So strahlend und entspannt sah man sie lange nicht. Victoria Beckham war in Hochstimmung. Zumindest auf den ersten Blick. Sie trank einen Cocktail nach dem anderen und alberte hemmungslos im "Asia de Cuba Restaurant" mit Busenfreundin Katie Holmes, 28, herum. Grund für ihre Champagnerlaune: Wenige Stunden zuvor hatte die 33-Jährige den Kaufvertrag für eine 17 Millionen Euro teure Villa in Beverly Hills unterzeichnet. An diesem Nachmittag dürfte ihr ein zentnerschwerer Stein vom Herzen gefallen sein - endlich eine Baustelle weniger. Dem für den Sommer anvisierten Umzug der Familie nach Los Angeles steht damit nichts mehr im Wege. Ein Erfolgserlebnis, auf das Victoria lange warten und das sie sich verdammt teuer erkaufen musste, in jeder Beziehung.
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Noch scheint ihr nämlich nicht bewusst zu sein, auf was sie sich da eigentlich eingelassen hat. Denn nun steht sie in der Schuld eines Mannes, vor dem in Hollywood gewarnt wird: Tom Cruise. Erst nachdem der Schauspieler sich intensiv in die Suche nach dem geeigneten Traumhaus einklinkte und seine Kontakte spielen ließ, gab es das ersehnte Happy End für Victoria. "Seitdem fühlt sie sich Tom zu großem Dank verpflichtet", verrät eine Vertraute gegenüber GALA. Und der 44-Jährige erwartet auch prompt eine Gegenleistung: Victoria und Ehemann David sollen sich endlich wie er selbst der Scientology-Sekte zuwenden. Als Bonus, so der Deal, treten Cruise und seine Frau Katie Holmes dann auch als Gaststars in Poshs sechsteiliger Realityserie auf, die derzeit produziert wird und in der sich alles um den Umzug nach L. A. dreht. Den Quoten tut die geballte Promi-Power garantiert gut.
Victoria gibt sich sparsam
Das alleine zählt, zumindest für Victoria. Bereits in der Vergangenheit hatte der "Mission: Impossible"-Star wiederholt versucht, die neuen Freunde auf den nach seinem Weltbild rechten Lebenspfad zu führen. Bisher weigerte sich das Glamourpaar jedoch aus finanziellen Gründen standhaft. "Ich sehe einfach keinen Sinn in einer Vereinigung, für die ich derart hohe Summen spenden soll", stellte die zierliche Britin noch Anfang des Jahres fest. Diesmal allerdings scheint sie schwach zu werden. Ein Antrittsbesuch im kalifornischen "Scientology Celebrity Center" ist bereits in Planung. Jetzt muss nur noch David mitziehen.
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Zu viel steht auf dem Spiel, um Toms verlockendes Angebot ausschlagen zu können. Denn trotz erster Rückschläge kämpft Mrs Beckham weiterhin verbissen darum, in den USA in die Riege der Superstars aufzusteigen. "Mit dem Ergebnis, dass der Erfolgsdruck täglich zunimmt", wie eine enge Freundin GALA verrät. "Victoria weiß ganz genau: Damit ihre US-Karriere endlich den gewünschten Schwung bekommt, muss die Realityshow einschlagen. Unbedingt." Doch danach sieht es derzeit nicht gerade aus.
Im Gegenteil: Nach Sichtung der ersten abgedrehten Szenen tuscheln Insider bereits von einem saftigen Flop. Zu öde, zu konstruiert sei das Ganze und Victoria als Person schlicht zu langweilig, um die Serie alleine zu tragen. Außerdem lasse die Fashion-Ikone es stark an der nötigen Professionalität vermissen. "Bei Produktions-Meetings kommt sie permanent unentschuldigt zu spät. Ihr Auftreten ist einfach unmöglich. Sie benimmt sich, als wäre sie bereits jetzt Hollywoods neuer Megastar", verrät ein Mitarbeiter von NBC Entertainment - den Produzenten steht inzwischen der Angstschweiß auf der Stirn.
War es am Ende ein Fehler, Vic bei der Show ein umfassendes Mitspracherecht zu gewähren? Sie darf bestimmen, wie das Skript aussieht, in welchen Situationen die Kameras laufen, wer gezeigt wird und wer nicht. Entpuppen sich die 7,5 Millionen Euro Gage am Ende gar als satte Fehlinvestition? Um das Schlimmste noch zu verhindern, zeigte der Sender seinem vermeintlichen Zugpferd inzwischen die gelbe Karte. Die Forderung an Victoria Beckham: weniger Allüren, mehr Engagement. Zudem sollen fortan Gaststars in der Show mitwirken, um den Glamour-Faktor deutlich zu erhöhen. Eine Maßnahme, gegen die Posh bis dato immer ihr Veto einlegte. Das würde schließlich nur von ihr - dem wahren Star der Show - ablenken.
