Ob Dieter Bohlen am Donnerstagabend (1. Dezember) neidisch vor dem Fernseher saß, als Kim Sanders auf der Bühne stand? Denn in der dritten "Blind Audition" (die Jury sitzt mit dem Rücken zu den Kandidaten) der Sendung "The Voice of Germany" sorgte die 43-Jährige mit ihrer Stimme für Gänsehaut. "Gesanglich kann ich dir ganz sicher nichts beibringen", musste Jurymitglied Nena nach dem Auftritt neidlos anerkennen.
Generell konnte die neue Castingshow bisher durch stimmgewaltige Kandidaten überzeugen. Kein Wunder, denn einige der Teilnehmer sind bereits echte Profis im Musikgeschäft. So wie Kim Sanders: Als Sängerin der Band "Culture Beat" feierte sie früher Erfolge.

Trotz ihrer Erfahrung litt die gebürtige Amerikanerin vor ihrem Auftritt an Lampenfieber. "Ich hatte mein Ego als Künstlerin im Auto gelassen und hab nur gedacht: Hoffentlich krieg ich wenigstens einen", gestand sie hinterher gegenüber der "Bild". Auf der Bühne ließ sie sich jedoch ganz profimäßig nichts davon anmerken. In Jeans, lässigem Shirt und sogar barfuß betrat sie die Bühne – ein Ritual, das sie "erde", wie sie verriet.
Nun kann man sich natürlich fragen, weshalb eine derart gute Sängerin in einer Castingshow auftritt. Ganz einfach: Kim Sanders möchte endlich allein den großen Durchbruch schaffen, wie sie im Interview betont: "Mein Traum ist eine Karriere als Solokünstlerin! Ich hoffe, dass durch die Maschine 'The Voice' mein Name, mein Gesicht und meine Stimme endlich verschmolzen werden."
Auch Laura Poza Martin, ehemalige Sängerin der Band "Captain Jack", möchte an ihre Erfolge in den 90ern anknüpfen und sucht bei "The Voice" ihre Chance. Xavier Naidoo konnte sie immerhin von ihrem Talent überzeugen und ergatterte so den Eintritt in die nächste Runde.
Für eine Überraschung sorgte Kandidat Sebastian Deyle, kennt man ihn sonst doch eher als Moderator und Darsteller in Daily-Soaps wie "Marienhof". Auch er versuchte in der Show erneut sein Glück als Musiker – immerhin landete er 2000 mit dem Song "Melody of Life" eine Platzierung in den "Top 50" der deutschen Charts. Erinnern kann sich daran allerdings kaum jemand und auch sein Auftritt in der Show riss die Jury nicht von ihren Sitzen. Aus der Traum vom Comeback für Deyle.
Eine Castingsshow als Plattform für gestrandete Künstler? Diese Variante stellt zumindest sicher, dass den Zuschauern Gesangsausfälle à la "DSDS"- Menderes erspart bleiben.
kse