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Titelgeschichte Seine treueste Jüngerin

Angesichts der Enthüllungsbiografie, die ihren Ehemann Tom Cruise derzeit in Misskredit bringt, übernimmt Katie Holmes das Ruder - und zeigt, was alles in ihr steckt

Er stellte ihr genau die Frage,

die Talk­show-Stars wie Diane Sawyer und David Letterman nicht zu fragen wagten. Ob Katie HolmesAndrew Mortons hochbrisante Enthüllungsbiografie über Tom Cruise schon gelesen habe? "Ich habe natürlich einige Auszüge gelesen, aber das Buch interessiert uns nicht besonders. Ich jedenfalls werde es nicht ganz lesen", antwortete Katie dem GALA-Reporter freundlich, aber bestimmt. Punkt, aus.

Katie Holmes, das wird in solchen Momenten mehr als deutlich, hat sich verändert. Aus dem schüchternen, ein bisschen linkischen Mädchen ist eine resolute junge Frau geworden. Das zeigt sich auch äußerlich: Statt mit hängenden Schultern und nachlässiger Kleidung präsentiert sich die Schauspielerin nur noch in perfekt sitzenden Designer-Outfits. Und was sie vielleicht am meisten auszeichnet: Katie bleibt auch in der Krise cool - und demonstriert damit genau jene Stärke, die Ehemann TomCruise angesichts der Mediendiskussion über sein Leben vermissen lässt. Im Gegensatz zu ihr habe er sich über das Druckwerk unglaublich aufgeregt, ist aus seinem Umfeld zu hören. "Alles nur Neider", soll Katie ihren fuchsteufelswilden Ehemann daraufhin beschwichtigt haben. Ihre Botschaft an die Welt lautet: Ich habe mein Glück mit Tom gefunden. Das lasse ich mir auf keinen Fall zerstören, schon gar nicht von einem läppischen Buch.

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"Wenn die Beziehung stabil ist, bilden beide, falls nötig, eine Art Duo gegen den Rest der Welt", erklärt die Hamburger Psychologin Annika Lohstroh Katies Gelassenheit. Die könnte auch noch einen anderen Grund haben, meint Ursula Caberta, Scientology-Expertin und Sekten-Beauftragte der Hamburger Innenbehörde. "Wenn sie die Lehre bereits verinnerlicht hat, wird sie sowieso alles, was ihr von außen zugetragen wird, als einzige Lüge betrachten", so Cabertas Einschätzung. Wie zum Beweis dafür demonstriert Katie bei jeder Gelegenheit, wie kalt Andrew Mortons Recherchen sie lassen. Erst kürzlich flanierte sie mit Tom Cruise Hand in Hand bei der Premiere ihrer Krimikomödie "Mad Money" so lässig über den roten Teppich, als würde das Getuschel hinter ihrem Rücken einfach an ihr abperlen.

Auch der sichtlich gestresste Tom Cruise entspannte sich nach einiger Zeit an Katies Seite. "Tom schafft es, dass ich mich an jedem einzelnen Tag wundervoll fühle. Ich versuche, das Gleiche für ihn zu tun", erklärte sie ihre Lebenseinstellung in einem Interview mit dem Online-Portal "Access Hollywood". Dazu gehört, dass er im Ernstfall auf sie zählen kann. Und der ist mit Mortons Werk nun eingetreten.

In seinem Buch stellt der Brite die abenteuerliche These auf, die 20 Monate alte Suri sei womöglich ein Sprössling des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard. Das zumindest sei in hochrangigen Sektenkreisen Thema. Schon äußerte sich Scientology selbst in einem 15-seitigen Papier zu dieser Vermutung. Unangenehm, zumal das Thema Nachwuchs Katie und Tom derzeit sowieso zu schaffen macht: "Die beiden wünschen sich so sehr ein zweites Kind, aber es passiert einfach nichts", zitiert der Onlinedienst "DigitalSpy" einen Vertrauten. Sogar eine Klinik habe das Paar deshalb aufgesucht. Einzig Tochter Suri kann da trösten: "Ich freue mich jeden Tag über dieses Geschenk", so Katie Holmes zu GALA.

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Die pikante Baby-Story ist allerdings längst nicht alles, was Morton in Bezug auf sie zu bieten hat. Angeblich sei die eher unbedeutende No-Name-Darstellerin 2005 für die Rolle in einem Cruise-Film gecastet worden - mit dem eigentlichen Ziel, eine ideale Partnerin für Single Tom zu finden. Auch andere Namen wie Kate Bosworth, Scarlett Johansson oder Jessica Alba hätten auf der Liste gestanden. Der Zuschlag für die Hauptrolle im Leben des Superstars ging prompt an die nette Brünette. Weil sie so unbedarft und leicht formbar wirkte? Mag sein. Katie jedenfalls erlag dem Zauber des weltläufigen Tom Cruise sofort. Der überschüttete seine neue Freundin laut Morton mit Aufmerksamkeiten, sandte ihr eine Limousine angefüllt mit Pralinen, exotischen Blumen - und einem Scientology-Handbuch.