Er will ganz nach oben
Gerade zur rechten Zeit kommt Toms Offerte also. Dass er dabei nicht nur aus purer Nächstenliebe handelt, sondern aus Berechnung, liegt auf der Hand. Denn der Gagenmillionär möchte endlich seinen großen Traum verwirklichen und in der Scientology-Hierarchie das höchste Level erreichen. Dafür muss er der Vereinigung noch mehr neue Mitglieder zuführen. Prominente Mitglieder, die bereit sind, fürstlich bemessene Schecks auszustellen und weltweit offen für die Sekte zu werben. Die anfängliche Bockigkeit der Beckhams blieb deshalb nicht lange ohne Folgen. Zunächst ließ Tom die so euphorisch gestartete Freundschaft leicht abkühlen, um Vic später ganz ungeniert unter Druck zu setzen. In einem Gespräch soll Cruise Klartext gesprochen und deutlich zu verstehen gegeben haben, dass ihre intensiven Kontakte nur unter einer Bedingung weiterbestehen können. Und zwar dann, wenn sie und David sich endlich seiner Organisation öffnen.
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"Tom ist wie ein Wolf im Schafspelz, immer freundlich, immer lächelnd. Aber wehe, du verscherzt es dir mit ihm", hat ein Ex-Mitarbeiter aus dem Cruise-Team am eigenen Leib erfahren. Mit seinen hochkarätigen Kontakten, unter anderem zu Steven Spielberg, könne er viele Türen öffnen - aber auch dafür sorgen, dass man in der Traumfabrik dauerhaft keinen Fuß mehr auf den Boden kriegt. Soweit möchte es Victoria Beckham offenbar erst gar nicht kommen lassen. Zumal sie den Kontakt zu Tom und Katie immer noch als Eintrittskarte in Hollywoods A-Liga betrachtet. "Außerdem ist die Realityshow für die dreifache Mutter eine Chance, auf die sie Jahre gewartet hat", sagt der renommierte Psychologe Borwin Bandelow von der Uni Göttingen. "Viel zu lange war sie nur die dekorative Frau an der Seite eines weltweit umschwärmten Kicker-Idols. Um endlich wieder alleine im Rampenlicht stehen zu können, ist ein extrem narzisstisch veranlagter Mensch wie sie bereits, fast jeden Preis zu zahlen."
Gute Nachbarschaft?
Victoria in der Scientology-Falle? Derzeit deutet alles darauf hin. Dass der neue "Beckingham-Palast" sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Anwesen von Tom Cruise befindet, versteht sich von selbst. Die Freundschaft will schließlich ausgiebig gepflegt und vertieft werden. Noch ist die im italienischen Stil erbaute Villa mit Meerblick, Riesenpool, sechs Schlafzimmern und sieben Bädern komplett unmöbliert. Viel Arbeit für Vic und ihre Inneneinrichter. Doch spätestens nach dem Einzug wollen sie und David dann endgültig in die Lehren von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard eintauchen, soll die Ex-Popsängerin einer engen Freundin verraten haben. Ob ihr Mann tatsächlich mitspielt, bleibt allerdings abzuwarten. Denn bisher war es der 32-Jährige, der sich querstellte und negative Effekte einer Scientology-Mitgliedschaft auf die Sprösslinge Brooklyn, 8, Romeo, 4 und Cruz, 2, fürchtete. Aus gutem Grund: "Ein bisschen Scientology gibt es nicht. Ganz oder gar nicht, lautet die Devise. Und das heißt, dass auch die Kinder die Glaubenslehre erlernen müssen", erzählt die Hamburger Sektenbeauftragte Ursula Caberta. Neuer Zoff im Hause Beckham ist somit programmiert.
Aber auch in diesem Punkt dürfte Posh am Ende triumphieren. Schließlich war sie bereits die treibende Kraft hinter Becks Wechsel von Real Madrid zu Los Angeles Galaxy, und "sie ist in der Beziehung eindeutig die Dominantere. Ihren eisenharten Willen sollte niemand unterschätzen", meint Borwin Bandelow. Aber setzt das Vermarktungsgenie wirklich aufs richtige Pferd? Insider meinen, sie solle weniger auf prominente Hilfe und dafür mehr auf den eigenen Charme bauen. Denn derzeit will Victoria offenbar vieles - nur nicht nett sein.
Schelte für die "Erste-Klasse-Zicke"
Da zementiert sie doch viel lieber das Image der unnahbaren Diva und hinterlässt mit ihrem Verhalten allerorts verbrannte Erde. Sogar mit dem NBC-Produktionsteam hat die Glamour-Lady es sich bereits verscherzt: "In unseren Augen ist Mrs Beckham einfach nur selbstverliebt, pingelig und gemein. Sie will in den USA ein Star werden. Aber das dürfte kaum passieren, wenn sie sich auf Dauer wie eine Erste-Klasse-Zicke aufführt", lästert ein Crew-Mitglied.
Und eine Immobilienmaklerin, die mit Posh zu tun hatte, schlägt in die gleiche Kerbe: "Diese Frau ist zutiefst beleidigt, wenn man sie nicht auf der Stelle erkennt. Es ist schon bemerkenswert, wie arrogant sie auftritt." Mal sehen, ob Vic ihre derzeitige Strategie noch einmal überdenkt. Vielleicht klappt's dann ja auch so mit der großen Karriere. Ganz ohne Tom und Scientology.