Liebesglück, Kinder, Trennungen, neue Karrieren – so viel ist bei den Stars von "Manta Manta" passiert, seit der Kult-Film 1991 in die Kinos kam. Jetzt, 32 Jahre später, soll "Manta, Manta – Zwoter Teil" das deutsche Film-Event des Frühjahrs werden. Für Tina Ruland, 56, geht damit ein Traum in Erfüllung. Denn die Rolle der Friseurin Uschi ist bis heute ihre Paraderolle, ihr größter Erfolg.
Tina Ruland: So viel Uschi steckt in ihr
Bei unserem Treffen in Berlin, kurz vor ihrem Aufritt bei GALA im TV (RTL, samstags, 17.45 Uhr), leuchten ihre Augen. Eine Frau, die trotz mancher Rückschläge niemals ihre optimistische Weltsicht verloren hat.
GALA: Uschi ist erwachsen geworden.
Tina Ruland: Zum Glück, aber sie ist heute nicht weniger lustig, trägt immer noch das Herz am rechten Fleck. Nur – Achtung Spoiler – ist Uschi nicht mehr mit Berti zusammen, das darf ich verraten. Ihre Beziehung hat nicht gehalten, aber das spiegelt ja auch ein bisschen unsere Gesellschaft wider. Uschi ist heute weniger naiv und eine echte Businessfrau.
Können Sie sich da wiederfinden?
Ich war nie die Frau, deren größter Wunsch eine Einbauküche war, die der Freund ihr bitteschön finanziert. Trotzdem hat es mich immer stolz gemacht, wenn die Leute auf der Straße dachten, dass ich wie Uschi bin. Das ist heute noch ein großes Kompliment, denn es zeigt mir, dass ich meine Rolle echt gut gespielt habe.
Absolut zufrieden als Single
Wie küsst Til Schweiger denn heute, 30 Jahre später?
Immer noch gut. (lacht) Ich musste nur hier und da für unserer "Knutsch-Zeit" kämpfen, weil er ja als Regisseur und Hauptdarsteller ganz andere Prioritäten hatte. Ich habe dann ein paar Mal gesagt: "Hey, wir brauchen mehr Zeit für die Szene, schließlich sind wir schwer verliebt – im Film." (lacht)
Apropos verliebt. Sind Sie's?
Nein, ich bin glückliche Single-Frau.
Zwischen Familie und Politik am Set
Kennen Ihre Söhne Jahvis, 18, und Vidal, 12, Sie eigentlich als Uschi?
Klar, es geht nicht, dass meine Kinder ohne diesen Film aufwachsen. Sie finden das total cool und waren auch mit am Set. Til hat sich super gekümmert, er kann einfach wahnsinnig gut mit Kindern umgehen und meinte dann plötzlich: "Tina, die zwei müssen mit in den Film." Und jetzt sind meine beiden Söhne tatsächlich das erste Mal mit mir in einem Film zu sehen.
Til und Sie sind seit vielen Jahren befreundet. Worüber sprechen Sie, wenn keine Kamera läuft?
Wir sind beide Familienmenschen, da gibt es immer viel zu erzählen. In letzter Zeit haben wir uns auch viel über gesundheitspolitische Themen ausgetauscht. Wir finden Herrn Lauterbach ganz fürchterlich, bigott und schon lange nicht mehr tragbar. Auch mit Herrn Spahn waren wir sehr unzufrieden.
Zurück zum Film, sind Sie eigentlich ein Auto-Freak?
Ich habe ein Auto und es ist tatsächlich ein Opel. (lacht) Ich würde auch sofort einen Manta fahren. Aber die gibt’s halt nur als Oldtimer. Und vom Schrauben habe ich leider keine Ahnung.
"Man wird plötzlich als nicht mehr vollständig angesehen"
Anderes Thema: In einem früheren Interview erzählten Sie uns, dass Sie nach Ihrer letzten Trennung plötzlich von Freunden und Nachbarn seltener eingeladen wurden.
Das beschäftigt mich immer wieder. Ich glaube, das hängt damit zusammen, dass, wenn man vermeintlich allein ist, diese Pärchen-Dynamik wegfällt. Man wird plötzlich als nicht mehr vollständig angesehen – so ohne Mann an der Seite – und das finde ich ziemlich schlimm.
Sie sind jedenfalls glücklich.
Ehrlich gesagt fühle ich mich fast vollständiger als die vielen unglücklichen Ehen und Beziehungen. Ich kenne nämlich nur sehr wenige wirklich glückliche Paare.
Hoffen Sie schon auf "Manta Manta 3"?
Warum nicht, wenn die Leute Lust darauf haben. Aber bitte nicht wieder 30 Jahre warten. Obwohl, das könnte dann auch sehr witzig werden, wenn wir ein Rollator-Rennen machen. (lacht)