Diese Beigabe dürfte Katie damals geflissentlich ignoriert haben. Schließlich hatte Talksich für sie gerade der Teenie-Traum schlechthin erfüllt: eine Beziehung mit dem Star, der seit Jahren als Posterboy die Wand über ihrem Bett zierte. Vom ersten Moment an sei klar gewesen, was das bedeute, sagt Ursula Caberta: "Es gibt keine Ehen oder Beziehungen, bei denen ein Partner Scientologe ist und der andere sich dem dauerhaft verweigert", erklärt die Expertin. Doch auch davon ließ Katie sich nicht abschrecken. Und erst recht von den anderen Gerüchten, die schon damals kursierten.

Einige davon greift auch Andrew Morton wieder auf. So sei zum Beispiel Nicole Kidman bei der Scheidung von den Cruise Anwälten angedroht worden, sie werde, sollte sie Schwierigkeiten machen, keine weiteren Filme drehen. Weiterhin glaubt Morton zu wissen, dass Tom Cruise die Moderatorin Sofia Vergara nach dem Ehe Debakel mit Kidman gezielt als Partnerin aussuchte, um mit ihrer Hilfe den lateinamerikanischen Markt für Scientology zu öffnen.

Derartige Behauptungen will das Cruise-Lager nicht hinnehmen. Schon entrüstete sich Anwalt Bert Fields gegenüber diversen US-Medien: "Alles nur ein Bündel Lügen. Andrew Morton sollte sich schämen!" Der Verfasser des Buchs habe sich ja nicht einmal die Mühe gemacht, "mit irgendeinem Menschen zu sprechen, mit dem Tom in den vergangenen 30 Jahren Kontakt hatte", lautet Fields abschätziger Kommentar zu dem Machwerk. Eine 100-Millionen-Dollar-Klage sei in Vorbereitung, heißt es.

Katie, vermutet Psychologin Lohstroh, berühre das Schicksal ihrer Vorgängerinnen ohnehin kaum. "In ihrem Leben gibt es mittlerweile als wichtiges Element den Glauben. Auch ein gemeinsames Dasein, zumal mit einem Kind, wirkt stabilisierend", weiß die Expertin aus Erfahrung. "Da erschüttert einen weniger, wenn etwas herauskommt, was vor dieser Periode war." Angesichts dessen kann Katie vermutlich auch das Video ihres Ehemanns nicht schockieren, das bis vor Kurzem auf der Seite gawker.com zu sehen war.

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In der neunminütigen Sequenz ist ein Tom Cruise zu sehen, der mit irrem Blick über abstruse Theorien faselt. "Ein Scientologe hat die Möglichkeit, neue und bessere Realitäten zu erschaffen", schwadroniert er beispielsweise. Mittlerweile hat Scientology gegen die Veröffentlichung Einspruch erhoben, das Video musste von der Seite genommen werden. Auch in Deutschland entbrannte angesichts Cruises angeblich agitatorischer Sprechweise die Diskussion um ein Scientology-Verbot erneut.

Dabei dürfte die Hauptfigur des Streifens, trotz der Intervention von Scientology, auf diesen Film sogar stolz sein. Genauso angenehm ist ihm vermutlich auch Mortons Behauptung, er sei nach David Miscavige der zweitwichtigste Mann der Sekte. Auch dem widersprach die Organisation sofort. Sogar in die Flitterwochen, so deutet der Autor weiter an, habe der Scientology-Boss seinen guten Freund Tom und Katie begleitet. Miscaviges Engagement, sollte er tatsächlich mit von der Partie gewesen sein, hätte sich jedenfalls ausgezahlt. Heute, nur gut ein Jahr später, gilt Katie Holmes als passionierte Scientologin. Regelmäßig lasse sie sich zu Hause unterrichten, stets umgibt sie ein Tross von auf die Grundsätze der Vereinigung eingeschworenen Angestellten, die dafür sorgen, dass Katie genug Zeit für die wichtigen Dinge im Leben hat: Um auf das Level ihres Ehemanns zu kommen, muss das Nachwuchsmitglied noch viele Kurse und Seminare besuchen.

Daneben ist sie als Anhängerin der Lehre genau wie Tom Cruise dazu angehalten, neue Mitglieder zu rekrutieren. Auch da agiert Katie hilfreich, man denke nur an ihre Freundschaft mit Victoria Beckham. "Wenn er Posh und Becks kriegte, wäre das ein unglaublicher Erfolg für seine Organisation", prophezeite Autor Andrew Morton gerade in einem Interview mit dem "Stern". Auch wenn die Freundschaft der beiden Power-Paare mittlerweile aus welchem Grund auch immer abgekühlt ist - Katie, so ist zu hören, habe sich redlich bemüht, die Beziehung zu den Beckhams zu pflegen. Derlei Engagement weiß Gatte Tom zu schätzen.

Im Gegenzug für ihr Entgegenkommen in Sachen Religion verwöhnt er seine Gattin angeblich maßlos. Luxuriöse Reisen, eigener Stylingberater, persönlicher Fitnesstrainer: Für das Wohl seiner Angetrauten ist dem 45-Jährigen nichts zu teuer. So viel Aufmerksamkeit dankt Katie Holmes ihrem Mann, indem sie alle Misstöne einfach weglächelt. Und damit aller Welt zu verstehen gibt, dass Tom Cruise mit ihr die einzig richtige Kandidatin ausgewählt hat - für das zweifelhafte Vergnügen, die Frau an seiner Seite zu sein.

gala.de

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