der Virginia Commonwealth University und der Texas A&M University verliehen. Über ihre Stiftung Qatar Foundation for Education, Science and Community Development (QF) hat sie mit den Jahren den Ausbau des Hochschulwesens in Katar vorangetrieben.
Ihre Liebe zum Lernen hat sie nach eigenen Aussagen ihrem Vater zu verdanken, der sich während seiner Zeit im Gefängnis und vor seiner Verbannung ins Exil stetig selbst weiterbildete. Bevor Sheikha Mozah in die königliche Familie von Katar einheiratete, träumte sie davon, Ärztin zu werden.
Sheikha Mozah ist Vorsitzende der Qatar Foundation und seit 1998 Präsidentin des Obersten Rates für Familien. Zudem ist sie Vizepräsidentin des Obersten Rates für Bildung sowie des Obersten Rates für Gesundheit. 2003 wurde sie von der UNESCO zur Sonderbeauftragten für Bildung berufen und ist seit 2010 im UN-Beirat für die Millenniums-Entwicklungsziele für Bildung zuständig sowie seit 2012 im Lenkungsausschuss der UN-Global Education First Initiative.
Kritik für mangelnde Unterstützung der Frauen ihres Landes
2007 und 2010 wurde Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned von "Forbes" als eine der "100 mächtigsten Frauen" aufgeführt – doch nicht jede:r ist ein Fan von ihr. Die 63-Jährige wird oft für ihre mangelnde Unterstützung der Frauen ihres Landes kritisiert. Auf die Frage, warum sie sich als selbsternannte "Sozialaktivistin" nicht für die Rechte der Frauen einsetzt, sagte sie 2015 der "Financial Times": "Man sollte sich nicht auf ein Segment der Gesellschaft konzentrieren. Wenn man Frauen unterrichten will, muss man auch Männer unterrichten. Wenn man gebildete Männer hat, werden sie es ihren Frauen ermöglichen, gebildet zu sein." Während dieses Interviews forderte sie zudem die Welt dazu auf, Geduld mit ihrem Staat zu haben.
Der Ehemann von Sheikha Mozah hat insgesamt 24 Kinder (sieben von Sheikha Mozah bint Nasser Al Missned) und zwei weitere Ehefrauen, die "nicht-öffentlich" sind. Im Juni 2013 übergab ihr Ehemann seine Macht an seinen Sohn Emir Sheikh Tamim bin Hamad Al Thani, 43 – Sheikhas Kind. Obwohl er nicht immer für den Titel vorgesehen war, löste er 2003 seinen eigenen Bruder als Kronprinz ab. Er wurde im Vereinigten Königreich an der Sherborne School, Harrow und der Militärakademie Sandhurst ausgebildet.
Der Staat Katar wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts von der Familie Al Thani regiert. Es handelt sich um eine absolute Monarchie – der Monarch hat uneingeschränkte politische Macht über den Staat und seine Bevölkerung.
Verwendete Quellen: dailymail.co.uk, theguardian.com, instagram.com, nypost.com, ft.com