Eigentlich hätten er und Radprofi Jan Ullrich, 44, immer ein gutes Verhältnis gehabt. Ein fast familiäres sogar, berichtet Til Schweiger, 54, gegenüber "Bild am Sonntag". Doch ein Zwischenfall am vergangenen Freitag, den 3. August, könnte die Freundschaft ins Wanken gebracht haben: Der Tour de France-Sieger verschaffte sich Zugang zu Schweigers Grundstück und bedrohte die Anwesenden.
Til Schweiger stellt sich hinter Jan Ullrich
Was genau auf Schweigers Finca vorgefallen ist, ist nun den Schilderungen des Schauspielers zu entnehmen. Gegenüber "BamS" erzählt er, was sich in den letzten Wochen und Monaten zwischen ihm und dem ehemaligen Radprofi zugetragen hat. Doch bevor er von der Eskalation am Freitagabend berichtet, möchte er betonen: "Jan ist ein wahnsinnig liebenswerter, großzügiger und grundehrlicher Mensch. Er wurde an den Pranger gestellt, obwohl jeder weiß, dass keiner die Tour de France fahren kann, ohne sich zu dopen. Darunter hat er sehr gelitten." Liebevolle Worte, die klar machen: Schweiger möchte dem Sportler helfen.
Ullrich wurde dem Haftrichter vorgeführt
Trotz aller Freundschaft, habe er nun aber ernsthafte Konsequenzen ziehen müssen, erstattete sogar Anzeige, nachdem Ullrich auf sein Grundstück geklettert war und einen seiner Gäste attackiert habe. Die Folge: Jan Ullrich landete in Palma vor einem Haftrichter, konnte am Samstag aber wieder den Weg nach Hause antreten. Auf einem Video, das "Bild" vorliegt, bittet er die anwesenden Reporter, ihn in Ruhe zu lassen:
Einen weiteren Kommentar zur aktuellen Lage gibt er nicht ab. Ganz anders Til Schweiger, der im Gespräch mit "BamS" seine Sorge um den 44-Jährigen kund tut. Von Alkohol und Drogen ist die Rede; von Freunden, die dem Sportler zu einem Entzug raten.
Schweiger schlägt versöhnliche Töne an
Ob sich Jan Ullrich dieser Hilfe annehmen wird, bleibt abzuwarten. Auch wie es nun rechtlich weiter geht. Laut Schweiger habe der Richter ein Annäherungsverbot verhängt, Ullrich darf seinen Nachbarn vorerst weder besuchen noch kontaktieren. Unterstützung bekommt der Radsportler von seinem Anwalt, der den Sachverhalt so schnell wie möglich aufklären wolle. Gegenüber "dpa" berichtete er: "Ich weiß nicht, ob es nur eine verbale Auseinandersetzung war oder ob es Handgreiflichkeiten gab." Um seinem Mandanten zur Seite zu stehen, wolle er gegebenenfalls am heutigen Sonntag die Reise nach Palma antreten. Unterstützung bekommt Ullrich aber auch weiterhin von Til Schweiger, der versöhnliche Töne anschlägt: "Ich bin der Erste, der ihm die Hand reicht, wenn er wieder sauber ist."
